Ahorn
Sehr aktives Mitglied
Wenn man das eine Weile beobachtet, kann man sehr leicht den Eindruck bekommen, dass es Absicht ist. Nicht vom einzelnen Sachbearbeiter, sondern von demjenigen, der die Vorgaben macht.
Ich erzähle Dir mal von meinem Beispiel. Damals bekam ich Sozialhilfe (Hartz IV gab es noch nicht - es soll sogar schlimmer sein als die Sozialhilfe).
Mein Ziel war es, für ein paar Monate arbeiten zu gehen, damit ich Hilfe bei der Finanzierung meiner zukünftigen Ausbildung bekam. Ich sprach mit meiner Sachbearbeiterin und mit dem Menschen, der für die Vermittlung der ABM-Stellen zuständig war.
Da mich mein vorheriger Chef sehr gemobbt hatte, wollte ich eine sozialbetreute ABM-Stelle haben. Ich meldete mich FREIWILLIG für eine solche.
Dann kam der Brief, besonders schlimm fand ich den Satz: "...wenn Sie sich weigern sollten ..."
Ich hatte denen doch schon gesagt, dass ich das will und dann drohen sie mir. Ich empfand das als sehr übel. Wieso droht man Menschen, die sowieso arbeiten wollen???
Dann lief diese Stelle irgendwann aus, ich ging zum Arbeitsamt und dort traf ich Menschen, die Schlimmes mit dieser Institution erlebt hatten. Ein Sachbearbeiter vergriff sich an manchen der ihm anvertrauten Frauen, mir erzählte er einmal, dass er an seinem "Pool" an mich gedacht hätte (natürlich nur rein "geschäftlich"). Auf den Pool bin ich gar nicht näher eingegangen, auf das Geschäftliche schon - zum Glück.
Andere Menschen dürfen die von ihnen gewünschten Praktikas (um herauszufinden, was sie gut können) nicht machen, weil ihnen sonst die Gelder gestrichen werden. Wenn man die Chance bekommt, eine Ausbildung mit zu wenig Vergütung (fürs Leben) zu machen, werden einem genauso die Gelder gestrichen. Ist doch egal, wenn der Mensch keine Ausbildung hat und somit keine Zukunft auf dem Arbeitsmarkt hat....
