lichtbrücke;2677047 schrieb:Vor einiger Zeit verfolgte ich im SWR-Nachtcafe eine Diskussion zum Thema Arbeit. Einer der Teilnehmer war der Inhaber einer seit 20 Jahren erfolgreichen Werbeagentur (Namen weiss ich leider nicht mehr). 2-3 seiner Mitarbeiter sind ausgebildete Graphikdesigner, alle anderen sind Quereinsteiger. Und die stehen bezüglich Leistung den Profis in nichts nach. Alle Mitarbeiter haben das gleiche Gehalt, es ist ein völlig lockeres und entspanntes Verhältnis, und theoretisch könnte ein Mitarbeiter 1 Jahr lang im Stück auf Urlaub gehen - wäre auch kein Problem (beantragt nur niemand *g).
lichtbrücke
Der Mann ist mehrfacher Studienabbrecher und sein Name ist Gernot Plüger.
Er hat auch ein Buch veröffentlicht "Erfolg ohne Chef: Wie Arbeit aussieht, die sich Mitarbeiter wünschen".
Wer mehr unverbindliches dazu wissen möchte:
badische-zeitung.de/deutschland-1/wo-chef-ein-schimpfwort-ist--12247149.html
Auszug:
"Was heute an der Uni gelehrt wird, ist so weit weg von Innovation wie Häkeln." Heute lehrt der Studienabbrecher von einst Informatik an der Universitäten in Göttingen und Frankfurt. Er hat als Wachmann gejobbt, als Autor und als Verkäufer in einem Computerladen. Dort wurde ihm klar, wie Arbeit aussehen sollte.
So jedenfalls nicht. Von 10 bis 18 Uhr stand Gernot Pflüger im Laden. Doch die meisten Kunden, das merkte der Jobber schnell, kamen von 10 bis 12 und von 16 bis 18 Uhr. Also hat er in der Zeit verkauft und sich sonst an den Computer gesetzt, um neue Spiele und Websites auszuprobieren. Die Kunden wussten den gut informierten Verkäufer zu schätzen, der Chef nicht: Der Umsatz verzehnfachte sich, doch er bestand darauf, dass sein Verkäufer zum fünften Mal das Schaufenster umdekorierte und nicht ins Reich der neuen Spiele verschwand. "Was für eine Verschwendung von Zeit", sagt Pflüger.