Welche Vermutungen /Ahnungen habt ihr?

[venus-pluto]

Die Frage ist aber echt, was soll nach dem Kapitalismus kommen? Kommunismus bestimmt nicht. Und eine andere Frage ist: werden die reichen Kapitalisten den Untergang des Kapitalismus zu lassen?

Nee, Kommunismus sicher nicht. Den reichen Kapitalisten wird gar nix anderes übrig bleiben als den Zahn der Zeit zuzulassen....
Ich muss grad dran denken, wie ich in der Schule (im Staatsbürgerkunde- und Geschichts-Raum) ein Wandbild gemalt habe (komme aus der Ex-Zone), auf dem die sich ablösenden Gesellschaftsformen (in gewisser Weise auch menschliche Entwicklungsformen) dargestellt wurden. Als ich damit fertig war, saß ich davor und hab drüber sinniert, ob die sich damals darübr Gedanken gemacht haben, was denn da jetzt für eine neue Gesellschaftsform entsteht und wie die heissen soll???? Vielleicht haben sie. Aber ich denke eher nicht. Doch Veränderungen werden sie wohl gespürt haben. So wie wir sie spüren.

Zäumt man mal das Pferd von einer anderen Seite auf, so ist doch überschaubar, was passieren wird: die Ressourcen, die im letzten Jahrhundert für unendlichen Reichtum sorgten, versiegen langsam aber stetig. Es wurd noch niemals in der Geschichte der Menschheit soviel Raubbau am Wirtsplaneten betrieben wie in diesem jämmerlich kurzen Zeitraum. Die Natur, sozusagen das launische Männchen Erde, hat da schon für viel mehr Desaster sorgen können, als es Mensch jemals anstellen könnte. Die Menschen können sich praktisch nur gegenseitig vernichten. Der Erde ist das wurscht. Die kann auch ohne uns. Und vielleicht wehrt sie sich, wie jeder Organismus, irgendwann gegen diejenigen, die ihn bedrohen??? Davon geh ich aus, auch wenn ich dem Planeten als solchen nicht zwingend die persönliche Entscheidung dazu zutrauen würde.
Was ich damit sagen will: so wie es jetzt läuft, läuft es eh nicht mehr lang. Der Kapitalismus ist gegessen, weil die Grundlagen, die ihn zum Leben brachten, wegbrechen. Auch bei den Reichsten der Reichen wird es beginnen zu bröckeln. Hat es ja schon. Doch was sich aus diesem Prozess entwickelt, vermag heute noch keiner zu sagen. Wir sind Zeitzeugen einer Entwicklung. Guckt in die Geschichte! Wie lang waren solche Übergänge? Was passiert? Wann wurden Wörter dafür erfunden? Muss sich Geschichte zwanghaft wiederholen? Es braucht ein Umdenken. Und dieses Umdenken kann praktisch jeden Tag ausgelöst werden, falls jemand oder etwas auf der Weltbildfläche erscheint, der/die/das im Sinne von allem und allen ist. Traum? Warum?

 

[hi2u]

Hai, Groovy.

…die Welt wird ehrlich und direkt zu einer wahren Demokratie zurückkehren.

Wie bitte? Würdest du mir bitte eine Epoche und/oder ein Volk nennen, wo es wahre Demokratie gegeben hätte?

Wo ich dir zustimme ist, dass sich nach einer gewissen Zeit jede Form der absolutistischen Machtausübung erledigt hat -- je restriktiver, desto schneller -- Diktaturen z.B. konnten sich selten über mehrere Diktatoren halten. Was nur bedeutet, dass der Mensch beschränkt leidensfähig ist. Kapitalismus sollte man in diesem Zusammenhang nicht mit neoliberaler Marktwirtschaft verwechseln -- letztere ist Mode, ersterer die zeitlos moderne Variante archaischen Verhaltens typischer Sammler und damit wohl auch für die nächsten zig-tausend Jahre unausrottbar.

Kapitalismus definiert sich über die Macht des Kapitals -- und zu welcher Zeit wäre es nicht so gewesen, dass der, der das Kapital besitzt, auch die Macht besitzt -- oder umgekehrt? Ganz simpel: um seine Soldaten zu füttern, muss man die Mittel dazu haben. Oder auch: ohne Geld keine Musik.

Und weil der Kapitalist die Macht hält, wird der sich weigern, der Abschaffung der Zinsen zuzustimmen. Und weil er auch die ihn schützenden Kräfte finanziert, werden die wohl eher bei der Stange bleiben und eher gegen ihre Landsleute als gegen ihre Brotherren tätig werden. Womit der Kapitalismus selbst durch Revolutionen nicht völlig zu beseitigen ist -- erst die Abschaffung der Zinsen würde daran etwas ändern, aber darauf wartet die (christliche) Welt seit Jesus von Nazareth vergebens…

 

[hi2u]

Hai, Katze.

Der Kapitalismus ist gegessen, weil die Grundlagen, die ihn zum Leben brachten, wegbrechen.

Bist du heute hoffnungsvoll oder satirisch unterwegs? Die Grundlagen des Kapitalismus liegen im Verständnis von Geld und dessen Funktionen. Da in Geld vergangene Wirtschaftsleistung speicherbar wird und die dazu erfundenen Zinsen zur wundersamen Vermehrung des zur Verfügung gestellten Geldes führen, ist das Kapital seit alttestamentarischen Zeiten praktisch unverwundbar -- denn es geht ja nicht um die absolut besessenen Beträge, sondern um die Differenz des Vermögens. Wenn in einer fünfjährigen Inflation der Mittelstand sein angelegtes Kapital aufzehrt, hat der besser aufgestellte Kapitalist immer noch Kapital, das er dann als Produktionsmittel zur Verfügung stellt -- und damit arbeitslos zu noch mehr Geld kommt. Und "der Staat" (eigentlich: die Regierung) tritt dann noch "im Namen des Volkes" dafür ein, das Kapital in unbeschränkter Höhe zu schützen. Damit ist Besitz in Geldwerten nicht nur die am leichtesten einsetzbare Form des Besitzes, es ist auch der am besten geschützte Besitz.

Die im Zuge der "Finanzkrise" getätigten Gesetzesänderungen machen das Kapital unangreifbarer denn je -- irrt sich ein Bankmanger, bezahlt das der Staat, der Steuerzahler, der zuvor schon vom Banker über die Zinsen geschröpft wurde. Das hat noch keine Revolution, weder die Völkerwanderung, noch der Dreißigjährige Krieg, noch die französische Revolution, noch die Kulturrevolution, noch sonstwas auszurotten vermocht.

Im "realen Leben" entspräche die abgegebene Staatsgarantie für alle Einlagen einer Lebensversicherung für alle Staatsbürger, gültig im Fall eines Verbrechens oder von Dritten verursachten Unfalls, in Höhe aller beim Ableben aushaftenden Beträge…

Aber bevor das eingeführt wird, wohnen wir schon längst alle am Mars… Solange wird uns Geld als Leistungsspeicher begleiten (oder eben auch nicht

 

[venus-pluto]

Bist du heute hoffnungsvoll oder satirisch unterwegs?

Satirisch natürlich! Das, was du schreibst, stammt aus den Erfahrungen der Neo-Geschichte. Und ich bin der Meinung, dass Geschichte auch völlig umgeschrieben werden kann, weil irgendwann mal Ende der Fahnenstange ist. Das fängt doch schon im Leben "der Kleinen" an. Mann/Frau glaubt, solange es noch irgend möglich ist. Und sind dann alle Ressourcen ausgereizt, ist die Heulerei riesig.
DAS KAPITAL? Was ist das denn? Schall und Rauch! Nur eine lächerliche Metapher für was, was uns scheinbar am Leben erhält. Und das tut es. Tatsächlich! Was, wenn es wegbricht? Endlos-Geschrei! Aber nicht lange, weil ganz schnell die Frage auftaucht, wovon man leben soll. Und dann wird Mensch zum Tier. Das sind so scheiss banale Prinzipien und ich werde nie verstehen, wieso Menschen sich in Gedanken an Licht und Liebe flüchten. Licht und Liebe ernähren niemanden.

Bin ich wieder abgedriftet.... Ich glaube einfach nicht - hab ich noch nie geglaubt - dass Sicherheiten jedweder Art, sicher sind. Never! Was im Kleinen unverschuldet den Bach runtergehen kann, kann es auch im Großen. Und den Aufzug zum Mond, geschweigedenn zum Mars, den benutzen wir, die hier schreiben, eh nicht mehr. Vorstellen könnt ich es mir aber

Es geht nicht darum, wo welche Gelder liegen. Schön, dass sie es tun. Es geht darum, dass diese Gelder null Rolle mehr spielen, wenn es zum worst-case-scenario kommt. Vielleicht muss man sowas mal erleben, um zu wissen, wie ich das meine. In dem Augenblick, in dem dir alles genommen wird, bist du frei. Doch das erzeugt nicht nur gute Gedanken.

Eigentlich ermüden mich solche Diskussionen. Aber ich bin immernoch munter. Weil es mich aufregt. Ja! Es regt mich auf, weil die meisten hier noch nie in so einer Situation waren, weil sie nicht verstehen können, wie es ist, alles "materielle" zu verlieren, weil ein scheiss System dafür gesorgt hat. Es ist was anderes, wenn das selber verursacht wird.

Und letztlich wünsch ich jedem mal so eine Erfahrung. Dümmer macht die sicher nicht. Und dann reden wir weiter!

Hoffnungsfrohe Grüße, Schrödi

 

[Ahorn]

Wie bitte? Würdest du mir bitte eine Epoche und/oder ein Volk nennen, wo es wahre Demokratie gegeben hätte?

Am nächsten kommen noch die Schweizer diesem Ideal, aber auch dort ist nicht alles in Butter....

 

[JuergenMei]

Falsch, aber du kannst von sehr vielen Unruhen und sehr vielen Blutbädern ausgehen, übrigens es fängt an in der USA.

Wo wie wann fängt es an?

 

[Zahler]

Also ich muss zugeben, dass ich Schrödinger hier voll und ganz zustimme, wie sagt man so schön? Pessimisten sind ausgelernte Optimisten

Wer immer noch glaubt, dass sich alles "wieder einrenkt" verkennt einfach die Lage.

Manche argumentieren ja gerne damit, dass es solche Aufs und Abs schon immer gab und das ist prinzipiell richtig.

Man muss sich allerdings garnicht so ausführlich mit dem Thema Geld beschäftigen um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass das, was wir gerade erleben mitnichten ein normaler Wirtschaftszyklus ist.

Eine Nation kann nicht nur auf Kredit leben, schon garnicht, wenn die halbe Welt an ihrer Nabelschnur hängt. Was sind denn Europa und China, wenn die Exporte in die USA wegbrechen? Richtig, garnichts!

Ich glaube, dass uns etwas bevorsteht, was noch niemand von uns erlebt hat und ich habe vorgesorgt.

Gold, Nahrungsmittel, Zigaretten, Alkohol...man mag darüber amüsiert lächeln, aber das vergeht den meisten spätestens dann, wenn die Lebensmittel im Supermarkt plötzlich das 5-fache Kosten, die Regale leer sind und die Massenarbeitslosigkeit einsetzt.

Prost!

Zahler

 

[Nachtschwärmer]

So sehe ich das auch! Es wird ja jetzt schon ungeheuer viel aufgedeckt! Die Menschheit steht auf und sagt Nein zu den Lügen. Und sie fordert ihre Rechte ein!


Liebe Grüße

believe

*hust*

In welcher Welt wohnst du denn?


LG Nachtschwärmer

 

[Nachtschwärmer]

Also ich muss zugeben, dass ich Schrödinger hier voll und ganz zustimme, wie sagt man so schön? Pessimisten sind ausgelernte Optimisten

Wer immer noch glaubt, dass sich alles "wieder einrenkt" verkennt einfach die Lage.

Manche argumentieren ja gerne damit, dass es solche Aufs und Abs schon immer gab und das ist prinzipiell richtig.

Man muss sich allerdings garnicht so ausführlich mit dem Thema Geld beschäftigen um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass das, was wir gerade erleben mitnichten ein normaler Wirtschaftszyklus ist.

Eine Nation kann nicht nur auf Kredit leben, schon garnicht, wenn die halbe Welt an ihrer Nabelschnur hängt. Was sind denn Europa und China, wenn die Exporte in die USA wegbrechen? Richtig, garnichts!

Ich glaube, dass uns etwas bevorsteht, was noch niemand von uns erlebt hat und ich habe vorgesorgt.

Gold, Nahrungsmittel, Zigaretten, Alkohol...man mag darüber amüsiert lächeln, aber das vergeht den meisten spätestens dann, wenn die Lebensmittel im Supermarkt plötzlich das 5-fache Kosten, die Regale leer sind und die Massenarbeitslosigkeit einsetzt.

Prost!

Zahler

JA! Das steht uns wohl bevor.. Fressen und gefressen werden.......

LG Nachtschwärmer