Topftragödien von

Asaliah40

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........Gerti Senger


Ich las den Artikel in der Krone - Sonntagsausgabe und fand es persönlich sehr interessant ,........also stelle ich den Artikel mal hier rein . ;)

Unreife Partner neigen dazu sich in eine Opferrolle zu flüchten und Veränderungsanstrengungen zu vermeiden

Ich kenne eigentlich niemanden, der eine frustationsfreie Kindheit hatte. Mütter und Väter sind nicht perfekt, und die Zeit der kindlichen Abhängigkeit ist lang. Da passieren zwangsläufig seelische Verletzungen. Auch wenn das , was ihnen widerfuhr gutgemeint war, kann ein wunder Punkt bleiben . Bei Paartherapien sehe ich immer wieder, das jeder sein Binkerl zu tragen hat, aber auch Problemlösungen möglich sind. Es geht nur dann mit der Therapie nicht gut voran, wenn sich einer von beiden für die Rolle des Opfers entschieden hat und eigentlich gar nichts verändern will.
Diana ist von ihrem Hausfrauenleben schwer frustriert. Dass sie jetzt in ihrem Beruf keinen Job findet, liegt an ihren abgebrochenen Ausbildungen. Und schuld daran ist eine pädagogisch unfähige Lehrerin aus ihrer Schulzeit . Sie warf Diana immer ihre Denkschwäche vor. Dadurch verlor diese ihr Selbstvertrauen und war später dem beruflichen Ausbildungsstress nicht gewachsen. Arme Diana, ein Opfer des Schulsystems.
Clara wurde als Teenager bei einem Open - Air Konzert von einem Fremden angerempelt. Seither ist für sie jeder Mann ein Frauenverachter, dem sie aggressiv begegnet, sogar zum eigenem Partner ist sie so. Clara ein Opfer der Männergesellschaft .
Paul wird von seiner Frau abtörnender Geiz vorgeworfen. Aber Paul sagt , das er nicht anders kann, als jeden Cent zweimal umzudrehen. Dafür verantwortlich sei allerdings seine Mama, die ihn zu früh auf den Topf gesetzt hatte . " Heute weiß man, dass Kinder mit einem zu strengen Reinlichkeitstraining als Erwachsene Probleme mit dem hergeben haben , " verdeidigt er sich . Paul, ein Opfer der Topftragödie.
Berhard ist immer wieder grob zu Frauen, weist aber jede Schuld von sich: " Ich komme aus einer Welt , in der Konflikte so geregelt wurden!" Bernhard , das Opfer einer Milieuschädigung.
Die Liste der vermeintlichen Opfer wird immer größer. Statt selbstverantwortlicher Menschen produzieren wir mit Erziehungsschwächen und fehlgeleiteter staatlicher Überfürsorge immer mehr "Opfer". Aber vieles was einem im Leben widerfährt. kann und sollte später aktiv bearbeitet werden. Noch mit 40 darüber zu jammern, das man als Kleinkind zu früh auf den Topf gesetzt wurde , ist zu einfach .
Es kann sehr bequem sein, sich in eine Opferrolle zu flüchten: Ein Opfer darf nicht zur Rechenschaft gezogen werden, das soll man gefälligst mit dem tun, der für das problematische Verhalten verantwortlich ist. Vermeintliche Opfer nehmen sich auch zu viele Rechte heraus - Vorurteile. Aggressionen und null Anstrengungsbereitschaft . Einmal als Opfer pathologisiert , genießt man für immer und ewig einen unantastbaren Status und Verständnis.
Natürlich ist es schwierig und schmerzhaft, Verantwortung für etwas zu übernehmen, was irgendwann ohne eigenes Zutun aus dem Gleichgewicht geriet. Aber bitte, reden sie sich nicht krank! Schuldzuweisungen sind zwar bequem, aber Konfliktlösungen, Wachstum und eine gesunde Lebensperspektive sind in dieser Kampfzone nicht vorgesehen,......

ZITAT Ende

Ich finde , vielleicht etwas provokant :Daber dennoch ich stimme ihr dahingehend zu, das es an vermeintlichen Opfern , nicht mangelt . ;)

Wie seht ihr den Artikel ?

( und wirkliche Betroffene , die zu Opfern wurden , sind hier nicht gemeint , nur zur Klarstellung, genau lesen , danke ;) )

GLG Asaliah
 
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Da fällt mir ein - ich kann nicht mit dem Rauchen aufgeben weil mich meine Mutter zu früh abgestillt hat *lol
 
Wenn jemand dir auf der Straße eine rein knallt, bist du ein echtes Opfer.
Wenn du ständig jammerst, wie schlecht die Welt mit dir ist, bist du ein vermeintliches.

:zauberer1

hmm...aber resultiert nicht aus erstem oft das zweite?
ich denke, es kommt darauf an, wie man mit ersterem umgeht, also ich krieg eine geknallt, und seh dann die ganze welt als schlecht bzw. fühl ich mich bei jeder kleinigkeit als opfer.
darum sollte man nicht daran hängen bleiben, wenn man mal eine geknallt bekommt, denk ich mal.
 
hmm...aber resultiert nicht aus erstem oft das zweite?
ich denke, es kommt darauf an, wie man mit ersterem umgeht, also ich krieg eine geknallt, und seh dann die ganze welt als schlecht bzw. fühl ich mich bei jeder kleinigkeit als opfer.
darum sollte man nicht daran hängen bleiben, wenn man mal eine geknallt bekommt, denk ich mal.

Genau das ist der Punkt.
Wenn jemand in einer, sagen wir mal, Phase stecken bleibt, dann ist er ein vermeintliches Opfer, weil er drüber nicht hinweg gekommen ist. Er war zwar Opfer, müßte es jetzt aber nicht mehr sein.
Wenn das im Kindesalter passiert, ist die Auflösung natürlich auch dem entsprechend schwieriger als wenn man zB versehentlich in eine Prügelei als Erwachsener rein kommt - zur falschen Zeit am falschen Ort.
 
Er war zwar Opfer, müßte es jetzt aber nicht mehr sein.

Seh ich völlig anders. Nichts ändert sich, nur weil jemand von aussen meint, es müsse sich ändern.
Jemand ist solange Opfer, bis er es ändern kann. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: ihm zu sagen, er bräuchte kein Opfer mehr sein, verschlimmbessert seine Lage nicht unerheblich (hab ich früher übrigens mal anders gesehen).
 
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Seh ich völlig anders. Nichts ändert sich, nur weil jemand von aussen meint, es müsse sich ändern.
Jemand ist solange Opfer, bis er es ändern kann. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: ihm zu sagen, er bräuchte kein Opfer mehr sein, verschlimmbessert seine Lage nicht unerheblich (hab ich früher übrigens mal anders gesehen).

Ich habe die Sachlage objektiv beschrieben und du subjektiv.
Beides stimmt :)
 
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