hi Blacky und alle,
Feststellung keine Wertung: wenn du mir antwortest, dann versuchst Du recht häufig, mich in die Ecke "Mensch Kayamea, nun guck Dich doch mal selber an und weiße die Dinge nicht von Dir weg" Schiene. Das machst Du nicht nur mit mir so. Heute hast Du den "Selbstreflexions-Thread" eröffnet. Auch ist die Wahrnehmung von Arroganz ein Thema von Dir.
Du selbst neigst dazu, nicht genau zu lesen (hast Du selbst schon gesagt), dafür umso schneller zu antworten. Du liest u.U. gar nicht, was ich oder auch andere längst bei sich erkannt haben, zugeben und überdenken. Deine Antworten sind häufig unendlich viele Fragen. Wer soll die beantworten? Selbstreflexion?
Nun, ich habe Mond-Pluto in Jungfrau im 9. Haus. Bin Schütze/Jupiter-betont und mag mich mit Dir z.B. nicht über die Schuldfrage unterhalten, weil ich, wie es hi2u so nett sagte auch meine "alles ist gut" - allerdings nach der Selbstreflexion ;-) da Jungfrau bei Leibe nicht nur andere kritisiert, sondern ganz besonders sich selbst. Selbstkritik ist freilich noch keine Selbstreflexion, denn solange ich mich noch kritisiere habe ich mich nicht erkannt, sondern beschuldige mich selbst..... Selbstreflexion gelingt nur, wenn ich mich neben mich stelle und von außen gucke, was ich in welchen Situationen tue etc...
Nun könnte es doch tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Selbstreflexion und 9. Haus geben. Nämlich der, dass dort, wo die Schütze-Thematik angesiedelt ist die Herausforderung für die Umwelt liegt, den eigenen Hochmut anzuschauen und ihn in einen größeren Zusammenhang zu stellen.
Selbstreflexion ist nämlich paradoxer Weise nur dann möglich, wenn wir über den Tellerrand gucken und die großen Zusammenhänge erfassen lernen. Also dann, wenn wir über uns selbst "hinauswachsen" (Jupiter/9. Haus).
Bildlich steht man ja dann neben sich selbst, um sich selbst anzuschauen und lustiger Weise gibt es die Redewendung: "Jetzt steh' ich aber neben mir" im Sinne von, ich blick jetzt aber gar nichts. Dabei ist es genau das, was zur Selbsterkenntnis führt, neben sich stehen. Aus der eigenen verscheuklappten innerkörperlichen Gummizelle raus und sich selbst betrachten. Warum verbeißen sich denn so viele Menschen an der angeblichen "Arroganz der anderen"?
Ein 9.Häusler, der in seinem Hochmut stecken bleibt, der kann gewiss, wie pluto schreibt, sehr selbstreflexionsunwillig rüber kommen und ich befürchte, dass eine entsprechend selbstherrliche Ausprägung auch schwer zu knacken ist, weil derjenige dafür ja überhaupt keinen Bedarf sieht. Aber na und, wenn er keinem schadet, glücklich ist und keinen Stau verursacht.
Dazu kommt noch etwas ganz Elementares, Blacky: Wie willst Du den Grad der Selbstreflexion überhaupt messen? Nur weil einer sich verhält, wie er sich verhält und in Deinen Augen was auch immer tut oder nicht tut, sich so verhält, als wüsste er nicht was er tut und wer er ist...etc. heißt das doch nicht, dass er sich nicht selbst reflektieren kann oder will, oder?
Die Krux des Lebens ist nämlich die, je mehr Du das Leben verstehen lernst, durch eigenes Erleben und Anteilnahme für andere, um so mehr näherst Du Dich im günstigen Fall dem Gleichmut, der Milde und der Liebe. Und wer bringt einen, wenn man selbst nicht in seiner Mitte ist, mehr auf die Palme als Menschen, die die Ruhe selbst sind, selbstbewusst auftretend oder einfach freundlich und glücklich sind und so wirken, als hätten sie es nicht nötig, sich zu ändern oder sich selbst anzuschauen?
Heißt aber nun mal aber nicht, dass diese Menschen keine Selbstreflexion üben! Im Gegenteil.
In der Schule der Selbsterkenntnis, da ist man sein einziger Tischnachbar und das kann harte Schule werden.
Liebe Grüße
Martina