Hi, wisst ihr warum den Menschen immer gesagt wurde "Sammelt kein Reichtum an"? Ich erinnere mich an einen Satz den Jesus sagte, der sehr ähnlich ist.
"19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. 20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. 21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. "
Wieso ist es "schlimm" Reichtum anzusammeln? Sei es mehr Geld auf dem Konto, Gebäude, Häuser, mehrere Autos etc. ? Was ist daran verkehrt?
Was ist wenn dieser Mensch sein Reichtum teil, Milliarden Euro spendet (Bill Gates).
Kann man nicht den "WEG GOTTES" gehen, den Weg zur Befreiung und Erleuchtung, und dabei "Reich" sein?
Muss man unbedingt wie die Religion Buddha z.b. in einem Dorf ziehen, und mit nichts leben und sich nur auf Gott konzentrieren?
Vielleicht lenkt der Reichtum ab...?
Man neigt an ihm zu haften und ihn "anzusammeln", den Reichtum.
Wenn in der Bibel von Reichtum die Rede ist, dann ist da nicht nur das liebe Geld gemeint, sondern auch Innerer Reichtum. Also das Talent. Das soll man auf die Welt geben, wenn man es denn zu Tage gefördert hat.
Mit dem Geld ist das so: die Bibel ist ja die Bewußtseinsgrundlage für den marktwirtschaftlich orientierten Lebensraum auf dieser Kugel hier. Der "christliche Handel" soll also auch "christliches Handeln" sein. Da gibt es ganze Vereinigungen von christlichen Wirtschaftsmagnaten, welche sich dann an der Steuerung der Welt(en) beteiligen.
Wenn man mal schaut: de facto ist es so, daß diejenigen Familiene und Damen und Herren, die viel viel Geld erwirtschaftet haben, das nur erwirtschaftet haben, weil sie immer wieder alles investieren. Man wird nämlich arm, wenn man Geld hat und es einfach herumliegen läßt. Durch Steuern und Abgaben, die Inflation etcetera.
Daher ist es nicht etwa so, daß man z.b. eine Firma hat und alles was an Geld hinten heraus kommt steckt man sich in die eigene Tasche. Oh nein, wenigstens nicht, wenn man klug wirtschaftet. Sondern: man legt zu Jahresbeginn ein sogenanntes Unternehmergehalt fest. Wenn man es auf 1 Mio. im Jahr festlegen will, dann muß das Unternehmen auch wirklich eine ordentliche Menge Geld verdienen, sonst zeigen einem die Kreditgeber den Vogel. Und von denen hat man viele, denn eigenes Geld investiert man klugerweise sowieso nicht.
Also: ein Unternehmer zahlt sich selber ein festes Gehalt. Klar- er kann auch sogenannte Entnahmen machen, dann entnimmt der dem Unternehmen zusätzliches Geld. Das kann er machen, er muß es dann aber auch privat versteuern. Und das will man natürlich vermeiden.
Um genau das (das Steuernzahlen) zu vermeiden, reinvestiert man sein Geld. Das ist das Schöne wenn man reich ist: man kann und muß immer wieder mal etwas Neues machen. Denn hat man mit einer Sache Erfolg, dann muß das eingenommene Geld "verbraten" werden. So erwirtschaftet man dann Weiteres Geld.
Erfolg hat in der Marktwirtschaft also nicht nur der, der eine Idee hat und sie ausschlachtet und sich dann zur Ruhe setzt (das gibt es aber natürlich auch), sondern der, der immer weiter den Geld- und Wirtschaftskreislauf bedient. Geld muß fliessen, so wie alles fließt - würde der Buddhist sagen.
Auch die Buddhisten haben ja Kreise, in denen Wirtschaftsbosse sich treffen und auf der Grundlage der buddhistischen Ethik und Moral eine Vorstellung von angebrachter Wirtschaftsführung erarbeiten. Die Christen machen das genauso, ich nehme mal an daß es auch im Islam solche Kreise gibt.
Die Idee ist natürlich die: wenn ich der Wirtschaft Geld entziehe, indem ich es zuhause ansammele und auf dem Konto oder unter dem Kopfkissen verschimmeln lasse, dann fördere ich die Inflation. Es muß neues Geld gedruckt werden, denn ich behalte ja Geld für mich selber und das steht dann im Wirtschaftsleben nicht mehr zur Verfügung. Ich schwäche also den Wert des Geldes, indem ich Geld ansammele. Und das ist für den Wert des eigenen Besitzes kontraproduktiv.
Heute ist natürlich Geld schon längst nur noch ein überwiegend virtuell gehandeltes Tauschmittel, für das zum großen Teil überhaupt keine realen Gegenwerte existieren. Vielmehr existiert sehr viel spekulatives Geld, das nur existiert, weil ein Herr oder eine Frau X eine Aktiengesellschaft hat, von der man Einnahmen erwartet. Immer wieder zeigt sich dann aber (wie z.B. in der aktuellen Banken- und Immobilienkrise), daß der tatsächlich vorhandene Gegenwert aber gar nicht dem spekulierten Geldwert entspricht. Man denke an die Telekom, der wegen Falschbewertungen von Anlagegütern die Täuschung der Aktienkäufer vorgeworfen wurde.
Wenn man mal die Lebensläufe wirtschaftlich erfolgreicher Menschen durchliest, dann entdeckt man, daß ein Teil dieser Menschen in Familien groß geworden sind, in denen immer Geld war und auch immer bleiben wird. Nicht selten kann man in der Ahnenreihe dieser Familie dann Adelsgeschichten entdecken- das Geld kommt also aus weit zurückliegenden Zeiten. Diese Familien beherrschen noch immer die Welt. Der andere Teil sind Einzelpersonen, die durch ihre Arbeiten oder Ideen erfolgreich geworden sind. Aber egal, wie das Geld warum entstanden ist: solange Geld da ist, reinvestieren sie es und sammeln es nicht nutzlos an. Ein "Imperium" steht schließlich auf festeren Beinen als die Einzelfirma, mit der man selber oder der Ururururgroßvater mal begonnen hat.
ach ja, und: alles was man sammeln sollte ist Gold, sagt man. Gold verliert nämlich seinen Wert vermutlich nie, ganz anders als Häuser, Firmen, Fabriken Fondpapiere oder gar Börsenpapiere. Wenn man also schon persönlich Werte sammeln will (was ja auch im Rahmen sinnvoll ist, um den eigenen Nachkommen ein angenehmes Leben zu gewährleisten), dann am ehesten in Gold. So kommt es dann auch bei den eigenen Urururenkeln an, denen man ja vielleicht gerne eine Ausbildung finanzieren möchte oder sonstwas. Gold überdauert eben die Zeit viel verläßlicher als Geld.