Westliche Spiritualität – Weg oder Flucht?

Westliche Spiritualität – Weg oder Flucht?

  • Spiritualität ist bei uns großteils eine Flucht aus der Realität

    Stimmen: 5 22,7%
  • Spiritualität ist bei uns großteils ein Lebensweg und wird auch gelebt

    Stimmen: 7 31,8%
  • Ich denke es steht 50 zu 50

    Stimmen: 4 18,2%
  • Nichts davon trifft zu

    Stimmen: 6 27,3%

  • Umfrageteilnehmer
    22
  • Umfrage geschlossen .
soso - na dann füge ich mal eine neue Umfrage an:
Wer von den hier anwesenden Schamanen etc. ist denn ein Freizeitschamane? Wer betreibt dieses Hobby denn nur abends und am Wochenende?

Ich bin berufsmäßig Schamanin und für mich ist Schamanismus ein Lebensweg, auch wenn ich es mir gönne in der Badewanne zu liegen ohne Verstorbene rüberzubegleiten und in den Wald zu gehen ohne Wesenheiten zu treffen sondern einfach nur des Geruchs wegen.

Ich kenn aber viele, die rein privat für sich schamanische Techniken anwenden und das sehr respektvoll und ehrlich tun. Das ist doch super. Ich denke es ist eine Frage des Respekts, ob das passt oder nicht. Diese Menschen nennen sich dann aber nicht "Schamanen" sondern sagen, sie praktizieren Schamanismus, schamanisieren o.Ä.
Das Gegenbeispiel war ein Klient, der weit weg von sich selbst und seiner Kraft war und mir erzählte, er "dürfe jetzt dann Kraftplätze in der Natur aktivieren. Wie er das mache, wisse er nicht, aber das wäre zu ihm gekommen." Naja. Für mich hat das mit Respekt nichts zu tun - und sowas ist dann wirklich eine Flucht aus der Realität.

Man kann alles so oder so verwenden..... auch schamanische Praktiken oder das, was manche dafür halten.
 
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@wandervogel

nun ja, wie an anderer Stelle bereits gesagt, geht es ja nicht um die Spiritualität irgendwo, sondern wie sie bei uns und von uns gelebt wird.
Ich finde immernoch, dass es besser ist sich überhaupt damit zu befassen, auf welche Art und Weise auch immer, als garnicht.
Das trägt ja auch die Frage nach "dem höheren Sinn des Lebens" in sich.
Und es ist sicher in unserer industrialisierten Welt nicht so einfach an diesen innewohnenden Punkt zu gelangen, als wenn man noch mit allem was beseelt ist in "Einklang" aufwächst.
Vielleicht gilt es auch hier "zurück zu unseren Wurzeln" zu gelangen. DAS ist allerdings kein einfacher Weg, weil man dafür erst einmal wissen muss welche genau das sind. Die "christliche" Vorstellung in unseren Ländern lässt dafür recht wenig Platz, da sie den "Heiden" ja auch ihre Rituale und Bräuche weg genommen hat, was leider viele, die diesem Glauben angehören, nicht wissen.
Dennoch respektiere ich ihre Vorstellung von Spiritualität, selbst wenn ich mit diesem Glauben für mich nichts anfangen kann.

LG
Waldkraut
 
@Venja ,

das ist sicher eine schöne Vorstellung, aber du lebst auch nicht im luftleeren Raum, wie ich hoffe.

Ein spannendes Erlebnis bzw. aufwachen war für mich, als ich mein Energieheilzentrum geschlossen habe und in die Altenpflege gegangen bin. Mein denken war soweit, dass ich mir sicher war, dass die Welt sich verändert hat, ein "neues Bewusstsein" begonnen hätte.

....

Die Ernüchterung war sehr groß. Erst die Ablehnung meiner Kollegen, allein schon durch meine Anwesenheit in Kenntnis darüber, was ich vorher tat. Dann das Leid, was mir vorher nicht so in der Art bewußt war, obwohl ich schon länger mit schwerkranken Menschen zu tun hatte.

Eine eigene Welt ist sicher sehr "hübsch", aber ich finde auch das ist irgendwie eine Flucht.

LG
Waldkraut
 
@wandervogel
Wohl wahr. Ich kenne es jetzt nur aus einem Film über Nepal, wo der Schamane im Hauptberuf (wenn man's so nennen will) ganz normal sein Feld bestellt, die Ernte einfährt, das Dach repariert u.ä., was im Leben halt so anfällt. Und doch gehe ich davon aus, daß die grundsätzliche Lebenseinstellung und der Respekt vor den Geistern etc. sein gesamtes Leben prägt und das nicht im Alltag verschwunden ist oder gar konterkariert wird. Das meinte ich mit "das Leben durchdringen"...

LG
Grauer Wolf
 
@Venja ,

das ist sicher eine schöne Vorstellung, aber du lebst auch nicht im luftleeren Raum, wie ich hoffe.

Ein spannendes Erlebnis bzw. aufwachen war für mich, als ich mein Energieheilzentrum geschlossen habe und in die Altenpflege gegangen bin. Mein denken war soweit, dass ich mir sicher war, dass die Welt sich verändert hat, ein "neues Bewusstsein" begonnen hätte.

....

Die Ernüchterung war sehr groß. Erst die Ablehnung meiner Kollegen, allein schon durch meine Anwesenheit in Kenntnis darüber, was ich vorher tat. Dann das Leid, was mir vorher nicht so in der Art bewußt war, obwohl ich schon länger mit schwerkranken Menschen zu tun hatte.

Eine eigene Welt ist sicher sehr "hübsch", aber ich finde auch das ist irgendwie eine Flucht.

LG
Waldkraut
stimmt denn deine Vorstellung mit meinem Erleben überein?;-)
 
Spiritualität als Solche mal aussen vor; ich finde es witzig und spannend zugleich, dass bei Stämmen und Völkern, die noch in Ihrer Gesellschaftsform Heiler/Schamanen als Teil dessen sehen, keiner "freiwillig" diesen Posten übernehmen will, weil er zuviele Auflagen und Verpflichtungen hat.
Hier im deutschsprachigen Gebieten und von mir aus nehmen wir mal Mitteleuropa, gibts mehr "Schamansis" als bei den Eingeborenen :lachen:
Und bei denen st der Heiler/Saman/Schamane und wie man es nennt auch kein 24-7 "Job" sondern eher ein "Nebenaufgabenbereich".
Und bei "uns" ist jeder 2. Spiri, der mal nen WE Workshop resp. "Ausbildung" gemacht hat, "schamanicher Begleiter" und wie es sonnst noch so heisst.
Ein angehender Medizinmann der Pueblos mit welchem ich über ein Forum mal schrieb, hatte dazu nur ein schmunzelndes "nice.." gesagt.
Und wir führen in unseren Esoforen Quer- und Grundsatzdiskussionen und kommen vom Apfelkuchen zum Porschemotor, und das in einem Thread.. :p

Das mit dem Nebenaufgabenbereich war, wenn ich mein Ethnoligiestudium richtig erinnere, nicht bei jeder Kultur gleich, heißt: ich denke, es gab sehr wohl viele Kulturen, die die Schamanen miternährt haben. Kommt sicher auch drauf an, ob es sowohl Schamanen als auch Medizinmann/Heiler gab - das war ja auch oft getrennt. Es gibt auch noch andere Bereiche, die entweder ausgegliedert oder mit im Aufgabenbereich sein konnten.
Und: vielleicht gibt es bei uns so viele, weil der Bedarf auch deutlich größer ist.

Was in meinem Verständnis zu den Eigenschaften eines Schamanen gehört, ist die Bereitschaft, das zu tun was nötig ist, ohne persönliche Wertung. Ich bin hier als Schamanin geboren, und nicht am Amazonas - das hat seinen Grund und klarerweise zeigen sich die Aufgaben anders. Ich sehe meine persönliche Berufung im Speziellen darin, Mittler zwischen der Seele des Menschen und dem Menschen zu sein. In einer Kultur, wo so viele Menschen nicht auf die innere Stimme und die eigene Seele hören wollen/können wird das wohl mehr gebraucht als in einer Kultur, die naturverbunden lebt. Dafür lese ich seltener aus Meerschweinchen die Zukunft. :cautious:
 
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