Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

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Ich halte es aus .. Gründen für bedenklich Kinder mit den Lehren einer Religion zu konfrontieren.
Es ist mir nicht nur bezüglich der Kinder in der Weise mehr als bedenklich, wie „Religion“ propagiert wird. Die Frage aber ergibt sich mir, wie Religion ohne Dogmatismus an Kinder und Erwachsene herangetragen werden kann oder ob es überhaupt getan werden sollte?
 
Ethik ist schon ein Fortschritt, wie wollt ihr noch darüber streiten?

Sportliche Menschen wollen Zeit gewinnen,
geistige Menschen die Zeit verlieren.
Wirtschaft will Zeit optimieren.
Kunst will Zeit gestalten.
Arbeit will Zeit sparen.
Sex ist Zeit egal.

Wer sonst soll da vermitteln als ethische Anthrosophie?
 
Die Frage aber ergibt sich mir, wie Religion ohne Dogmatismus an Kinder und Erwachsene herangetragen werden kann oder ob es überhaupt getan werden sollte?
Muß man denn unbedingt "herantragen"? Das, was ich jetzt bin, hat auch niemand an mich herangetragen, jedenfalls kein Mensch. Das kam von ganz alleine (resp. der "Bote" war nichtmenschlich) und ist Privatsache...

LG
Grauer Wolf
 
Lehrer sind keine Graphologen, und von 28 Schmierfinken Arbeiten korrigieren ist z. T. fast nicht möglich

Natürlich kann man übertreiben.
Ich konnte nie schön schreiben, bis heute nicht. Schön schreiben hat nicht immer mit Können geschweige Intelligenz zu tun. Meine Mutter und mein Vater schrieben gestochen schön - einfach perfekt! Ich hatte damit die größten Probleme - Konsequenz:
Nichtgenügend in der 3. Klasse Grundschule. Wiederholung der Klasse - wieder Nichtgenügend und der Kommentar der Lehrerin: Herr Direktor hat gesagt für mich ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Ich soll halt trotz nichtgenügen in die 4. aufsteigen. Kurz gesagt: ein hoffnungsloser Fall.

Dieser hoffnungslose Fall hat später als Berufstätiger das Realgymnasium für Berufstätige absolviert. Machte nebenberuflich 3 Uni-abschlüsse und machte danach ein Jahrzehnt eine vierstündige Semestervorlesung an der Uni. Doch schreiben tu ich bis heute nicht besser und werde es nie können!
 
vielleicht ginge es eher um den bewegungsfreiraum innerhalb der dogmen. nicht einfach nur annehmen. ..sondern hinterfragen und das annehmen was man zur umsetzung selbst versteht oder was einem selbst als förderlich erscheint. und unstimmiges für sich auch ablehnen dürfen. ich denke so ein einheitsverschnitt für soviele individuelle menschen...da kann religion nur eine art orientierung sein.
Es ist mir nicht nur bezüglich der Kinder in der Weise mehr als bedenklich, wie „Religion“ propagiert wird. Die Frage aber ergibt sich mir, wie Religion ohne Dogmatismus an Kinder und Erwachsene herangetragen werden kann oder ob es überhaupt getan werden sollte?
 
Magdalena
da hast du schon recht - es käme halt auf die qualität des lehrers an.
ich hatte eine religionslehrerin mit der über alles diskutiert werden konnte.
wie viele dieser art gibt es aber?
in allen Fächern kommt es auf die Qualität des Lehrers an - Sprachen war für mich immer ein Graus - Mathe war für mich so lange ein Graus, bis ich einen Lehrer bekam der mir Türen im Verständnis öffnen konnte, so dass ich Freude dran bekam.

Es ist klar, dass die Kirchen sich bemühen, einen Fuss in der Tür zu behalten, aber das ist ein auslaufendes Modell.

Allerdings sehe ich halt zwei mögliche Wege. Zum einen den intellektuellen Zugang zu (Natur-)Religionen, indem man halt geschichtliche Fakten aufzählt und die jeweiligen Überlieferungen/Schriften liest. Aber Religion hat ja in seinem Kern keine intellektuelle Bedeutung, sondern wird aus geistig/seelischen Sehnsüchten gespeist. Somit wäre es sinnvoller, diese Aspekte einer Religion zu vermitteln und das geht natürlich immer am besten mit Menschen, welche auch die emotional/geistige Bedeutung einer Religion kennen und leben. Dazu zähle ich nicht unbedingt irgendwelche Repräsentanten der jeweiligen Religion, die sind oft sogar total ungeeignet.

LGInti
 
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Grauer Wolf
Wie gesagt, es geht nicht um das absolute Alter (auch vor Millionen Jahren wird es Verhaltensweise gegeben haben, die in kurzer zeit wieder verschwanden, da negatives Sektionsmerkmal), sondern die Zeitdauer, die etwas existiert und sich bewährt.
Das hatte ich auch schon angesprochen, das Bewährte hat keine Entwicklung, es wird weiter gepflegt, weil altbekanntes eine gewisse Sicherheit gibt.

Oder, um's mal wieder in den Themenbereich zu bringen: Es könnte z.B. vernünftiger sein, Kindern die Grundlagen des Schamanismus und der Naturreligionen beizubringen (bewährt seit über 30.000 Jahren), statt "moderner" Religionen, die sich vorzugsweise durch Dogmatismus und ggf. auch Blutgier auszeichnen.
alle "modernen" Religionen haben sich aus Naturreligionen entwickelt. Es hat eine Entwicklung stattgefunden, die mit dem Ackerbau begann und in den (Stadt-)Staaten weiterging. Trotzdem denke ich dass es sinnvoll wäre, wenn jeder von den noch existierenden Naturreligionen lernen würde. Aber genauso hat jede Religion einen Kern, der dem Menschen viel geben kann. Das Problem bei den Gründer-Religionen ist halt, dass die vorhandenen Dogmen wahres Erkennen abgelöst hat. Und das sollte Basis eines Religionsunterrichtes sein, dass nicht Dogmen vermittelt werden, sondern persönliches inneres Erleben erlernt wird. Die Kirchenhirarchie war schon immer der Bremsklotz einer Religion - lebendige Religion kam immer von den Mystikern, die sehr oft als Mönch oder Nonne lebten (auch bei nichtchristlichen Religionen).

LGInti
 
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