Wissen

Elias111

Mitglied
Registriert
17. April 2006
Beiträge
90
Ich bilde mir ein, dass es da mindestens zwei grundlegend verschiedene Auffassungen von Wissen gibt:

1. Das Wissen, das man aus persönlicher Erfahrung gewinnt

2. Das Wissen, welches man sich anhand von Fremdinformationen oder relativ teilnahmsloser Beobachtung aneignet.

Kann man den 2. Punkt wirklich als Wissen bezeichnen?
Kann man eigenes Wissen z.B. durch das Lesen von Büchern oder durch die Ratschläge anderer erlangen?
Oder ist das nicht eher ein Sammeln und Verstehen fremder Informationen?

Mir fällt immer wieder auf, dass hier ohne Weiteres Ratschläge gegeben werden, die von Menschen stammen, die ihre persönlichen Erfahrungen mit manchen Dingen gemacht haben und für sich selbst zu gewissen Erkenntnissen gekommen sind.

Hier tauchen ja nicht gerade selten Leute auf, die irgendein Problem zu haben glauben (Hilfe, ich bin verhext, weil ich in letzter Zeit irgendwie immer … usw.). Und anstatt dem Betroffenen gezielte Fragen zu stellen, damit er (ich verzichte jetzt mal auf dieses alberne er/sie - Ding) beginnt, sich selbst zu hinterfragen und zu einer eigenen Feststellung zu gelangen, werden ihm tausend Ratschläge um die Ohren geballert, von denen er sich dann den schönsten aussucht, sich bedankt und den Eindruck hat, endlich zu wissen, was mit ihm los ist. Das scheint mir doch aber ein großer Trugschluss zu sein. Er hat sich nämlich nur den sympathischsten Tipp aus der Informationsmasse herausgesucht und verharrt in seiner Bequemlichkeit.

Kann man Wissen wirklich durch die Information anderer erlangen?
Doch wohl kaum, oder?

Elias
 
Werbung:
Ich bilde mir ein, dass es da mindestens zwei grundlegend verschiedene Auffassungen von Wissen gibt:

1. Das Wissen, das man aus persönlicher Erfahrung gewinnt

2. Das Wissen, welches man sich anhand von Fremdinformationen oder relativ teilnahmsloser Beobachtung aneignet.

Kann man den 2. Punkt wirklich als Wissen bezeichnen?

Ja, denn Wissen ist Wissen. Die Frage ist nur wie man zu dem Wissen kommt.
Beim ersten Punkt kombiniert man Erlebtes. Die Frage ist dann nur ob man mit seinem Wissen richtig liegt, oder nur glaubt richtig zu liegen.
Beim zweiten Punkt lernt man.


Mir fällt immer wieder auf, dass hier ohne Weiteres Ratschläge gegeben werden, die von Menschen stammen, die ihre persönlichen Erfahrungen mit manchen Dingen gemacht haben und für sich selbst zu gewissen Erkenntnissen gekommen sind.

Hier tauchen ja nicht gerade selten Leute auf, die irgendein Problem zu haben glauben (Hilfe, ich bin verhext, weil ich in letzter Zeit irgendwie immer … usw.). Und anstatt dem Betroffenen gezielte Fragen zu stellen, damit er (ich verzichte jetzt mal auf dieses alberne er/sie - Ding) beginnt, sich selbst zu hinterfragen und zu einer eigenen Feststellung zu gelangen, werden ihm tausend Ratschläge um die Ohren geballert, von denen er sich dann den schönsten aussucht, sich bedankt und den Eindruck hat, endlich zu wissen, was mit ihm los ist. Das scheint mir doch aber ein großer Trugschluss zu sein. Er hat sich nämlich nur den sympathischsten Tipp aus der Informationsmasse herausgesucht und verharrt in seiner Bequemlichkeit.

Kann man Wissen wirklich durch die Information anderer erlangen?
Doch wohl kaum, oder?


Kommt darauf an ob die Informationen richtig sind oder nicht.
Man setzt sich halt das für sich selbst Logischste zusammen.
Ob das dann auch stimmt, muss erst bewiesen werden. Und bis dahin ist es eigentlich erst Glauben. Auch wenns Wissen genannt wird. :stickout2
 
hi,

habe selber im Moment eine ziemlich krasse Ansicht von Wissen. Bin im Moment der Meinung, dass man nur Dinge wissen kann, die man auch fühlen kann.
(D. h., dass im Moment für mich zB statische Berechnungen nix mit Wissen zu tun haben, ich kenne eine Architektin, wenn ich der das erzähle ...:nudelwalk)


g*

:banane:
 
@ hotei

wir spüren/fühlen zwar die gravitation, aber in bezug auf die frage was wir da spüren, sind wir trotzdem ratlos.
oder meinst das fühlen -nich physisch-
 
Elias111 schrieb:
Kann man Wissen wirklich durch die Information anderer erlangen?

Hallo Elias,

nee, das kann man nicht. Man kann es glauben, aber Glauben ist eben nicht Wissen. Glauben kann in gewissen Momenten helfen, einen Schritt weiterzugehen. Aber wenn man im Glauben verhaftet bleibt, dann ist Stillstand. Wenn wir was lesen, hören, sehen und wir sind bewußt genug, dann wissen wir in dem Moment schon, ob etwas stimmt oder nicht. Ohne darüber nachdenken zu müssen. Im Gegenteil. Nachdenken bringt uns gleich wieder Zweifel oder wägt Für und Wieder ab. Die Bestätigung, ob etwas wirklich stimmt, für uns oder für die Welt, kommt sozusagen von innen, direkt in Bruchteilen von Sekunden, aus der Seele, denn die Seele ist mit allem verbunden und weiß alles.

Liebe Grüße
Gabi
 
ein philosoph würde vermutlich sagen...

dass die sonne heute und alle vorangegangen tage aufgegangen ist, bedeutet nich dass sie auch morgen aufgeht

whatever

am besten wir schalten alle unser denken aus und tun so als wäre alles wissen ins uns :party02:
 
Werbung:
Elias111 schrieb:
Kann man Wissen wirklich durch die Information anderer erlangen?
Doch wohl kaum, oder?

JoyeuX schrieb:
Kommt darauf an ob die Informationen richtig sind oder nicht.
Man setzt sich halt das für sich selbst Logischste zusammen.
Ob das dann auch stimmt, muss erst bewiesen werden …

Demnach würde man Wissen erlangen, wenn man sich fremder Informationen bedient und diese mittels Logik "für sich selbst" zusammensetzt.
Wenn dann "bewiesen" ist, dass diese Informationen richtig waren, habe ich den Punkt erreicht, an dem ich WEISS?

Ist das dann nicht eher ein Verfügen über seriöse Informationen?

Mal ´n ganz blödes aber praktisches Beispiel:
Du gehst in den Zoo und stellst dich vor den Löwenkäfig, mit der Idee, ihn zu betreten. Jetzt hast du die Information, dass ein Löwe aus verschiedenen Gründen gefährlich für den Menschen sein kann.
Kurz: Die Statistik spricht dafür, dass er dich mindestens verkloppen wird. Aber das WEISST du nicht. Zwischen dir und dem Löwen befinden sich stählerne Gitterstreben zu deiner Sicherheit, die dir das echte Wissen über den Ablauf der Situation kühl und beruhigend vorenthalten.

(Orgelmusik, Pastor betritt die Kanzel)
"Aber, liebe Gemeinde: Begegnen uns diese Gitterstreben in unserem Leben nicht allzu oft?
Und stehen wir nicht allzu oft vor ihnen ohne Mut, der Wahrheit unverschleiert ins Antlitz zu blicken?
Oft ist es nicht einmal ein Raubtier, liebe Gemeinde, das (die) sich hinter diesen Gittern befindet.
Manchmal ist es auch etwas anderes … Manchmal ist es auch der liebe Gott …
Doch wir stehen da und wagen nicht den Schritt, dem Wissen entgegen.
Stattdessen haben wir uns heute hier versammelt, um zu glauben.
Und das ist gut.
Amen"
(Orgelmusik, Kollekte, und ab)

-----------------------------------------------------------------------

Mir persönlich reichen im Falle des Löwenbeispiels die Informationen, die ich über das durchschnittliche Verhalten dieser Tiere habe, weil da vermutlich(!) die Weisheit der Dummheit herzlich die Hand schütteln würde.

Allerdings bin ich überzeugt, dass man echtes Wissen nur erlangen kann, wenn man sich direkt mit der Problematik konfrontiert sieht und keine Vermutung oder Information mehr zwischen mir und der Situation steht. Einzig und allein die Art, wie ich dann agiere/reagiere lässt mich wissen.

Alles andere ist Glaube.


Elias
 
Zurück
Oben