@Triximaus. Spiegel braucht man hier wirklich viele, weil das Thema so viel Sinn hat wie Schokolade mit Ketchup zu essen...ich könnte auch ein tolles Thema aufmachen wie z.B.: Tabuthema: warum kommt das FußballSpiel
Hinterwaldfurt gegen Kenntniemandhausen nicht in der Bildzeitung?? Die Antwort ist ganz einfach: so ein Spiel existiert nicht!! Genauso ist es mit Frauen als Tätern: es gibt halt einfach viel weniger!!...also ist das alles kein Tabuthema, es kommt nur nicht so oft vor!!
Also ich weiß nicht, was Du hast, um ehrlich zu sein. Kann das sein, daß Du da einen riesigen blinden Fleck vor Dir herschiebst? Gerade da in diesem Thema Gewalt?
Weißt Du, ich habe den Eindruck, daß Du das gesamte Thema Gewalt ablehnst und daß Du selber in Dir zu diesem Thema ein Tabu hast. Wenn Du nicht anerkennen kannst, daß Gewalt ein Tabu-Thema ist - egal von wem sie ausgeht und auch egal wo sie besprochen wird - dann blendest Du etwas aus. Was, das weiß ich nicht.
Mal so unter uns, weil iich da "Drunken" Monkey vor der Nase stehen habe: wovor flieht man denn bitte in Drogen hinein? Ist das nicht vor allem die Gewalt, daß man etwas tun sollte, dazu aber keinen Antrieb verspürt aus welchem Grund auch immer, und daß man sich deshalb wegbeamt? Um das einge Nicht-Genügen nicht nüchtern erleben zu müssen? Und dann gerät man "in die Gewalt" der Droge.
Die Themen Drogen und Gewalt sind vielfältigst ineinander verwoben, nicht nur im Rahmen der Beschaffungskriminalität. Diese ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Der Eisberg selber ist ja im Drogenabhängigen selber gelegen, die ganze Gewalt steckt ja in ihm drin.
Ich vermute, daß Du folgende Begriffe noch nicht völlig klar in Dir getrennt hast im Rahmen Deiner Selbstreflexion: "Gewalt" und "Macht".
Macht ist das positive Spiegelbild von Gewalt. Macht-"Mißbrauch" geht denn auch immer mit Gewalt einher. Ich habe zum Beispiel die Macht, meine Droge nicht zu verwenden. Versuche ich es aber mit Gewalt, scheitere ich an der Gewalt, die ich selber in mir spüre. Das dürftest Du bestätigen können, wenn Du mehrere Mal versucht haben solltest Dich selber trocken zu legen und beobachtet hast, wie sich Deinen Gedanken- und Gefühlszustand, Dein Ich-Erleben will ich sagen, bereits mit dem letzten Schluck verändert hat. Es beginnt unmittelbar danach, daß nicht mehr die Macht empfunden wird aufhören zu können und wollen, sondern die Gewalt einsetzt, aufgehört zu haben und es aber nicht durchzuhalten. Und dieser Prozeß wird zum Teufelskreis - man hört auf, fängt wieder an, hört auf und so fort -, in dem man die Gewalt der Droge selber erfährt. Und gleichzeitig auch ihre "Macht".
Und das muß man trennen, diese beiden Begriffe, ganz klar. Viele Menschen meinen, Macht sei etwas Negatives. Das muß man wirklich überdenken. Wer Macht hat, kann etwas verändern. Wer keine Macht hat, kann dies nicht.
Es macht Sinn, den Begriff der Macht genau kennen zu lernen, wenn man mit Gewalt zu tun hat. Das ist ja klar, wenn Macht der Spiegelbegriff von Gewalt ist. Und das ist eben so.
(kann ich nicht ändern, leider, damit muß auch ich leben.)
Was hat Macht über mich, wer hat Macht über mich, inwiefern bin ich meiner selber mächtig, oder bin ich nur mächtig böse? Oder nur mächtig erfreut? Oder nur mächtig verliebt?
Empfinde ich also Macht nur im Zusammenhang mit etwas, oder habe ich selber als Individuum Macht in mir? Individuelle Macht? Oder unterliege ich Dingen oder Umständen, denen ich nicht unterliegen möchte oder müßte?
Auch: was will ich sein, wer will ich sein, wie wäre ich glücklich? Wir haben die Macht, uns das vorzustellen. Pläne zu machen, wie wir dahin kommen. Schrittweise bewußt voran zu gehen. Das ist eine Fähigkeit, die in uns allen gelegen ist, daß wir die Macht haben, unser Leben frei zu gestalten.
"Macht" ist also - vielleicht ist es deutlich geworden - das Mittel gegen Gewalt. Die Macht, die eigene individuelle persönliche oder sexuelle Macht muß geheilt werden, damit dann auch die Wurzeln heilen können. Man muß wieder "können", egal was man zu können hat. Was einem durch Gewalt genommen wurde, erhält man so von der Spiegelenergie der Gewalt, der Macht, zurück.