1-€-Jobs zu gemeinnützigen Zwecken

Ich habe eine Frage an Dich: Bist Du generell der Ansicht, dass ein arbeitender Mensch mehr haben muss als eine Person, die nicht arbeitet? In unserem Wirtschaftssystem gilt ja zumindest das Prinzip: Leistung soll belohnt werden.

Die Leistung wird aber nicht belohnt, auch wenn Westerwelle das behauptet.
Und welche Leistung genau ist gemeint?
Die Person die nicht arbeitet, kann ich vielen Fällen nichts dafür. Der Anteil an älteren Frauen, die von Hartz4 leben müssen, ist anteilmäßig sehr hoch.
So kenne ich eine Frau, die damals vor 40 Jahren von ihren Mann sitzen gelassen worden ist und alleine drei Kinder groß gezogen hat, sie lebt nun von Hartz 4, weil sie kaum Geld für ihre Rente ansparen konnte.
Soll sie weniger Geld bekommen, als jemand der gearbeitet hat? Ist das großziehen von Kindern keine Arbeit? Oft verzichten Frauen auch auf einen beruflichen Auftstieg zugunsten der Kindererziehung, sollen diese weniger bekommen, als jemand der arbeiten geht?
Im sozialen Bereich gibt es nur noch Zeitarbeitsverträge, im Jahre 2011 sollen noch mehr Stellen in diesem Bereich abgebaut werden, sollen diese Menschen noch weniger Geld erhalten, als ein Mensch der arbeiten geht?
Haben all diese Menschen ihre Arbeitslosigkeit selbst verschuldet?
Ich will auch hier nicht von "mehr oder weniger" reden oder von den Menschen die trotz Arbeit Hartz4 beantragen müssen, sowas darf nicht sein. Aber Menschen die einen Beruf erlernt haben, ihnen nur noch als Alternative einen 1 Euro Job anzubieten, anstatt eine unbefristete Arbeitsstelle mit einem angemessen Gehalt, wovon sich leben lässt, ist unmenschlich und unsozial.
Dann bin ich für ein uneingeschränktes Grundeinkommen für alle und die, für die es noch zu wenig ist, können versuchen eine Arbeit zu finden, wenn sie denn eine bekommen können. Punkt!
Und Du, mach ein Praktikum im sozialen Bereich.
 
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Und wenn ein solcher Langzeitarbeitsloser solche 1-€-Maßnahmen ausschlägt, scheint er die Gelder ja auch nicht besonders nötig zu haben. Klar, 1€ pro Stunde ist nicht gerade viel. Aber wenn man 25 Stunden in der Woche dafür arbeitet, hat man immerhin 100€ anrechnungs- und steuerfrei mehr monatlich. Ich denke, dass das für Menschen in diesen Situationen nicht wenig ist... Vor allem entfremden sie sich nicht vom Arbeitsleben...

Der alternative Vorschlag, Unternehmer und Manager könnten ja, wenn sie wollten, Arbeitsplätze finanzieren, halte ich für unrealistisch und außerdem viel zu unsicher. Die meisten werden nicht mehr einstellen als sie brauchen. Würde ich auch nicht. Und ich glaube, Du auch nicht. Wer "verschenkt" denn schon Geld?

Ich fasse es einfach nicht, was du hier vom Stapel lässt. Du schreibst über die arbeitslosen Schmarotzer, ohne zu erkennen, welche die wahren Schmarotzer der Gesellschaft sind.

Einfach unglaublich.

So so, du verschenkst nicht gerne Geld. Klar doch, wie könnte es anders auch sein. Lerne von den Reichen sparen.
 
Nein, ich habe das doch gar nicht auf alle bezogen. >.< Was soll denn das? Ich sagte nur, dass es solche unter ihnen gibt und dass sie an ihrem Äußeren, an ihrer Bildung und an ihrem Lebensstil etwas ändern sollten, überhaupt wieder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen. Stell Dir das doch mal vor... Eine Bankangestellte mit vollens kariösen Zähnen... Wer stellt die ein? Oder eine Verwaltungsfachangestellte, die der deutschen Sprache nicht mächtig ist, und z. B. schreibt: "Wenn Sie dieses Angebot verweigert, tut sich Ihre Sozialleistung kürzen." Das geht einfach nicht.

Das geht nicht, da stimme ich dir zu. Es ist auch gar keine Frage, dass es solche Menschen gibt.

Solche Menschen müssten Programme bekommen, in denen sie sich dahingehend verändern, dass sie überhaupt erst wieder Gelegenheiten zum Arbeiten haben. Ansonsten zahlt der Steuerzahler nur ihren Lebensabend, aber nicht für deren Förderung und Integration... Das geht nicht. Es kann nicht hart arbeitende Menschen geben, die vielleicht ein paar wenig 100€ mehr bekommen als Arbeitslose und auf der anderen Seite Hartz-IV-Empfänger, die absolut NICHTS für ihre Reintegration tun, sondern sich ein Leben finanzieren lassen...

Ich bin nicht überzeugt, dass das etwas nützt. Es gibt Menschen, die lassen sich nicht integrieren. Es sind wenige, aber es gibt sie. Ich finde es ziemlich unsinnig, wegen dieser Menschen Millionen andere unter Druck zu setzen, ihnen zu unterstellen, sie seien unwillig etc. Ich bin überzeugt, dass es möglich ist, diese Menschen, die absolut nicht wollen oder können, mitzutragen. Und ich bin mir sicher, dass das nicht mehr kostet, als Millionen zu drangsalieren.

Ich bin über fünfzig, habe immer gearbeitet und gut verdient, bis ich zusammenbrach. Da war ich Mitte vierzig. Wurde hin- und hergeschoben zwischen Krankenkasse, Arbeitsamt und Rentenversicherung. Auf den letzten Drücker bekam ich eine Umschulung, die ich als Kursbeste abschloss. Danach: Hartz IV. Diese Monate waren schlimmer als der Verschiebebahnhof zuvor. Dennoch hatte ich großes Glück und rutschte über Zeitarbeit in meinen jetzigen Job.

Während der Hartz-IV-Phase wurden mir diverse Fortbildungen angeboten, die ich auch wahrnahm. Diese Fortbildungen waren allerdings für meine Einstellung nicht relevant. Relevant war meine Auffassungsgabe und mein Wille, mich durch etwas durchzubeißen. Noch bei der Einstellung war mein Chef der Meinung, ich sei keine gelernte Bürokauffrau. Ihn hat interessiert, dass ich meine Arbeit zuverlässig erledige.

In den Fortbildungen habe ich viele andere "Hartzer" kennengelernt. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle engagiert, motiviert und wollten arbeiten. In der Umschulung war das Bild etwas anders: Da saß tatsächlich etwa die Hälfte ungepflegt und unmotiviert herum. Diese boykottierten das Bewerbungstraining und waren tatsächlich der Meinung, dass sie mit ihrem ungepflegtem Äußeren einschließlich schlechter Zähne nur anzurufen bräuchten und dann einen Job in der Tasche hätten. Und diesen Damen und Herren war mit nichts beizukommen. Es war Energieverschwendung, weil sie die Hilfen nicht als Hilfestellung sahen, die Umschulung nicht als Chance.

Deswegen meine ich, dass Programme nicht immer helfen und ich meine schon, dass unsere Gesellschaft in ihrer Gesamtheit einen kleinen Prozentsatz an Menschen verkraftet, die eben nicht wollen oder können. Warum sich an denen abarbeiten, statt in die zu investieren, die wollen, denen aber vielleicht bestimmte Qualifikationen fehlen?

Viele Grüße
Rita
 
Das geht nicht, da stimme ich dir zu. Es ist auch gar keine Frage, dass es solche Menschen gibt.



Ich bin nicht überzeugt, dass das etwas nützt. Es gibt Menschen, die lassen sich nicht integrieren. Es sind wenige, aber es gibt sie. Ich finde es ziemlich unsinnig, wegen dieser Menschen Millionen andere unter Druck zu setzen, ihnen zu unterstellen, sie seien unwillig etc. Ich bin überzeugt, dass es möglich ist, diese Menschen, die absolut nicht wollen oder können, mitzutragen. Und ich bin mir sicher, dass das nicht mehr kostet, als Millionen zu drangsalieren.

Ich bin über fünfzig, habe immer gearbeitet und gut verdient, bis ich zusammenbrach. Da war ich Mitte vierzig. Wurde hin- und hergeschoben zwischen Krankenkasse, Arbeitsamt und Rentenversicherung. Auf den letzten Drücker bekam ich eine Umschulung, die ich als Kursbeste abschloss. Danach: Hartz IV. Diese Monate waren schlimmer als der Verschiebebahnhof zuvor. Dennoch hatte ich großes Glück und rutschte über Zeitarbeit in meinen jetzigen Job.

Während der Hartz-IV-Phase wurden mir diverse Fortbildungen angeboten, die ich auch wahrnahm. Diese Fortbildungen waren allerdings für meine Einstellung nicht relevant. Relevant war meine Auffassungsgabe und mein Wille, mich durch etwas durchzubeißen. Noch bei der Einstellung war mein Chef der Meinung, ich sei keine gelernte Bürokauffrau. Ihn hat interessiert, dass ich meine Arbeit zuverlässig erledige.

In den Fortbildungen habe ich viele andere "Hartzer" kennengelernt. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle engagiert, motiviert und wollten arbeiten. In der Umschulung war das Bild etwas anders: Da saß tatsächlich etwa die Hälfte ungepflegt und unmotiviert herum. Diese boykottierten das Bewerbungstraining und waren tatsächlich der Meinung, dass sie mit ihrem ungepflegtem Äußeren einschließlich schlechter Zähne nur anzurufen bräuchten und dann einen Job in der Tasche hätten. Und diesen Damen und Herren war mit nichts beizukommen. Es war Energieverschwendung, weil sie die Hilfen nicht als Hilfestellung sahen, die Umschulung nicht als Chance.

Deswegen meine ich, dass Programme nicht immer helfen und ich meine schon, dass unsere Gesellschaft in ihrer Gesamtheit einen kleinen Prozentsatz an Menschen verkraftet, die eben nicht wollen oder können. Warum sich an denen abarbeiten, statt in die zu investieren, die wollen, denen aber vielleicht bestimmte Qualifikationen fehlen?

Viele Grüße
Rita

Wir sollten alle Außenminister werden- aber VORSICHT- wer Englisch kann ist überqualifiziert!:lachen:
 
Das geht nicht, da stimme ich dir zu. Es ist auch gar keine Frage, dass es solche Menschen gibt.

Ja und für solche Menschen wäre z. B. eine Arbeitspflicht in der Landwirtschaft doch angezeigt, oder nicht? Ihr Diensteinsatz würde dafür sorgen, dass die großen landwirtschaftlichen Unternehmen weniger staatlich finanzierte Arbeitskräfte benötigen, so dass nicht mehr so viel Steuern für deren Beschäftigung gezahlt werden müsste.

Ich bin nicht überzeugt, dass das etwas nützt.

Und wieso darf man denen als Erziehungsmaßnahme dann nicht die Leistungen kürzen, sondern das System weiter ausnutzen lassen? Es geht jetzt nur um diese bestimmten Leute, die arbeitsfähig sind, aber kein Interesse an einer Berufstätigkeit haben.

Ich bin über fünfzig, habe immer gearbeitet und gut verdient, bis ich zusammenbrach. Da war ich Mitte vierzig. Wurde hin- und hergeschoben zwischen Krankenkasse, Arbeitsamt und Rentenversicherung. Auf den letzten Drücker bekam ich eine Umschulung, die ich als Kursbeste abschloss. Danach: Hartz IV. Diese Monate waren schlimmer als der Verschiebebahnhof zuvor. Dennoch hatte ich großes Glück und rutschte über Zeitarbeit in meinen jetzigen Job.

Das tut mir wirklich alles sehr leid. Ich meine auch nicht Menschen wie Dich und auch keine Invaliden.

Warum sich an denen abarbeiten, statt in die zu investieren, die wollen, denen aber vielleicht bestimmte Qualifikationen fehlen?

Viele Grüße
Rita

Ich finde entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen auch gut. Dafür sprach ich mich ja auch aus. Manchmal muss man neue Wege gehen. Aber das Ausnutzen unseres sozialen Systems zu tolerieren, finde ich halt auch nicht gut. Es lädt zum Missbrauch ein.
 
Soll sie weniger Geld bekommen, als jemand der gearbeitet hat? Ist das großziehen von Kindern keine Arbeit? Oft verzichten Frauen auch auf einen beruflichen Auftstieg zugunsten der Kindererziehung, sollen diese weniger bekommen, als jemand der arbeiten geht?

Nein, sie sollen für den Mutterberuf eine Rente bekommen. Ich bin auch der Meinung, dass das Erziehen von Kindern die Verantwortung und den Arbeitsaufwand von vielen anderen Berufen weit übertrifft. Dazu kommt, dass Kinder Zukunft und Kultur sichern und auch für die Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch aus diesem Grunde sollte sich der Staat im eigenen Interesse an einer gelungenen Kindererziehung beteiligen, bedürftige Familien finanziell unterstützen und Müttern später eine Rente für ihre Arbeiten gewähren, anstatt von ihr zu fordern, Kinder zu erziehen, den Haushalt zu führen (als Alleinerziehende) und dann noch in der wirtschaftlichen Produktion tätig zu sein. Das ist Ausbeutung von Frauen. Eine Dreifachbelastung, die bestimmt zur seelischen und körperlichen Überforderung und zum Burnout-Syndrom führen kann. Ich finde es schade, dass so viele Frauen glauben, sie seien nur dann wertvoll und gesellschaftlich anerkannt, wenn sie Familie und berufliche Karriere immerzu unter einen Hut zwängen können. Sind Mütter nicht aushäusig berufstätig, sagen sie, dass sie nur Hausfrau und Mutter seien - eine Schande, dass dieses negative, degradierende Bild vom Mutterdasein in der Gesellschaft vermittelt wird. Dabei ist gerade an der Erziehung der MENSCH beteiligt, anders als in vielen bürokratischen Berufen, in welchen jegliche Emotionalität versachlicht und abgespalten werden muss! Das Herz verkümmert dabei. Ich glaube nicht, dass es Mütter gibt, die ihre Kinder mit 1,2 oder 3 Jahren in die Hände von geldlich entlohnten Fremdbetreuern geben wollen, anstatt sie selber zu gesunden Menschen zu erziehen. Das Gleiche gilt für Väter. Kinder sind ein wichtiger biologischer und psychologischer Sinn des Lebens. Den lagert man mit der Abschiebung seiner Kinder in die Kindertagesstätte nach draußen.

Im sozialen Bereich gibt es nur noch Zeitarbeitsverträge, im Jahre 2011 sollen noch mehr Stellen in diesem Bereich abgebaut werden, sollen diese Menschen noch weniger Geld erhalten, als ein Mensch der arbeiten geht?
Haben all diese Menschen ihre Arbeitslosigkeit selbst verschuldet?

Viele sind nicht schuldig, dass sie ihren Arbeitsplatz verloren haben. Aber genauso wenig können die Steuerzahler etwas dafür, die hart arbeiten. Also finde ich einfach, dass man das nicht auf ihrem Rücken austragen soll... Das ist doch alles, was ich sage. Und dass die Langzeitarbeitslosen, die sich nicht initativ zeigen, mehr gefordert und erzogen werden sollen.

Und Du, mach ein Praktikum im sozialen Bereich.

Habe ich ja schon.
 
Wie zum Beispiel 1 Euro-Jobs? :zauberer1

Ähm, ich glaube nicht, dass die Gesellschaft oder einzelne Politiker etwas dafür können, wenn Du - aus welchen Gründen auch immer - Deinen Job verlierst und später dann auf Hartz-IV angewiesen bist. Die Arbeitslosigkeit ist nun einmal ein komplexes Problem. Bei manchen hört es sich aber immer so an, als sei das Rutschen in Hartz-IV von "oben" irgendwie gewollt bzw. die Arbeitslosigkeit. Ich glaube das nicht, weil was kann die Regierung dafür, wenn ein Unternehmen z. B. bankrott geht. Außer vielleicht, dass die Steuersätze zu hoch sind.^^
 
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Wird ne Alice nie verstehen..wie hat mich hier jemand "angepfiffen"? "Sie ist ja noch ein Kind!" :D;)

Du kannst ruhig bei den Namen bleiben.
Ich habe allerdings geschrieben Sie ist noch ein Teenie und lernt dementsprechend Entscheidungen zu treffen indem Sie überhaupt erst einmal lernt zwischen Emotionen und Geist zu selektieren. Sie macht also erst noch Erfahrungen bis zu ihrem 21 Lebensjahr und lernt dann in den folgenden sieben Jahren wie man das Leben bestimmt, bevor sie es dann endgültig selbstständig gestaltet. Es können natürlich nicht alle so gereift wie du sein.^^
Immerhin hast du studiert und du lebtest bereits mit 17 Jahren alternativ.^^

Nun. Mir ist es egal ob ihr die Kleine fertig macht. Für mich vergreifen sich nur geistige Schwächlinge an Teenies.
 
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