Auch wenn es schon ein paar Seiten her ist ...
Immer, nie, alle, keiner - oder Deiner?
Trixie, da widerspreche ich Dir.
Es stimmt, normalerweise greift der schlaue Mensch auf schon bekannte Wege zurück und kombiniert sie, um neue Lösungen zu finden. Dabei wird nichts wirklich komplett Neuartiges "erfunden", sondern einfach eine gute Lösung gefunden. Meist wird das schon als kreative Lösung bezeichnet, ist es aber nur zu einem gewissen Grad. Doch die
Kreativität ist genau der Knackpunkt.
Der kreative Mensch
ERfindet tatsächlich. Die Hirnforschung zeigt, dass der Haupteinfluss dabei von der rechten Hirnhälfte ausgeht. Dieser wird meistens gar nicht abgewartet. Während in oben beschriebener Variante nämlich aus einer rationalen Stoffsammlung etwas Neues, Funktionierendes zusammengebaut wird, ist die rechte Hirnhälfte sehr unberechenbar und wird nicht immer zur "Initialzündung" einbezogen.
Das Entscheidende an einer genialen Idee ist aber gerade, dass ein ganz bestimmter Funke oder Impuls hinzukommt, der sie zu etwas Einzigartigem macht. Diesen Impuls bekommt man von mir aus in einer Anstalt, durch Askese oder in einem Heißluftballon. Die Faktoren sind völlig unklar und spielen genauso eine Rolle, wie sie keine spielen.
Meistens kommt es allerdings zur Zündung, wenn man gar nicht mehr brütet und sie braucht, also zeitversetzt - während man träumt, auf dem Klo sitzt oder sich einfach gerade wegen irgendetwas einen Ast freut. Jeder, der wirklich kreativ arbeitet und manchmal selbstvergessen grandiose, außergewöhnliche Worte, Zahlen, Bilder neuschöpft, kennt die vorherige Flut zweitklassiger Ideen, die folgende Askese oder Depression, die Pause, das Vergessen ... und jeder, der sich diesem Tun hingibt, wird bestätigen können, dass während der Zündung etwas "Göttliches" fließt oder etwas Höherdimensionales "durch ihn spricht". Das ist überhaupt nichts Inakzeptables oder Abwegiges.
Möglicherweise häufen sich bei "Genies" die kreativen Momente – weil sie
warten können?
Und vielleicht sind sie fitter in beiden Hemisphären unterwegs und wissen, dass da noch Strom drauf ist? Vielleicht meditieren sie sogar latent oder permanent oder klinken sich evtl. schneller in eine Ebene ein, in der "alle Informationen gleichzeitig" vorhanden sind? In der Hirnfoschung ist es der Alpha-Zustand, der angeblich das höchste Potential für kreative Zündungen liefert, und interessanterweise tritt er kurz nach dem Aufwachen und nach bzw. während der Meditation ein. Prinzipiell hat ihn jeder Mensch. Aber höchstwahrscheinlich haben die Wunderkinder wie Mozart einfach ein besser getuntes Übersetzungsinstrument für das Nicht-Greifbare hinunter in "unsere Dimension". Und werden deshalb auch als Alpha-Tierchen betrachtet.
Vielleicht ist eine Idee das Geniale. Vielleicht ist es auch ein meditativer Zustand, vielleicht aber auch einfach das Göttliche, das durch ihn berührt, oder anders formuliert, der Genius, der in jedem Menschen vorhanden ist. Definitiv ist aber nicht für jeden das Gleiche "genial", liebe Trixie-Maus.
Genauso wie "Erdung" unterschiedlich aufgefasst wird:
Empfinde ich nicht so wie Du, und wenn Du keine Achtung vor dem Genuss Deiner Kekse hast, tut mir das aufrichtig leid für Dich. Mein Erdungsbegriff bedeutet, sich auf den Ton der Erde, den Herzschlag der Erde und das, was man auf ihr, mit ihr und durch sie tut, liebt. Sogar, dass man liebt, einen Keks zu essen, auch auf die Gefahr hin, dass gerade woanders jemand Hunger hat.
Klammere ich meine Freude an diesem Keks aus, liebe ich einen Teil der Erde genausowenig wie wenn ich Walen irgendwo auf der Welt verbieten würde, Robbenkinder zu verspeisen.
Apropos Bewerten. Wieso ist eine Hinwendung zur Erde in Deinen Augen "rückwärtig" und nicht "höherdimensional"? Besonders, wenn Du gar nicht weißt, was Erdung bedeutet?
Um mal am Beispiel der Musik zu bleiben. Für mich ist vorrangig die Harmonie mit sich selbst und dann dem Rest der Welt, egal ob kosmischer oder irdischer Natur, Wohlklang. Zukünftig ist daran für mich auch nichts, denn entweder IST man in Harmonie oder man ist es gerade nicht.
Ob der "höhere" Weg des Einzelnen erst sternverliebt hinaus in den Kosmos geht, um wieder zum anderen (Erden)Pol zurückzukehren, oder ob jemand erdfasziniert vom Kosmos kommt und wieder zurückkehrt, kann niemand wissen. Deshalb ist es wiederum der eigene Geist, der entscheidet, was für ihn gut ist. Ne?