Daraus enststammt dann auch die esoterische Idee bzw. der Gedanke,dass der Mensch an sich garkeinen freien Willen hätte.
Und dabei gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1.Hat der Mensch einen freien Willen,dann gibt es letztlich nur Individulität.
2.Hat der Mensch keinen freien Willen,dann gibt es nur Kollektivität.
Eine dritte Möglichkeit,also von jedem ein bisschen oder 50:50 gibt es da in meinen Augen letztlich nicht.
Ich sehe da durchaus ein "sowohl als auch". Und zwar wegen Un/Bewusstheit und Unwissenheit. Es gibt Momente der Wahl. Möchte ich jetzt etwas trinken? Und möchte ich lieber ein Wasser, eine Coke oder ein Bier? Ich kann wählen, meinem freien Willen freien Lauf lassen. Allerdings eingeschränkt, insofern dass ich keine Apfelsaft und keinen Wein da habe. Und: Kenne ich alle Motive die mich eine Wahl treffen lassen? Da wirds dann schon schwieriger. Weiß ich wirklich, ob die Gründe auf deren Basis ich eine Wahl treffe richtig sind (Wasser ist gesünder als Bier)? Auch nicht immer.
Worauf ich hinaus will ist: Wir kennen die grundlegende Basis nicht. Wir handeln nach Überzeugungen und innerhalb gegenwärtiger Umstände (hätte jetzt gerne nen Apfelsaft, aber hab keinen und wüsste nicht, woher ich welchen kriegen soll). Und wir handeln nicht vollbewusst, da wir zum Teil durch Überzeugungen und kurze Impulse mitgesteuert werden, die wir gar nicht bemerken. Das schränkt den freien Willen durchaus ein.
Verantwortung bleibt m.A.n. jedoch, da all das m.A.n. Konsequenzen vergangener Entscheidungen sind. Anders gesagt: Wir haben uns meinem Glauben nach mittels freiem Willen immer mehr in eine gewisse Unfreiheit manövriert. Vielleicht als eine Art Experiment oder was auch immer. Das hat den freien Willen nicht abgeschafft, aber es begrenzt ihn. Insofern bleibt für mich da ein "sowohl als auch".
Und etwas philosophischer: Subjektiv macht es gar keinen Unterschied. Da ich nicht an Objektivität glaube macht es auch objektiv keinen. Heißt: In dem Moment, in dem ich überzeugt bin aus freiem Willen zu handeln, ist das so. In dem Moment, in dem ich mich gezwungen fühle, ist es ebenfalls so. Ich bin der Ansicht, dass die eigene Realität in jedem einzelnen Moment der jeweiligen Überzeugung entspricht. Das heißt, das es von Moment zu Moment auch von Extrem zu Extrem geht (frei...unfrei...frei...unfrei..). Auf längere Sicht ist das dann ein "sowohl als auch."
Ich bin verantwortlich dafür wie ich dein geschriebenes verstehe und interpretiere,also was ich aus deinem geschriebenen herraus lese.
Ich bin nicht verantwortlich für das was ich von dir lese,weil das was ich lese was völlig anderes sein kann als was du meinst,in dem du es schreibst.
Okay... das Beispiel lässt Interpretation zu. Aber was ist mit Situationen die extrem eindeutig sind. Angenommen, Du machst einen Spaziergang und irgendein Psychopath rammt Dir ein Messer irgendwohin. Nach meinem Weltbild bleibt selbst da die Eigenverantwortung bestehen, da ich davon ausgehe dass die Realität wie ein Traum funktioniert und man demnach erfährt womit man irgendeine Entsprechung hat... etwa Ängste. Deinem Weltbild nach begegnen sich da zwei Individuen... Du und der Psychopath. Was bedeutet das für das Thema Verantwortung?
Um im Kontext zu bleiben ziehe ich folgende Aussage von dir vor:
Die anderen sind dann selbst die Schöpfer ihres Selbst.
Deshalb ziehe ich diese strikte Trennung.
Ich selbst bin der Schöpfer und das ganze Universum dreht sich um mich,
so wie DU dein eigener Schöpfer bist und das ganze Universum sich um dich dreht.
Und DAS trifft auf jedes Lebewesen letztlich zu.
Aber sie begegnen sich ja, wie schon gesagt. Sie nehmen Einfluss aufeinander. Und sobald es zu extremer Machtausübung kommt, müsste da bei Deiner Theorie eigentlich die Verantwortung eines Opfers nicht mehr gegeben sein. Es kann ja dann weder bewusst noch unbewusst Ursache sein. Ich glaube, dass das Leid eines Opfers aus unbewussten Mechanismen resultiert für die es selbst verantwortlich ist.
Wobei ich dazu sagen möchte: Ich unterscheide sehr zwischen Verantwortung und Schuld. Verantwortung ist für mich einfach ein Fakt, ohne Wertung, weil sie nichts und niemand anderes hat. Schuld ist eine Bewertung auf der Basis einer Annahme, jemand könne entscheiden zum Opfer zu werden oder nicht.
Um es noch zu präzisieren, weil das ein etwas gewagtes Thema ist: Ich glaube, dass ein Gesamtbewusstsein (Einheit) sich selbst durch verschiedene "Rollen" erfährt und ausagiert. In seiner Gesamtheit ist es ausgeglichen. Aber die unendlich vielen "Fokusse", die Individualität erzeugen, sind nicht ausgeglichen und daher beständig auf der Suche nach Ausgleich. Das erzeugt dann Harmonien aber auch Disharmonien in einem ständigen Wechselspiel.
Mir gefällt dabei ein mathematisches Bild.
unendlich....-5...-4....-3....-2...-1....0....+1...+2....+3...+4...+5.......unendlich
Die Extreme treffen sich ...immer unendlich... und sind identisch mit dem Mittelpunkt: 0. Die Gesamtsumme ist sowohl Null als auch Unendlich. Aber der Fokus z.B. auf der -2 ist nicht ausgeglichen, strebt aber danach. Findet sie die +3 wird daraus +1 etc. Die möglichen Verbindungen sind damit ebenfalls unendlich und einem ständigen Wandel unterworfen bis hin zur Auflösung durch Ausgleich.
Wobei ich gerade nicht weiß, wie verständlich das ist.
Es spielt letztlich keine Rolle ob wir unserer Verantwortung bewusst sind oder nicht.
Nur weil wir uns vielleicht unserer Verantwortung nicht bewusst sind,heisst das doch nicht das wir letztlich nicht Verantwortung über uns haben.
Die Verantwortung lässt sich ja auch niemals wirklich auf andere anschieben.
Ja, das sehe ich auch so. Aber wie gesagt: Ein Individuum kann machtvollen Einfluss auf Dich ausüben, Dich z.B. verletzen oder sogar töten. Wo liegt da Deine Verantwortung?
Wie bereits von mir geschrieben,es geht in der Esoterik nicht um Kontrolle,
wenn dann höchstens um bewusste Kontrolle über sich selbst.
Ich meinte das nicht als esoterisches Ideal, sondern als profane Realität. Und da geht es ja laufend um Kontrolle. Schon beim Zähneputzen geht es um Kontrolle. Es geht m.A.n. bei den meisten Themen des menschlichen Alltags auch um Kontrolle.
Es geht auch nicht darum das man auf andere reagiert,sondern wie man reagiert und auf was genau vom anderen reagiert wird.
Man wird nicht zwingend mit den Aussagen eines anderen konfrontiert,die Front entsteht in einem selbst wenn man das gesagte des anderen in Konfrontation zu sich sieht.
Was ich damit sagen will: Die Konfrontation ist nicht zwingend vorgegeben,denn sonst hätten wir keinen freien Willen.
Auch da meine Frage... wie ordnest Du eine zwingende Konfrontation ein. Beispiel...wie oben schon: Psychopath greift Dich mit einem Messer an.. ?
Und in diesem Sinne:
Genau,es geht um das was man wahrnimmt.
Und das wiederrum hat mit bewusst oder unbewusst zu tun.
Im unbewusstem Fall sieht es tatsächlich nur so aus als ob es ein Kollektiv gibt.
Aber für das Bewusste ist das unbewusste nicht wahr.
Für das Bewusste ist die Kollektivität eine unbewusste Illusion.
Ich würde da den Unterschied machen, dass man für sich alleine über ein Kollektiv nachdenken kann, es also gar nicht der gegenwärtigen Erfahrung entspricht. Aber es ist auch durchaus erfahrbar. Eine Fußballmannschaft etwa, agiert als ein Kollektiv. In den besten Momenten scheint es sogar so, als ob das Kollektiv zu reibungslos agiert als das es noch durch individuelle Entscheidungen erklärbar wäre. Und trotzdem sind da Individuen auf dem Platz, mit sehr individuellen Stärken und Schwächen.
Die Esoterik spricht diesbezüglich von Einheit.
Einheit allerdings bedeutet diesbezüglich nicht Kollektivität.
Einheit bedeutet das alles aus dem EINem stammt,das also jedes Individuum,je nach Bewusstsein,sich im Anderen selbst erkennen bzw. spiegeln kann.
Vergleiche es mit verschiedenen Mosaikbildern,wo aus den selben Mosaiksteinen immerwieder andere Bilder enstehen können.
Das hat absolut und überhaupt nichts mit Kollektivität zu tun,
weil ein Kollektiv als Einheit handelt wenn es sich als Kollektiv definieren will.
Okay... dann ist es einfach eine Frage der Definition. Ich unterscheide nicht zwingend zwischen Einheit und Kollektiv. Zumindest nicht was das ideale Kollektiv betrifft.
Und genau das versucht gerade linke Politik,nämlich als Kollektiv zu wirken.
In der Esoterik ist Einheit sich selbst indivuell auch immer im anderen zu erkennen.
Das ist der Unterschied.
Wobei das in einem linken Kollektiv nicht zwingend untergehen muss. Auch da wäre es eine Frage des Bewusstseins. Wenn ich meine individuellen Fähigkeiten zum Wohle eines Kollektivs einsetze, im Wissen dass das jeder oder fast jeder tut, ebenfalls auf der Basis seiner individuellen Fähigkeiten... geht die Individualität ja nicht verloren und ist gleichzeitig gut für alle. Vieles in unserer Gesellschaft funktioniert ja auch durchaus so.
Nimm als Beispiel eine Filmproduktion. Da gibts einen Regisseur, es gibt die Schauspieler, der Drehbuchautor hat mit seiner Geschichte die Basis gelegt. Es gibt die ganze Technik, von Bild, Ton und den Special-Effects etc. Der Drehbuchautor wäre möglicherweise ein miserabler Regisseur, der wiederum vor der Kamera eine Niete wäre und die Schauspieler können auch nix außer eben schauspielern, aber das eben besonders gut usw. Am Ende entsteht etwas das im besten Fall mehr ist als die Summe seiner Teile und das Resultat eines Kollektivs... bestehend aus Individuen mit individuellen Fähigkeiten und auch Schwächen.
Als Esoteriker selbst kann ich da nur sagen das mein Streben nach Wissen absolut nichts mit Macht und Machtausübung zu tun hat.
Ich persönlich nutze mein Wissen und somit meine Bewusstheit nicht als Mittel zur Macht in Form von ausübung der Macht.
Mir dient das Wissen bzw. Bewusstheit meinem Frieden.
Dazu gehört natürlich auch mich entsprechend zu äussern.
Ich meine mit "Macht" nicht zwingend Machtausübung über andere. Du sagst es im Grunde selbst: Es dient Deinem Frieden.
Da gibts nur zwei Möglichkeiten:
1. Du willst erst mal Frieden haben... Deine Motivation wäre dann ein gewisses Maß an Unfrieden, wie auch immer der aussehen mag.
2. Du willst Deinen Frieden, den Du schon hast, bewahren.
Da Du ein Mensch bist wirst Du vermutlich nicht in totalem Frieden leben. Am ehesten wird also Punkt 1 zutreffen. Dann gibt es gewisse Bereiche in Deinem Leben die nicht vollkommen harmonisch sind. Und das geht nur, wenn etwas zumindest zeitweise mehr Macht auf Dein Bewusstsein ausübt als umgekehrt. Das können schon kleine Assoziationen sein, Erinnerungen an Leid oder Angst vor zukünftigem Leid (und sei es nur ein Zahnarzttermin oder das Auto das im falschen Moment nicht anspringt).
Und ich meine Macht nicht wertend. Sie kann, aber muss nicht unterdrückend sein. Auch Liebe ist eine Macht... und sehr harmonisierend.
Ich würde sagen die Instrumente unterscheiden sich nur nach Bewusstsein/Bewusstheit.
Ja... ich sagte, je nach Weltbild und Du je nach Bewusstsein/Bewusstheit. Man kann es auf den simplen Nenner bringen: Weltbilder unterscheiden sich vermutlich je nach Bewusstheit/Bewusstsein.
Ja durchaus,
aber die Ursache dafür das wir uns als getrennt wahrnehmen liegt darin das wir uns unserem wahrem Selbst inklusive Einheit nicht bewusst sind.
Die Wirkung ist dann das was du beschreibst.
So entsteht Kommunikation,was letztlich nichts anderes als Kommunikation mit sich selbst ist.
Ja... einig. Das ist aber dann auch auf ein Kollektiv anwendbar. Nimm als Beispiel noch mal die Fußballmannschaft. Jeder ist individuell, jeder auf einer bestimmten Position mit individuellen Fähigkeiten. Im besten Fall findet eine Ergänzung statt, so dass die Mannschaft wie eine Einheit agiert und nahe an der Perfektion spielt. Das geht aber gerade nur deshalb, weil eben nicht alle gleich sind und jeder Verantwortung übernimmt.
Unterm Strich glaube ich, wir liegen da gar nicht weit auseinander. Die Unterschiede ergeben sich möglicherweise aus unterschiedlichen Definitionen/Interpretationen von Begriffen wie "Kollektiv" oder auch "Verantwortung" etc.