Treue-Schwachsinn... ticke ich nicht richtig?

Nein, lieb haben geht für mich schon fast zu weit.

Ich habe geschrieben: "NETT finden".
Warum sollte mich mein Partner nicht mehr lieben, wenn er jemand anderen NETT findet!

Ich denke schon, dass man jemanden sehr nett finden kann, ohne die Liebe zum Partner dadurch zu mindern. Liebe hat so viele Gesichter ...
 
Werbung:
Die meisten brauchen ihn .... es sind die Urängste nicht ausreichend geliebt zu werden ...

Vielleicht ist diese Urangst sogar so stark wie der sexuelle Trieb. Vielleicht ist es sogar auch ein Trieb. Der eine Trieb ist: ich will mich fortpflanzen/vereinen, ein anderer ist es: ich möchte geliebt werden.
 
Vielleicht ist diese Urangst sogar so stark wie der sexuelle Trieb. Vielleicht ist es sogar auch ein Trieb. Der eine Trieb ist: ich will mich fortpflanzen/vereinen, ein anderer ist es: ich möchte geliebt werden.

mhm ... vielleicht ist es deswegen für die meisten so wichtig, dass Liebe und Sex zusammen gehören?
 
....Treue soll Schwachsinn sein? Also schwach sinnig? So ähnlich wie
Sinn-los unnötig...überflüssig... blödsinn...quatsch......usw.

Ahja ...lern ich hier vielleicht noch was? :clown:

Kann es sein das wenn man "Werte" ent-wertet damit es ein Freifahrtschein wird? Oder sollte man nicht be-werten? Kann man bei sowas überhaupt "nicht werten"?
Ist jemand der sich selbst nicht treu ist auch anderen gegenüber untreu?

Wie ist das mit dem : Was Du nicht willst das man Dir tut....?

......provocative questions :weihna1

Grüße vom Ulien :alien:
 
mhm ... vielleicht ist es deswegen für die meisten so wichtig, dass Liebe und Sex zusammen gehören?

Mag sein... Ich finde den Gedanken jedenfalls nicht so uninteressant. Denn es ist ja tatsächlich so, daß ein Mensch, der nicht geliebt wird, viele Probleme haben/bekommen kann. Denke da vor allem an Kinder/Babys die kaum Liebe von den Eltern erfahren haben. Zieht viele emotionale und psychische Störungen nach sich - zumindest in den meisten Fällen. Und auch ein Erwachsener, welcher abgelehnt wird..., ich glaube kaum, daß diesem es auf Dauer bekommt.

Darum finde ich es etwas zu einfach, immer dem Ego die Schuld zu geben, welches ja klammern, dem anderen etwas nicht gönnen würde, besitzergreifend wäre etc. Beides sind eben starke Kräfte, die er-/gelebt werden möchten. Und ich denke, wenn jemand Angst hat, jemanden anderen zu verlieren, hat das durchaus seine Berechtigung. Denn scheinbar ist es in heutigen Zeit schwieriger Liebe zu bekommen, als den eigenen Trieb auszuleben.
- Ich weiß, letztendlich müssen wir beides in uns finden - die Liebe und die Befriedigung.

Kaji

(ist jetzt nicht ausschließlich auf Dich bezogen, Jogurette. Habe nur Deine Worte aufgegriffen :) )
 
Mag sein... Ich finde den Gedanken jedenfalls nicht so uninteressant. Denn es ist ja tatsächlich so, daß ein Mensch, der nicht geliebt wird, viele Probleme haben/bekommen kann. Denke da vor allem an Kinder/Babys die kaum Liebe von den Eltern erfahren haben. Zieht viele emotionale und psychische Störungen nach sich - zumindest in den meisten Fällen. Und auch ein Erwachsener, welcher abgelehnt wird..., ich glaube kaum, daß diesem es auf Dauer bekommt.

Darum finde ich es etwas zu einfach, immer dem Ego die Schuld zu geben, welches ja klammern, dem anderen etwas nicht gönnen würde, besitzergreifend wäre etc. Beides sind eben starke Kräfte, die er-/gelebt werden möchten. Und ich denke, wenn jemand Angst hat, jemanden anderen zu verlieren, hat das durchaus seine Berechtigung. Denn scheinbar ist es in heutigen Zeit schwieriger Liebe zu bekommen, als den eigenen Trieb auszuleben.
- Ich weiß, letztendlich müssen wir beides in uns finden - die Liebe und die Befriedigung.

Kaji

(ist jetzt nicht ausschließlich auf Dich bezogen, Jogurette. Habe nur Deine Worte aufgegriffen :) )

Überleg mal was Menschen alles machen um geliebt zu werden.Das fängt im Kindesalter an. Ich erinnere mich daran, dass ich vieles gemacht habe um lieb zu sein, um geliebt zu werden. Und ich glaube, das setzt sich fort wenn wir älter werden. Wieviel Kind/Elternkonflikte bestehen noch im erwachsenenalter? Noch als Erwachsene versuchen viele den Eltern alles Recht zu machen um geliebt u. akzeptiert zu werden von ihnen. Was als Kind nicht ausreichend von den Eltern gegeben wurde, wird dann beim Partner gesucht .....

Ob es richtig ist so zu handeln, ist etwas anderes. Solch ein Handeln geschieht meist ganz unbewußt. Bewußt wissen wir was richtig ist. Aber im Unbewußten nagt u. zweifelt es immer weiter ....

Ja, wir müssen Liebe und Befriedigung in uns finden. Nur dann können wir Lieben ohne Verlassensängste. Ist keine leichte Nummer. Ich weiß. :liebe1:

Ich denke, Menschen, die immerwährend ihren Trieb ausleben, unstet mit häufig wechselnden Partern .... leben in einem inneren Liebesdefizit. Sie sind sich dessen wahrscheinlich gar nicht bewußt. Eigentlich fehlt Liebe u. sie versuchen es mit Sex zu überspielen. Nicht alles, sicherlich. Aber doch ein großer Teil.
 
Kann es sein das wenn man "Werte" ent-wertet damit es ein Freifahrtschein wird? Oder sollte man nicht be-werten? Kann man bei sowas überhaupt "nicht werten"?

ich denke, der wert verändert sich. nix da mit ent-werten, sondern neu bewerten.

Ist jemand der sich selbst nicht treu ist auch anderen gegenüber untreu?
gute frage. man kann ja noch so treu dem anderen gegenüber sein (nicht fremdgehn), aber wenn man sich selbst (seinen gefühlen, gedanken...) nicht treu ist ....:party02:

genau da ist der knackpunkt wo man beknackt wird :clown:

lg, frosch :blume:
 
Ich denke, die entscheidende Frage ist:

"Was bedeutet Treue"?

Für die Einen bedeutete "Treue", dass ihr Partner gefälligst nicht mit irgendjemand anderem irgendetwas haben sollte, was er/sie lieber selbst vom Partner haben will. Dabei geht es von "und wenn du eine andere / einen anderen anschaust, verlasse ich dich" bis "ich weiß nicht, ob ich es ertragen könnte, wenn du mit einer/einem anderen geschlafen hättest" bis "ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich wegen einer anderen Person verlässt".

Das würde ich mal bezeichnen als "von jemandem anderen erwarten, treu zu sein". Manche mögen das für einen "Liebesbeweis" halten - sorry, aber ich halte es eher für den Beweis dafür, dass man in sich selbst nicht genügend Liebe findet, und damit nicht wirklich liebesfähig ist (wobei die "ich ertrage es (vielleicht) nicht" Varianten immerhin ehrlich ist, und damit meiner Ansicht nach eine gute Ausgangsbasis).


Für Andere bedeutete "Treue" einfach, dass man zueinander steht - und es gibt natürlich völlig verschiedene Formen von "zueinander stehen". Für wieder andere bedeutete "Treue", dass man sich an Abmachungen hält (was aber natürlich erfordert, dass man überhaupt mal über solche Themen spricht und klärt, welche Vorstellungen denn jeder hat - was wiederum die Gefahr in sich birgt, Dinge totzureden, die niemals je wirklich relevant werden würden).


"Treue" kann durchaus auch sein, dass man - bevor man mit einem anderen Partner ins Bett geht, a) mit seinem Partner darüber spricht (und ihm/ihr damit die Möglichkeit gibt zu sagen "bitte tu das nicht"), b) den anderen Partner aufklärt, dass man in einer festen Beziehung ist (und ihm/ihr damit die Möglichkeit gibt, zu sagen "nein, das kommt für mich nicht in Frage"). Es könnte aber auch bedeuten, dass man immerhin danach von sich aus den Partner über die Situation aufklärt (weil er vielleicht in dem "heissen Moment" einfach gar nicht da ist, um gefragt zu werden), und den Partner dabei in Liebe hält, d.h. klar zu verstehen gibt, dass man "zu der Beziehung steht" ... wenn man wirklich zu der Beziehung steht (und das kann man nur selbst in seinem Herzen wissen) ...

"Treue" könnte nämlich sogar bedeuten, dass man - wenn man in die Situation kommt, in der man fühlt "das Neue fühlt sich für mich stimmiger an, als das Alte", eben den Mut hat, sich zu trennen und weiter zu gehen. Vielen mag das seltsam erscheinen - aber ich denke, eine der sehr schlimmen Sachen, die man einem Menschen antun kann, dem man sagt, dass man ihn/sie wirklich liebt, ist ihn/sie in einer Beziehung fest zu halten, die nur noch auf dem Festhalten an der Vergangenheit beruht.

"Liebe" ist in meinem Verständnis "kein Widerstand zur Wahrheit". D.h. für mich bedeutet "Liebe", dass man der Wahrheit erlaubt, sich von Moment zu Moment durch den eigenen Strahl in die Existenz hinein zu entfalten.

Von Liebe sprechen, und sich gegen die Wahrheit wehren ist insofern in meinem Verständnis das Gegenteil von Integrität (das Gemeine daran ist natürlich, dass man die "Wahrheit" nie wirklich hat, sondern häufig eine Vorstellung davon - und die kann falsch sein ... aber das findet man halt nur heraus, indem man sein Leben offen und ehrlich lebt). Meiner Ansicht nach schadet das auch Kindern ganz gewaltig, wenn sie involviert sind (was die Situation natürlich sowieso massiv verkompliziert). Kinder lernen am Beispiel - und da muss man sich fragen, welches Beispiel bin ich für meine Kinder: Bin ich jemand, der sein Leben in Wahrheit lebt, wie es eben ist - oder bin ich jemand, der versucht das Leben in mein moralisches Schema zu pressen? ... und: auch, was ich gerade geschrieben habe ("gehen, wenn es Zeit ist zu gehen"), könnte man durchaus zu einem moralischen Schema machen - also Voooorsicht ;-)

Eine der wenigen Sachen, die meiner Ansicht nach gar nicht mit dem Konzept "Treue" zusammen passen ist "Unehrlichkeit" (Achtung: moralisches Schema ;-) ). Darin sehe letztlich auch die einzige eindeutige Form eines "Betrügen des Partners": Ich denke, wenn irgendetwas "Wesentliches" passiert, und man verschweigt dies dem Partner, weil man die Konfrontation scheut, dann hat man seinen Partner "betrogen" ("Betrug" im juristischen Sinne hat meines Wissens ja auch etwas mit dem Vorspiegeln falscher Tatsachen zu tun, bzw. mit dem Verheimlichen von wesentlichen Tatsachen).


Ich finde es jedenfalls sehr sympathisch und erfreulich, dass eine Frau diesen Thread eröffnet hat. Es gibt Studien, nach denen 70% der Männer und... man höre und staune: 70% der Frauen irgendwann einmal ihren Partner betrogen haben (im sexuellen Sinne, d.h. mit jemand anderem geschlafen, obwohl in fester Beziehung). Inwiefern solche Studien glaubwürdig sind oder nicht, lasse ich mal dahingestellt, für mich hat es aber einmal mehr bestätigt, dass scheinbar die meisten Menschen in einer Welt aus Vorstellungen und Idealen leben, die mit der tatsächlichen Realität nur wenig zu tun hat... Die die Forderung nach Treue-Gelübden kommt tendenziell scheinbar eher von Frauen. Andererseits kann man auch eine genetisch-biologische Sichtweise heranziehen, und nach der läge es "in der Natur des Mannes", sein Erbgut möglich weit zu verteilen, während es "in der Natur der Frau" liegen würde, darauf zu achten, dass der Nachwuchs "behütet" ist. Da stellt sich dann die Frage, ob man sich von seinen Genen steuern lassen möchte (falls solche Theorien überhaupt Wahrheitsgehalt haben), oder lieber selbst Herr (bzw. Frau) im Haus ist ;-)


Ich finde es jedenfalls immer sehr spannend zu erleben, wie sich alles total verändert, wenn man plötzlich selbst in der Situation ist, die man noch vor Kurzem auf's Schärfste verurteilt und kritisiert hat... und finde man lebt entspannter, wenn man sich das Verurteilen und Kritisieren spart und das Leben einfach anerkennt, wie es ist und sein Licht einfach so gut man kann scheinen lässt...
 
Werbung:
Ich finde es jedenfalls immer sehr spannend zu erleben, wie sich alles total verändert, wenn man plötzlich selbst in der Situation ist, die man noch vor Kurzem auf's Schärfste verurteilt und kritisiert hat... und finde man lebt entspannter, wenn man sich das Verurteilen und Kritisieren spart und das Leben einfach anerkennt, wie es ist und sein Licht einfach so gut man kann scheinen lässt...

genau das hat mich schon einiges gelehrt. gerade im bezug auf dieses thema.
und jedesmal, wenn ich innerlich den finger auf wen zeige, bin ich binnen kürzester zeit genau in der gleichen oder ähnlichen situation, die ich doch gerade so verurteilte. manchmal tu ich es noch - aber meist schon bewusst dh. ich spüre, auf was ich mich da wiedermal einlasse ...:clown:

lg, frosch :blume:
 
Zurück
Oben