Schreiblabor

Wie so oft stehen gerade wieder mal Erwartung und Flow im Kontrast, der Kopf will, drückt, doch zugeich schneidet das die Energie ab. So bleibt dann eines noch, damit weiter zu gehen, wie es ist, die Blockade überwinden, indem ich sie akzeptiere. Ich kann es anders angehen, indem ich zB visualisiere, was blockiert denn da? Was sehe ich, wenn ich mir das anschaue, wohin schaue ich da?


Ich sehe ... eine zerstörte Brücke. Ein vom Sturm ausgerissener Baumstamm, der eine schwankende Seilbrücke mit grauen, wettergebleichten, fast weißen Hartholzbrettern als Planken, teilweise zerrissen, verdreht und zerstört hat. Doch sie hält noch, sie geht noch hängend über ein tiefes grünes Tal. Ich sehe an der gegenüberliegenden Felswand zwei Felsen, an denen sie mit Ringen und u-förmigen Haken festgezurrt ist.


Der nächste Blick geht nach unten, ich sehe den wilden Bach unten, höre das asynchrone Plätschern, Rauschen, Kollern und Bollern des weißen Wassers, ich sehe die naßen, moosbesetzten Felsen teilweise wie in Hochglanzheften, kann die Farben der sternförmigen Flechten unterscheiden, weiß, helltürkisgrün, ockergrün, sehe trotz der Entfernung erstaunlich hochauflösend Details. Und es DUFTET! Nach Wasser, nach einem heißen, sonnigen Tag, nach den blühenden Pflanzen rings herum, eine leichte Brise weht. Ansonsten ist es still, nein, Vogelstimmen, Eichelhäher, die hört man über das Wasserrauschen hinweg.


Blick nach oben: Blauer Himmel, wolkenlos, tief blau dort, wo die Sonne nicht steht. Die bollert, heißer werdend, Tageszeit etwa 11 Uhr vormittags. Dann sehe ich einen winzigen, kreisenden Punkt hoch oben, ein Raubvogel, hm, ich schätze die Höhe, könnte ein Adler sein, hier hat es Steinadler.


Wieder horizontal auf die Brücke, ich sehe die verdrehten Seile, herab hängende Planken, sehe den Baumstamm seitlich dagegen drücken, es hält anscheinend noch. Ich schaue an mir herunter, alles gesund, zwei Beine und zwei Hände, betaste mein Gesicht, meinen kurzen Bart, einen Zopf. Hut auf, aha. Ich trage hellbraune Hose, wildlederne Mokassins und graues Hemd.


Nun kommt der Balanceakt. Fuß für Fuß, Hand nach Hand, immer drei feste Punkte, gehe ich wie ein Freeclimber nur auf den Seilen, da wo es keine Bretter mehr hat. Unter mir der wilde, weiß schäumende Bach, wo er gegen oder über Felsen sich wuchtet, ansonsten smaragdgrün das Wasser, quirlend, rauschend.


Nahaufnahme: Ein Seil splittet sich, zerfasert sich, ich sehe es, gehe schneller, bin dann drüben. Das hält nie lange, denke ich, und siehe da, es knackt, es rutscht nach, der Baumstamm drückt hinterher, alles kommt in Bewegung, ich spirnge hinter die Felsen, als der vorher in der Schwebe befindliche Stamm nach unten kracht. Quer über den Bach.


--- --- ---
Pause.
--- --- ---

Ha, das ging gerade von alleine, danke danke, wie sagte es Boris in der Werbung damals: "Ich bin driiin!"

Das war meine Erfahrung bei allen meinen Plots, ich brauchte einen gesehenen Intro-Punkt. Nun kann ich da weitergehen, ohne zu wissen, bisher, wo ich bin, worum es geht. Aber genau das ist dann der Spaß dabei!
 
Werbung:
Sodele, meine Gedanken gehen herum, finden, ich finde mein Intro ganz aufregend, ist ausbaufähig. Ich ging also ins Sehen, um was es gehen soll, was mein Brückenüberquerer da eigentlich tut, welches Problem er hat.


Er reist zu seinem Potential, zu dem, was sein tiefes Sein und Selbst ist, dazu passend dann kam nachdrücklich immer wieder Kurtz, und überhaupt die Stimmung aus Apokalypse Now, die Verlorenheit, die Wurzellosigkeit, die absurde Gewalt, der tägliche Alptraum einer Höllenwelt, und wie sehr wir uns bemühren, den Wahnsinn in unsere Kästchen zu pressen.


<iframe width="420" height="315" src="
" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>


Ich habe da eigentlich die Szene gesucht, wo Martin Sheen ihn zum erstenmal sieht, wo er sich den Eimer Wasser über den Kopf kippt. Aber das hier geht auch, weil es um Tod geht, um Kurtz als Osiris, den König der Unterwelt.

t-s-eliot/die-hohlen-maenner

text links

Gestalt formlos, Schatten farblos,
Gelähmte Kraft, reglose Geste;


Dh, es geht in meinen Ahnungen um das Potential, um das, was der Reisende sein kann, und das er sehen muß, was ihn hindert, was ihn lähmt, was ihn zum Idioten seines eigenen Lebens macht. Kurtz, aka Brando, das Ziel der Reise, das steht für den inneren Gott, den tiefen Gott, den animalischen Gott, er trägt ein Hirschgeweih und singt Schamanenlieder aus alten Zeiten.


Es geht also um Tod und Feuer, um Wille und MACHT, nicht um Kinkerlitzchens, um Puppenstuben des Weltfriedens ( in einem Irrenhaus), in den stagnierenden Grüften der Göttin Hel. Kurz, es geht um alles, um alles, was real ist, hinter dem, was wir meinen, was real sei.


Dabei sehe ich BILDER von Feuer, Mannkraft, von Schmieden, Männern mit Armen, tätowiert, Wikingerarme, lange Zöpfe, Bärte, und sie hatten KRAFT, sie waren Magier, Meister, höchst gebildet, kultiviert, aber auch machtvolle Frauen.


Das sind alles Themen, die in den anderen Plots vorkamen, die Reise, die Entwicklung vom Opfer zum Player, die Macht der Männer, der Göttin, die alte Magie und Weisheit.


<iframe width="560" height="315" src="
" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
 
Und es gibt einen Auftraggeber.

Das geistige Ich. Das Selbst.


Der mir als Reisenden, dh, ich reise dann zwar nicht so durch das Buch, aber eben im Auftrag, eine Landkarte gibt. Auf der ein Weg der sieben Chakren in einer Spiralform eingezeichnet ist.
 
Aber ich bin jetzt erstmal auf der anderen Seite des Canyons gelandet, und der wurde dann viel tiefer, so das der Brückenabsturz dramatischer wurde. Auch ich habe mich leicht verändert, ich bin germanischer geworden, meine Kleidung ist gemorpht.


Auf der anderen Seite ist erstmal eine Lichtung, und Felsen, auf die ich klettere, um zu peilen, wo es generell längs geht. Das ist nun nicht mehr zurück kann, macht mich seltsamerweise glücklich, no way back. Ich nehme den Auftrag an, ich liebe es, hier zu sein.


Was mich ein wenig irritiert ist, das ich mich selber manchmal unten sitzen sehe, dann werde ich wohl ein Vogel sein, der Steinar vielleicht, den ich anfangs sah und hörte. Doch das kann ich noch nicht einordnen, ich lasse den Faden einfach offen.


Für den weiteren Weg habe ich die Idee, das ich mich auf Energien, und magische Geschichten ausrichten will, ich will es nicht zu naturalistisch performen, dann kann man sich nämlich selber einsperren im Realismus, weil dann alles stimmen muß. Doch es soll ja unangestrengt sein, ist kein Werk für einen Verlag, wo es um viel Geld geht.
-

-

Ich dachte mir zB, das im 3rd Eye, welches in der keltischen Chakrenspirale das erste Zentrum ist, auch solche oder ähnliche Lichtgeschichten performt werden können.

--- ---

expanding & cleaning

all negative thoughts are erased

I can see my future and I can face the truth

I open myself to my intuition and deepest knowing

I accept, I am an unlimited being, and that I can create anything, I desire.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gucke mir gerade Animationen an, um Stimmungen und Ideen zu suchen.

Was mir sehr, sehr gut als Landschaftsfeeling gefällt, bis auf das Ende, wo wieder mal mit Waffen geballert wird:

-

 
Und hier ... welche Fantasie! Hammer. Genial.

Das ist mein Wunsch, das es nicht zu steif realistisch wird, ich will die nordische Landschaft mit solchen orginellen, wundervoll verrückten Ideen verquicken.

-

 
Werbung:
So geht Kreativität, sehr eigenwillig, grins, wie ein bockendes Pferd, und dann plötzlich rast es los und du musst zusehen, das du in den Sattel kommst, richtig herum.


Zuerst mal ein Plan, das ist wichtig, um ihn nachher wieder wegschmeißen zu können.^^ Denn, ganz große Weisheit, die Landkarte ist nicht der Weg, oder wie es Morpheus zu Neo sagt, den Weg nur zu kennen, ist nicht dasselbe, wie ihn real zu gehen.


Da kam mir ja letztens die keltische Chakrenspirale an,

=> Illustration chakraspiral

das ist eine völlig andere Chakrenanlage als die von uns blind übernommenen hindustanischen phallischen Vorstellungen, die von unten nach oben gehen und dann oben die herrentechnische Erleuchtung per Heiligenschein anzeigen.


Die keltisch-präantik-europäische Version geht den muttergeistigen Weg der Spirale, und das hat sehr, sehr interessante andere Gewichtungen! Denn die keltische Version hat das 3rd Eye ( Saturns Auge in der Pyramide) als erstes Chakra, womit sich eine männliche Gewichtung ergibt, 3rd Eye ( über Basic) und Hals ( über Sakral) sind ÜBER den unteren Chakren, sind prior angelegt.


Das ist einmal spannend, der Wert des Männlichen, des Ego und des Verstandes ist hoch, ist erwünscht, so to say, Muttergeist will keine christlichen Wischmopps ohne Rückgrat und Eier. Dann geht es in der Erleuchtung nicht zum Kopf, sondern zum Herzen, und das in der Sprache des Labyrinths, des Lebenswunders. Ein völlig anderes Weltbild, eine sehr andere Spiritualität.


Dh, ich habe sieben Zentren und sechs innere Wege, an denen etwas passieren soll. Im Herzen dann das Potential, der innere Gott, das Gesamtselbst, eben die "Reise zum Selbst im Herzen". Das war das, wo ich dann Brando als Kurtz sah, der is in dem Film zwar Herr der Unterwelt, aber hatte eben diese virile Aura von Macht und Magie.


Ich befinde mich nun also als Reisender vor dem Chakra No 1, und was schon mal ankam, das alles ist dem inneren Kind gewidmet, das Einzige, und Wahrhafte, dem die bedingungslose Liebe wirklich gebührt. Wie das nun auftreten wird, darüber beraten wir noch, meines ist sehr präsent und gegenwärtig beteiligt an allen meinen Prozessen, wir sind da eher sowas wie ein Aufsichtsrat des Tide-Konzerns, als ein festes Egodingens, LOL.


Bin mal gespannt, wie das hier weitergeht, have fun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben