Sieben Jahre Ehe...dann ist Schluss ! ?

Wieso sollten die Erziehenden Elternteile dann benachteiligt werden?
So wie ich das kenne, reicht der Unterhalt alleine normalerweise nicht aus, dass man davon komfortabel leben könnte (es sei denn der Partner war ein Superverdiener). D.h. im Normalfall muss der erziehende Elternteil auch wieder arbeiten, damit ein gewisser Lebensstandard aufrecht erhalten werden kann (gibt natürlich auch Leute denen ist das egal und sie begnügen sich mit dem was sie kriegen). In dem Fall ist es aber nicht einfach eine adäquate Stelle zu finden wenn man eine Weile aus dem Beruf war und gerne in den alten Beruf zurück möchte und zusätzlich noch schauen muss, wo die Kinder in der Zeit untergebracht sind und das mit Halbzeit- 3/4-Stelle oder ähnlichem "auf die Reihe zu kriegen".

Vielleicht seh ich das auch etwas schwarz. Aber nur so als Beispiel.... ich bin Anwendungsentwicklerin, da ändert sich innerhalb kürzester Zeit soviel an den Techniken und man muss immer schauen dass man auf dem Laufenden ist, da man sonst den Anschluss verliert und irgendwann nicht mehr mitkommt und auch auf dem Markt keine Chancen mehr hat. Wenn ich mir vorstelle, ich würde nun 3 Jahre Erziehungsurlaub nehmen oder sei es nur 1 Jahr um dann wieder mit Teilzeit anzufangen, da wird es schon extrem schwierig überhaupt was zu finden, wenn ich mich in der Zwischenzeit nicht ständig weiter informieren und mit neuen Technologien vertraut machen würde um am Ball zu bleiben. Ich war mal 2 1/2 Jahre "weg vom Fenster" weil ich einen Ausflug in einen anderen Bereich gemacht habe und ich hatte fast 0 Chancen wieder eine Programmiererstelle zu finden, ich hatte zig Bewerbungsgespräche. Nur die Tatsache, dass meine alte Firma zu dem Zeitpunkt wieder Leute gesucht hat und wussten was ich kann, hat mich gerettet.

D.h. derjenige der eine Auszeit nimmt ist definitiv benachteiligt. Und derjenige der nach der Scheidung den Hauptteil der Erziehung übernimmt ebenfalls, weil Job und Kinder und Haushalt unter einen Hut zu bringen nunmal eine Doppelbelastung ist. Der eine schafft es einfacher, der andere schwieriger.

Klar, wenn man Arbeit sucht, dann findet man immer was. Aber für mich persönlich gilt nicht, dass ich lebe um zu arbeiten, sondern die Arbeit soll auch Spaß machen, das Gehalt sollte stimmen und ich möchte mich nicht körperlich kaputt machen dabei.

Sorry, das war jetzt etwas OT, aber anders konnte ich das nicht erklären.

Grüßle
Sandra
 
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Was verstehst Du unter leichter machen ?? Dass Scheidung dann günstiger ist ??
Das habe ich schonmal ganz am Anfang geschrieben. Wenn die Scheidung nicht so einfach ist und man weiß es liegt ein harter Weg vor einem mit Trennungsjahr etc. dann rauft man sich vielleicht doch mal eher zusammen, wenn man merkt es läuft nicht mehr so gut. Dann geht man Probleme doch eher mal aktiv an, statt davor wegzulaufen und aus Bequemlichkeit zu sagen, och nö, dann verlängere ich halt nicht.

Ich stell mir vor, dass nach ein paar Jahren Ehe ja doch eine gewisse Routine in der Beziehung herrscht. Wenn die Partner das erkennen und sich beiderseits bemühen um auch wieder frischen Wind reinzubringen, dann hat die Beziehung eine Chance. Oder wenn es immer wieder wegen den gleichen Punkten Knatsch gibt und man arbeitet gemeinsam dran damit alle wieder zufrieden sind, dann ist das manchmal wirklich harte Arbeit, aber es lohnt sich auch.

Kann man die Beziehung aber nach 7 Jahren einfach "auslaufen" lassen, dann stelle ich mir halt vor (Menschen sind nun mal bequem von Natur aus) dass viele einfach vor den Problemen, der Routine und dem abflauenden Interesse davon laufen und halt doch nicht mehr verlängern, weil es ja viel bequemer und mit nicht soviel Aufwand verbunden ist wie mal seinen Hintern hochzukriegen und was für die Beziehung zu tun.

Und zur Info das Sorgerecht wird Standardmässig 50 50 aufgeteilt.
Also ich kenne das aus dem Verwandtenkreis nur so, dass einer das Sorgerecht hat (also die Kinder versorgt) und der andere Partner zahlen muss aber Besuchsrecht hat.

Grüßle
Sandra
 
Sorry, das war jetzt etwas OT, aber anders konnte ich das nicht erklären.
Nee, das gehört schon dazu. Denn die Frage ist ja auch, was nach diesen sieben Jahren passiert. Vielleicht sollten Eltern mit Kindern generell (gesamtgesellschaftlich) mehr gestärkt werden. Das würde allen Familien (mit Kindern) zugute kommen...
 
Hallo Ihrs,

diese Idee von Frau Pauli finde ich als Idee erst einmal gut - ganz abgesehen davon, daß ich es grundsätzlich begrüße, auch unkonventionelle Ideen zur Diskussion zu stellen und sie nicht gleich schon im Vorfeld abzubügeln.

Die Ehe ist IMHO als Form des Zusammenlebens heute nicht mehr zeitgemäß. Unter der Voraussetzung, das aus dieser "Kurzehe" hervorgegangene Kinder weiterhin von beiden Partnern unterstützt werden, kann ich diesem Modell zustimmen, zumal heute ohnehin bereits etwa die Hälfte der Ehen wieder geschieden werden. Es stellt sich mir aber die Frage, wieso wir dann überhaupt noch eine Ehe eingehen sollten. Die eheähnliche Gemeinschaft reicht doch aus. Um den Beteiligten das Gefühl zu geben, einen Bund für's Leben einzugehen, könnte ja das Modell einer "Vorehe" - einen Namen hierfür ließe sich sicher noch finden - eingeführt werden, wobei davor dann immer noch die Verlobung stünde.

Nur mal so 'ne Idee.

Aber grundsätzlich halte ich schon die Idee von Frau Pauli für bedenkenswert, zumal auch schon verschiedene andere "alte Zöpfe" über den Jordan gegangen sind oder verkürzt wurden, ich denke da an die Privatinsolvenz, Haftungsrecht usw.

Ich kann mich noch gut an die damaligen Kindergeschichten erinnern, ich glaube, die hießen: "Die Bürger von Schilda ..." oder so ...

LG
engel01
 
Halastjarna:"Kann man die Beziehung aber nach 7 Jahren einfach "auslaufen" lassen, dann stelle ich mir halt vor (Menschen sind nun mal bequem von Natur aus) dass viele einfach vor den Problemen, der Routine und dem abflauenden Interesse davon laufen und halt doch nicht mehr verlängern, weil es ja viel bequemer und mit nicht soviel Aufwand verbunden ist wie mal seinen Hintern hochzukriegen und was für die Beziehung zu tun."

... aber kommt den einigen (oder doch mehreren) gerade dieser Umstand nicht gerade recht - Bequemlichkeit hat doch schon in vielen Bereichen unserer Kultur Raum gefunden, oder ...

LG
engel01
 
Hallo @all !


Wie ihr vielleicht den Nachrichten entnommen konntet, schlug die CSU-Politikerin Gabriele Pauli vor, das Modell Ehe grundsätzlich abzuändern. Der "Bund fürs Leben" wird also für sieben Jahre geschlossen und läuft dann automatisch aus bzw. man kann sich neu entscheiden. Durch diese Maßnahme werden Scheidungskosten gespart. (Rechtsanwälte dürften gegen diese Idee sein :D)

Wohlgemerkt, Frau Pauli ist selbst zweimal geschieden, die zweite Scheidung is noch nicht lange her...da scheint man auf solche Gedanken zu kommen. ;)

Parteikollegen haben nicht so begeistert auf diesen Vorschlag reagiert und schon gar nicht die Kirchen....nun, die dürfen ja auch nicht anders reagieren.

Wie denkt ihr über diese Idee ?


LG
Astralengel


Also ich bin am überlegen, ob sieben Jahre nicht eigentlich zu lang sind?

Was meint ihr?

:confused:
 
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Hallo Kayamea,

wußte ich, natürlich bekomme ich auf eine in den Raum gestellte These auch gleich die entsprechende Frage: Warum nicht?

Aus meiner persönlichen Sicht - ich bin mittlerweile das zweite Mal verheiratet - halte ich von der Ehe viel, es ist ein Versprechen beider Partner, sich auf lange Zeit verläßlich miteinander zu verbinden und sich auf dem gemeinsamen Lebensweg gegenseitig zu stützen und zu vertrauen. Ich habe auch schon mal gesagt, daß ich nie wieder heiraten werde ... Doch lassen wir das an dieser Stelle einmal stehen. Ich vertraue auf meinen Partner, wir müssen uns immer wieder neu formieren, wir müssen uns gemeinsam arrangieren, uns achten und jedem seine Eigenarten lassen. Den Partner so akzeptieren, wie er ist. Das ist schön und lehrt auch - ich aber auch manchmal anstrengend und unbequem. Es macht Arbeit. Und da meine ich, greift bei mir die Ansicht, daß eine Ehe in die heutige Zeit nicht paßt, in der das rasche Konsumieren und die rasante Geschwindigkeit der technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen mich mehr als vereinnamt. Zu einer schnellebigen Zeit gehört schnellebiges Leben!

Oder vielleicht gerade deshalb? Die Ehe als "Fels in der Brandung" des Lebens?

So kann - nein, muß - ich es auch sehen.

Ich habe diesen Satz in meinem Thread provokativ hineingestellt. Um die überholte Ehe als Fakt darzustellen. Ich halte sie auch für antiquiert, und es werden sich zukünftig sicher neue Formen des Zusammenlebens finden, wie eheähnliche Gemeinschaften, gleichgeschlechtliche Ehen, Senoirengemeinschaften usw. Deshalb muß Altes aber nicht schlecht sein. Es wird immer Menschen geben, die sich auf Bewährtes verlassen möchten, die alte, meinetwegen auch "verkrustete" Strukturen benötigen und schätzen. Ich möchte das nicht in einen Topf werfen. Cest la vis.

LG
engel01
 
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