Wissen

dura schrieb:
… wir spüren/fühlen zwar die gravitation, aber in bezug auf die frage was wir da spüren, sind wir trotzdem ratlos …

Hi dura,

Wir wissen nicht, was Gravitation ist.
Aber wir wissen, wie manche ihrer Eigenschaften auf uns wirken.
Wenn man fällt, spürt man nicht die Gravitation, sondern einen oder mehrere ihrer Effekte.

Liebe Grüße
Elias
 
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Elias, der Pastor ist klasse! Also, das weiß ich mit Bestimmtheit *öhm* also, zumindest glaube ich, das zu wissen...oder so...

;-)
 
martina weigt schrieb:
Ich weiß, was du nicht weißt!
Hi Martina,

ich glaube nicht, dass Du weißt, was ich nicht weiß ;–)

martina weigt schrieb:
Wissen ist Macht!
Wissen ist Wissen.
Macht ist Macht.

Abgesehen davon assoziiert man mit Macht oft viel zu schnell den Machtmissbrauch in Form von Herrschaft und Unterdrückung. Ich schätze, das liegt an der eigenen Ohnmacht. Ist ja auch bequemer, die Mächtigen für sein eigenes Unvermögen verantwortlich zu machen.

martina weigt schrieb:
Wissen muss be-weisbar sein!
… be-weisbar …
Ist für meinen Geschmack zu eng mit der Logik des Intellekts verbunden.
Ich glaube nicht, dass Wissen etwas mit Intellekt oder Logik zu tun hat und wage sogar zu behaupten, dass die Logik nicht nur ein unangemessenes Werkzeug zum Erlangen von Wissen darstellt, sondern oft der Grund für das Nichterlangen von Wissen ist.

Insofern kann ich sehr gut etwas mit der Aussage von Hotei anfangen, auch wenn ich darunter möglicherweise etwas anderes ver-stehe als er …

Hotei schrieb:
[…] D h., dass im Moment für mich zB statische Berechnungen nix mit Wissen zu tun haben […]

Liebe Grüße

Elias
 
Also für mich ist Wissen oft nur eine Momentaufnahme. Leicht möglich, dass man etwas nach einer gewissen Zeit besser weiß.
Ich für mich unterteile "mein Wissen" in verschiedene Kategorien. Einerseits das Äußere Wissen, das durch andere durchaus beeinflusst und auch teilweise belegt ist und andererseits das Innere Wissen, das ich mir durch meine subjektive Einschätzung von Erfahrungen usw. aneigne.

Vorsichtig bin ich nur bei Leuten, die meinen über andere bescheid zu wissen. Kaum jemand kennt die Subjektive Wissenswelt des Gegenübers!

Viel Licht

Atanua
 
Elias111 schrieb:
Demnach würde man Wissen erlangen, wenn man sich fremder Informationen bedient und diese mittels Logik "für sich selbst" zusammensetzt.
Wenn dann "bewiesen" ist, dass diese Informationen richtig waren, habe ich den Punkt erreicht, an dem ich WEISS?

Ist das dann nicht eher ein Verfügen über seriöse Informationen?

Ja, könnte man so natürlich auch nennen.

Wenn ich mir nen Computer kaufe, und ich weiß nicht wo ich den einschalten muss, und selber suche, und den Einschaltknopf finde, weiß ich danach wie er einzuschalten geht.
Aber auch wenn mir der Verkäufer zeigt wo der Knopf ist, weiß ich danach ebenso wie er einzuschalten ist....

Das Wissen darüber hab ich ja, ob ichs mir nun selber erlernt habe, oder ob mir jemand anderer sein vorhandenes Wissen weitergegeben hat, ist da ja egal...



Mal ´n ganz blödes aber praktisches Beispiel:
Du gehst in den Zoo und stellst dich vor den Löwenkäfig, mit der Idee, ihn zu betreten. Jetzt hast du die Information, dass ein Löwe aus verschiedenen Gründen gefährlich für den Menschen sein kann.
Kurz: Die Statistik spricht dafür, dass er dich mindestens verkloppen wird. Aber das WEISST du nicht. Zwischen dir und dem Löwen befinden sich stählerne Gitterstreben zu deiner Sicherheit, die dir das echte Wissen über den Ablauf der Situation kühl und beruhigend vorenthalten.


Verkloppen...hihi...süß.... :)
Nein, das wäre auch kein Wissen, sondern nur eine Vermutung...

Ich vermute dass mich der Löwe anspringt wenn das Gitter nicht wäre...
Eventuell würd ers aber auch nicht machen, da er den Umgang mit Menschen schon gewohnt ist...ist aber auch nur eine Vermutung...
...um rauszufinden welche Vermutung zutrifft, werde ich in dem Fall aber nicht in den Käfig gehen...
Manchmal ist der Preis den man zahlen muss für ein Wissen zu hoch, und rentiert sich nicht. :stickout2


(Orgelmusik, Pastor betritt die Kanzel)
"Aber, liebe Gemeinde: Begegnen uns diese Gitterstreben in unserem Leben nicht allzu oft?
Und stehen wir nicht allzu oft vor ihnen ohne Mut, der Wahrheit unverschleiert ins Antlitz zu blicken?
Oft ist es nicht einmal ein Raubtier, liebe Gemeinde, das (die) sich hinter diesen Gittern befindet.
Manchmal ist es auch etwas anderes … Manchmal ist es auch der liebe Gott …
Doch wir stehen da und wagen nicht den Schritt, dem Wissen entgegen.
Stattdessen haben wir uns heute hier versammelt, um zu glauben.
Und das ist gut.
Amen"
(Orgelmusik, Kollekte, und ab)

-----------------------------------------------------------------------

Mir persönlich reichen im Falle des Löwenbeispiels die Informationen, die ich über das durchschnittliche Verhalten dieser Tiere habe, weil da vermutlich(!) die Weisheit der Dummheit herzlich die Hand schütteln würde.

Allerdings bin ich überzeugt, dass man echtes Wissen nur erlangen kann, wenn man sich direkt mit der Problematik konfrontiert sieht und keine Vermutung oder Information mehr zwischen mir und der Situation steht. Einzig und allein die Art, wie ich dann agiere/reagiere lässt mich wissen.

Alles andere ist Glaube.


Elias


Manchmal muss man sich auf schon vorhandenes Wissen einlassen, ohne es kontrollieren zu können.
Die Erde ist rund....naja, ist sie das auch wirklich? Hast du es nachgeprüft?
Nein? Dann wäre das auch nur glauben....
 
Elias111 schrieb:
Ist für meinen Geschmack zu eng mit der Logik des Intellekts verbunden.
Ich glaube nicht, dass Wissen etwas mit Intellekt oder Logik zu tun hat und wage sogar zu behaupten, dass die Logik nicht nur ein unangemessenes Werkzeug zum Erlangen von Wissen darstellt, sondern oft der Grund für das Nichterlangen von Wissen ist.

Hi Elias,

Ich würde es etwas anders interpretieren.
Die Logik führt sich selbst ad absurdum. (Die Frage Henne-Ei zb.)

Dann könnte man sagen: Logischerweise führt Logik nicht unbedingt zu Wissen.
Ist es jedoch die Logik, welche auf eine Unzulänglichkeit ihrer Selbst schliessen lässt, würde ich von einem Paradoxon sprechen.

Persönlich schätze ich Logik als einen Aufbau auf Wissen (Wissen als Voraussetzung), und als taugliches Mittel, um zu bisher unbekanntem Wissen zu gelangen.
Das "erste" Wissen wäre dann dogmatischen Charakters. (im Ursinn gemeint)
Insofern hat Martina recht, dass Wissen beweisbar sein müßte (wer würde dem Wissen sonst glauben?:) )

Andererseits ist es "logischerweise" nicht immer klar, was Ursache/Wirkung ist.
Ein Wissen müsste, da Logik lediglich folgert (Ursache/Wirkung), ohne diese auskommen.

Man könnte die Frage Henne/Ei also genauso in Wissen/Logik umformulieren.

lg
 
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intrabilis schrieb:
Ich würde es etwas anders interpretieren.
Die Logik führt sich selbst ad absurdum. (Die Frage Henne-Ei zb.)
Dann könnte man sagen: Logischerweise führt Logik nicht unbedingt zu Wissen.
Quatsch. Die Logik plus Erkenntnisse der Biologie geben eine
eindeutige Lösung:

Das Ei war zuerst da!


Beweis: Zunächst mal muss man die Frage präzisieren:

Was war zuerst da:

(1) ein Ei, aus dem ein Huhn schlüpft oder
(2) ein Huhn, das ein Ei legt, aus dem ein Huhn schlüpft?

1. Möglichkeit:

Das Ei war zuerst da. Das bedeutet, aus dem Ei eines Nicht-Huhns ist
ein Huhn geschlüpft. Evolutionsbiologisch ist dies möglich und nichts
so sehr besonders.

2. Möglichkeit:
Das Huhn war zuerst da. Es kann aber nicht als solches aus einem Ei
geschlüpft sein, denn sonst wäre dieses Ei zuerst da, siehe Lösung (1).
Die einzige Möglichkeit besteht demnach darin, das dieses Huhn als
Nicht-Huhn geschlüpft ist und sich dann im Laufe seines Lebens in ein
Huhn "verwandelt" hat. Diese Art von Verwandlung ist in der gesamten
Evolution völlig unbekannt. Wenn wir diese also ausschliessen, muss
das Ei zuerst dagewesen sein.

QED

Gruss LB
 
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