Umwelt- und Klimaschutz - sinnvolle effektive Maßnahmen

Nehmen wir z.B. Fridays for Future: Kürzlich haben sie ja eine Sängerin ausgeladen, weil sie Rasterlocken trägt, was die Initiotoren als "kulturelle Aneignung" werteten. Im Versuch alles richtig zu machen - das höchste Soll selbst zu erfüllen - haben sie schlussendlich das Gegenteil erreicht. Statt über Klimaschutz zu reden, wird jetzt über Klimaschützer gelacht. Für die Sache, das Kernthema, haben sie damit nichts erreicht - ich denke sogar, sie haben dem Ziel sogar mehr geschadet.
Ich finde Fridays for Future trotz dieser Kindereien immer noch wichtig. Wir sollten nicht undankbar sein. Sie haben vieles angestoßen. Außerdem haben sie den Vorzug der wilden Jugend, die ja auch die Sturm-und-Drang-Dynamik in sich trägt für die Bewegung. Aber klar müssen dann Erwachsene und vor allem Fachleute dazukommen, um die Umsetzung in der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik herbeizuführen. Das sind dann die gesetzteren Gemüter, die aber eben auch den Stoß in den Hintern durch die Jugend brauchen, um überhaupt aktiv zu werden. :D
 
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Ich finde Fridays for Future trotz dieser Kindereien immer noch wichtig. Wir sollten nicht undankbar sein. Sie haben vieles angestoßen. Außerdem haben sie den Vorzug der wilden Jugend, die ja auch die Sturm-und-Drang-Dynamik in sich trägt für die Bewegung. Aber klar müssen dann Erwachsene und vor allem Fachleute dazukommen, um die Umsetzung in der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik herbeizuführen. Das sind dann die gesetzteren Gemüter, die aber eben auch den Stoß in den Hintern durch die Jugend brauchen, um überhaupt aktiv zu werden. :D

Oh, natürlich sind Fridays for Future wichtig, und sie haben viel erreicht und angestoßen. Das wollte ich mit meiner Kritik nicht wegwischen. Es ist nur schade, wenn durch solche Kinderreien einiges des Erreichten wieder kaput gemacht wird.
 
Oh, natürlich sind Fridays for Future wichtig, und sie haben viel erreicht und angestoßen. Das wollte ich mit meiner Kritik nicht wegwischen. Es ist nur schade, wenn durch solche Kinderreien einiges des Erreichten wieder kaput gemacht wird.
Für mich war das früher auch schwer nachvollziehbar, wozu teilweise sogar illegale Aktionen von Umweltaktivisten gut sein sollen. Ich war entsetzt, als eine mir näher bekannte grüne Politikerin und mittlerweile Stadträtin und Chefin des Polizei-Präsidiums der Stadt vor mir und ein paar anderen Umweltschützern schwärmte, was sie alles an illegalen Aktionen gemacht haben, um politisch auf Umweltthemen aufmerksam zu machen. Greenpeace ist ja auch dafür bekannt.

Es funktioniert halt als Anstoß, auch wenn ich die Mittel manchmal bedenklich und grenzwertig finde. Doch die Medien greifen es wohl auch nur deshalb auf, weil es genug verrückt ist. Ich kam jedenfalls nicht an bei einem anderen Umweltproblem, mit meiner sachlichen Art und langweiligen Aktion. :D
 
Für mich war das früher auch schwer nachvollziehbar, wozu teilweise sogar illegale Aktionen von Umweltaktivisten gut sein sollen. Ich war entsetzt, als eine mir näher bekannte grüne Politikerin und mittlerweile Stadträtin und Chefin des Polizei-Präsidiums der Stadt vor mir und ein paar anderen Umweltschützern schwärmte, was sie alles an illegalen Aktionen gemacht haben, um politisch auf Umweltthemen aufmerksam zu machen. Greenpeace ist ja auch dafür bekannt.

Es funktioniert halt als Anstoß, auch wenn ich die Mittel manchmal bedenklich und grenzwertig finde. Doch die Medien greifen es wohl auch nur deshalb auf, weil es genug verrückt ist. Ich kam jedenfalls nicht an bei einem anderen Umweltproblem, mit meiner sachlichen Art und langweiligen Aktion. :D

Oh, ich finde allgemein diverse Aktionen wichtig und richtig - auch mitunter illegale Aktionen. Man bedenke z.B. wie die Besetzung des Hambacher Forsts die Aufmerksamkeit auf den Braunkohle-Abbau gelenkt hat, bzw. dass dieser schleunigst gestoppt werden muss.

Dass FfF eine Sängerin wegen ihrer Frisur - angeblich kulturelle Aneignung - ausgeladen hat, hat aber weder einen Anstoß zum Klimaschutz gegeben, noch hat es irgendwie den allgemeinen Rassismus aufgezeigt, vermindert oder bekampft, sondern DAS war nur ein mMn lächerlicher Versuch "alles 100% richtig" zu machen.

Bei solchen Aktionen kommt es auch immer drauf an, wen es trifft. Extinction Rebellion hatte vor einiger Zeit mal eine Aktion, in der Aktivisten sich Flugtickets kauften, den Abflug aber verzögerten, indem sie kurz vom TakeOff aufstanden und ein Statement abhielten, dass sie eben nicht mehr fliegen wollen wegen der Klimaschädlichkeit. Pro betroffenen Flug waren es meines wissens immer zwei Aktivisten; einer, der die Aktion durchführte, und einer der jeweils Filmte, um das später zu veröffentlichen. Was bewirken sie damit? Sie liefern u.a. Futter für die Gegenseite, die dann mit Schaum vorm Mund jammern: "Die wollen die Öko-Diktatur.", oder: "Die wollen uns alles verbieten." Ob man der Sache dient, wenn man dieses Futter liefert, sei dahin gestellt.

Da ich gerade auch von der "Gegenseite" spreche: Damit meine ich all die Menschen, die den menschengemachten Klimawandel leugnen oder verharmlosen, oder die sonstwie den Klimaschutz ausbremsen wollen, eben weil sie Angst vor einer Öko-Diktaur o.ä. und einem damit einhergehenden gefürchteten Verlust von Lebensstandard für sich haben. Diese Leute argumentieren nämlich mitunter paradox: Auf der einen Seite fürchten sie eben die Öko-Diktatur und bejammern alles, was ihrer Ansicht nach in diese Richtung geht, auf der anderen Seite werfen sie einem dann Heuchellei vor, wenn man eben nicht 100% perfekt ist - z.B. wenn Greta Thunberg ein Sandwich in einer Plastiktüte verpackt hat. "Perfektion" ist in Augen der Gegenseite böse, weil Öko-Diktatur und verminderter Lebensstandard etc., Nicht-Perfektion ist da aber auch böse, weil angebliche Heuchelei. "Was denn nun?", möchte ich diesen Menschen dann gerne entgegenrufen.

Da bleibt wieder die Frage: Womit erreicht man mehr? Erreichen eine handvoll Menschen, die es schaffen 100% perfekt klima- und umweltfreundlich zu leben, und die die Klima- und Umweltsünden - auch die kleinen - aller anderen Menschen aufzeigen und scharf mit-anklagen mehr? Oder erreichen viele Menschen, die sich eingestehen, dass (sofortige) Perfektion sehr schwierig bis unmöglich ist? Erreichen Aktivisten mehr, die auch auf die Frisur der auftretenden Künstler achten, damit auch ja kein Hauch von Rassismus reingedeutet werden könnte, oder erreicht eine Greta Thunberg mehr, die auf einer langen Zugfahrt sich ein Sandwich aus einer Plastik-Verpackung zubilligt und damit implizit auch zeigt, dass sie weiß, dass es 100%ige Perfektion nicht gibt?

Meiner Ansicht nach erreicht man mit letzterem mehr. Während sowohl die Aktivisten, die alles sofort 100% perfekt machen wollen, als auch die "Gegenseite", die sich wegen vereinzelter und vergleichsweise kleiner Sünden echauviert und versucht angebliche Heuchelei daran festzumachen, eher lächerlich machen und nichts wirklich erreichen denke ich.

Dass Greta Thunberg das übrigens auch explizit weiß und durchaus differenzierte Ziele hat und keine totale Öko-Diktatur im Sinn hat, zeigte übrigens ein Interview im schwedischen Fernsehen, was ich vor einiger Zeit mal gesehen habe. Leider finde ich das in den Mediatheken nicht mehr. Es ging dabei um ihre Aktion, dass sie mit dem Segelschiff den Atlantik überquerte, weil sie nicht mit dem Flugzeug reisen wollte. Sie wurde drauf angesprochen, dass sie dafür auch scharf kritisiert wurde, weil es einigen "zu extrem" war. So weit ich mich erinnere (und das Schwedisch verstanden habe) war ihre Antwort: "Ich fordere selbstverständlich nicht, dass sämtliche Flugreisen ab sofort gestoppt werden müssen, und dass alle nur noch in Segelbooten den Atlantik überqueren dürfen. Es ist nur das Zeichen, dass ich persönlich nicht mehr mit dem Flugzeug reisen will."
 
Dass Greta Thunberg das übrigens auch explizit weiß und durchaus differenzierte Ziele hat und keine totale Öko-Diktatur im Sinn hat, zeigte übrigens ein Interview im schwedischen Fernsehen, was ich vor einiger Zeit mal gesehen habe.
Ja, sie wird jetzt reifer und kann evtl. doch noch einiges Weitere anstoßen. Also ich sehe es so wie Du und finde extreme Spitzen oder Perfektionismus nicht geeignet für den Mainstream, dem man ja letztlich den Klimaschutz als attraktive und lebbare Lösung näherbringen will. Es muss eben wirklich in der Mitte der Gesellschaft ankommen in allen Bereichen. Das tut es, glaub ich, schon immer mehr. Nur ob das reicht, steht auf einem anderen Blatt. In der Schweiz ist es aber spürbar, von unten bis in die Regierung und in allen Parteien. Liegt natürlich auch daran, dass die Schweiz ganz besonders vom Klimawandel betroffen ist, viel mehr als Deutschland.
 
Ja, sie wird jetzt reifer und kann evtl. doch noch einiges Weitere anstoßen. Also ich sehe es so wie Du und finde extreme Spitzen oder Perfektionismus nicht geeignet für den Mainstream, dem man ja letztlich den Klimaschutz als attraktive und lebbare Lösung näherbringen will. Es muss eben wirklich in der Mitte der Gesellschaft ankommen in allen Bereichen. Das tut es, glaub ich, schon immer mehr. Nur ob das reicht, steht auf einem anderen Blatt. In der Schweiz ist es aber spürbar, von unten bis in die Regierung und in allen Parteien. Liegt natürlich auch daran, dass die Schweiz ganz besonders vom Klimawandel betroffen ist, viel mehr als Deutschland.

Ja, ob es reicht, steht auf einem anderen Blatt. So, wie es aktuell noch aussieht, wird es nicht reichen, das 1,5°-Zeil einzuhalten.

Und ich bin diesbezüglich gerade maßlos enttäuscht von der aktuellen deutschen Bundesregierung. Der Ampel-Koalitionsvertrag war für den Klimaschutz das beste, was mit dem Ergebnis hinzubekommen war, und allgemein klingt der ja auch nicht sooo schlecht. Aber ich finde es ein Armutszeugnis, nicht einmal ein allgemeines Tempolimit durchzusetzen - selbst jetzt, wo es im Rahmen des Krieges von Russland gegen die Ukraine noch dringender wird, Benzin einzusparen. Und das wird dann mit der denkbar dümmlichen Ausrede gerechtfertigt, es würde an Schildern mangeln.

Ein allgemeines Tempolimit würde die gleiche Größenordnung an Treibhausgas-Emissionen einpasren, wie die deutschen Inlandsflüge. Wenn man die noch effektiv einstellen könnte, wäre sozusagen doppelt gewonnen, auch, wenn es in der Gesamtheit der CO2-Emissionen vernachlässigbar klein wirkt.

Christian Lindner brachte vor ein paar Wochen immerhin mal den Satz: "Regenerative Energien sind Freiheits-Energien.", und Habeck sichert zu, dass er alles dafür tun wird, so schnell wie möglich von russischen Energieträgern unabhängig zu werden. Und ich gehe mal wohlwollend davon aus, dass er wirklich alles macht, was er dafür erreichen kann - zumindest ist er einer der Vorsitzenden einer Parzei, die sich von Anfang an den Umwelt- und Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben hat. Aber mit der aktuellen Entwicklung sehe ich den Erfolg noch in weiter Ferne.

Immerhin hat keine Partei derzeit die Macht, die den menschengemachten Klimawandel leugnet oder verharmlost - wie die AfD und Teile der Union.

Technologisch ist die Energiewende jedenfalls inzwischen gut machbar; es muss eben auch gemacht werden und nicht künstlich ausgebremst.
 
Technologisch ist die Energiewende jedenfalls inzwischen gut machbar; es muss eben auch gemacht werden und nicht künstlich ausgebremst.
Umso schlimmer, dass es nicht umgesetzt wird, wenn es denn schon machbar ist, Joey.

Bei den Corona-Maßnahmen war es doch auch möglich, relativ schnell zu handeln. Es muss wirklich am fehlenden Willen liegen, dass derart gebremst wird, dies mit den fadenscheinigsten Argumenten. Offenbar wird den Prognosen der Wissenschaft doch noch zu wenig geglaubt. Anders lässt es sich nicht erklären.

Ich weiß nicht, was noch passieren muss, bis die reichen Industrie-Regierungen aufwachen. Man könnte meinen, dass seither doch vieles passiert ist, das zum Umdenken anregen würde. Corona. Jetzt der Angriffskrieg auf die Ukraine. Wie viel Vorgeschmack brauchen wir noch, um zu erkennen, was unserer Erde bevorsteht, wenn wir nicht rechtzeitig handeln?!
 
Bin gerade überrascht, wie weit die Schweiz in manchen Teilen Fortschritte gemacht hat bei den Erneuerbaren Energien. Das hat jetzt sogar eine ausgleichende Wirkung auf die derzeitige Inflation.

ZITAT Preisschocks bei Erdgas, Kohle und anderen fossilen Brennstoffen tangieren die Schweiz relativ wenig, da hier 99 Prozent des Stromangebots aus erneuerbaren Energiequellen oder CO2-armen Technologien stammen.

 
Das Bundesumweltministerium hat die möglichen Risse in Cattenom als „ernsthaftes Problem“ bezeichnet. Das Ministerium, das auch für nukleare Sicherheit zuständig ist, will die Lage aufmerksam beobachten.

 
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