Trauerberatung als "Dienstleistung"?

Also eine Ausbildung zu haben find ich immer besser als sie nicht zu haben. Ob nun im esoterischen Bereich oder in irgendeinem anderen.

Selbst wenn jemand viel Gespür und Talent für eine Sache hat. Woher soll ein Kunde das denn im vorhinen wissen? Und wie schon gesagt, genausowenig wie ich einen Arzt ohne Studium aufsuchen würde, würde ich einen Trauerberater oder was auch immer ohne geeignete Qualifizierung aufsuchen.

Eine Ausbildungspflicht mit Prüfung und sogenannten "Wisch" hat ja auch die Aufgabe, den Kunden vor Dilettanten und Möchtegernkönnern zu schützen. Die Verunsicherung wäre wohl relativ groß, wenn jeder der Lust hat daherkommen könnte und gewisse Beratungsleistungen oder Dienstleistungen einfach anbieten darf.
Und ich finde das auch im esoterischen Bereich richtig und gut, dass Ausbildungen verlangt werden.

Gefühl allein reicht zudem nicht immer aus, es gibt einfach gewisse Dinge, die dazu auch wirklich gelernt werden müssen.
Und wer meint, sowieso so gut zu sein und die Sache gut zu können, dann braucht er sich vor einer Ausbildung und der abschließenden Prüfung ja auch nicht zu fürchten.


:)
Mandy


:thumbup::thumbup:
 
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Ireland schrieb:
Es geht doch gar nicht um Dich (oder doch ).

Nein, um mich geht's nicht, ich hab meine Wisch's. Hab mich trotzdem angesprochen gefühlt, weil ja zwischen uns beiden die Fetzen geflogen sind. :D

Ireland schrieb:
Aber IN DER REGEL geht es ungelernten Leuten (die nicht grad eine Erbschaft gemacht haben o.ä.) finanziell nun mal nicht allzu gut.
Nicht umsonst unterstützt der Staat auf vielerlei Art und Weise, damit jeder eine Chance hat, einen "Wisch" zu erlangen und somit doch noch eine Perspektive hat.

Ja, ich weiss. Arbeitslose werden in irgend welche mehr oder weniger sinnentleerte Kurse gesteckt. Aber nicht, damit sie eine Perspektive haben, sondern damit Väterchen Staat die Statistik frisieren kann. Ob der Kurs für Denjenigen dann richtig ist oder nicht, steht wieder auf einem ganz anderen Blatt. Ich denke mal, dass bei vielen Menschen auch eine Form des sich Wehrens hinter ihrer Arbeitslosigkeit steckt; ein mehr oder weniger stummer Protest, weil sie gezwungen werden (sollen), Tätigkeiten zu verrichten, die ihnen nicht zusagen, und wofür sie auch gar keine Begabung haben.

Ireland schrieb:
Denn im REALEN Leben zählts nun mal sonst nicht (ganz egal, welche "inneren" Werte oder Fähigkeiten man meint, zu haben).

Ja, und das ist das Problem. Hast du nichts (vorzuweisen), bist du nichts. Leistungsgesellschaft, Druck - immer mehr, immer weiter, immer höher... Der Mensch ansich mit seinen natürlichen Begabungen bleibt auf der Strecke. Hauptsache, an der Wand hängt ein Wisch. Ob der Anbieter dann tatsächlich dafür geeignet ist (in punkto Einfühlungsvermögen, auch psychisch, etc.) stellt sich dann in der praktischen Arbeit heraus. Wenn der Kunde Pech hat, ist er enttäuscht und frustriert.

Ich habe mit mit dem Thema Sterbe- und Trauerbegleitung schon Jahre vor meinem Kurs intensiv beschäftigt, auch praktisch. Wirklich Neues (das mich in der Praxis entsprechend weitergebracht hätte), habe ich im Seminar nicht gelernt. Ich habe - so wie jeder Andere auch - meine eigene Arbeitsweise entwickelt.
Eines möchte ich klarstellen: Ich bin absolut DAFÜR, in dem Bereich, in dem man tätig sein möchte, eine fundierte Ausbildung zu absolvieren. Allerdings kann jede noch so gute Ausbildung immer nur das Grundgerüst sein. Das wirkliche Lernen erfolgt in der Praxisarbeit durch entsprechende Erfahrungen.

*Hirn* ist gut und wichtig. Aber zuviel *Hirn* ist sehr oft zu wenig. ;)

lichtbrücke
 
Hallo,
lichtbrücke schrieb:
Wirklich Neues (das mich in der Praxis entsprechend weitergebracht hätte), habe ich im Seminar nicht gelernt.
naja, ein Seminar ist ja auch nur sehr unzureichend. Die Trauerberater, die ich kenne, haben ein Theologie-Studium oder ein Psychologie-Studium als Grundlage, und haben darüber hinaus noch eine mehr oder weniger lange spezielle Ausbildung (z. B. 1,5 Jahre oder 2 Jahre berufsbegleitend) absolviert.

Das halte ich für eine gute und seriöse Ausbildung.

Grüße

A.
 
Hallo

Amazonee schrieb:
naja, ein Seminar ist ja auch nur sehr unzureichend. Die Trauerberater, die ich kenne, haben ein Theologie-Studium oder ein Psychologie-Studium als Grundlage, und haben darüber hinaus noch eine mehr oder weniger lange spezielle Ausbildung (z. B. 1,5 Jahre oder 2 Jahre berufsbegleitend) absolviert.

Für ehrenamtliche Begleiter sind waren es damals 4 Seminarblöcke und mindestens 40 nachgewiesene Praxisstunden, sowie noch weitere - freiwillige - Seminare. Bei hauptberuflichen wird auch Theologiestudium gefordert (z.B. in der Krankenhausseelsorge). Für ehrenamtl. Begleitung ein Studium zu verlangen, fände ich ehrlich gesagt übertrieben. :)

lichtbrücke
 
Hallo,
lichtbrücke schrieb:
Für ehrenamtl. Begleitung ein Studium zu verlangen, fände ich ehrlich gesagt übertrieben. :)
für ein Ehrenamt ist das natürlich zuviel verlangt. Ich bin jedoch in diesem Thread davon ausgegangen, dass es sich um eine bezahlte Tätigkeit handelt (wg. Versteigerung bei ebay).

Grüße

A.
 
Hallo Amazonee

Ja, die Threaderstellerin bietet Derartiges an. :)

Liebe Grüsse

lichtbrücke
 
Hallo,

naja, ein Seminar ist ja auch nur sehr unzureichend. Die Trauerberater, die ich kenne, haben ein Theologie-Studium oder ein Psychologie-Studium als Grundlage, und haben darüber hinaus noch eine mehr oder weniger lange spezielle Ausbildung (z. B. 1,5 Jahre oder 2 Jahre berufsbegleitend) absolviert.

Das halte ich für eine gute und seriöse Ausbildung.

Grüße

A.

Um mit Menschen in Krisen zu arbeiten halte ich eine fundierte Ausbildung genauso unerläßlich!!!

Es gibt grad so etwas wie einen "latenten Hospiz-Wahn" im Zusammenhang mit Patientenverfügungen - mit dem Fazit: Sterben ist grad schick und in ... bloß keine Maschinen!
Es ist heftig zu beobachten, wie viele Menschen ohne jegliche Ausbildung sich grad ehrenamtlich oder mit Heilerverdienst berufen fühlen, allen möglichen Menschen schnellstens ins Jenseits zu helfen ... .
 
Ireland schrieb:
Es ist heftig zu beobachten, wie viele Menschen ohne jegliche Ausbildung sich grad ehrenamtlich oder mit Heilerverdienst berufen fühlen, allen möglichen Menschen schnellstens ins Jenseits zu helfen ... .

Sag mal, gehts dir noch gut? Erkundige dich erstmal, bevor du einen derartigen Stuss schreibst und hier eine nicht unerhebliche Gruppe von Menschen beleidigst und durch den Dreck ziehst, denen es ein Bedürfnis ist, Anderen zu helfen, und die viele viele Stunden nicht nur völlig unentgeltlich Dienst tun, sondern auch noch Kosten dafür haben.

Zu deiner Info: Ehrenamtliche haben mit ihren Vorgesetzten permanent Kontakt zu halten und ausserdem jeden einzelnen Besuch genauestens schriftlich zu protokollieren. Ergo stehen sie unter Kontrolle - logischerweise.

Ireland schrieb:
Es gibt grad so etwas wie einen "latenten Hospiz-Wahn" im Zusammenhang mit Patientenverfügungen

Noch was... Patientenverfügungen sind Angelegenheit des Betroffenen. Erst DANACH - und NUR AUF WUNSCH DIESES MENSCHEN - wird hospizmässig agiert. Und da haben Ehrenamtliche mit absoluter Sicherheit nichts zu entscheiden oder zu veranlassen. Sie sind da zum Reden, wenn es gewünscht wird, sie sind da zum Hand halten und Schweigen, wenn es gewünscht wird. Aber sonst für gar nichts.

Unglaublich, was du hier für einen Mist verzapfst. :wut1:
 
lichtbrücke;2028911 schrieb:
Sag mal, gehts dir noch gut? Erkundige dich erstmal, bevor du einen derartigen Stuss schreibst und hier eine nicht unerhebliche Gruppe von Menschen beleidigst und durch den Dreck ziehst, denen es ein Bedürfnis ist, Anderen zu helfen, und die viele viele Stunden nicht nur völlig unentgeltlich Dienst tun, sondern auch noch Kosten dafür haben.

Zu deiner Info: Ehrenamtliche haben mit ihren Vorgesetzten permanent Kontakt zu halten und ausserdem jeden einzelnen Besuch genauestens schriftlich zu protokollieren. Ergo stehen sie unter Kontrolle - logischerweise.



Noch was... Patientenverfügungen sind Angelegenheit des Betroffenen. Erst DANACH - und NUR AUF WUNSCH DIESES MENSCHEN - wird hospizmässig agiert. Und da haben Ehrenamtliche mit absoluter Sicherheit nichts zu entscheiden oder zu veranlassen. Sie sind da zum Reden, wenn es gewünscht wird, sie sind da zum Hand halten und Schweigen, wenn es gewünscht wird. Aber sonst für gar nichts.

Unglaublich, was du hier für einen Mist verzapfst. :wut1:

Bevor Du Dich hier in dieser Form darstellst, verfolge doch nur mal aktuelle Medienberichterstattung dazu ...!!!
Was intern abgeht steht auf noch viel brisanterem Boden ... .

Hast Du schon mit zahlreichen wütenden Angehörigen Kontakt gehabt, denen Ehrenamtliche immer wieder mit auf den Weg geben wollen, wie sinnlos doch jegliche Maschinen seien und wie auch so wunderschön das Jenseits ist?

Das Thema Patientenverfügung ist noch mal ne andere Sache ... .

NIEMAND hat Ehrenamtliche gezwungen, zahlreiche Stunden ihrer wertvollen Zeit zu opfern, sie tun das in der Regel aus eigenem Antrieb und aus sehr EIGENEN MOTIVEN heraus!!! (und ich halte von ehrenamtlicher Arbeit überhaupt gar nichts!)

Äußere Dich bitte adäquater - ich habs nicht so mit der Gossensprache!!!
 
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Ireland schrieb:
allen möglichen Menschen schnellstens ins Jenseits zu helfen ... .

Du hast hier gar nichts zu bitten, schau' dir erstmal deine eigenen infamen Unterstellungen an. :wut1:

Ireland schrieb:
Hast Du schon mit zahlreichen wütenden Angehörigen Kontakt gehabt, denen Ehrenamtliche immer wieder mit auf den Weg geben wollen, wie sinnlos doch jegliche Maschinen seien und wie auch so wunderschön das Jenseits ist?

Nein. Vielleicht ist es ja in dem Land, in dem du wohnst, anders. Bei uns gibt es keine Medienberichte, in denen Ehrenamtliche den Patienten *ins Jenseits helfen* würden. WENN ein Ehrenamtlicher Äusserungen über Sinn oder Nicht-Sinn von Maschinen tätigt, hat er eindeutig seine Kompetenzen überschritten. Aber infolge Einzelfälle dann gleich alle über einen Kamm zu scheren, ohne gross nachzudenken, erachte ich als äusserst bedenklich.

Nochmal, extra langsam, zum Mitschreiben für dich: Ehrenamtliche Sterbebegleiter haben absolut NICHTS mit der Entscheidung, ob Maschinen oder nicht Maschinen, zu tun. Diese liegt einzig und allein im Ermessen des Patienten oder bestenfalls der Angehörigen nach entsprechendem Gespräch mit dem ARZT. Oder aber, der ARZT entscheidet, ob Maschinen abgeschaltet werden oder nicht. Da sind ehrenamtliche Sterbebegleiter völlig aussen vor zu lassen.

Schon mal was von dem Begriff *austherapiert* gehört, bzw. "Wir können für Sie nichts mehr tun"? Die Entscheidung für oder gegen lebensverlängernde Massnahmen liegt beim Patienten. DANN ERST kommt der Hospiz-/Palliativgedanke zum Tragen, und dann ist der Patient mit seinen Angehörigen (sofern es welche gibt) eingebettet in ein ganzes Team, welches sich um ihn kümmert, um ihm ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität bis zum Schluss zu bieten - Ärzte, Krankenpfleger, Sozialarbeiter, bis hin zu den ehrenamtlichen Helfern.

Wenn du von ehrenamtlicher Arbeit nichts hältst, ist das deine ureigenste Meinung und hat absolut NICHTS mit der hilfreichen Tätigkeit eines Ehrenamtlichen zu tun. Oder meinst du, der Herr Doktor setzt sich stundenlang zum Patienten und liest ihm Geschichten vor, damit er beschäftigt ist? Meinst du allen Ernstes, die Palliativmedizin (begleitende Medizin) würde sich immer mehr verbreiten, wenn sie ethisch nicht vertretbar wäre?

(Angebliche) Medienberichte sind das Eine, Erfahrungswerte als unmittelbar Betroffener und aus der Praxis heraus etwas ganz anderes.

Abgesehen davon... der Thread heisst "Trauerberatung". Und wenn es um diese geht, hat sich das Thema Sterbebegleitung bereits erledigt.............
 
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