Joey
Sehr aktives Mitglied
Wissenschaftliche Studien sollen doch dafür da sein, sich verschiedene Ideen und Kenntnisse anzuhören und anzulesen, um sich letztendlich eine eigene Meinung zu bilden. Mittels Statistiken wird doch lediglich versucht, Erkenntnisse bildlich darzustellen und Thesen zu untermauern.
Das Denken und Wissen des Studenten soll angereichert und angeregt werden.
Jeder der eine These darlegt, glaubt daran...jeder der sie widerlegt glaubt ebenfalls daran...und ein dritter kommt wieder zu anderen Erkenntnissen...das ist der Lauf des Lebens.
Nein, Studien sind dazu da, Aussagen und Behauptungen zu überprüfen. Dazu gibt es eine gewisse Methodik, die Fehlurteile vermeiden soll. Das ist nicht immer möglich - aber man weiß dann, welche Aussagekraft die Studien haben und welche nicht. Und niemand sagt, dass die Ergebnisse danach in Stein gemeißelt sind. Aber Gegenbehauptungen müssen ebenfalls mit guter Methodik überprüft werden, und es muss geschaut werden, ob beide Aussagen evtl. miteinander irgendwie verträglich sind.
Tatsächlich kenne ich ein ganz einfaches Beispiel.
Hautpflege. Öl war bis vor einigen Jahren verpöhnt, denn es hatte jemand statistisch nachgewiesen, dass Öl kontraproduktiv sei. Jahrelang haben sich Firmen also eine goldene Nase mittels statistisch nachgewiesener Erfahrungen mit diversen Cremes, Salben und Lotionen verdient. Gerade bei der Babypflege oder der alternden Haut.
Komisch dass nun die Pflegewissenschaft vor einigen Jahren doch das Zugeständnis gemacht hat, dass Olivenöl in der Hautpflege sehr effektiv sein kann. So schützt es Babyhaut (wenn es nicht allergisch ist- was aber auch bei allen anderen Pflegeprodukten der Fall sein kann) und kann auch der alternde Haut zur Geschmeidigkeit verhelfen, was insbesondere bei Pigmenthaut der Fall ist.
Es gibt sowohl als auch.
Ohne jetzt das Beispiel detailiert zu kennen, zeigt es sehr gut, was ich aussagen will: Öl mag gewisse Nachteile in der Hautpflege zu haben... aber auch gewisse Vorteile. Beides wurde erforscht und (wahrscheinlich) mit guter Methodik, so dass am Schluss ein detailiertes Bild herauskam, wann die Vorteile die Nachteile überwiegen und wann nicht. Die beiden Aussagen widersprechen sich nur, wenn man sie bis zur Unkenntlichkeit überinterpretiert - d.h. wenn man Öl in der Hautpflege entweder als das non plus ultra oder als das Böse an sich sieht. Das tat man nicht und hat es mit guter Methodik untersucht, um ein detailiertes differenziertes Bild zu erhalten.