Liebe Forengemeinde!
Bevor ich meinen Beitrag verfasse möchte ich mich kurz vorstellen (ich stelle mich absichtlich in diesem Thread vor, da ich wahrscheinlich in anderen Themen nicht mitschreiben werde):
Mein Name ist Christian Knappik und ich bin Eigentümer und Administrator des Sexworker Forums[/URL], einem Forum, welches sich mit der wirtschaftlichen, politischen und auch gesellschaftlichen Situation von SexarbeiterInnen beschäftigt und versucht diese zu verbessern! Ich selbst bin stimmberechtigtes Mitglied der (internationalen) Fachtagung Prostitution und auch als Solches mit der Materie beschäftigt. Über unsere virtuelle Plattform hinaus haben wir auch zahlreiche Kontakte mit SexarbeiterInnen vor Ort. Aus den genannten Gründen erlaube ich mir, mich selbst als Fachmann zum Thema zu bezeichnen. Vorweggenommen: Ich habe keinerlei Einkünfte aus Prostitution und auch nicht aus Prostitution anderer Personen. Und weiters: Bei unserem Forum handelt es sich nicht um ein sogenanntes "Freierforum" - bei uns sind weder Beschreibungen von sexuellen Dienstleistungen noch eine offensive Bewerbung (Kontaktanzeigen) gestattet.
Nun zu meinem Anliegen: Zuerst freue ich mich natürlich, dass man hier kein Verbot von Sexarbeit fordert (wobei es von unserem Standpunkt natürlich absurd wäre, dies zu tun). Auch die Diskussionskultur zu dem Thema ist erfreulich, wenn ich mir erlauben darf dies anzumerken (ich lese seit geraumer Zeit hier im Thread mit).
Ich möchte nur auf folgende Dinge hinweisen: Aussagen wie "Prostitution würden im kriminellen Umfeld stattfinden" sind nicht nur grundsätzlich falsch, sondern auch diskriminierend! Ich kenne sehr viele SexarbeiterInnen welche selbstbestimmt und auch selbstbewusst sexuelle Dienstleistungen anbieten. Ich denke man sollte auch als Kritiker zur Kenntnis nehmen, dass sich die Zeiten geändert haben. Die Zeiten in welchen eine Prostituierte einen Beschützer brauchte, der ihr den "Platz" erkämpft hat sind im Zeitalter von Handy und Internet vorbei. Und selbst wenn ich diese Befürchtung hege, wäre es nicht logische Konsequenz wenn man den Frauen und Männern welche sexuelle Dienstleistungen anbieten Rechte zuerkennen würde? Unrecht sollte doch mit Recht beantwortet werden!
Ich weiß nicht wie viele von den hier mitlesenden UserInnen die TV-Sendung Report auf ORF2 vorige Woche gesehen haben. Da ging es um dieses Thema! Ich erlaube mir hier den Link zu hinterlassen (die Sendung ist 9 Minuten lang und umreißt die Themen Zwangsuntersuchung und Sittenwidrigkeit) - In der Sendung kommt auch eine ehemalige SexarbeiterIn zu Wort (Jasmin) welche das Problem "sittenwidrig" erklärt. Gerade diese derzeitige Rechtssprechung (Sexarbeit wäre sittenwidrig) verhindert, dass SexarbeiterInnen rechtsgültige Verträge (auch Arbeitsverträge) abschließen. Somit ist die hier im Thread mehrmals angesprochene "Grauzone" nicht selbst erwünscht, sondern noch (im Gegensatz von Deutschland - dort wurde diese Diskriminierung bereits 2001 aufgehoben) erzwungen.
Wenn man den SexarbeiterInnen Rechte einräumt, dann haben subversive Elemente keine Chance! Jetzt ist es so (wie auch in Schweden), dass Sexarbeit im Verborgenen geschieht - weder Escorts noch Wohnungsprostitution und auch keine Barbetriebe werden erfasst oder kontrolliert (dazu gibt es aber auch Einiges zu sagen) und sind somit rechtloser Raum für Frauen und Männer aus der Sexarbeit.
Ich erlaube mir noch ein Wort zu den KritikerInnen der Sexarbeit zu sagen: Bitte sprecht nicht über SexarbeiterInnen, sondern mit ihnen! Viele der (im guten Glauben) gesagten Dinge entsprechen einfach nicht der Realität. Ich lade Sie herzlich in unser Forum ein - dort sind SexarbeiterInnen zugegen, die gerne Ihre Fragen beantworten und sich auch kritischen Fragen stellen - oder falls Sie es wünschen, bin ich auch gerne zu einem persönlichen Gespräch oder auch zu einer Diskussion bereit. Meine Adresse bzw. meine Telefonnummer steht in unserem Forum im Profil (ich bin rund um die Uhr erreichbar). Im SW-Forum ist mein Nick "Zwerg"
Mit freundlichen Grüßen
Christian Knappik
*** Link entfernt ***
Bevor ich meinen Beitrag verfasse möchte ich mich kurz vorstellen (ich stelle mich absichtlich in diesem Thread vor, da ich wahrscheinlich in anderen Themen nicht mitschreiben werde):
Mein Name ist Christian Knappik und ich bin Eigentümer und Administrator des Sexworker Forums[/URL], einem Forum, welches sich mit der wirtschaftlichen, politischen und auch gesellschaftlichen Situation von SexarbeiterInnen beschäftigt und versucht diese zu verbessern! Ich selbst bin stimmberechtigtes Mitglied der (internationalen) Fachtagung Prostitution und auch als Solches mit der Materie beschäftigt. Über unsere virtuelle Plattform hinaus haben wir auch zahlreiche Kontakte mit SexarbeiterInnen vor Ort. Aus den genannten Gründen erlaube ich mir, mich selbst als Fachmann zum Thema zu bezeichnen. Vorweggenommen: Ich habe keinerlei Einkünfte aus Prostitution und auch nicht aus Prostitution anderer Personen. Und weiters: Bei unserem Forum handelt es sich nicht um ein sogenanntes "Freierforum" - bei uns sind weder Beschreibungen von sexuellen Dienstleistungen noch eine offensive Bewerbung (Kontaktanzeigen) gestattet.
Nun zu meinem Anliegen: Zuerst freue ich mich natürlich, dass man hier kein Verbot von Sexarbeit fordert (wobei es von unserem Standpunkt natürlich absurd wäre, dies zu tun). Auch die Diskussionskultur zu dem Thema ist erfreulich, wenn ich mir erlauben darf dies anzumerken (ich lese seit geraumer Zeit hier im Thread mit).
Ich möchte nur auf folgende Dinge hinweisen: Aussagen wie "Prostitution würden im kriminellen Umfeld stattfinden" sind nicht nur grundsätzlich falsch, sondern auch diskriminierend! Ich kenne sehr viele SexarbeiterInnen welche selbstbestimmt und auch selbstbewusst sexuelle Dienstleistungen anbieten. Ich denke man sollte auch als Kritiker zur Kenntnis nehmen, dass sich die Zeiten geändert haben. Die Zeiten in welchen eine Prostituierte einen Beschützer brauchte, der ihr den "Platz" erkämpft hat sind im Zeitalter von Handy und Internet vorbei. Und selbst wenn ich diese Befürchtung hege, wäre es nicht logische Konsequenz wenn man den Frauen und Männern welche sexuelle Dienstleistungen anbieten Rechte zuerkennen würde? Unrecht sollte doch mit Recht beantwortet werden!
Ich weiß nicht wie viele von den hier mitlesenden UserInnen die TV-Sendung Report auf ORF2 vorige Woche gesehen haben. Da ging es um dieses Thema! Ich erlaube mir hier den Link zu hinterlassen (die Sendung ist 9 Minuten lang und umreißt die Themen Zwangsuntersuchung und Sittenwidrigkeit) - In der Sendung kommt auch eine ehemalige SexarbeiterIn zu Wort (Jasmin) welche das Problem "sittenwidrig" erklärt. Gerade diese derzeitige Rechtssprechung (Sexarbeit wäre sittenwidrig) verhindert, dass SexarbeiterInnen rechtsgültige Verträge (auch Arbeitsverträge) abschließen. Somit ist die hier im Thread mehrmals angesprochene "Grauzone" nicht selbst erwünscht, sondern noch (im Gegensatz von Deutschland - dort wurde diese Diskriminierung bereits 2001 aufgehoben) erzwungen.
Wenn man den SexarbeiterInnen Rechte einräumt, dann haben subversive Elemente keine Chance! Jetzt ist es so (wie auch in Schweden), dass Sexarbeit im Verborgenen geschieht - weder Escorts noch Wohnungsprostitution und auch keine Barbetriebe werden erfasst oder kontrolliert (dazu gibt es aber auch Einiges zu sagen) und sind somit rechtloser Raum für Frauen und Männer aus der Sexarbeit.
Ich erlaube mir noch ein Wort zu den KritikerInnen der Sexarbeit zu sagen: Bitte sprecht nicht über SexarbeiterInnen, sondern mit ihnen! Viele der (im guten Glauben) gesagten Dinge entsprechen einfach nicht der Realität. Ich lade Sie herzlich in unser Forum ein - dort sind SexarbeiterInnen zugegen, die gerne Ihre Fragen beantworten und sich auch kritischen Fragen stellen - oder falls Sie es wünschen, bin ich auch gerne zu einem persönlichen Gespräch oder auch zu einer Diskussion bereit. Meine Adresse bzw. meine Telefonnummer steht in unserem Forum im Profil (ich bin rund um die Uhr erreichbar). Im SW-Forum ist mein Nick "Zwerg"
Mit freundlichen Grüßen
Christian Knappik
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