Original geschrieben von GreenTara
Leider war es mir nicht möglich, Namo, dir zu verdeutlichen, was ich meine, wenn ich von Wirklichkeiten und Wahrheiten spreche - was ich sehr bedaure.
Liebe Rita,
Du sagtest: "Wahr und unwahr liegt nach wie vor beim "Erleber" (Macher der eigenen Wirklichkeit...)".
Ich denke, i.) das Eine ist die gemeinsame Suche um zu einem gemeinsamen Verständnis zu kommen und ii.) das Andere ist das 'Ich'.
i.) Wenn das, was Du sagts die Wirklichkeit ist, die Du machst und erlebst, dann ist das sicher OK. Es ist deine Wirklichkeit.
Aber jenseits des 'Ichs' gibt es eine Ordnung zu erkennen. Bereits die Ordnung der Zahlen ( ..... 6, 7, 8, 9, .... ) ist erkennbar nicht vom Erleber machbar. Wenn ein Erleber eine Wirklichkeit machen könnte, dann könnte er die Zahl Pi
blau machen oder die Zahl 'Sacht' zwischen Sieben und Acht zur Wirklichkeit machen. Seit langem anerkennen viele Menschen, dass sich eine Wirlichkeit von einer Unwirklichkeit unterscheiden läßt. Die Wirklichkeit der Seitenbeziehungen in einem rechtwinkligem Dreieck in der Ebene errechneten bereits die Sumerer aus den Quadraten der Seiten. Ein rechtwinkliges Dreieck, in dem c^2 ungleich a^2 + b^2 sein soll ist unwirklich; es ist nicht Wirklichkeit.
Wenn man mit etwas konfrontiert wird, das in Widerspruch steht, zu der eigenen Wirklichkeit, dann ist das ein Konflikt.
Wenn ich einen anderen Wert für das Planck'sche Quantum messe als Du, dann ist entweder einer der Werte falsch oder beide.
Es ist erkennbar, dass es Dinge gibt, die nicht im Bereich des Machbaren des 'Erlebers' des 'Eigenen' liegen, wie
Epiktet es unterschieden hat. Und er führt auch aus, daß es zu Konflikten Krieg u.a. kommen kann, wenn man jenseits des Eigenen darauf pocht: "Wahr und unwahr liegt nach wie vor beim "Erleber" (Macher der eigenen Wirklichkeit...)", denn niemand kann das jenseits des Eigenen bestimmen - auch nicht in einem Esoterik-Forum.
Um die spirituelle Ordnung zu erkennen, muss die eigene Wirklichkeit hinter der universellen Wirklichkeit zurück stehen, so wie jeder Physiker die physikalische Ordnung der Natur anerkennt. Kein Physiker könnte die Naturkonstanten zu einer anderen Wirklichkeit machen. Und ebenso kann nur das gemeinsame Anerkennen von Wirklichkeit ein gemeinsames Verständnis ermöglichen, das es auch von dem Unwirklichen unterscheidet.
Die Frage ist nicht die nach der machbaren Wirklichkeit, sondern es ist die nach der erkannten Wirklichkeit und der erkannten Unwirklichkeit des Erlebers. Es ist dieser erkannte Unterschied, der dem Bewussten die Wirklichkeit von der Unwirklichkeit trennt und ihn teilnehmen läßt am gemeinsamen Sein - ohne diese Trennung bleibt der Erleber immer in der Isoloation mit dem Ich im Zentrum.
Etwas ganz anderes ist die individuelle Wahrnehmung der Seele, die jeder Seele eigen ist, die nicht kommunizierbar ist und welche in jedem Wesen unterschiedlich ist aufgrund des Grades des Seelenbewusstsein. Aber auch hier ist es notwendig das Wahrgenomme zu unterscheiden als wirklich von unwirklich.
ii.) Neben der zu erkennenden Ordnung steht das Individuum mit seinem Werkzeug und Kraft. Manche Individuuen verstehen sich als Herren und manche akzeptieren sich als Sklaven, wenn man ihnen das nur laut sagt.
Ich denke, das Astrologie ein hervorragendes Werkzeug ist, um zwischen den Ansprüchen und Rollen der Individuen davon das Eigentliche, das Unpersönliche, die Ordnung zu unterscheiden zu lernen.
Man sollte denken, daß es hier in diesem Forum selbstverständlich ist, daß die Dinge unpersönlich und klar, ehrlich und offen in der Sache behandelt werden, aber meine Erfahrung ist das nicht. Deshalb klinke ich mich gegebenenfalls aus.
Ich denke, Du und jeder kann hier sein Denken und seine gemachte Wahrheit dozieren bis der Arzt kommt. Aber er kann nicht sein Selbst dem Anderen 'zu eigen' machen, weil der andere selbst ist und erkennt. Alles, was ich schreibe hat keine Bedeutung für niemanden. Wenn es eine Bedeutung hat, dann ist es eine eigene Erkenntnis desjenigen, der ihr eine Bedeutung gibt.
Das, was du in Bezug auf die Zeitzonen schriebst, hast du als wahr bezeichnet - ich hingegen hätte hier die Begriffe falsch oder richtig verwendet.
Es gibt einen Unterschied zwischen Genauigkeit und Präzision. Ein gutes Beispiel ist das Ziel, das Bogenschützen treffen. Wenn von 10 Bogen 10 exakt das zentrum treffen, dann ist die Genauigkeit groß und die Präzision groß. Wenn von 10 Bogen 10 exakt alle auf dem äusseren Kreis rechts vom Zentrum treffen ist die Präzision groß und die Genauigkeit klein.
Wenn ein Klient eine Uhrzeit und ein Datum nennt und zwei Astrologen daraus den gleichen identischen Aszendenten berechnen, dann ist die Präzision groß, aber die Genauigkeit klein, wenn der genaue Aszendent gut 10° weiter liegt.
Manchmal ist Präzision nicht ausreichend und Genauigkeit ist gefordert; egal wie das heißt. Wenn man von einem Zeitunterschied von 6 Stunden zur UTC ausgeht, dann ergibt eine richtige Rechnung einen Aszendenten von 6° Jungfrau, aber weil der Zeitunterschied in 1961 nur 5 Stunden zur UTC betrug, ist nicht die richtige Rechnung entscheident, sondern der richtige (genaue) Zeitunterschied zwischen der Zeitzone und UTC zur Zeit der Geburt. Da diese Daten Astrologen bekannt sind oder sein sollten, denke ich, dass sie die richtigen Zeitzonendaten wissen müssen.
Eigentlich ist das alles so unwichtig, wie ein Buch von Steven King.
Ich grüße DN. Ich freue mich über das, was er jetzt schreibt.
Viele liebe Grüße auch an Dich, Rita.
Namo