Unser Leben ist nur eine Illusion - Raus aus dem Geldspiel

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Es ist Deine Freiheit zu wählen, was Du denken/glauben/erfahren willst.

(...) man wählt für sich die Bedeutung, die einem entspricht.

Kannst Du sagen, wie Du zu der Meinung kommst, wir hätten eine Wahlfreiheit und könnten aus uns selbst heraus Bedeutungen wählen, die uns entsprechen? Natürlich passt immer alles zusammen, einfach weil es so ist wie es ist. Aber welche Rolle spielt nun eine Wahlfreiheit dabei? Wähle ich denn bewusst oder unbewusste irgendeine Erfahrung oder eine Bedeutung frei aus mir selbst heraus, so dass sie zu dem passt, was ich erlebe? Das hieße für mich, ich könnte unabhängig von allem frei bestimmen, was mir passiert und wie ich über das Geschehene denke. Oder meinst Du mit Freiheit etwas anderes? Das ist mir nicht klar.
 
Aber recht hast du, wenn man sich erstmal für ein "Konzept" o.ä. tatsächlich entschieden hat ist man nicht mehr zwiegespalten und dann lebt`s sich es wohl irgendwie leichter.
Dann weiß man, was man denken und glauben will.

Ist schon besser - als ständig in der Infophase herumzuschweben.

Wie soll es denn zu dieser freien Entscheidung des Denkens kommen? Der, der diese Entscheidungsfreiheit hat, müsste vollkommen losgelöst und unabhängig von allen Umständen sein, so eine Art allmächtiger Gott. Zu wissen, was man denken und glauben will bedeutet für mich, ich bestimme aus freien Stücken, was ich nachher denke oder glaube. Das wäre eine totale Vorhersagbarkeit meiner eigenen Gedanken und letztlich auch aller Erfahrungen. Eine langweilige, determinierte Welt in einer starren Sicherheit, für mich eigentlich totale Leblosigkeit. Ich kann hier überhaupt keinen Bezug zum Leben finden, wie es tatsächlich ist, nämlich lebendig und immer neu und frisch, eben nicht festgelegt durch meine Wünsche. Für mich ist das mit der Wahlfreiheit ein totes Konzept des Verstands.
 
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Hallo Bibo,

Kannst Du sagen, wie Du zu der Meinung kommst, wir hätten eine Wahlfreiheit und könnten aus uns selbst heraus Bedeutungen wählen, die uns entsprechen? ...

Über das "Wie" kann ich nur sagen, dass es ein paar Jahre gedauert hat, bis ich meine Wahlfreiheit tatsächlich begriffen habe. Ich musste erst einmal lernen, innerlich ganz bewußt einen Schritt zu Seite zu treten und zu überlegen, ob eine Situation auch eine ganz andere Bedeutung haben könnte, als ich ihr gerade zugeordnet habe. Und den Mut finden, etwas vollkommen anders zu bewerten als "allgemein üblich". Die Frage war auch: Habe ich überhaupt "das Recht" eine Bedeutung/einen Sinn zu wählen, der mich zufrieden stellt? Und dann habe ich mir einfach alle möglichen Menschen angesehen, die eine "vorgegebene" Bedeutung angenommen haben und leben (beispielsweise Religionen) und beobachtet, dass sie nicht immer glücklich sind. Aber sie blieben bei ihren Ansichten, aus verschiedenen Gründen. Warum tut man sich so etwas an? Ist es nicht besser, den Dingen den Sinn zu geben, der einen glücklich, ruhig und gelassen sein lässt?

Ich weiß, wenn wir Menschen jung sind, dann sehen wir nach draußen, um die Bedeutung einer Sache zu erfahren, wir beobachten unsere Familie und andere Erwachsene. Und übernehmen größtenteils ihre Sicht der Realität. Wenn wir erwachsen sind, dann sind wir daran gewöhnt, dass uns ein Sinn vorgegeben ist, wir orientieren uns an anderen. Aber alle Bedeutungen sind willkürlich, jederzeit austauschbar, auch wenn viele Menschen uns aus verschiedenen Gründen weiterhin einreden wollen, dass dies nicht so sei. Manchmal kämpfen wir sehr, um eine Bedeutung, die uns nicht gefällt, zu ändern: wir kämpfen mit anderen Menschen, die diese unliebsame Bedeutung für wahr halten, damit wir uns befreien können. Aber das ist nicht nötig. Man kann einfach eine andere Bedeutung wählen. Und da diese Bedeutung ganz wesentlich das Lebensgefühl jedes Menschen beeinflusst, ist es menschliche Freiheit zu wählen, welchen Überzeugungen man anhängt.
(Wobei "kollektive Überzeugungen" einen gewissen Sog haben, wenn viele Menschen etwas für wahr halten, dann hat diese Überzeugung "Macht", soll heißen, es ist schwierig sich dem zu entziehen. Es empfiehlt sich, erst mit kleineren, persönlichen Bedeutungen zu beginnen und nicht gleich mit den welterschütternden Dingen loszulegen.)

Liebe Grüße,

Syndra
 
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