Hey, tolles Post Werner
Nur ein paar Sachen möchte ich noch anmerken.
superkachina schrieb:
ob alles gut ist wenn es auf der Welt unabhängig voneinander entwickelt wurde weiß ich nicht. Ich glaube das ist eine zu große Verallgemeinerung.
Es ging mir bei dieser Erklärung nicht um Gut oder Schlecht, sondern ich betrachte die von einander unabhängige Entwicklung in verschiedensten Kulturen zu einer Schamanismus-Form als Beweis dafür, dass etwas dran sein muss.
Rund um die Welt funktioniert Schamanismus ähnlich und wird auch in groben Zügen ähnlich gewirkt und dargestellt. Es verstärkt den Wahrheitsgehalt der schamanischen Kosmologie. DAS ist für mich der Punkt.
superkachina schrieb:
Vor kurzem habe ich irgend wo gelesen, daß erstaunlicher Weise von Zeit zu Zeit passiert, daß Menschen die auf der Welt keinen Kontakt zueinander haben trotzdem plötzlich in einem fast zeitgleichen Zeitabschnitt die gleichen Ideen haben. Bei Tieren konnte man das auch schon nachweisen. Im Moment denke ich daß das durch eine Art telepathischer Verbindung zwischen den Lebewesen auf dieser Welt geregelt wird.
Erinnert an Sheldrakes Theorie der morphogenetischen Felder.
superkachina schrieb:
Wenn Du sagst, daß die schamanische Praxis durch Toleranz geprägt ist und den Schamanismus damit etikettieren möchtest; glaube ich nicht, daß ich das unterschreiben möchte.
Klar in den Büchern die es zu kaufen gibt wird diese Toleranz oft propagiert, aber ich glaube nicht daß hier die volle Wahrheit verkauft wird.
Ich habe bisher erst ein Buch über Schamanismus gelesen
Meine Erfahrungen sind persönlicher Natur und auch durch Austausch mit Freunden entstanden.
superkachina schrieb:
Es gibt bei den Indianern sehr wohl Beispiele in denen ein Stamm auf Kriegszug ging und dabei auch menschliche Gefangene gemacht wurden, die später bei den eigenen Ritualen geopfert wurden. Warum hat man dies getan? Hat das mit echter Toleranz zu tun? Warum nimmt man andere Menschen um sie für das Wohl des eigenen Stammes zu opfern?
Für mich macht es einen Unterschied, ob es um einen Stamm geht oder um ganze Länder und Kontinente, die zwangsmissioniert werden. Das Schamanen Engelchen sind, hab ich nie behauptet.
superkachina schrieb:
Bevor man andere Einflüsse in die eigene Kultur einbauen kann, muß man aber verstehen, was gar nicht so leicht ist.
Ich möchte dich an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass Schamanismus auch europäisch ist. Es gab ihn auch hier in unseren Ländern, Deutschland, Österreich, Schweiz, etc. Die darauf folgenden heidnischen Religionen waren eine Mischung von klassischen Religionen und altem Schamanismus. Durch die christliche Zwangsmissionierung des Kontinents, wurde das fast restlos ausgerottet.
In diesem Sinne integrieren Hexen und Schamanen heute kein neues Kulturgut, sondern holen sich mit Hilfe von Freunden, die diesen jahrhundertelangen Unterbruch nicht hatten, ihre alte Kultur zurück, die Opfer dieser Wüstenreligion wurde. So betrachtet ist für mich mindestens der Katholizismus martialisch.
superkachina schrieb:
Gehen die Interpretationen und Vorstellugen dagegen zu weit auseinander wird die Religions- oder Interessensgemeinschaft ihren inneren Halt verlieren und zerbrechen.
Das liegt eher daran, dass zu viele Dogmen entstehen. Und sich die Befürworter der verschiedenen Fronten dann früher oder später gegenseitig die Köpfe einschlagen.
Im Schamanismus seh ich dieses Problem nicht. Und im Hexischen taucht es allein bei den Wicca auf. Wobei Wicca seltsamerweise inzwischen eine eingetragene Religion ist. Ist das nicht seltsam? Kaum wird aus einem Glauben eine Religion, gehts los mit dem IchHabRechter und MeinGlaubeIstWahrer.
Die restlichen Schamanen und Hexen der Welt haben einen Punkt, in dem sie sich einig sind und das ist die einzige Basis, die es braucht. "Alles in der Natur ist lebendig und ist zu respektieren. Alles!"
superkachina schrieb:
Das Leben einer christlichen Lehre bedeutet für mich wirkliche Freiheit trotz einiger Regeln.
Wie gesagt: Gegen Christen hab ich soweit gar nichts. Nur gegen die Schäfchensammler, die dogmatisieren, vorschreiben und manipulieren. Eben Religionen und ihre Institutionen. Christus selbst ist auch für mich als Hexe ein Heiliger und Weiser.
Ich wüsste zu gern, was er zu den heutigen (und auch geschichtlichen) Auswüchsen der von ihm gesetzten Impulse sagen würde.
Und ich bin mir ziemlich sicher, würde er heute nochmal erscheinen, würde die Kirche höchstselbst ihn als Ketzer ermorden.
superkachina schrieb:
Trotzdem glaube ich daß der Mensch einer Führung bedarf. Und eine Führung gibt gewisse Richtlinien vor an die sich die Mitglieder einer Gemeinschaft orientieren können.
Ich bin Schweizerin und will meine Demokratie. Gleiches Recht für alle und im Bedarfsfall durch Unterschriftensammlungen die Regierung dazu bewegen, das zu tun, was das Volk will.
Die Regierung hat dem Volk zu dienen, nicht umgekehrt!!! Dasselbe gilt für Glaubensgemeinschaften.
superkachina schrieb:
Ich meine nicht daß Liebe einer Erfindung des Christentums ist. Aber ich glaube daß die Opferbereitschaft eine Erfindung des Christentums ist.
Das glaube ich keine Sekunde. Opferbereitschaft ist eine charakterliche Eigenschaft, die jeder Mensch unabhängig von seiner Kultur und Religion entwickeln kann.
superkachina schrieb:
Es gibt Geschichten von Menschen-Opferungen für verschiedene Naturgötter.
Ich hab ja nie behauptet, dass Schamanismus perfekt wäre
Aber wer heute noch sowas macht ... tststs ...
superkachina schrieb:
Es gibt Berichte über die Schwängerung von Frauen für die Ehre von Fruchtbarkeitsgöttern. Ist das martialisch genug?
Ähm... solang die Frauen das freiwillig machen, ist nichts daran martialisch. Und wenn sie dazu vergewaltigt werden, dann gehört das in keine mir bekannte schamanistische Kultur oder Hexenwelt.
superkachina schrieb:
An sich finde ich Opferungen egal ob mit Mensch, Tier oder Naturalien nicht in Ordnung und wahrscheinlich sogar sinnlos.
Die Opferungen, die diejenigen bringen, die ich kenne sind Spenden an Naturschutzvereine, ein paar Tage lang Fluss oder Wald von Abfall säubern, Hilfsbedürftigen auf der Strasse warmes Essen bringen und solche Sachen. Das sind unsere modernen Opfer. Ich wünschte nur, alle würden sowas machen.
Interessant, dass man das am Anfang innerhalb eines Rituals macht. Wenn man merkt, was man damit in der Welt bewirkt, tut man es später ganz ohne rituellen Hintergrund einfach für die Sache selbst. Mit der Zeit vermischt sich das total. Man opfert gar nicht mehr rituell, geht aber immer immer mit offen Augen und Ohren für Hilfsbedürftige(s) durch die Welt. So betrachtet schulen die Opfer im Hexentum, wie ich sie gelernt habe, die soziale Aspekte eines Charakters.
superkachina schrieb:
Ich wollte damit nur erklären, daß mir die christliche Lehre Regeln anbietet die mir helfen können ein freundlicheres Leben zu führen.
Ja, wenns nur die zehn Gebote wären, wär ich ja zufrieden
Zu allem anderen in deinem letzten Post hab ich nicht mehr zu sagen als "Einverstanden"
Liebe Grüsse
Elli