Warum tut mir das jedes Mal so weh?

klareswasser

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18. Dezember 2010
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Liebe Fories,


ich hatte kürzlich einen naiven (nicht-sexuellen) Flirt mit einem jüngeren Mann. Zeitweise hat er/es mich emotional sehr berührt und doch habe ich relativ schnell bemerkt, dass es nicht mehr werden wird. Ich habe wahrgenommen, dass wir zwar einen besonderen Zugang zueinander haben, aber dass es eben nicht mehr ist.

Nun habe ich das Gefühl, dass er sich von mir zurückgezogen hat. Warum ist mir nicht bekannt. Vielleicht habe ich mich zuvor unbewusst zurückgezogen? Ich weiß es nicht.

Fakt ist, dass mir bewusst ist, dass zwischen uns niemals eine Partnerschaft entstehen wird.

Warum geht mir sein Rückzug trotzdem so nah? Warum tut es mir immer so weh, wenn Menschen sich von mir zurückziehen? Manchmal sind es sogar Menschen, bei denen ich fühle, dass einfach keine gemeinsame Basis besteht?

Warum tut mir das immer so weh? Ist das einfach nur verletzter Stolz oder steckt da mehr dahinter?

Falls jemand möchte, würde ich sehr gern meine, wie auch die Daten des Mannes via PN weitergeben.

Ich bedanke mich ganz herzlich im Voraus.
:danke:

Lieben Gruß von
Luisa
 
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Hallo Luisa,

das würde mich auch interessieren, warum dir das weh tut.

Ich habe aktuell den umgekehrten Fall. Habe mich nicht nur zurück gezogen, sondern zuvor noch kräftig Feuer gespien.

Ich denke, der Mann ahnte es tief in seinem Herzen, vielleicht wollte er es nur nicht wahr haben, ist sich dessen gar nicht erst bewusst, dass seine Avancen nicht wirklich auf fruchtbaren Boden fallen können.
Womöglich bist du "nur" seine Gehilfin für eine Lernaufgabe gewesen, die er sich selbst gestellt hat.

Vielleicht bringen dich diese Situationen in eine Lage, in der du den Schmerz fühlen kannst, wie es ist abgelehnt zu werden? Nur aus einer anderen Perspektive? Wurdest du selbst irgendwann in deinem Leben einmal wirklich schmerzhaft abgelehnt?
Das sind nur Fragen, die ich mit auf den Weg geben will. Müssen hier nicht beantwortet werden.

LG
 
Liebe Fories,


ich hatte kürzlich einen naiven (nicht-sexuellen) Flirt mit einem jüngeren Mann. Zeitweise hat er/es mich emotional sehr berührt und doch habe ich relativ schnell bemerkt, dass es nicht mehr werden wird. Ich habe wahrgenommen, dass wir zwar einen besonderen Zugang zueinander haben, aber dass es eben nicht mehr ist.

Nun habe ich das Gefühl, dass er sich von mir zurückgezogen hat. Warum ist mir nicht bekannt. Vielleicht habe ich mich zuvor unbewusst zurückgezogen? Ich weiß es nicht.

Fakt ist, dass mir bewusst ist, dass zwischen uns niemals eine Partnerschaft entstehen wird.

Warum geht mir sein Rückzug trotzdem so nah? Warum tut es mir immer so weh, wenn Menschen sich von mir zurückziehen? Manchmal sind es sogar Menschen, bei denen ich fühle, dass einfach keine gemeinsame Basis besteht?

Warum tut mir das immer so weh? Ist das einfach nur verletzter Stolz oder steckt da mehr dahinter?

Falls jemand möchte, würde ich sehr gern meine, wie auch die Daten des Mannes via PN weitergeben.

Ich bedanke mich ganz herzlich im Voraus.
:danke:

Lieben Gruß von
Luisa
Hi

ich möchte aus meiner Sicht allgemein was dazu sagen.
Ich kenne das Leiden, dass man irgendwie "gebunden" ist. Nach einem Verlust/Trennung macht sich diese insgeheime Bindungs-Tendenz des Unbewussten ebenso bemerkbar.

Es ist meiner Erfahrung nach jede Liebe - sei sie echt oder nur "eine Phase" - eine Wiederspiegelung des Eigenen. Der Bauch, die Emotionen können so stark sein, dass wir sie für wirklich halten, während uns manche Liebschaft (jede weitere aufs neue) nur ein Stück weiter bringt, unsere eigenen Sehnsüchte auszuleben. Wenn das nicht geht, dann spüren wir den Schmerz.
Es ist also weitestgehend Neptun.

Man kann sich eine echte Liebe vorstellen, und sie ist ebenso Neptun. Aber auch was anderes: Der Schmerz einen geliebten Menschen zu verlieren, mag echt sein, weil man gemeinsame Erfahrungen usw. hatte, oder ein Stück des eigenen Lebens geht. Danach - die Trauerarbeit - zieht sich wahrscheinlich über mehrere Jahre hin.

Aber was ist mit den "Lieben"/Partnerschaften, die wir noch kaum gelebt haben? Wenn uns jemand nach einem Jahr, oder einem Monat verlässt? Da kann man mit Sicherheit von ausgehen (also man selbst geht davon aus, nicht jemand anderes), dass das meiste davon wieder mal Neptun ist. Idealvorstellungen einer heilen Welt, einer Ganzheit. "Alles was wir zusammen haben können... und was wir grösseres werden...", was uns etwas verspricht. Und daraus entstehen manche Träume, Sehnsüchte aber auch Enttäuschungen.

Ich habe in meiner Erfahrung so ziemlich heftige Verbindungen gespürt, und was dahinter steckte war meine eigene unbewusste Unvollkommenheit. Sie wird angerührt, wenn uns in der Liebe was entgleitet, diese Unvollkommenheit. Ich glaube aber, dass wir auch in die Kindheit zurück gehen können um zu schauen, wie das Verhältnis zu unseren Eltern war (vorzugsweise die belastenden Momente poder Mikoro-Traumen), weil auch das einen starken Komplex bilden kann, auf den jede spätere Verlusterfahrung gründet. Das ist für , wenn ich meine eigenen Gefühle betrachte, immer wieder vordergründig, und ich verallgemeinere das auf alle Lieben, die jeder Mensch haben kann. Denn unser emotionaler Körper ist nicht grad super gut drauf, schaut man sich an, wie wir aufwuchsen. Man prügelte uns aus der Sicherheit mit Demütigung und Drohungen. Wir wollen in der Liebe schließlich den Kreis schließen, und umso stärker die Erfahrungen in der Kindheit den Kreis zerbrachen, desto grösser unser Bedürfnis.

Andererseits verbergen sich natürlich auch Lernerfahrungen hinter allen solchen schwerwiegenden Beziehungen. Es lässt sich manchmal an wenigen Konstellationen ablesen, wo der Braten stinkt, aber manchmal auch nicht so einfach. Auch wenn wir nicht wissen, was die Ursache im Radix ist, können wir diese Erfahrungen als etwas sehen, wo wir etwas überwinden müssen und am Ende des Lebens oder sogar nach einigen Monaten sagen wir: Wow, daraus bin ich gewachsen hervor gegangen. Aber wir können auch festhalten, immer wieder dasselbe (Selbst-)Mitleid provozieren oder Muster wachrufen, und werden dann nur weiter leiden...

Ich hab gelernt, mir selbst was gutes zu tun. Man kann sich zB selbst ein Geschenk machen, indem man eines aussucht, das genau das ist, was man will. Das lenkt nicht nur ab, sondern es kann auch den Blick für die Liebe schärfen, und frei machen von mancherlei Aufopferungssehnsucht ("ich bin bereit alles für Dich zu tun").
Auch wenn ein Gedanke des Verstandes daran zweifelt. Das ist zwar Konsum, aber es geht dabei wesentlich darum, dass man sich selbst was gutes tut. Aber Schokolade essen is nicht so gut. :)

LG
Stefan
 
Hallo Luisa,

ich kann dich sehr gut verstehen.
Mir gehts es auch immer so, dass ich eher verletzt dadurch bin, dass sich jemand komplett zurückzieht und nicht mehr meldet, als dass es halt einfach nicht funktioniert hat.

Bei mir (oder ich glaub bei vielen Frauen) ist es so, dass ich gerne noch mit den Männern befreundet wäre, auch wenn es nicht geklappt hat.
So auch aktuell mit meinem Ex. Mich verletzt nicht die Trennung, sondern nur, dass er sich jetzt so komisch mirgegenüber verhält und sich nicht mehr meldet. Er hat noch Sachen von mir, von daher muss ich mich melden, aber die Antworten sind immer sehr komisch.
Für mich ist es auch eher schlimm, dass der Kontakt wohl komplett abbrechen wird, sobald ich meine Sachen wieder habe und das verletzt mich auch, weil wir uns so gut verstanden haben.
Aber ich glaub, Männer schließen damit sehr schnell ab, wenns nichts bringt. So reine Freundschaft kommt da wohl eher selten zustande, wenn man sich nicht schon sehr lange plantonisch kennt.

Warum du und auch ich da so reagieren weiß ich auch nicht.
Würde das auch gern abschalten ;)
Vielleicht ist es die Angst, einen Menschen, von dem man etwas gelernt und mit dem man eine schöne Zeit verbracht hat, einfach nie mehr wieder zu sehen, weil man die Zeit mit der Person einfach so genossen hat und sie einem wichtig ist.
Ich denke mir, er müsste doch auch Interesse daran haben Kontakt mit mir zu halten, weil wir so viel gemeinsam haben und gut miteinander reden können. Doch wie gesagt, ich denke Männer sind da anders gestrickt und denken einfach nicht mehr darüber nach. Das ist ein Lebensabschnitt gewesen (ob kurz oder lang) und fertig.

Ich glaube, wir müssen das auch einfach lernen.
Es gibt auch einen schönen Spruch:
Kümmere dich nicht um Menschen aus deiner vergangenheit, denn es gibt Gründe, warum sie es nicht in deine Zukunft geschafft haben.

Ich glaube, wir müssen auch lernen so zu denken. Die schöne Zeit kann man mit einem Lächeln in Erinnerung behalten, aber die Person selber sollte man gehen lassen.

Liebe Grüße,
Xela
 
Liebe Keoma,


ich bedanke mich ganz herzlich für Deine rasche Reaktion und die richtigen Fragen.



Vielleicht bringen dich diese Situationen in eine Lage, in der du den Schmerz fühlen kannst, wie es ist abgelehnt zu werden? Nur aus einer anderen Perspektive? Wurdest du selbst irgendwann in deinem Leben einmal wirklich schmerzhaft abgelehnt?
Das sind nur Fragen, die ich mit auf den Weg geben will. Müssen hier nicht beantwortet werden.

LG

Wie kann ich den "Kern-Schmerz" heilen?

Noch bevor mein Bekannter sich zurückzog, hatte ich für mich erkannt, dass es nichts werden würde - trotzdem nun dieser Schmerz.

Wie kann ich meine "Ablehnungswunde" (die dieser Mann zwar nun berührt, aber nicht verursacht hat) heilen?


Herzlichen Gruß
Luisa
 
Liebe Luisa,

wie du sie heilen kannst, kann ich dir leider nicht exakt sagen.... jeder, der seinen Schmerz lösen will, wird seinen Weg finden und wird die Kraft haben, diesen Weg zu gehen. Klares Wasser wird dann wieder den Weg zur Quelle finden und dort gereinigt erneut ins Land sprudeln, symbolisch gesprochen.

Für mich ging/geht es darum, den Schmerz immer intensiver zu spüren. Mich immer mehr in ihn hinein zu wagen und die tiefe Verletztheit, die im Inneren schlummert "aus zu kosten".
Das heißt, ich wollte (wieder) die sein, die abgelehnt wird. Und zwar richtig willkürlich und unfair, so wie ich als Kind Ablehnung empfunden habe. Das klingt abgedroschen, aber all das geschieht nur, weil ich mich selbst ablehne, mich selbst dafür verachte, (auch) kindlich und verspielt und ein subjektives, kleines, nörgelndes Würstchen zu sein. Und wenn ich mich ungerecht behandelt fühlte, hab ich mich zum Schweigen angehalten.

Ärger, Wut, Zorn und trotzige Rebellion hab ich um jeden Preis für mich behalten. Und so kamen eben andere auf mich zu, die genau das taten, was ich mir verboten hatte. Erst verschloss ich mich dagegen und tat es als Kindereien ab, aber eigentlich sehnte ich mich danach, selbst diese Rolle zu spielen -- um sie verstehen zu können.


Oke, bin jetz abgedriftet :) also schnell zurück zur Quelle. Die Quelle ist dort, wo (vorerst) der größte Schmerz sitzt. Er verdeckt die erfrischende Quelle wie eine dunkle Höhle. Durch diese Höhle gilt es zu gehen.
Vielleicht erinnerst du dich an eine ganz frühe/markante Situation in deinem Leben, in der du tiefen Schmerz und große Ohnmacht durchleiden musstest. Wie kam sie zustande, um was ging es, wer war beteiligt. Sozusagen Detektivarbeit (Mond in Skorpion?), ein Tasten durch die Höhle, das auch gemeinsam mit jemandem deines Vertrauens, der ehrlich und kritisch ist, bewältigt werden kann.


LG
 
Warum tut es mir immer so weh, wenn Menschen sich von mir zurückziehen?
Hallo Klares Wasser!

So, wie Du das beschreibst, ist das zu einem Muster bei Dir geworden und zu einem Glaubenssatz – Du nimmst ja schon an, dass es "immer" so weh tut und gehst anscheinend gar nicht mehr davon aus, dass es anders sein könnte. Und wie immer man dieses Muster astrologisch festmachen könnte in Deinem Horoskop ... die Aufgabe, das Muster als Muster in Deinem Leben wahrzunehmen und zu verändern, die stellt sich Dir so oder so.

Dein Schmerz hat damit zu tun, dass Du den Menschen, mit denen Du eine Beziehung beginnst (auch eine gar nicht so gewichtige), vor allem unter dem Aspekt begegnest, was sie für Dich bewirken, welche Gefühle sie auslösen, welche Funktion sie erfüllen. Das ist nicht ungewöhnlich und eh bei allen so ... wenn es allerdings so weit geht, dass Du Begegnungen brauchst, um über sie Deinen Eigenwert und dein Lebensgefühl zu definieren, dann ist der Schmerz vorprogrammiert. Dann wirst Du sehr schnell zum "Opfer" von Beziehungen (ein Opfer, das unter der Wasserlinie durchaus auch Täter ist, da die begegnenden Menschen ja in erster Linie als Funktionsträger benutzt werden).

Es ist nicht leicht, solche Muster zu verändern. Es geht in kleinen Schritten, oft über gute Begleitung dabei, und es geht in erster Linie darum, das Vertrauen in den Eigenwert zu festigen. Dann wird auch die Abhängigkeit von Beziehungen in den Hintergrund treten.

Jake
 
Liebe Fories,

Warum tut mir das immer so weh? Ist das einfach nur verletzter Stolz oder steckt da mehr dahinter?

Lieben Gruß von
Luisa

Hallo KlaresWasser: es ist die Erwartungshaltung. Diese macht dich verletzlich.
Du hoffst auf einen bestimmten Ausgang: du orientierst dich am Verhalten anderer.
Die Lösung ist einfach: keine Erwartungen. Klingt pessimistisch? Ist es nicht.
Was in Beziehungen Glücklich macht ist nicht, was der andere tut oder lässt, sondern was man selbst macht: das ist der Schlüssel zum Glück.
 
Hallo KlaresWasser: es ist die Erwartungshaltung. Diese macht dich verletzlich.
Du hoffst auf einen bestimmten Ausgang: du orientierst dich am Verhalten anderer.
Die Lösung ist einfach: keine Erwartungen. Klingt pessimistisch? Ist es nicht.
Was in Beziehungen Glücklich macht ist nicht, was der andere tut oder lässt, sondern was man selbst macht: das ist der Schlüssel zum Glück.

Hallo Randalia,:)

wie geht das genau wenn ich merke, dass sich jemand von mir zurückzieht wo ich doch so gern mit dieser Person zusammenwäre. Soll ich dann in die Offensive. Was macht man dann wenn man einen Wunsch hat der nicht in Erfüllung gehen kann?

Grüsse
Luna7
 
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Lieber Stefan,


auch Dir danke ich für Deinen ausführlichen Beitrag, der aus meiner Sicht sehr viel Wahres enthält.



Ich kenne das Leiden, dass man irgendwie "gebunden" ist. Nach einem Verlust/Trennung macht sich diese insgeheime Bindungs-Tendenz des Unbewussten ebenso bemerkbar.

Das ist genau das, was ich gerade empfinde. Ich halte mich prinzipiell für eine Person, die "eigentlich" frei sein möchte. Ungebunden. Aber in solchen Situationen *macht sich diese insgeheime Bindungs-Tendenz des Unbewussten bemerkbar*. Mit diesem Satz hast Du mir auf den Punkt aus der Seele gesprochen!



Es ist meiner Erfahrung nach jede Liebe - sei sie echt oder nur "eine Phase" - eine Wiederspiegelung des Eigenen. Der Bauch, die Emotionen können so stark sein, dass wir sie für wirklich halten, während uns manche Liebschaft (jede weitere aufs neue) nur ein Stück weiter bringt, unsere eigenen Sehnsüchte auszuleben. Wenn das nicht geht, dann spüren wir den Schmerz.

Ja. Genau so ist es!


Situationen, in denen ich für mich erkannt habe, dass eine bestimmte Person nicht das ist, was ich anfangs in ihr sah und ich mich daraufhin für näheres nicht mehr öffne, sind mir bekannt. Dass sich mein Gegenüber daraufhin ebenfalls zurückzieht, ist nur verständlich. Doch mit dem Wissen, dass dies nur "normal" und richtig ist, spüre ich die Verletzung.

Ich jammere nicht und halte mich auch nicht für ein "Opfer". Ich möchte einfach wissen, wie ich an den "Kern-Schmerz" komme, um genau diesen heilen zu können.


Viele Grüße
Luisa
 
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