Es geht in dem Zitat um Amanda Knox, nachzulesen hier:
http://www.astro.com/loop/loop140202_g.htm
Wann ist Schuld auch wirklich Schuld? Und wann ist sie lediglich ein Schatten in den kollektiven Weiten des Unterbewusstseins und der Vergangenheit, der sich an eine Person hängt und mit ihr ihr Unwesen treibt?
So in etwa, würd ich mal sagen/fragen...Merkur ist mir wohl grad zu Hilfe gekommen.
Danke für den Hinweise auf die Quelle ... im Originalzusammenhang wird das Zitat verständlicher, wenn auch nicht plausibler. Freilich, wenn Astrologie nicht völlig daneben ist, sollten die begleitenden Positionen im Horoskop sich passend zum jeweiligen Geschehen deuten lassen, und das ist auch hier der Fall. Was Hier abgeliefert wird, ist eine mögliche (!) Deutung, andere AstrologInnen werden andere Gesichtspunkte anders Gewichten und anders formulieren.
Was die Frage der Schuld anlangt ... auch die Neurobiologie liefert da interessante Ansätze. Wolf Singer zum Beispiel konstatiert, dass man in praktisch allen untersuchten Fällen von überdurchschnittlich kapitalen Verbrechen auch signifikante Störungen in der neurologischen Funktionalität festgestellt hätte, die ein Überdenken der strafrechtlichen und ethischen Bewertung nahelegten. Bei Menschen mit neurologisch unauffälligen Gehirnen kommt es auch zu Verbrechen, die allerdings moralisch als Regelverletzung zu begreifen und ahnden wären, weil die Wahlfreiheit des Gehirns es zuließe, sich für die eine oder andere Option zu entscheiden und Verantwortung zu tragen. Im Grunde ändert sich also nicht viel – "geistige Unzurechnungsfähigkeit" wurde ja auch bisher berücksichtigt, es wird sich allerdings die Diagnostik ändern; zu psychologischen Testverfahren werden auch neurobiologische kommen, um "verminderte Schuldfähigkeit" zu konstatieren.
Ich halte das nicht für unbedenklich – wenn es um die Einschätzung bereits begangener Taten geht, okay ... aber was wäre, wenn jemand auf die Idee käme, durch eine Art profilaktischen Scannens der Hirnarchitektur Menschen quasi a priori zu potenziellen Verbrechern zu stempeln? Das liefe in Richtung Wissenschaftsfaschismus, den wir in übelster Weise schon hatten ... als etwa versucht wurde, durch die Vermessung von Schädeln auf den Charakter zu schließen etc. ... die Verfeinerung der Methoden ändert wenig an der ethischen Haltung. Wenn man so will, auch ein Prognoseproblem – ich meine, dass zwar retrospektiv die Verbindung zwischen einer Tat und einer neurobiologischen Störung hergestellt werden kann, dass aber Umkehrschlüsse unzulässig sind. Wie eben auch in der Astrologie: Wenn MA/PL und VE/PL in einem Kontext wie dem gegenständlichen eine Rolle spielen, darf nicht umgekehrt geschlossen werden, dass Menschen mit MA/PL und VE/PL, wie auch immer, potenzielle LustmörderInnen sind. Da könnte es leicht sein, dass tatsächlich die Projektionen der Deutenden fröhliche Urständ' feiern ... wobei ich aber durchaus interessant finde, wie sich zum Beispiel die zeitliche Auslösung einer Veranlagung, wenn die zum Beispiel auch neurobiologisch darstellbar erscheint, in den dazu heranzuziehenden Horoskopen verdichtet.
Wann ist Schuld wirklich Schuld? Ich meine, das "wirklich" in dieser Frage lässt sich nicht objektivieren. Es wird davon abhängen, wer in welchem Zusammenhang Antworten auf die Frage geben will oder muss ... strafrechtlich sieht das anders aus als ethisch, spirituell wird es nicht dasselbe sein wie "aus dem Bauch heraus". Und welche Antwort wäre dann wirklicher als die andere?