Es geht um das Vertrauen in die Gabe (selbst wenn man noch nicht genau weiß, worin sie besteht) und in sich selbst. Ich glaube, wenn ich mit ganzem Herzen bestrebt bin, Erkenntnis und Liebe in mir wachsen zu lassen, brauche ich mir keine Sorgen zu machen, dass ich mit meinen Gaben anderen oder mir selbst schade. Natürlich kann ich Fehler machen, aber das ist bei allem so, auch bei den Gaben des Sprechens und Schreibens zum Beispiel. Dann gibt es bei wirklicher Gottes- und Nächstenliebe aber auch die Möglichkeit der Vergebung.
Seltsam. Bei mir ist es so, dass ich aus diversen seelischen Erinnerungen weiß, worin meine geistigen Gaben liegen. Mir fällt es nur schwer, auf diese zu vertrauen, obwohl ich weiß, dass diese notwendig sind für meine Bestimmung, worauf diese Gaben beruhen (daher auch dass diese eigentlich möglich sein müssen), und wie wichtig diese Bestimmung ist, die nur gemeinsam mit meiner Seelenpartnerin erfüllt werden kann.
Was es mir schwierig erscheinen lässt, auf diese Gaben zu vertrauen, ist die Tatsache, dass erst Gaben (wie zum Beispiel die räumlich motorische Freiheit) mir bei erfolgreichem Test meinen Geist wirklich befreien können. Das bedeutet, dass ich diese geistige Befreiung brauche, um frei von früheren menschlich eingegrenzten Vorstellungen existenzieller Wahrheit auf diese Gaben vertrauen zu können. Problematisch bei einem solchen Test ist, dass (sofern mein Unterbewusstsein nicht {entgegen Ereignissen in der Vergangenheit} eingreifen kann, um mich im Ernstfall zu schützen) ich dabei nicht nur meine Lebensweise aufgeben müsste, sondern beim Versagen der Gaben mein Leben beendet würde. Das allein sehe ich nicht als wirklich tragisch an, da ich dann auf jeden Fall wieder mit meiner Seelenpartnerin zusammen sein könnte. Was ich allerdings dann schon als blöd ansehen würde, ist die verlorene Möglichkeit für eine gemeinsame Bestimmung, für welche meine Partnerin und ich diese vorübergehende Trennung zwischen irdischem und himmlischen Dasein in Kauf nahmen um einem göttlichen Aufruf zu folgen, der Welt und Allgemeinheit zu helfen, sich auf dem Weg zur Verherrlichung weiter zu entwickeln.
Weißt du, was mir durch den Sinn geht? Du schreibst an mehreren Stellen, du hättest eine Aufgabe zusammen mit deiner Zwillingsseele. Hast du sie schon getroffen? Wenn es eine gemeinsame Aufgabe ist, kannst du gar nicht alleine damit anfangen. Dann sind deine Zweifel berechtigt und ein Schutz für dich, dass du nicht vorzeitig etwas anfängst, das dann nur scheitern kann und dich mutlos machen würde. Wenn du die Seele getroffen hast, könnt ihr zusammen mit gutem Mut an eure Aufgabe gehen und macht euch wahrscheinlich gar keine Gedanken mehr, ob es denn geht oder nicht.
In diesem Leben bin ich ihr vermutlich noch nie begegnet. Jedenfalls nicht so, als dass es ihr bewusst war, wer sie ist. Ich kenne alles, was mich seelisch ausmacht (einschließlich der Beziehung und gemeinsamen Bestimmung mit meiner Seelenpartnerin) lediglich aus meinen seelischen Erinnerungen, die aber auch in vieler Hinsicht bereits bestätigt wurden.
Es ist in der Tat eine gemeinsame Aufgabe. Die geistigen Gaben von meiner Partnerin und mir ergänzen sich (ihre Gaben beziehen sich auf das Innere, physische und geistige Heilung und Unterstützung, und meine beziehen sich auf das Äußere, Beeinflussung der Umwelt zur Verhinderung von Leid). In Bezug auf Mobilität sind unsere Gaben gleich, aber für geistigen Beistand hat sie eine Gabe, die zur Vollendung der gemeinsamen Bestimmung unbedingt erforderlich ist: Sie kann die Gaben anderer erkennen und ihnen auf telepathischem Wege helfen, diese zu entwickeln.
Das bedeutet, sofern ich das notwendige Vertrauen aufbringen könnte, um die mir verheißenen geistigen Gaben nutzbar zu machen, ich zumindest mit meinem Teil der gemeinsamen Bestimmung beginnen könnte, doch vollkommen kann diese gemeinsame Bestimmung nur durch die Mitarbeit meiner Seelenpartnerin erfüllt werden. Da jedoch der Beginn dieser Bestimmung auch eine Abhängigkeit von solchen geistigen Gaben schafft, weil die Allgemeinheit sich dann auf die Hilfe durch so befähigte Menschen verlassen wird, ist es besser, diese gemeinsame Bestimmung entweder ganz zu erfüllen oder (sofern nicht sicher ist, dass diese vollständig erfüllt werden kann) gar nicht erst anzutreten.
Was auch aus diesen seelischen Erinnerungen erkennbar war, ist die Möglichkeit, aus einer Gefahrensituation heraus (wie zum Beispiel ein Sturm oder eine Flutwelle) die Gaben nutzbar zu machen, weil ich (in diesen Situationen) offenbar sowieso nichts mehr zu verlieren hatte. Entweder hätte ich auf die Gaben vertraut und diese genutzt um sowohl meinen Tod und den von unzähligen weiteren Individuen zu verhindern, oder sie wären alle so oder so gestorben (entweder aufgrund des Versagens der Gaben trotz Vertrauen oder aufgrund unzureichenden Vertrauens). In allen diesbezüglichen Erinnerungen wurden diese Gaben wach und ich konnte die Gefahr immer abwenden.
Das Allerwichtigste sind Selbst-Erkenntnis und Liebe, glaube ich. Das habe ich auch als wichtigste Gabe von dem Lehrer damals mitnehmen dürfen: dass meine begrenzte Verliebtheit (auf die er zum Glück nicht einging) sich ausweitete zu einer unbegrenzten Liebe zu allem und allen. Er sagte, geistige Gaben besonderer Art brauchen nicht angestrebt zu werden. Sie kommen von selbst, wenn sie nötig sind, und man braucht sich auch nichts darauf einzubilden, sie sind einfach Werkzeuge.
Dazu fällt mir das Hohelied der Liebe im 1.Korinther 13 ein. Das Allerwichtigste im Dienen ist die Liebe. Ohne Selbsterkenntnis kann man das volle Potential seiner Gaben nicht entdecken und ohne diese Gaben kann man der Nächstenliebe bestenfalls eingeschränkt folgen. Dein Lehrer hatte absolut recht. Die Gaben dienen nur dazu, dass man entsprechend der jeweils individuellen Ausprägung an Nächstenliebe anderen helfen kann. Sie sind nichts, worauf man stolz sein sollte, sondern man sollte dankbar dafür sein, dass man durch diese Gaben einander in der Not beistehen kann. Diese Gaben dienen dazu, einander in Demut und Nächstenliebe beizustehen, um Leid zu verhindern.
Du bist das erste Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft, das ich kennenlernen darf. Interessant...
Habe ein Bisschen bei Wikipedia darüber gelesen. Wenn ich es recht verstanden habe, werden persönliche Offenbarungen bei euch anerkannt. Für einen persönlich jedenfalls, und wenn sie für die Allgemeinheit gültig sein sollen, müssen sie offiziell bestätigt werden. In der katholischen Kirche ist das nicht möglich: sie betrachten das Neue Testament als die letzte Offenbarung, nach der es keine weitere mehr geben kann. Deshalb bin ich dort ausgetreten. Ich habe nämlich persönliche "Offenbarung" bekommen, wenn man es so nennen möchte, in Bildern und Texten: ...
Ich bin im evangelischen Glauben aufgewachsen, kam aber nicht damit klar, dass die Ehe nur bis zum Tod gültig ist, während ich doch schon immer wusste, dass die beiderseitig glückliche Liebe unsterblich und ewig ist.
Hätte sich mir damals schon die Frage der Möglichkeit persönlicher Visionen gestellt, wäre dies vermutlich ein weiterer Punkt gewesen, an entsprechender Haltung gegenüber persönlichen Offenbarungen zu zweifeln (in der Hinsicht also an der Ablehnung der Kirchenlehre gegenüber persönlichen Offenbarungen zu zweifeln).
Ich hatte im Laufe meines Lebens viele warnende und verheißende Visionen erlebt (wobei warnend dabei für mich bedeutet, dass sowohl eine Schlüsselentscheidung klar erkennbar und verständlich und die Konsequenzen ebenso ersichtlich waren, während verheißend für Ereignisse steht, die nicht mehr abwendbar waren), und wenn ich um eine mir wichtige Antwort im starken Glauben gebetet hatte, so hatte ich (sofern eine Bestätigung beabsichtigt war) immer ein entsprechend bestätigendes Gefühl gehabt.
Da alle diese Formen der Offenbarungen persönlich waren (auch wenn die Gesamttragweite durch die Möglichkeit der gemeinsamen Bestimmung mit meiner Seelenpartnerin sich letztlich auf auf die Allgemeinheit auswirken würde), sehe ich da keinen Konflikt. Dass solche Offenbarungen persönlich sind, sagt ja nicht aus, dass auch die daraus resultierenden Möglichkeiten nur von persönlichem Nutzen sind, sondern vielmehr, dass diese genau dass aussagen, was man braucht, um seinem Ziel näher zu kommen.
"Seele" oder "himmlischer Körper" - das scheint mir eine Frage von Worten zu sein. Nach meiner Auffassung kann von einem himmlischer Körper gar nicht gesagt werden, dass er ruht oder schläft, denn er wird nicht müde wie unsere irdischen Körper. Es kann sein, dass wir ihn nicht wahrnehmen und keinen Kontakt mit ihm haben, weil wir selbst im Geiste "schlafen" - deshalb heißt es in der Bibel und in vielen anderen Weisheitstexten, wir sollten aufwachen. Das verstehe ich so, dass der himmlische Körper in allem die Führung übernehmen muss beim Menschen - die Tiere werden durch die Instinkte bestimmt, aber der Mensch hat die Aufgabe, den Übergang zum Bestimmtsein durch das Himmlische zu vollziehen.
Ob die irdischen Hüllen (Körper und Psyche) nun real sind oder nicht, halte ich gar nicht für die eigentliche Frage. Wichtig ist, dass sie sich ausrichten lassen durch die Energie des himmlischen Körpers so wie Eisenfeispäne durch ein Magnetfeld.
Okay, aber wenn der himmlische Körper keine Schlafphase braucht, dann ist dies vielleicht eher eine Erklärung für die Haltung der Lehre der Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der letzten Tage, wo es da heißt, dass man vor dem irdischen Dasein in der Gegenwart Gottes lediglich geistig existierte, bei der Rückkehr jedoch einen vollkommenen Körper erhält. In Hinsicht auf junge Seelen habe ich dahingehend auch keinen Zweifel an der Richtigkeit. Allerdings weiß ich, dass ich in alternativen Realitäten mein jetziges Leben und meine hier bevorstehende Bestimmung schon sehr oft erfüllt hatte (anderenfalls hätte ich diese Visionen auch nicht, die eigentlich nur seelische Erinnerungen aus diesen seelisch früher erlebten Leben sind).
Das geistige Erwachen ist für mich mit der Befreiung des Geistes aus irdisch-menschlich begrenzten Verständnishorizonten gleichzusetzen. Es muss nicht unbedingt bedeuten, dass man deshalb gleich in die ewige Existenz aufsteigt. Das Erwachen des himmlischen Körpers würde jedoch die Rückkehr des Bewusstseins in den himmlischen Körper bedeuten.
Vielen Dank und herzliche Grüße zurück
KalEl
EDIT: Dass ich allerdings der einzige User bin, welcher der Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der letzten Tage angehört, wundert mich jetzt aber doch. Immerhin wurde mir dieses Forum von einer mir durch die Kirche bekannten Person empfohlen. Ich kenne allerdings seinen Nicknamen nicht, sondern nur seinen wirklichen Namen.