Städte/Länder-zuordnungen

Zitat Ayukas:
Ich kenne Deutschland nicht von der impulsiven,abenteuerlustigen Seite (Widder),sondern von der konservativen,hartnäckigen,strukturierten,disziplinierten und bürokratischen Seite (Steinbock).

Mir ist aufgefallen, daß viele Deutsche ihrem Land den Steinbock zuordnen. Das hängt meiner Auffassung aber damit zusammen, daß sie ihr Land eher negativ empfinden und Steinbock nun mal auch den „Sündenbock“ verkörpert und vielleicht das Unglückszeichen par excellence ist. Jedenfalls müssen Menschen, die unter diesem Zeichen geboren sind, viel härter um Erfolg und Anerkennung kämpfen als andere.

Dennoch sollten wir eher global denken und versuchen zu begreifen, was die diesem Zeichen zugeordneten Tugenden und „karmischen“ Eigenschaften denn tatsächlich im Leben der Völker bedeuten.

Indien paßt z. B. zum Steinbock aufgrund seines extremen Konservatismus im Religiösen, Kultischen und Gesellschaftlich-Sozialen, seinem Sinn für Hierarchie (Kasten-Regelung) sowie seines Pazifismus.

Ebenfalls zum Steinbock passen die Juden, da sie als Unglücksvolk gelten bzw. in die Rolle des „Sündenbocks“ gedrängt werden, auch extrem konservativ sind (als einziges Volk des Altertums haben sie sich bis in die Jetzt-Zeit gerettet, während Phönizier, Babylonier, Perser, Hellenen und Römer längst untergegangen sind) sowie stark an Geld und materieller Macht, also klassischen Steinbock-Werten, interessiert sind, aber auch eine stark formal ausgerichtete mystisch-symbolische Seite haben (Kabbala).

Die Deutschen empfinde ich eigentlich gar nicht passend zu diesem Zeichen und dies will ich im Folgenden auch noch mal genauer begründen, indem ich auf die von Ihnen assoziierten Punkte eingehe:

Als konservativ können eigentlich nur die Süddeutschen bezeichnet werden (bayerische und österreichische Vorliebe für Trachten und Tradition, für geordnete Verhältnisse und Beschaulichkeit.) Die Norddeutschen gehen vielmehr in Richtung ehrgeiziges, übernüchtertes Angelsachsentum.

Hartnäckig stimmt teilweise, jedoch wird diese Eigenschaft von vielen Völkern (Engländer, Juden, Chinesen usw.) noch klar übertroffen.

Strukturiert stimmt zwar, doch dies trifft auf alle modernen, hochzivilisierten Völker zu, ist daher eine Tautologie und hat weniger mit Astrologie, denn mit zivilisatorischer Entwicklung zu tun.

Diszipliniert sind die Deutschen von Natur aus ganz und gar nicht, eher das Gegenteil. Die älteren Schriftsteller betonen eher ihre Liederlichkeit und Neigung zu gedanklicher Abschweifung. Der Geist der Disziplin kam erst durch die Vorherrschaft Preußens hinein, dessen Vorherrschaft über Deutschland auch tatsächlich auf den Steinbock fällt (Reichsgründung am 18. Jännar 1871).

Bürokratismus ist gleichfalls eher preußisches Erbstück (siehe z. B. die DDR, den eigentlichen mentalitätsgeschichtlichen Nachfolger Preußens).

Vielleicht beschreiben die 12 Tierkreiszeichen aber auch einen zeitlichen (geschichtlichen) Zyklus und jedes Volk verkörpert zu einem bestimmten Zeitpunkt eines der mit diesen Zeichen assoziierten Eigenschaften. Angefangen mit Widder, dem Ursprungs- und Anfangszeichen, das schon Ptolemäus den damals noch wilden, aber urfrischen, gesunden Nordvölkern zuordnete, endend mit Steinbock, dem Zeichen der ältesten, feinsten und raffiniertesten Kultur und Zivilisation. Wassermann und Fische wären dann Übergangszeichen für den Zustand zwischen dem Ende einer Kultur und dem Aufgang derselben in einer höheren, größeren, mehrere vorangegangene verschmelzenden, neuen Hochkultur.
 
Werbung:
Zurück
Oben