Seelenlose Empathie

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Aber wie groß die Entfernung auch sein mag, seit wann ist Entfernung gleichbedeutend mit Trennung?
Ich sehe da einfach keine Trennung, wie sehr ich es auch versuchen mag. Es ist unlogisch.
Das ist der Punkt, du siehst das scheinbar nur auf einer rationalen Ebene und die ist ohne Emotionen, hat aber auch nichts mit dem Erleben zu tun.

Und es geht nicht um Entfernungen. Das was vom menschlichen Sein überbleibt wenn der Körper sich trennt vom übrigen Menschsein, ist nicht entfernt, sondern einfach eine ganz andere Dimension. Physischer Körper kann mit physischem Körper kommunizieren und das macht ganz sicher auch einen großen Teil deiner hiesigen Inkarnation aus und diese Verbindung wird gekappt, sie wird getrennt. Ich versteh nicht wie man das nicht sehen kann.
Das verstehe ich nicht. Alles, was ich bemerken kann, hängt zusammen bzw. liegt in Resonanz mit etwas. Ursache und Wirkung, Handlung und Produkt. Inwiefern trennt sich der Körper von der physischen Welt ab?
Die innigen Verbindungen beziehen sich ja auf das Wesen, nicht bloß nur auf den Körper des Wesens. Da trennt sich auch mit dem Tod nichts.
Bei der Inkarnation verbindet sich Geist/Seele mit der Physis, beim physischen Tod wird diese Verbindung wieder gelöst, getrennt.
Ich weiß nur, was ich erfahre
Aber scheinbar erfährst du nichts über Gefühle, sondern........?
Ich fühle emotional das, was andere fühlen, und deshalb kenne ich diese Gefühle.
Und dieses fühlst du in dir, also doch genauso wie bei anderen auch. Also doch fühlen, ich denke du bist nicht in den Gefühlen???
Ein Astralkörper ist ein Körper.
Wie schon beschrieben - kein Körper vergleichbar mit dem phsischen Körper, lies das noch mal.
Und ein Körper ist ein Körper und keine Seele.
Eine Seele ist ein sehr unzureichendes Begriff aus der christlichen Tradition. Seele ist da einfach nur der Gegensatz zum physischen Körper. Da wird die geistige Ebene mit der emotionalen Ebene vermischt. Wenn du in dir einen Gefühlsbereich wahrnehmen könntest (was du ja abstreitest), könntest du ihn erforschen und würdest erkennen was da alles dazugehört und wie er funktioniert.
Ja, ich denke, dass der Emotionalkörper eine Art Katalysator der Seele darstellt. Aber er ist nicht dasselbe wie die Seele an sich, sondern eine Verkörperung.
Der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele/Gefühl diese Verbindung nennt man Inkarnation - der physische Körper idt Ausdrucksmittel für Seele/Gefühl und Geist

LGInti
 
Das ist der Punkt, du siehst das scheinbar nur auf einer rationalen Ebene und die ist ohne Emotionen, hat aber auch nichts mit dem Erleben zu tun.

Und es geht nicht um Entfernungen. Das was vom menschlichen Sein überbleibt wenn der Körper sich trennt vom übrigen Menschsein, ist nicht entfernt, sondern einfach eine ganz andere Dimension. Physischer Körper kann mit physischem Körper kommunizieren und das macht ganz sicher auch einen großen Teil deiner hiesigen Inkarnation aus und diese Verbindung wird gekappt, sie wird getrennt. Ich versteh nicht wie man das nicht sehen kann.
Richtig, andere Dimensionen. Doch dachte ich, das dies auch gewisse Entfernungen sind - einen Tresor bspw., zu dem man keinen Code besitzt, enthält auch Dinge, die in einer gewissen unerreichbaren Entfernung liegen. Vielleicht verstehst du jetzt, wie ich das mit den Entfernungen meinte.

Kein physischer Körper kommuniziert mit irgendwas. Sender und Empfänger sind stets diejenigen, die ihre physischen Körper lenken, nicht die Körper selbst. Kommunikation kann sehr wohl auch ohne physische Körper weiterbestehen.

Bei der Inkarnation verbindet sich Geist/Seele mit der Physis, beim physischen Tod wird diese Verbindung wieder gelöst, getrennt.
Das kann man eben so oder so sehen.
M.E. sind wir die Physis und noch vieles mehr, und in die Physis als Teil unseres Selbst denken wir uns und erleben eine kollektive Schöpfung auf individueller Basis. Dir gebe ich aber ebenso recht, nur sehe ich da keine Verbindungen. Was eins ist, braucht sich nicht zu verbinden, es ist ja schon eins - und daher kann sich auch keine Verbindung lösen.

Aber wie dem auch sei, nehmen wir an, ich glaube ebenfalls an diese Verbindungen.
- Was ist dann so schlimm daran, wenn Verbindungen sich lösen?

Aber scheinbar erfährst du nichts über Gefühle, sondern........?
Ich erfahre über alles, was ich wahrnehme. Und manchmal schaffe ich es auch, etwas zu erfahren, was ich nicht wahrnehme, gerade weil ich es nicht wahrnehme. Diese Fähigkeit zur Erfahrung hast du auch und jeder Mensch, da bin ich mir sicher.
Über Gefühle erfahre ich damit natürlich auch.

Und dieses fühlst du in dir, also doch genauso wie bei anderen auch. Also doch fühlen, ich denke du bist nicht in den Gefühlen???
Doch, ich bin in den Gefühlen, wenn du es so nennen magst. Empathie, wie gesagt. Nur ist kein einziges Gefühl davon, das Emotion ist, ein originales aus mir selbst heraus. Sie sind aufgefangen oder reproduziert.
Wie schon beschrieben - kein Körper vergleichbar mit dem phsischen Körper, lies das noch mal.
Vom physischen Körper war ja auch nicht die Rede, ist mir klar. Aber Körper ist Körper, ob physisch oder nicht.
Wenn du in dir einen Gefühlsbereich wahrnehmen könntest (was du ja abstreitest), könntest du ihn erforschen und würdest erkennen was da alles dazugehört und wie er funktioniert.
Oh doch, ich habe sehr wohl Gefühle/Emotionen. Wie gesagt, sind diese jedoch reproduziert. Ich habe genau das gemacht - ich habe das erforscht und erkannt, dass es sich um Nachahmungen handelt.
Der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele/Gefühl diese Verbindung nennt man Inkarnation - der physische Körper idt Ausdrucksmittel für Seele/Gefühl und Geist
Der physische Körper ist nur eine flüchtige Manifestation, die endlich ist.
Ein Komplex, bestehend aus Geist, Körper und Seele, ist ein Wesen nun, egal ob inkarniert oder nicht. Mit "Körper" ist nicht der physische gemeint, sondern der ewige, existenzielle, substanzielle. Das, worüber sich ein Wesen zum Ausdruck bringt, ob nun physisch oder nicht, ob nun inkarniert oder nicht. Jener Körper ist immer vorhanden und aus seiner Kraft fließt jene Vitalenergie, welche die physische Manifestation am Leben hält.
Der physische Körper ist keiner der drei großen Teile eines Geist-Körper-Seele-Konstrukts, das ein Geschöpf ist.

Und eigentlich - das gebe ich ja zu - sind Geist, Körper und Seele nicht so klar voneinander zu trennen, da es sich lediglich um Archetypen handelt zur Beschreibung der Gesamtheit eines Wesens. Worauf ich hinauswollte hier, war eben, dass unter Betrachtung dieser Archetypen Körper und Seele nicht dasselbe sind.
 
@ Alle, denen das Wort "seelenlos" missfällt und die Verbindungen sehen (@Inti etc.)… man könnte es vielleicht auch als eine Art "lose Verbindung zwischen Seele und Physis" bezeichnen.

Ansonsten - wenn die Bezeichnung provoziert, ist schonmal ein wichtiger Punkt angesprochen … :sneaky:
 
Böse ist, wer einer anderen Seele trotz besserem Wissen Leid zufügt. Auch der eher Emotionslose ist sich seines Tuns bewusst, er sucht lediglich nach Ausreden, mit der er sein Tun sanktionieren kann („Ich darf das, weil ...“).

Ja, die Neigung zum Bösen hat auch genetische Gründe, aber das darf nicht die Ausrede sein, um sich im Bösen zu sonnen. Es liegt also auch an den Emotionslosen, wie sie mit ihrem Defizit umgehen. Seelenlose Empathie gibt es eigentlich nicht, weil mit der Empathie die Fähigkeit zum Mitgefühl beschrieben wird, also etwas, das sich weitgehend im unbewussten Seelenbereich abspielt.

Ja auch der Gleichgültige gehört schon zu jenen, die ein gewisses Defizit in Sachen Mitgefühl aufweisen.


Merlin
Lieber Merlin,

was du hier ansprichst, ist genau das, was ich gemeinhin im Alltag erfahre.
Das Problem liegt an erster Stelle dort, wo ein jeder glaubt, er wisse, was das Böse und das Gute ist, und dabei jedoch über die Taten anderer redet - die er in Wirklichkeit gar nicht einzuschätzen weiß.
Ich halte es für sehr wichtig, die Moral zu betrachten, sowohl jene hinter Bösem als auch jene hinter Gutem.
Ich bitte um Verzeihung, sollte mein Beitrag hier als teilweise persönlich demaskierend verstanden werden.

Fangen wir hier an, du schreibst:

"Böse ist, wer einer anderen Seele trotz besserem Wissen Leid zufügt."

Das Statement überzeugt auf jeden Fall durch seine Klarheit, doch dahinter verbirgt sich nichts als ein Vorurteil, welches du deshalb benutzt, weil es das, was du glaubst, unterstützt.
Aber vor allem setzt es eines voraus: dass nämlich Leid als schlecht angesehen wird. Denn wird es das nicht, wieso sollte derjenige dann böse sein?
Vorraussetzung deiner Behauptung ist also, dass Leid schlecht wäre. Und genau hier liegt das Problem, das ich in diesem Thread ansprechen möchte. Es gibt Menschen, die Leid nicht als schlecht ansehen.

Wenn es kein Gut und Schlecht gibt, dann bleibt nur ein Falsch und Richtig und es wird nicht mehr aus emotionalen Gründen, sondern aus praktischen und effektiven heraus gehandelt. Ist jetzt jener Mensch böse, weil er so handelt, wie er es für richtig hält …?

Begeben wir uns nun erstmal zu Nummer 2.

"Auch der eher Emotionslose ist sich seines Tuns bewusst, er sucht lediglich nach Ausreden, mit der er sein Tun sanktionieren kann („Ich darf das, weil ...“)."

Dass der Emotionslose nach Ausreden suchen muss, ist die typische Sichtweise eines nicht-emotionslosen Menschen. Er kann nicht verstehen, was es heißt, vollkommen emotionslos zu sein.
Denn mit Emotionslosigkeit fällt auch jede auf Emotionen basierende Bewertungshaltung weg. Ausreden benötigt derjenige, der Angst hat, die Wahrheit zu sagen. Der Emotionslose hat keine Angst, und er benutzt Ausreden nur dann, wenn sie ihm langfristig nützlich erscheinen.
Der Emotionslose kann das, was gemeinhin als böse angesehen wird, vollen Bewusstseins tun ohne jegliche bösartige Intention. Alle Moralprinzipien sind für ihn nur Angelerntes, das er lediglich zur Integration in die Gesellschaft benötigt, für den sozialen Status. Ausreden mögen ihm dabei helfen, während er das "Richtige" tut, im selben Maße an seinem sozialen Status zu arbeiten.


"Ja, die Neigung zum Bösen hat auch genetische Gründe, aber das darf nicht die Ausrede sein, um sich im Bösen zu sonnen."


Das kleine Manko, wenn der Gefühlvolle über den Gefühllosen sinniert, liegt darin, dass jeder Gedanke des Gefühlvollen von Emotionen durchsetzt ist und somit beinahe niemals an jene neutrale Haltung herankommen kann, die ein Verständnis für den Gefühllosen mit sich bringen könnte.
Dass das Böse genetische Gründe hätte, halte ich für eine Ausrede in jedem Fall - Gene sind nicht böse oder gut. Gene handeln nicht aus bösen oder guten Absichten heraus. Menschen handeln so und Menschen bewerten so. Nur Menschen können böse oder gut sein und nur eine beobachtende Instanz im Menschen kann das bewerten.

Wer sich außerdem im Bösen wortwörtlich sonnt, der ist aber sicherlich nicht emotionslos, dessen darf man sich sicher sein.

LG, Arcturin
 
Vorraussetzung deiner Behauptung ist also, dass Leid schlecht wäre. Und genau hier liegt das Problem, das ich in diesem Thread ansprechen möchte. Es gibt Menschen, die Leid nicht als schlecht ansehen ...
Lieber Acturin,

ja hier beginnt das Problem, von dem ich rede, indem Gefühle vergeistigt werden. Es wird das Mitgefühl so lange versachlicht, bis man es relativieren kann.

Nein, Mitgefühl ist eine unbestechliche Instanz in unserem Herzen – die gerne mit Ausreden betäubt werden soll. Ich muss nicht erst über das Leid nachdenken, um es bewerten zu können, wenn ich schon das Leid des anderen in mir selbst fühle. Ich möchte auch nicht erst über ein gutes Leid nachdenken und vor allen Dingen nicht, wenn es von mir ausgeht und ich mich mit einer Schuld belade.

Acturin: Dass der Emotionslose nach Ausreden suchen muss, ist die typische Sichtweise eines nicht-emotionslosen Menschen. Er kann nicht verstehen, was es heißt, vollkommen emotionslos zu sein.
Mögen manche ihr Defizit an Empathie wie eine Monstranz des Erfolges vor sich hertragen und sich darin baden – aber das Leid, das sie verbreiten, wird damit nicht geringer. Die Erfolgstrategie des Menschen begründet sich nicht aus der Rücksichtlosigkeit und Habgier, sondern aus seinen besonderen Fähigkeiten in Sachen Anpassung und Bildung sozialer Strukturen.

Acturin: Der Emotionslose kann das, was gemeinhin als böse angesehen wird, vollen Bewusstseins tun ohne jegliche bösartige Intention. Alle Moralprinzipien sind für ihn nur Angelerntes, das er lediglich zur Integration in die Gesellschaft benötigt, für den sozialen Status. Ausreden mögen ihm dabei helfen, während er das "Richtige" tut, im selben Maße an seinem sozialen Status zu arbeiten ...
Hier irrst Du, denn eine jeder trägt in sich eine moralische Instanz, die nur wenig mit den Konventionen einer Gesellschaft zu tun hat. Das zeigt sich häufig bei Geschwistern, deren moralische Werte häufig differenzieren.

Acturin:Dass das Böse genetische Gründe hätte, halte ich für eine Ausrede in jedem Fall - Gene sind nicht böse oder gut. Gene handeln nicht aus bösen oder guten Absichten heraus ...
Testosteron ist ein Botenstoff, der über das Potenzial an Aggressivität entscheidet und dem steht der Botenstoff Mesotozin als das sogenannte Kuschel-Hormon gegenüber. Ja und so gibt es auch Botenstoffe, die mit der Moral verbunden sind: Serotonin, Oxydtozin, Propranolol.

Entscheidend beim Haushalt mit diesen Botenstoffen ist das kleine Gen 5-HTT, das jeder Mensch in 2-facher Ausfertigung in sich trägt: eine kurze und eine lange Version. Dieses Gen ist eine Art Pumpe, mit der die ausgeschütteten Botenstoffe im synaptischen Spalt wieder in die Axone zurückgepumpt werden.

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(@ Merlin, somit gemeinfrei.)

Es ist nun entscheidend, welches der beiden Gene aktiviert wurde, weil die kurze Version weniger leistungsfähig ist, als die längere. Das bedeutet, dass bei den Menschen mit der kürzeren Version, die Erregungen länger andauern und auch zu einer verstärkten Produktion von Botenstoffen anregt.

Das sind dann auch oft jene Menschen, die einen Gedanken nur sehr schwer wieder loslassen können. Deshalb spielt gerade diese kurze Variante eine große Rolle bei Depressionen, Suchtprobleme oder der Gewaltbereitschaft.

Die Auswüchse, die sich daraus ergeben können, müssen zwar nicht zwangsweise zum Problem werden, denn sie können auch nur als eine Bereitschaft so dahin dämmern. Zum Eklat kommt es dann meist erst, wenn bestimmte äußere Faktoren mit ins Spiel kommen.

Fakt ist also, dass Entscheidungen nicht im bewussten Bereich getroffen werden, sondern im unbewussten. Mit dem augenblicklichen Kenntnisstand könnte man fast glauben, dass das Bewusstsein nur beim Sammeln von Informationen eine gewisse Rolle spielt.


Merlin
 
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Eine Seele ist ein sehr unzureichendes Begriff aus der christlichen Tradition.
Hm ..., hatten sich nicht schon die alten Ägypter intensiv mit der Seele beschäftig und auch Platon mit seiner Seelenlehre? So ließen sich noch viele Seelenmodelle aus unterschiedlichen Lehren anfügen.

Gerade durch den Einfluss der hellenistisch geprägten Heidenchristen wurde das christliche Seelenverständnis beeinflusst. So auch bei der späteren Ausgestaltung im 5. Jahrhundert.

Von Jesus kann diese Vorstellung nicht kommen, da die Juden ein völlig anderes Verständnis zu dem Seelenbegriff hatten. Daraus lässt sich höchstens die Untrennbarkeit von Körper und Seele ableiten. Bei den Juden war der Begriff Seele lediglich eine ganzheitliche Bezeichnung für einen von Gott erfüllten Menschen.

Nicht nur die Griechen hatten die Seele als etwas bezeichnet, das den Menschen mit Leben erfüllt und sein Wesen bestimmt. Worin sich die Seelenmodelle unterscheiden, liegt meistens in der Ausgestaltung des Woher und Wohin.


Merlin
 
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