Vergebung

Liebe/r pluto,

vielen dank für dein antwort. Ich kenne das mit dem schönreden bzw. garnicht reden, weil man ist ja selber schuld was einem so passiert ist. Schau die "missi3112" an, was kann eine zwei jährige dafür das sie von der mutter misshandelt wird? Wieso soll sie sich verzeihen?
D.h. ich kann auf der einen seite deine argumente verstehen aber auf der anderen seite nicht. Was bringt es zu sagen, oh nett was du so schreibst... aber im grunde verstehe ich es nicht. Ich verstehe es wirklich nicht, ich bin noch nicht soweit um es zu verstehen.


Lg, traysel
 
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Hallo missi3112,

es hat mich sehr traurig gestimmt was dir widerfahren ist. Ich glaube sowas braucht sehr viel zeit um es aufzuarbeiten und ich glaube nicht das es einfach ist darüber zu sprechen.

Ich wünsche dir weiterhin viel stärke und mut.

glg, traysel
 
Liebe/r pluto,

vielen dank für dein antwort. Ich kenne das mit dem schönreden bzw. garnicht reden, weil man ist ja selber schuld was einem so passiert ist. Schau die "missi3112" an, was kann eine zwei jährige dafür das sie von der mutter misshandelt wird? Wieso soll sie sich verzeihen?
D.h. ich kann auf der einen seite deine argumente verstehen aber auf der anderen seite nicht. Was bringt es zu sagen, oh nett was du so schreibst... aber im grunde verstehe ich es nicht. Ich verstehe es wirklich nicht, ich bin noch nicht soweit um es zu verstehen.

Hallo traysel,

wir sind nicht schuld, das reden wir uns ein, weil wir es so "vorgesagt" bekommen haben. Und ebenso wenig ist eine zweijährige schuld, dass sie von ihrer Mutter willkürlich behandelt wird, nur weil der Vater sie mag.

Sie soll sich verzeihen, weil sie damit sich selbst ansieht und ihren Schmerz, ihre Wut oder anderes sieht. Sie kümmert sich damit um sich selbst. Verziehen ist vielleicht in diesem Zusammenhang wirklich ein unpassender Ausdruck. Andererseits könnte die Kleine der Mutter den Tod gewünscht haben (sie sich wegwünschen oder dass sie für immer fortgeht o.a.), nachdem sowas passiert ist. Und hierfür hilft einem das vergeben, weil die Kleine in einer Ausnahmesituation war und sie muss sich keine schuld dafür geben, dass sie solche Gedanken hatte. An diesem Zeitpunkt waren sie da und sie waren für das Kind berechtigt, weil es sich nicht anders helfen konnte.

Vergibt man sich dann nicht, hängt sowas einem das ganze Leben nach und man stößt immer wieder auf Frauen, denen gegenüber man die gleichen oder ähnliche Gedanken hegt. Es sind Frauen, die in gewissen Zügen der Mutter ähnlich sind. Und das kann man nicht aushalten. Es ist zuviel. Nur ist es hier leichter sich zu wehren, als damals als 2-jährige, und das kann man sich auch verzeihen. Dass man abhängig war und dem hilflos ausgeliefert war.

Liebe Grüße Pluto
 
Hallo Traysel,

vielleicht hilft dir das weiter:

Danke
Ich danke allen,die meine träume belächelt haben.
Sie haben meine Fantasie beflügelt.

Ich danke allen,die mich in ihr Schema pressen wollten.
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke allen,die mich belogen haben.
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.

Ich danke allen,
die nicht an mich geglaubt haben.
Sie haben mir zugemutet Berge zu versetzen.

Ich danke allen,
die mich verlassen haben.
Sie haben mir Raum für neues gegeben.

Ich danke allen,
die mich verraten und missbraucht haben.
Sie haben mich wachsam werden lassen.

Ich danke allen,
die mich verletzt haben.
Sie haben mich gelehrt im Schmerz zu wachsen.

Ich danke allen,
die meinen Frieden gestört haben.
Sie haben mich stark gemacht dafür einzutreten.

Ich danke allen,
die mich verwirrt haben.
Sie haben mir meinen Standpunkt klar gemacht.

Vor allem danke ich aber denen,
die mich so lieben, wie ich bin.
Sie geben mir die Kraft zum Leben.


:liebe1: :blume: :liebe1:
 
Liebe pluto,

vielen dank für deine hilfe, leider merke ich das ich noch nicht soweit bin. Ich bin aber auf dem besten weg dahin, d.h. ich möchte nicht vorheucheln das ich alles verstehe was du mir sagen willst, aber ich komme bestimmt noch dahinter.

Wie ist das mit dem suchtkranken? Erkenntnis ist bekanntlich der erste schritt zur besserung.

:kuesse:
 
Hallo treysel,

bei Sucht wäre es möglich, sich erstmal den gleichgeschlechtlichen Elternteil vorzunehmen. Und die Sehnsucht nach seiner Liebe, die immer wieder versagt bleibt. Von dem man auch immer wieder abgewiesen wird. Dann bekommt man eine Ahnung (eine ganz leise, sofern man den Mut hatte, sich dem zu öffnen), wie verletzt man ist.

z.B. habe ich Anfang dieses Jahres festgestellt, dass ich zuviel esse, damit ich meiner Mutter nahe bin (sie hat auch ein Essproblem und hat mir immer wieder diverse Nahrungsmittel verwehrt). Mit dem vielen Essen bin ich ihr ganz nahe, sagen wir mal es ist das Gefühl etwas wert zu sein und mich zu spüren. Und solange ich alleine bin, und das Essen in mich reinstopfe, kann sie mir nichts verbieten!

Um eine Suchtkrankheit zu verarbeiten, gehört viel Mut dazu, seine seelischen Schmerzen anzuschauen und anzunehmen und sich zu vergeben, dass es nicht falsch ist süchtig zu sein. Die Sucht hilft mir (einem) den Schmerz zu überwinden, sei es aus Demütigung, aus Scham, aus Schuldgefühlen, aus Freude, aus Trauer usw. Alle Gefühle werden mit dem Suchtstoff zugekleistert. Es gibt auch Gruppen für Suchtkranke, doch mit denen kam ich noch tiefer runter. Trotzdem habe ich vor ca. zwei Jahren einen Weg gefunden, mit mir ins reine zu kommen.

Und genau, das wünsche ich auch dir, liebe Treysel, dass du deinen Weg findest, all die Verletzungen ausheilen zu lassen.

Pluto
 
Hallo Pluto!

bei Sucht wäre es möglich, sich erstmal den gleichgeschlechtlichen Elternteil vorzunehmen

Darf ich fragen, wie du zu diesem Schluss kommst?
Ich persönlich weiß tatsächlich nicht, wie ich dazu stehe.
Hellinger zB ist der Überzeugung, dass Alkohol-Sucht ausschliesslich mit dem Vater zu tun hat.

Mit dem vielen Essen ...ist das Gefühl etwas wert zu sein

Alle Gefühle werden mit dem Suchtstoff zugekleistert

Ist das nicht ein Widerspruch?

... nicht falsch ist süchtig zu sein...

"Richtig" ist es aber auch nicht.:nono:

LG
Lucille
 
liebe traysel,

ich weiß wie schwer es sein kann, jemandem zu verzeihen. auch ich musste diese erfahrung machen. bei mir hat es jahre gedauert, bis ich dieses überhaupt konnte. zwischen mir und der person war einfach zuviel über einen zu langen zeitraum vorgefallen.

doch dann kam irgendwann die erkenntnis, dass nur MICH die geschehnisse verletzen und beschäftigen. die andere person schien das alles noch nichtmal zu interessieren. aus diesem grund habe ich ihr verziehen. um mit mir selbst ins reine zu kommen - und mich nicht mehr schlecht fühlen zu müssen.

die vergebung hat mir irgendwie einen inneren frieden gegeben und ich fühlte mich danach wesentlich besser. aber ich glaube, man sollte nicht versuchen zu vergessen. vielmehr ist es wichtig, sich zu erinnern was war! denn auch solche geschehnisse haben letztendlich auch etwas gutes - sie haben aus dir den menschen gemacht, der du heute bist.

und ich persönlich möchte diese erfahrungen in meinem leben auf keinen fall mehr missen wollen.

ich hoffe das hilft dir ein wenig weiter.

einen lieben gruß vom

fallingstar83

:kuesse:
 
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