"weibliche" Aggression

Liebe Sunnygirl!

Ja, es stimmt. Bei Deinen Beträgen, in denen Du über Deine Schwester geschrieben hattest, entwickelte ich jedesmal Mitgefühl - für Deine Schwester. Weil sie so als "Täter" hingestellt wurde. Ich habe mich oft gefragt, wie die Beiträge aus dem Blickwinkel Deiner Schwester aussehen würden...

Parallelen finde ich keine zu mir, falls Du das meinst. Meine Kids sind inzwischen schon größtenteils erwachsen, wuchsen gewaltlos auf, sie waren immer bei mir, ich hätte zwar Schwestern, aber die haben ihre eigenen Kinder (deren Kinder auch immer bei ihnen waren, bis auf einen Neffen, der wegen der Berufstätigkeit seiner Mutter oft bei mir war).

Aber weißt Du, was ich gerade bemerke? Wir zwei liefern gerade ein perfektes Beispiel für weibliche Aggression. :stickout2

Passt doch zum Threadtitel, oder?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Werbung:
Hallo Reinfriede

Ja, wir führen eine spassige Kontroverse *g*

Aber wie Du selbst sagst: Wer es nicht selbst erlebt hat, kann es nicht beurteilen. Du warst nicht in meiner Situation. Ich hatte nie vor, das Kind meiner Schwester zu übernehmen, sie hat mich dazu genötigt, mich verzweifelt darum gebeten, und das Schütteln war ein weiteres Signal, dass sie ohne mich und meine Ma nicht klarkam.

Und später war es ihr Jährzorn, der den Jungen in meine Arme trieb. Hätte ich sie nicht immer wieder entschuldigt, würde mein Neffe sie hassen. Ich hab die beiden zusammengeführt und nicht auseinander.

Aber wie gesagt: Bei Dir lief alles paletti, ist aber nicht überall so. Also bitte nicht voreilig sein. Es gibt nämlich tatsächlich Familien, wo es so abläuft, wie ich es beschrieben habe, vielleicht für eine heile Welt nicht vorstellbar, aber alle, welche ähnliches miterlebt haben, werden wissen, was ich meine.

P.S. Erinnert mich übrigens daran, dass z.B. von Vätern missbrauchten Kindern auch oft nicht geglaubt wird, weil es einfach unvorstellbar erscheint. Das kann ja nicht wahr sein. Und trotzdem ist es Alltag unzähliger Kinder!

Weshalb sollte ich die Wahrheit sagen, das muss ja übertrieben und einseitig sein, nicht?
 
Ich möchte mich auch nochmal einklinken, dies passt zwar nicht zu eurem Thema, aber zum Thread.


Was ich bei mit feststelle zum Tema Aggressionen, es gibt einen Bekannten, der mich immer wieder auf die Palme bringt.

Er ist vom Wesen her ein lieber Mensch, ich habe das lieb deshalb farbig markiert, weil er im Grunde genommen denke ich anders sein möchte.

Er sagt zu allem Ja und Amen, und hat keine eigene Meinung.
das macht dich denn indem Sinne bemerkbar, das er etwas sagt oder mir auch schreibt, wo ich denke Hmhmh, was ist das nun und ich sage ihm dann meine Meinung dazu!
Ein paar Sekunden später sagt er mir dann ja das sehe er auch so.
Ich muss ihm einen einfachen Satz drei bis viermal erklären, ich weiß nicht woran dieses liegt.
Er erinnert mich teilweise stark an meine Mutter, die dieselben Symptome hat, nicht zuhören können, dauernd die Meinung zu ändern und einiges mehr.
Entweder hört er nicht zu, oder ich weiß es nicht.
Man kann sagen, wie ein Fähnchen im Winde so dreht er sich, mal so mal, obwohl er herzensgut ist, er gibt auch viel zuviel. M.E. aber das wiederrum, weil er Anerkennung möchte.

Mich macht dies schon teileweise sehr rasend, wo ich ihm auch sage, kannst du mir auch deine eigene Meinung sagen, und nicht das was ich sage wortwörtlich wiederholen!
Was denkst du darüber über die und die Sache beispielsweise?


Ich frage mich, warum macht er dies und warum bringt mich dies in Erinnerung mit meiner Mutter auf die sprichwörtliche Palme?
ist das ein inneres Muster bei mir, weswegen ich mit ihm befreundet bin?
ich weiß es nicht!!!!!!!


Liebe Grüße Arielle37
 
Ich frage mich, warum macht er dies und warum bringt mich dies in Erinnerung mit meiner Mutter auf die sprichwörtliche Palme?
ist das ein inneres Muster bei mir, weswegen ich mit ihm befreundet bin?
ich weiß es nicht!!!!!!!

Liebe Arielle!

Ich denke, man/frau sucht sich schon seine Stellvertreter. Kennst Du das Buch von Julia Onken "Vatermänner"?

In diesem Buch geht es darum, dass frau sich sehr oft einen Partner sucht, mit dem sie dann (stellvertretend) die unerledigten Problematiken mit ihrem Vater löst. Okay, bei Dir ist es die Mutter, aber der Gedanke wäre vielleicht überlegenswert.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Sehe immer wieder, dass sich Agression aufstaut, weil man sie zu lange hinnimmt.
Es ist manchmal eine schwierige Angelegenheit, aber man sollte SOFORT reagieren, wenn einem was gegen den Strich geht.
Dann bleibt meist auch die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt.
Jede Entgleisung muss mit einer solchen SOFORT vergolten werden oder bei Widerholung entsprechende Maßnahmen androhen.
Dumme Sprüche, also entsprechend SOFORT beantworten, Übertritte nicht dulden und Entschuldigungen einfordern, wobei entsprechende Gegenmaßnahmen angedroht werden, falls dies nicht erfolgt.

Es handelt sich dabei nicht um Agression, sondern um das Einfordern entsprechender Anstandsregeln und um die Wahrung der Würde der Person.

Nur länger hingenommene Demütigungen machen Agressiv.

Weiterhin noch viel Vergnügen und Sorry für die Einmischung:)

Lieben Gruß
Willibald
 
Weitere Varianten "weiblicher" Aggression:

Die Androhung/Ankündigung an das trotzige, ungehorsame Kind: "Warte nur bis Papa nach Hause kommt!" Hier wird der Vater als Täter instrumentalisiert. Dahinter steht das Weib; überhaupt all`die Ausdrucksformen "männlicher Macht" hinter denen das den Mann stützende Weib steht.

Auch eine Variante, etwas versteckter, ist die, wo sich die Mutter (auch ohne Vater) zum Opfer ihrer Kinder macht. Indem sie sich gegen die Kinder nicht abgrenzt, bzw. den Kindern nicht effektiv Grenzen setzt, macht sie die Kinder zu Tätern und die Schuldgefühle wachsen und gedeihen im Unbewußten wie Unkraut..... (sieht man z.B. gut in den Supernanny-Episoden)

Im Strafrecht wird nicht nur der Täter bestraft, sondern auch der Anstifter und Gehilfe. Eine Mutter, die sich - wie oben genannt verhält - ist auch Täterin, bzw. Anstifterin oder Gehilfin.

Aber nochmals: ich sage das nicht, um die "bösen Weiber" an den Pranger zu stellen, sondern nur um klarzumachen, dass die "zurückhaltende weibliche Aggression" genauso tätergleich ist wie die offensive Variante. Deswegen mein Appell, die eigene "versteckte" Aggression authentisch zum Ausdruck zu bringen, ohne sich in ihr zu verlieren. Das ist Wahrhaftig und bringt so langsam die Schuldgefühle zum Schmelzen.
Ein Mann, der offen zuschlägt, der weiß wenigstens, wofür er sich schämen muß. Eine Frau, die im Hintergrund den Mann instrumentalisiert hat wahrscheinlich einen ungleich schwereren Zugang zu ihrer "Schuld" (die es tatsächlich gar nicht gibt).

Katarina :)
 
Liebe Arielle!

Hallo liebe Reinfriede:)

Ich denke, man/frau sucht sich schon seine Stellvertreter. Kennst Du das Buch von Julia Onken "Vatermänner"?
Nein bisweilen noch nicht

In diesem Buch geht es darum, dass frau sich sehr oft einen Partner sucht, das kenne ich aus der Vergangenheit, mit dem sie dann (stellvertretend) die unerledigten Problematiken mit ihrem Vater löst. Okay, bei Dir ist es die Mutter, aber der Gedanke wäre vielleicht überlegenswert.
ich hatte ähnliche Männer wie mein Vater vom Charakter war.
Aber das habe ich schon um einiges seit einem schlimmen Vorfall in mir geändert und siehe, plötzlich dreht sich mein Karussel, vonwegen Problem erkannt, Problem gebannt.
Aber dieser Mann ist ein Bekannter, käme auch nie in Frage für mich.

Dazu fällt mir ein, das meine Mutter mir oft sagt, der Th. wäre doch was für dich ein netter und lieber Mann, der viel zu geben hat.
nur ich kann damit nicht viel anfangen.
Und das ist der springende Punkt, wir mir vor kurzem mal wieder auffiel.
meine Mutter habe ich seltenst für sich sprechen gehört, was sie meint oder möchte.
Das fiel mir oft als Kind oder Jugendliche auf, wenn sie über ihre Ehe oder ihre Gefühle für meinen Vater sprach.
Sie sagte dann der Papa liebt mich und ich ihn, das reicht doch, aber wenn er mich nicht mehr liebt, dann lieb ich ihn auch nicht mehr.
Das hat sich tief in mir eingegraben, wo ich denke, das meine Mutter u.a eine Art Beschützer sucht, und halt meinte es reichen Dinge die mit brav sein, das zu machen was der Andrere erwartet und das zu machen, was der Gegenüber indem fall der Ehepartner oder Freund sagt.

Genau das Gegenteil von mir, wie ich bin, u.a auch weil ich ein rebellisches Kind war, nie das oder nicht oft das gemacht habe, was angeordnet wurde, weil es mir sehr engstirnig und teilweise schwachsinnig vorkam.
Ich erinnere mich sehr an die Worte meiner Mutter, komm sei wieder lieb, wenn du das und dies machst, hab ich dich auch wieder lieb
Das wollte ich aber nicht so, ich wollte nicht immer nur lieb sein und gehorchen, wollte mir auch meine eigene Meinung bilden und das machen was ich für richtig hielt, das war in meinem Elternhaus leider sehr schwer, weil meine Eltern mir mal sagten, sie haben es so von ihren Eltern gelernt.



Aber das passt wieder zum Thema und zum Thread, weil dies oft anerzogen wird!
Ist nun meine Meinung

Es werden viele Dinge durch diesen Thread innerlich angeregt, fnd ich gut:)

LG Arielle37
 
Weitere Varianten "weiblicher" Aggression:

Die Androhung/Ankündigung an das trotzige, ungehorsame Kind: "Warte nur bis Papa nach Hause kommt!" Hier wird der Vater als Täter instrumentalisiert. Dahinter steht das Weib; überhaupt all`die Ausdrucksformen "männlicher Macht" hinter denen das den Mann stützende Weib steht.



Da geb ich dir vollkomen recht Katharina.
Dies ist halt diese eine versteckte aggressive Art, weil man sich selber nicht traut, Grenzen zu setzen.
Man könnte ja indem Fall das Gefühl haben, wenn ich Genzen setze oder schlage, dann begebe ich mich auf dasselbe Niveau wie ich es in der Kindheit gelernt habe.
Dann lieber es auf andere abwälzen, vonwegen der und der hat ja zugeschlagen, da kann ich nichts für......das finde ich persönlich sehr verächtlich.
Ich kenne dies auch wiederum von zuhause, und es war wirklich so, das wir mitten in der Nacht aus dem Bett gerissen wurden und geschlagen wurden.
Das Resultat war, das uns von falscher Seite Grenzen aufgesetzt wurden und wir die Person selber nicht mehr Ernst nahmen.
Aber muss das denn sein?

Das Thema kann man um einiges ausweiten.
 
Sehe immer wieder, dass sich Agression aufstaut, weil man sie zu lange hinnimmt.
Es ist manchmal eine schwierige Angelegenheit, aber man sollte SOFORT reagieren, wenn einem was gegen den Strich geht.
Dann bleibt meist auch die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt.
Jede Entgleisung muss mit einer solchen SOFORT vergolten werden oder bei Widerholung entsprechende Maßnahmen androhen.
Dumme Sprüche, also entsprechend SOFORT beantworten, Übertritte nicht dulden und Entschuldigungen einfordern, wobei entsprechende Gegenmaßnahmen angedroht werden, falls dies nicht erfolgt.
Es handelt sich dabei nicht um Agression, sondern um das Einfordern entsprechender Anstandsregeln und um die Wahrung der Würde der Person.
Nur länger hingenommene Demütigungen machen Agressiv.
Weiterhin noch viel Vergnügen und Sorry für die Einmischung:)
Lieben Gruß
Willibald

Das war eine willkommende "Einmischung", lieber Willibald. Wieso bloß entschuldigst du dich dafür?
Aber genau das scheint mir auch wichtig. Sich sofort authentisch zum Ausdruck zu bringen, nichts konservieren, nichts nachtragen. Sofort agieren und dann ist es auch wieder gut. Das ist das Ziel. Aus der Mitte heraus agieren aus voller Selbstbewußtheit heraus. Aber bis wir alle das in jeder Lebenslage können, muß eben ein Entwicklungsweg gegangen werden. Und die, die zu lange "aggressive Impulse" (aus Angst vor Verletzung sowohl auf der aktiv als auch auf der passiv-Seite) unterdrückt haben, brauchen wahrscheinlich erst mal ordentlich Schwung auf die andere Seite. Das gilt natürlich umgekehrt für die Männer, bzw. die "männliche Aggression". Wer gerne sofort draufhaut (verbal oder körperlich), um seine Ohmacht nicht zu spüren, tut gut daran, ein wenig mehr Passivität walten zu lassen, um überhaupt mal wieder zu spüren, was eigentlich wirklich Sache ist.

Katarina :)
 
Werbung:
Hallo zusammen

Beim Thema „weibliche“ Aggression fallen mir u.a. die Terminator-Filme ein, wo aus der unbedarften Sarah Connor (gespielt von Linda Hamilton) eine durchtrainierte Kämpferin wird, deren Aggression wiederum gebremst werden muss von ihrem Sohn. In diesem anderen Extrem ist sie genauso wenig in der Lage, wirklich alleine durchzukommen, der vernünftige Part übernimmt immer jemand anders. Sie repräsentiert sozusagen die reine Kraft ohne Verstand *g*

Interessant ist, was Linda Hamilton über ihre Entwicklung während der Terminator-Filme sagte. Sie wurde gerade von ihrem Partner mit Kind sitzengelassen, da half ihr der Muskelaufbausport, auch psychisch zu Kräften zu kommen. Der berühmte Boxsack, welcher hier ja immer wieder mal erwähnt wurde.

Ich mach auch etwas Sport, hilft gegen mein Muskelrheuma. Dabei denke ich oft an die Terminator-Filme, will auch fiter und trainierter werden, mehr körperliche und mentale Kraft entwickeln. Das ist mein Ziel und deshalb mein Interesse am Thema „weibliche Aggression“ im guten Sinne, denn das sehe ich auch wie bereits angesprochen: weibliche Aggression im Sinne von sublimierter weiblicher Energie, welche keinen Schaden anrichtet, sondern etwas Gutes bewirkt für das Umfeld und sich selbst. Tatendrang und seine Kanalisierung in sinnvolle erfüllende Leistungen!
 
Zurück
Oben