judasishkeriot
Sehr aktives Mitglied
Gerne. ;-)
Schöner Gedanke, weil das Ideal erzeugt ja automatisch sein Gegenteil.
Neo glaubt zwar Morpheus, der ja meint, das Neo erleuchtet sei, , aber nicht sich selber, da hätten wir dann vlt das Ideal des alles könnenden Leuchters, und der alltäglichen Realität als Kontrast.
Oder William Wallace will Freiheit, scheitert aber am Zynismus der Macht.
Das habe ich ja mit der Thematik der schamanischen Reise alles drin.
Mein Held wird ein Idealist sein, der sich den gesellschaftlichen Pflichten nicht beugen will, etwa ein Sohn aus Herrenhaus, der zwar edles Kriegertum hoch wertet, aber Krieg für eine abgefuckte Lustmordorgie ohne Ehre hält. Plaudere ich jetz mal hier beim Morgenkaffee so daher, so oder ähnlich, vielleicht noch etwas dichter, dubtiler und durchdachter, könnte es sein.
Dann soll er aber gezwungen werden, im alten Hause derer von Systemknecht und Feudalparasit, sich der Tradition zu beugen, "es war schon immer so!" "man macht das so bei uns!" "nur so lernt man wie diese Gesellschaft und MACHT funktioniert!" usw usf
Das wäre dann wohl ein Vaterthema.
Genau liegen unsere feinen, aber gewichtigen Unterschiede! ;-)
Mein Held würde nun auf dem Weg ins Militärinternat oder sowas zb seinem Krafttier begegnen, ohne es zu kennen, so wie Alice ihrem weißen Hasen. Da kannste mal oben im Youtube nachgucken, als der Hase in den Bau verschwindet, schaut er auf die Uhr, als ob er einen Zeitplan einhalten muß, ist DAS nicht superköstlich? Es ist ein Plan der Tiere! Sie haben einen perfekten Plan, um den Helden zu sich selber zu bringen! Im Falle von Alice- zu der emanzipierten, selbstkompetenten Frau statt Zwangsverheiratete mit einem popelnden Vollhonk!
Ja und durch die Reise - jetzt kommt unsere Differenz - legt er nicht sein Ich ab, sondern seine gesellschaftlichen Indoktrinationen, Verkrüppelungen, seine Fremdbestimmungen.
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Und hast du es nicht, dieses Stirb & Werde, bist du nur ein trüber Gast auf dieser Erde
( good old Goethe)
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Was da stirbt - ist für mich nicht die Identität, die die Seele IST! Sondern wie es Carroll/Burton so wunderschön zeigt, es sterben die Machtgeschichten der Eltern, bei Alice die perverse Machtfrau rote Königin ( als Muttersymbol), die mit Igeln Golf spielt und lebende Schweine als Fußbank hat.
Ich habe nichts gegen Ich-Tode, ich finde die sehr entspannend und heilsam, reinigend,
doch ich sehe eben im Gegensatz zum Okkultismus das Ich nicht in einer dualen Polarität von Ich ODER Selbst ( = wahres Ich).
Ich sehe es so, das Ich sich als geliebt & wertvoll begreifen muß, und dann ist der Verstand ein Werkzeug, das zb erst den Mann ausmacht, wie es so schön in Braveheart gezeigt wurde. Und ohne Willen ... also ich will keine Erleuchtungslehren aus dem Altenheim als Ziel haben!
=> "Heute ist schönes Wetter, nichts passiert, und ich bin auch nicht da."
Never ever.
Wie es Caroll beschreibt - die innere Mamageschichte in Alice stirbt, und sie reist dann um die Welt, ist Compagnon und Besitzerin einer Firma, ... da ging es nicht darum, sich vor Unwürdigen verbeugen zu sollen, sondern ZU SICH zu kommen!
Was mich aber auch sehr interessiert - durch die schamanische Reise eine zweite Ebene, eine Seelenebene hinein zu bringen, bzw eine Fantasywelt, wo dann Tiere sprechen können, oder magische Figuren sind.
was mir daran gefällt
setze IDEAL und du erzeugst das Gegenteil, den Feind
für Geschichten ganz wichtig! Gute Böse sind Gold wert!
ich übe ja noch, und mache es wie man früher Malerei lernte, die Maler kopierten im Louvre die Meister.
Was da auch noch interessant ist - durch Ideal vs Realität hat man direkt eine psychologische Tiefe, okay, ja, danke! ;-)
noch ne schöne Jahreswende, schöne Zeit
Dann schreib halt endlich mal Dein Buch fertig und laber hier nicht rum. Ist ja furchtbar.