Wiedermal Wasser!

FurorCelticus

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8. Mai 2013
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Ich hatte heute einen sehr interessanten Traum, auf den ich mir leider keinen Reim machen kann.

Früher, bevor ich mit meiner "Selbstfindung" begonnen habe und noch alles verdrängte was ich als unangenehm empfand hatte ich wöchentlich Träume von riesigen Wassermassen und kilometerhohen Wellen die alles fortspülen. Ständig wurde ich von Wasser bedroht und verfolgt.

Dann, als ich anfing mich selbst zu finden begann ich das Wasser zu akzeptieren und es verlor an Vernichtugskraft, ich begann zu schwimmen, zu genießen. Und dann war seehr lange kein Traum vom Wasser mehr.


Aber heute Nacht hatte ich folgenden Traum:

(Dazu muss ich sagen, dass ich im Moment absolut unglücklich mit meiner Arbeitssituation bin, aber dort einiges zu lernen habe und ich glaube nicht, dass ich vorher dort weg komme, bevor die Lektionen dort erfüllt sind)
Ich habe das Gebäude meines Arbeitsplatzes gesehen, stand davor. Nur hatte es statt einem, plötzlich 3 Eingänge. Es war ein lang gezogenes Gebäude mit links einem Eingang, in der Mitte einem Haupteingang und rechts ebenfalls wieder einem Eingang. Und vor allen 3 Eingängen waren quasi Swimmingpools durch die man musste um hinein zu kommen. Ich empfand diese nicht als unangenehm, sondern als sehr angenehme Abwechslung...

Ist das bloß der Wunsch nach Abkühlung bei den 40° die wir gerade haben, oder steckt mehr dahinter? :sabber:
 
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Hallo Celticus,

es muss mit dem Arbeitsplatz nicht immer der Broterwerb gemeint sein, denn damit kann auch die Arbeit im weiteren Sinne umschrieben werden (das allgemeine Tun). Da also nicht voreilig die falschen Schlüsse ziehen.

Dennoch wird aus dem Traum ersichtlich, dass Du zu dieser "Arbeit" nicht den richtigen Zugang finden kannst (die drei Eingänge). Die Pools verkörpern dabei deine Gefühlswelt (das Wasser), die begrenzt wird, wenn Du dieser "Arbeit" weiter nachgehst. Der Pool kann also auch sehr gut das Ergebnis deiner Bemühungen umschreiben, mit der Du begonnen hattest deine Gefühlswelt unter Kontrolle zu bekommen (die Arbeit).

Du solltest dich mit dem Wasser auch nicht selbst auf die falsche Fährte locken lassen, denn Gefühle sind ja nicht grundsätzlich eine Bedrohung. Sie werden ja erst zum Problem, wenn sie übermächtig werden, über uns hereinbrechen und uns zu verschlingen drohen. Eine Erkenntnis, die sich in dem Gefühl widerspiegelt, wenn Du in diesen Pools schwimmst.

Das Schwimmen in einem Pool ist meist ein Signal, dass man seinen Gefühlen nicht so recht traut. Es gibt dort ja keine große Wellen und es gibt auch keine Untiefen oder Strudel, die uns erfassen könnten. Ja, es lauern dort auch keine animalen Gefühle, die uns als Haie zu verschlingen drohen.

Du siehst ja auch, dass im Traumgeschehen selbst, nichts von der realen Arbeit beschrieben wird - sondern der Schwerpunkt bei den Pools liegt. Das Gebäude des Arbeitsplatzes soll hier lediglich eine Stimmung erzeugen, die dem eigentlichen Thema sein Ambiente verleiht (etwas Notwendiges, das getan werden muss).


Merlin
 
So - der heutige war auch wieder ziemlich interessant!

Ich war auf einem Schiff, dass einen Fluss entlanggefahren ist bei orkan-artigem Wetter und peitschendem Wasser. Das Wasser war immer knapp davor große Wellen zu werfen, aber irgendjemand an Bord hatte eine Art Gewehr mit dem er immer irgendetwas auf die Welle geschossen hat und das hat diese dann am Wachsen gehindert, damit das Schiff nicht kentert. Ich bin gemeinsam mit einer Partnerin immer um das Schiff geschwebt und habe die Wellen beobachtet und "dem mit dem Gewehr gemeldet". Komischerweise hatte ich aber auch keine Angst oder Panik, so wie früher in meinen Wasserträumen, ich hab das eher sachlich, konzentriert, wie "einen Job" betrachtet...
 
Lieber Celticus,

eigentlich ist dieser Traum eine Art Fortschreibung des vergangenen. Hier bist Du schon etwas mutiger und wagst dich ins offene Gewässer. Ganz scheinst Du deinen Gefühlen doch noch nicht zu trauen, deshalb ziehst Du es vor, mit dem sicheren Schiff auf dem Strom der Gefühle zu reisen. Mit den Schüssen aus dem Gewehr wird umschrieben, dass Du dich vor dem Überschwappen der animalen Gefühle schützen möchtest. Du schwebst mit deiner Partnerin über diese Sache, aber nicht um deine Grenzen zu überschreiten, sondern um die Kontrolle über diese Situation behalten zu können.

Deine Beschäftigung und das Verstehen deiner Träume hat dich aber dennoch schon einen großen Schritt weitergebracht, denn der Druck von Angst und Panik hast Du damit überwunden. Du könntest da mit einem kleinen unscheinbaren Griff in die Trickkiste auf subtile aber effiziente Weise deine Seelenwelt noch weiter verändern.

Dazu solltest Du jedes Mal, wenn Du vor dem Einschlafen die Augen geschlossen hast, dir fest vornehmen, das Wasser mit der Hand zu berühren. Achte dabei, wie es sich anfühlt: kalt, warm, angenehm oder unangenehm?

Bedenke aber, dass Seelendinge ihre Zeit brauchen und deshalb Geduld und Ausdauer gefragt ist. Selbst wenn es dir nicht gelingen sollte, wirst Du sehen, wie sich das Wasser verändert. Das ganze Denken und Fühlen ist an Bilder gebunden, deshalb wird auch das veränderte Bild vom Wasser dein Wesen verändern.


Salbum Salabunde
Merlin
 
Danke für diesen Tipp! Hatte lange keine "Wasserträume" mehr und früher bin ich auch schon darin geschwommen und habe ist sogar genossen...

Verstehe ich das so richtig: Neues (bis dahin verborgenes) bricht aus dem Unterbewusstsein/Gefühlsleben hervor und ich muss lernen es zu akzeptieren, mich nicht davor zu fürchten?

Ich werde deinen Ratschlag befolgen, und mich daran erinnern, mit dem Wasser in Berührung zu kommen.
 
Hallo Celticus,

so einfach sind die Seelendinge leider nicht. Der eigentliche Grund für diese Träume liegt einmal in deinen Genen begründet, die dein Wesen bestimmen und zum anderen, die daraus folgenden Erfahrungen. Diese Erfahrungen dürften in deiner Kindheit oder spätestens in deiner Pubertät gesammelt worden sein.

Diese beiden Faktoren schlummern in deiner Seele solange vor sich hin, bis es in deinem Alltag eine Situation gibt, die mit diesem grundsätzlichen Thema zusammenhängt. Neu ist also nicht das Thema, sondern die Situation. Die Themen dürften hier der Umgang und die Bewältigung der Gefühle sein. Etwas, das in unterschiedlichen Lebenssituationen vorkommt und nicht alleine auf Beziehungsdinge beschränkt ist (z.B. auch das Berufsleben).

Den genetischen Faktor kannst Du nicht verändern, denn die zwei Gene, auf die es ankommt, sind unverrückbar festgelegt. Mit diesen Genen werden zwei unterschiedlich effektive Enzyme hergestellt, die den ausgeschütteten Botenstoff Serotonin aus dem synaptischen Spalt wieder in die Neuronen zurückbeordert. Darin liegt dann auch der Grund, warum Menschen unterschiedlich schnell ihre Gefühle bewältigen können. Welche der beiden Gene unverrückbar mit in die Wiege gelegt wurden, liegt letztlich ganz alleine an dem Erbgut deiner Eltern.

Daneben gibt es aber auch noch Spuren von Gefühlen aus prägenden Ereignissen der vergangenen Generationen, die sich ebenfalls in den Genen niederschlagen. Das erklärt dann auch, warum sich ganz bestimmte Lebenssituationen in den Familien häufig wiederholen. Letztlich sind da ja auch noch die eigene Erfahrungen, die man eigentlich auch nicht löschen, sondern nur mit anderen Gefühlen überschreiben kann. Genau das soll dann geschehen, wenn Du in deinen Träumen das Wasser mit den Händen berühren sollst.

Die Wasserträume werden dich als Traummuster durch dein Leben begleiten, es ist aber ganz besonders wichtig, das diese Träume den Druck verlieren. Sehe es als Geschenk mit dem Du den Zustand deines Seelenheils ablesen kannst, um es immer wieder in Balance bringen zu können.

Das Seelenheil erreicht man nicht durch die Kontrolle der Gefühle, sondern durch die Ausgewogenheit. Ein Zuwenig an Gefühlen führt da leicht in die Kälte und ein Zuviel ins Chaos oder eine Depression. Versuche auch nicht so zu werden, wie Du von anderen gesehen werden möchtest, sondern werde so, wie Du bist.



Salbum Salabunde
Merlin
 
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Danke für diese ausführliche und gute Erklärung Merlin! Scheint als wär ich auf dem richtigen Weg, das Wasser wird ein weiterer Indikator sein!

Alles Liebe!
Martin
 
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