Wer ist Jesus Christus?

Ich finde es relativ vernünftig an Gott zu glauben, auch nachdem ich diesen Weg schon mein ganzes Leben gehe, inclusive aller damit verbundenen Überlegungen und Auseinandersetzungen.
Dann gestatte mir die Frage, was "Gott" denn ist, woran du schon dein ganzes Leben lang glauben willst? Du beteuerst, Überlegungen und Auseinandersetzungen gehabt zu haben, aber konkretisierst es nicht. Was Überzeugendes hat dich denn dazu geführt? Was soll daran vernünftig sein? - Nichts als leere Sprüche und leere Beteuerungen!
 
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Glauben oder Vorstellung
Im Unterschied zu Glaube, der ein gebothaftes Nachfolgen verlangt, ist das
Glauben ein inniges Fühlen, ein Vertrauen und ein selbst erspürtes Eingebettetsein in eine Grundordnung des Lebens, deren Anfang eine Schöpfung voraussetzt. Solange aber Glauben nur ein vorgestelltes Konstrukt ist, ist es Kopfkino, ein Muster ohne Wert, kann aber immerhin Orientierungshilfe sein.

Der archaische Mensch hatte noch dieses Urvertrauen in eine göttliche Grundordnung. Der heutige Mensch des Wassermann-Zeitalters lebt durch seine Intellektualisierung in einem zweifelnden Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Misstrauen, ein dia-bolisches Hin-und-Hergerissensein, das durch wohltuende materielle Beweise seine Kraft verlieren soll.

Glauben ist jedoch ein eigenes Vertrauen in eine Schöpfung, ein Sich gehalten-, geborgen- und eingebettet-fühlen in denjenigen oder dasjenige, was diese Schöpfung geschaffen hat, und das wir Gott nennen, sich aber materiell nicht beweisen lässt, ausser durch sein existenzielles Da-sein im Geschaffenen, also auch in mir und in dir.
Das Misstrauen verlangt aber Beweise, möglichst materieller Art, denn ein Fühlen, Erspüren oder Für-wahr-halten lässt sich ja nicht beweisen. Also verlangt das Misstrauen immer materielle haptische (zählbare) Beweise und ein Mensch, der im Misstrauen gefangen ist, fordert Beweise ein, die natürlich der Vertrauende zu erbringen hat, als eine Bringschuld.

Solange sich der Glaubende in einer solchen Bringschuld wähnt, hat er gegenüber dem misstrauenden Kopfmenschen keine Chance. Sobald sich der Glaubende aber geborgen, gehalten und eingebettet fühlt in die göttliche Ordnung des Lebens, hat der Zweifel, der Fall-in-Zwei seine Kraft verloren und es bedarf keinerlei materieller Beweise mehr, Dann lebt der Mensch in Evidenz

Alles Liebe

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Zuletzt bearbeitet:
Mein Gottesbild hat sich eben gewandelt. Als keines Kind hatte ich einen imaginären Freund. Später habe ich die "Nebel von Avalon" gelesen, da war es eine Göttin. Dann habe ich mich sehr intensiv mit Buddhismus, später Zen-Buddhismus auseinandergesetzt. Und schließlich kam die Bibel. Psalmen. Ich hatte verschiedene mystische Erfahrungen in meinen Psychosen.
Aber das mit der Vernunft habe ich schon ehrlich gemeint. Ich war als Teenager gut in Biologie, ich liebe das Fach. Aber es konnte das Wunder des Lebens nicht erklären. Nicht für mich :) So denke ich eben. Was wirklich passiert ist, was ich erlebt habe, ist eine persönliche Geschichte. Vielleicht ist es geschmacklos über Gott zu sprechen, wie über einen alten Kumpel. Aber andererseits ist es bei mir eben nicht "Glaube" sondern "Wissen"... nach allem, was passiert ist.
 
Mein Gottesbild hat sich eben gewandelt.
Ja, damit macht man eine wichtige Erfahrung, dass sich sein einmal gemachtes Vorstellungsbild mitsamt seinen Erfahrungen wandelt. Das kann unvorsichtig zum Fanatismus führen, wobei die derzeit gemachte Erfahrung so beeindruckt und als allerhöchste gepredigt werden kann, oder zur Vorsicht ermahnen und zur Erkenntnis führen, das eigentlich alles im steten Wandel begriffen ist.

Ich hatte verschiedene mystische Erfahrungen in meinen Psychosen.
Psychosen sind nicht einfach nur eine Krankheit, sondern, sagen wir, ein ausufernder Regulationsversuch der Seele. Mir begegnete einmal eine junge Frau, während sie eine Psychose hatte, die durch ungelöste Religionskonflikte entstanden sei. Dabei erzählte sie mir, sich an einer Brücke, glaube ich, nackt ausgezogen haben zu müssen. - Ist das nun eine Krankheit oder ein ungelöster Konflikt?
 
Ich würde für mich selbst eine Psychose als "Fehlfunktion" definieren.
Und das mit dem ganz persönlichen Freund, der immer da ist, ist auch im Wandel, das soll und kann sich auch ändern. Heute Morgen war es mein Apfel. Mir hat mein Apfel unglaublich gut geschmeckt. Aber es ist nur ein Apfel, okay?
 
Das was ich zum Thema >Der einzelne Mensch und Gott< zu sagen habe,
besonders im Zusammenhang mit Jesus von Nazareth,
wird nicht nur für einige ein wenig verwirrend klingen:

Bevor es zu einem Verhältnis "einzelner Mensch und Gott" kommen kann,
muss zuvor das Verhältnis "einzelner Mensch und die Menschheit" vorhanden sein.

Grundsätzlich bedeutet das auch, bevor ich Gott anbete oder mit ihm kommuniziere,
muss zuvor die Verbindung zur Menschheit aufrecht sein.

Aber selbst danach kommt noch lange nicht Gott im Speziellen,
sondern all die 800 verschiedenen Lebensarten auf der Welt,
die eine Aminosäure-suppe zu komponieren wusste,
und dabei sind die eiweißreichen genau so zu beachten, wie die allein kohlenhydrathältigen.

Mit anderen Worten:


Ich kann den Abteilungsleiter nicht links liegen lassen,
und sogleich zum Generaldirektor laufen!

In diesem Sinne ist auch der alte Text aus dem Alten Testament zu verstehen, denke ich,
an den sich nicht zuletzt auch der Nazaräner angelehnt hatte:


Gen 1,23-27 Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag.
Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes.
So geschah es.
Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden.
Gott sah, dass es gut war.
Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich.
Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh,
über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.

Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn.


Als Mann und Frau schuf er sie.


Eigentlich ganz einfach,
gehören alle Lebensformen zum System und der Grundlage des Menschen,
dann ist Gott "alles was ist".

Nun haben wir aber noch lange nicht erfasst, was es bedeutet Menschheit zu sein und zur Menschheit zu gehören.
Darauf hat der Nazaräner immer wieder hingedeutet, wenn er den Sachverhalt einer seiner "Wunderheilungen" erklärte.
Denn er sagte zum Beispiel:

"Nicht ich habe Dich geheilt, sondern Dein Glaube hat Dir geholfen." ...

oder

"Ihr werden noch viel größere Dinge tun, als ich sie Euch zeige." ...

Die Kommunikation mit dem Jenseits im Rahmen des Ahnenkults gehört da genauso dazu.

Etwa so, aus meiner Praxis:

"Weißt Du was das war (?), das war ein Hund!" (- so eine persönliche Mitteilung.)

"In 2 Jahren nicht 1 mal." (- so verschiebt sich die NTE des Nazaräners von 29 auf 31 Jahre. Nach vergeblichen, aber üblichen Zeugungsversuchen.)


... und ein :)

-



 
Bevor es zu einem Verhältnis "einzelner Mensch und Gott" kommen kann, muss zuvor das Verhältnis "einzelner Mensch und die Menschheit" vorhanden sein.

Grundsätzlich bedeutet das auch, bevor ich Gott anbete oder mit ihm kommuniziere,
muss zuvor die Verbindung zur Menschheit aufrecht sein.
Du meinst, dass es Adam nicht möglich war, mit Gott in Verbindung zu treten?
 
Du meinst, dass es Adam nicht möglich war, mit Gott in Verbindung zu treten?

Nein, das meine ich nicht!

Von dem von Dir zitierten Symbolismus im wörtlichen Sinne verstanden, davon halte ich nicht viel, also sehr wenig.

Aber Dir wird bestimmt so wie mir bereits aufgefallen sein,
in der Bibel kommt das Wort Menschheit nicht direkt vor,
sondern man begnügt sich mit einer Umschreibung,
nennt es die Nächsten- und Feindesliebe,

Für den Begriff Gastfreundschaft allein hätte man sich nicht so viel Mühe gemacht.

Gut, bei Jesus, da können ihn dann zwar auch die hinterlistigen und theatralischen Pharisäer den Buckel herunter rutschen,
und "nur Euch, die Apostel habe ich lieb, denn Eure Namen sind im Himmel verzeichnet",
aber das ist dann wieder eine andere Geschichte, die davon erzählt wer uns das Lieblingsspielzeug weggenommen hat ...

Ich bedanke mich recht höflich für Deinen Hinweis auf Adam,
aber so weit sollten wir nicht gehen.


... und ein ;)

-
 
4 Dies ist die Geschichte von Himmel und Erde, da sie geschaffen wurden.

Der Garten Eden
Es war zu der Zeit, da Gott der Herr Erde und Himmel machte.

5 Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen. Denn Gott der Herr hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute;

6 aber ein Strom stieg aus der Erde empor und tränkte das ganze Land.

7 Da machte Gott der Herr den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.

8 Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte.

9 Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

10 Und es geht aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilt sich von da in vier Hauptarme.

11 Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila und dort findet man Gold;

12 und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham.

13 Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch.

14 Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat.

15 Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.

16 Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten,

17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.

18 Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.

19 Und Gott der Herr machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen.

20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen wurde keine Hilfe gefunden, die ihm entsprach.

21 Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch.

22 Und Gott der Herr baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.

23 Da sprach der Mensch: Die ist nun Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.

24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.

25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht.

Wer kann sich diesen Unterschied der Schöpfungsgeschichte des Menschen erklären? Und welche stimmt?
Denn es ist ein grundlegender Unterschied zwischen beiden den Menschen betreffend.
In der von Teigabid zitierten Bibelstelle, wird der Mensch nach den Tieren als Mann und Weib (gleichzeitig) erschaffen nach dem Bilde Gottes, in meinem Bibelzitat wurde VOR den Tieren DER MENSCH geschaffen aus Staub und da steht nichts nach 'seinem Bilde'.
 
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Ich würde für mich selbst eine Psychose als "Fehlfunktion" definieren.
Meine verschiedenen Begegnungen mit Psychosen zeigen mir nicht solch ein mechanisch wirkendes Bild. Die Frage ist, was es denn zeigt? Und da es sich um Menschen handelt, muss es anders betrachtet werden. Wollen wir von einem "Fehlen" sprechen, wie es in "Fehlfunktion" ist, dann will ich lieber "funktion" weglassen, sonst wäre es mir halt zu mechanisch. Was fehlt, ist eher eine Ausgeglichenheit und ich beobachte immer wieder, dass etwas dazu fehlt, was ich oft als ein fehlendes Maß erkenne.
Schon du bist es ja, der sagt, in der Psychose mystische Erfahrungen gemacht zu haben und ich schätze, die junge Frau, die sich nachts entblößen wollte, wovon ich ja berichtet habe, die aber durch eine vorbeikommende Taxifahrerin daran gehindert wurde, schickte sich sicher auch dazu an, begreift man die Symbolik der Absicht. - Mystische Erfahrungen ist deshalb ein wichtiges Stichwort für Psychosen.

Und das mit dem ganz persönlichen Freund, der immer da ist, ist auch im Wandel, das soll und kann sich auch ändern. Heute Morgen war es mein Apfel. Mir hat mein Apfel unglaublich gut geschmeckt. Aber es ist nur ein Apfel, okay?
Leider weiß ich nichts mehr von deinem Freund und vom Apfel. Aber gehört zum Wandel denn nicht letztlich auch beides? Wandel soll hier aber nicht meinen, etwas Gleichwertiges einander auszutauschen, sondern ein Höheres zu gewinnen.
 
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