Rezept gegen Projektionen?

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Reinfried

Guest
Schönen Guten Morgen! :kiss3:

Eigentlich gehört dieser Thread ja ins Lebensfragen-Forum, doch ich möchte gern möglichst viele Meinungen dazu lesen...:)

Ich hab eine Bekannte, die ständig "unschuldig" ist. Total verstrickt in Projektionen, immer "sinds die anderen"....

Ein Beispiel: Wenn sie etwas (vor meinen Augen) getan hat, leugnet sie es einfach (ich glaube, sie glaubt es dann selbst, was sie sagt) und sagt ganz einfach: SCHULD bist DU, weil Du das Thema überhaupt angesprochen hast....Und damit ist das Thema erledigt.

Jahrelange Gespräche, dass es "Schuld" im eigentlichen Sinne nicht gibt, sind erfolglos geblieben. Ausnahmslos jede Problematik wird damit erledigt, dass die anderen schuld sind und damit möchte sie bemitleidet werden. Das ist ihr Muster und sie wird darum immer mehr gemieden, weil keiner damit zurecht kommt. Ständig schwelgt sie in Selbstmitleid und wird aggressiv, wenn man nicht darauf eingeht.

Sie ist übrigens (weiß nicht, ob das so von Belang ist) Skorpion mit Aszendent Skorpion.

Da ich dieser Thematik nicht ausweichen kann/will, hätte ich gerne Eure Meinungen dazu gehört, wie ihr damit umgehen würdet. :danke:

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Paradebeispiel für Opfer - Star?
:kiss4:

Ich kenn zwar einen Skoprion/Skorpion - aber der ist eher in der Macher-Ecke zu Hause - und dann noch Skoprion/Löwe ziemlich intensiv - hat meiner Meinung aber nicht wirklich unbedingt was damit zu tun - in diesem Fall.

Skoprionen wird zwar nachgesagt, dass sie fallweise tiefgründig sind - aber ob das in Opfer ausartet, hat dann - meiner persönlichen Meinung nach - mit anderen Dingen zu tun - aber interessanter Ansatz, da mal genauer hin zu schauen, ob es Gemeinsamkeiten gibt.
 
Ich würde sie bemitleiden und ihre Schuldzuweisungen bestätigen. Und zwar so intensiv, bis sie es nicht mehr erträgt und zugibt, welche Anteile sie daran hat. Klassische Provokationstherapie nach dem Motto: Du bekommst den Esel am besten aus dem Stall, wenn Du ihn mit aller Macht reindrängst.
 
Hallo Reinfriede, :)

Du sagst, dass es eine "Bekannte" ist. Sollte es aber eine Freundin sein, dann ist das Rezept gegen Projektion "Deine Flucht"! Lass sie machen, lass sie unschuldig sein bis sie es vor lauter Unschuld nicht mehr aushält.

Was Du berichtest hat übrigens meiner Meinung nach nix mit Skorpion/Skorpion zu tun. Solches Verhalten ist sehr häufig und hat etwas mit dem Selbstwert zu tun. Wenn ich die "Schuld" (die es ja im Grunde gar nicht gibt) auf andere ablade, dann kann ich mich immer schön gemütlich zurücklehnen und den anderen bei deren Fehlleistungen zuschauen.:rolleyes:

Leugnen oder Thema abhaken, wie Du sagst, ist für diese Menschen ganz typisch. Die Frage ist, ob sich Deine Bekannte mit dieser Taktik wohl fühlt, oder ob sie selbst drunter leidet.

Wenn sie sich damit wohl fühlt, dann lass sie so glücklich sein, darauf hat sie ein Recht! Wenn es Dir zuwider ist, dann musst Du Dich entfernen, was bei Deiner Schilderung Dein Recht ist! Klingt heavy, ich weiß :-(

Magst Du mir noch sagen, warum Du dieser Thematik nicht ausweichen kannst. Sie ist doch "nur" eine Bekannte, oder?

Liebe Grüße
Kayamea
 
Reinfriede schrieb:
Da ich dieser Thematik nicht ausweichen kann/will, hätte ich gerne Eure Meinungen dazu gehört, wie ihr damit umgehen würdet. :danke:
Ich würde mir eine andere suchen. :D

Aber du erzählst was von "jahrelang", "Thematik nicht ausweichen können"... Ist das vielleicht eine Arbeitskollegin und deshalb "musst" du sie ertragen?

Ich fürchte, ich hätte in so einem Fall auch keine Lust und wenn ich sie nicht loswerden kann und sie jeglichen Argumenten unzugänglich ist, würde ich sie dort treffen, wo es weh tut und ihr einen wirklichen Grund geben, sich zu bemitleiden...
asthanos.gif

Hört sich vielleicht schlimm an, aber stört mich nicht weiter. Ich bin nun mal kein gutes Vampir-Opfer und sie scheint einer zu sein. ;)
 
Vielen herzlichen Dank für Eure Antworten!

Ihr habt es schon angesprochen, die Problematik "Bekannte" stimmt so nicht ganz. Ich wollte das Thema eher allgemein abhandeln und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, aber ich sehe, es ist notwendig, näher darauf einzugehen.

Die Bekannte ist meine mittlere Tochter. Vorweg: Sie ist ein total liebenswerter Mensch, gibt ihr letztes Hemd für andere, setzt sich für den Tierschutz ein, ist hilfsbereiter Engel. Doch ihre Kehrseite macht ihr das Leben schwer.

Ich schwanke immer zwischen dem Gedanken, sie eben ihren Weg gehen zu lassen und dem "da muss man doch was machen können", wenn ich sehe, wie sie leidet.

Dazu kommt, dass sie seit Beginn der Schule bereits Probleme mit den MitschülerInnen hatte, weil sie vorzeitig eingeschult wurde und damit ein bis zwei Jahre jünger ist als die anderen in der Klasse. Sozial hinkte sie damit immer nach, auch weil sie sich eher für die weltweite Anzahl der Pinguine als z.B. für Mode & Schminksachen interessierte.

Nun projeziert sie ständig, Schuld ist ihr Hauptthema. Sie inszeniert theatralische Selbstbemitleidungsvorstellungen, von denen alle schon genug haben. Der Vorschlag, darauf einzugehen und das Thema zu verstärken, ist gut aber nicht durchführbar (dann würden meine anderen Kinder ganz schön sauer reagieren) *seufz*....

Ich hab mit ihr den Journey-Prozess durchgemacht, musste abbrechen, weil sie auf ihrer Opferrolle beharrte. Jahrelange Gespräche brachten nichts, Bachblüten nimmt sie nicht, denn sie "ist ja in Ordnung, nur die anderen sinds nicht..."

Einmal hab ich ihr Bachblüten untergejubelt *schäm*, hab ihr gesagt, sie wären "gegen Wimmerln", drei Tage hat sie sie genommen, dann war sie wie ausgewechselt, kommunikationsbereit, keine Spur mehr von Aggressionen. Daraufhin hat sie sie abgesetzt. Sie hat bemerkt, dass sie "anders" ist als sonst und das wollte sie nicht.

Dazu ist es schwierig, mit ihr über das Thema zu sprechen, weil sie auch in der Pubertät ist und alles als Angriff empfindet...

Da sie allerdings darunter leidet (wenn z.B. andere erzählen, sie hätten einen Freund, bricht sie in Tränen aus, weil sie keinen hat), kann ich diesem Problem nicht ausweichen, ich muss mich damit auseinandersetzen, darum bedanke ich mich für jeden Gedankengang, der ihr da raushelfen könnte!

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Also nix mit "zum Teufel schicken". :D

Deine Tochter hat ein Problem und zwar mit sich.
Sie scheint immer "anders" zu sein und wird deshalb wohl ausgegrenzt. Sie hat auch sonst nicht viele Freunde und die wenigen die sie hat oder haben könnte, vergrault sie noch mit dem Gejammer und Schuldzuweisungen, stimmt's?

Da das früh angefangen hat, vielleicht hast du es versäumt, mit ihr darüber zu reden und gedacht, dass es sich schon automatisch "geben" wird mit der Zeit. Könnte sein?
Und inzwischen hat sie sich da in was hineingesteigert...

Sie braucht Selbstvertrauen und Eigenliebe. Mir scheint, sie hat weder noch.

Ist denn mit ihr überhaupt nicht zu reden? Wenn nicht, kannst du ihr nur helfen, in dem du ihren Panzer durchbrichst und sie zwingst, sich mit sich ausseinanderzusetzen.
Aber da du ihre Mutter bist, ist fraglich, ob du das kannst, weil das tut weh. ;)
 
Hallo Reinfriede, :)

na, nun hat die "Bekannte" ja doch noch ihr Gesicht bekommen und da ist wohl nix mit weglaufen....

Da Du alles hören magst, leg ich einfach mal los :)

Hm, bei den eigenen Kindern ist es ja ganz besonders schwer, sie leiden zu sehen und vor allem, wenn sie sich das Leben auch noch selbst schwer machen.

Vielleicht hilft ein Beispiel: (astrologisch: mein Sohn ist Krebs mit ganz viel Schütze.) Beim Kindergartengespräch wurde mir eröffnet, dass mein Sohn schonungslos offen, mitfühlend, wahrheitsliebend und hilfsbereit und sehr eigenständig ist. Mit Grüppchenbildung, Tricksen und Lügen kann er überhaupt nicht umgehen. Er ist jedesmal zu Tode betrübt, wenn er diesen Dingen gegenübersteht. So, nun sagte man mir aber, dass wir als Eltern da nichts machen können, denn er muss seine Erfahrungen selber machen und seinen Weg selbst finden, alles andere wäre Manipulation und zu einem späteren Zeitpunkt in seinem Leben würde sich das Unterbewusstsein destruktiv entladen, wenn wir ihm die Erfahrungen abnehmen. Zudem ist jeder Mensch so, wie er ist richtig und gewollt!.. Tja, und dann habe ich in ihm mein eigenes Verhalten und Leben erkannt, denn ich bin genauso gestrickt wie er, nur dass ich die Menschen halt schon kenne und er da noch viel vor sich hat.

Das soll nun nicht heißen, dass Du Deiner Tochter Entsprechendes vorlebst, aber "es könnte sein", dass sie es von irgendjemandem aber auch von Dir oder als Karma, wenn Du daran glaubst, übernommen hat.

Meine Cousine ist übrigens Skorpion/AC Skorpion und auch eine mittlere Tochter. Sie hat 35 Jahre gebraucht, um zu sich selbst zu finden. Sie ist hyperempfindlich, sogar medial und war das schwarze Schaf der Familie. Bis eines Tages der Knoten platzte und sie von selbst erkannte, wo's langgeht. Meine Güte, was haben die Eltern an sie rangequatscht, sie mit Strafen, Belohnungen und was weiß ich was zu verändern versucht, die ganze Familie war gegen sie aufgebracht und sie hatte es echt schwer - mit sich selbst und anderen. Heute ist gut!

Das Thema Schuld ist ja schon auch sehr Skorpionisch und ich könnte mir vorstellen, dass Du hier in der Abteilung Astrologie gut augehoben wärst. Arnold macht das sehr gut und kann Dir vielleicht weiterhelfen.

An sich können wir hier als Leser ja nicht beurteilen, wie gravierend oder persönlichkeitsbestimmend die Schuldthematik bei Deiner Tochter nun wirklich ist oder ob psychologische Hilfe nötig ist. So klingt es allerdings.

Bevor Du Dir das Leben unnötig schwer machst, suche Dir professionelle Hilfe oder Gleichgesinnte zum Erfahrungsaustausch. Kinder sind das höchste Gut das wir haben und da wir sie lieben sollten wir nicht durch sie oder mit ihnen leiden, denn wir helfen ihnen nicht, wenn wir sie zu ändern versuchen oder mitleiden.

Ich wünsche Dir viele wertvolle Anregungen und alles Gute.

Liebe Grüße
Kayamea

P.S. Bachblüten sind übrigens wirklich gut! :)
 
Reinfriede schrieb:
Vielen herzlichen Dank für Eure Antworten!

Ihr habt es schon angesprochen, die Problematik "Bekannte" stimmt so nicht ganz. Ich wollte das Thema eher allgemein abhandeln und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, aber ich sehe, es ist notwendig, näher darauf einzugehen.

Die Bekannte ist meine mittlere Tochter. Vorweg: Sie ist ein total liebenswerter Mensch, gibt ihr letztes Hemd für andere, setzt sich für den Tierschutz ein, ist hilfsbereiter Engel. Doch ihre Kehrseite macht ihr das Leben schwer.

Ich schwanke immer zwischen dem Gedanken, sie eben ihren Weg gehen zu lassen und dem "da muss man doch was machen können", wenn ich sehe, wie sie leidet.

Dazu kommt, dass sie seit Beginn der Schule bereits Probleme mit den MitschülerInnen hatte, weil sie vorzeitig eingeschult wurde und damit ein bis zwei Jahre jünger ist als die anderen in der Klasse. Sozial hinkte sie damit immer nach, auch weil sie sich eher für die weltweite Anzahl der Pinguine als z.B. für Mode & Schminksachen interessierte.

Nun projeziert sie ständig, Schuld ist ihr Hauptthema. Sie inszeniert theatralische Selbstbemitleidungsvorstellungen, von denen alle schon genug haben. Der Vorschlag, darauf einzugehen und das Thema zu verstärken, ist gut aber nicht durchführbar (dann würden meine anderen Kinder ganz schön sauer reagieren) *seufz*....

Ich hab mit ihr den Journey-Prozess durchgemacht, musste abbrechen, weil sie auf ihrer Opferrolle beharrte. Jahrelange Gespräche brachten nichts, Bachblüten nimmt sie nicht, denn sie "ist ja in Ordnung, nur die anderen sinds nicht..."

Einmal hab ich ihr Bachblüten untergejubelt *schäm*, hab ihr gesagt, sie wären "gegen Wimmerln", drei Tage hat sie sie genommen, dann war sie wie ausgewechselt, kommunikationsbereit, keine Spur mehr von Aggressionen. Daraufhin hat sie sie abgesetzt. Sie hat bemerkt, dass sie "anders" ist als sonst und das wollte sie nicht.

Dazu ist es schwierig, mit ihr über das Thema zu sprechen, weil sie auch in der Pubertät ist und alles als Angriff empfindet...

Da sie allerdings darunter leidet (wenn z.B. andere erzählen, sie hätten einen Freund, bricht sie in Tränen aus, weil sie keinen hat), kann ich diesem Problem nicht ausweichen, ich muss mich damit auseinandersetzen, darum bedanke ich mich für jeden Gedankengang, der ihr da raushelfen könnte!

Liebe Grüße
Reinfriede

Hallo Reinfriede,

ich kann Dir gut nachempfinden wie sehr Du Deiner Tochter helfen möchtest aus diesem destruktiven Muster heraus zu kommen, ich selbst habe auch einen siebenjährigen Sohn für den ich viel zu tun bereit wäre.

Nachdem was Du beschreibst habe ich jedoch den Eindruck das Du ihr versuchst etwas abzunehmen was ihr und nicht Dein Lernprozess ist.
Die Opferstruktur die deine Tochter aufgebaut hat ist eine Weigerung Verantwortung für sich selbst und das was sie erlebt zu übernehmen.
Das was sie nicht annimmt darfst Du auf keinen Fall übernehmen.
Ich weiß nicht wie alt deine Tochter ist, aber Du mußt ihr die Schmerzen und Frustrationen die sie provoziert zumuten.
Ich habe neulich erst ein intressantes Buch über Kindererziehung gelesen...dort wurde ganz anschaulich beschrieben wie sehr unsere Kinder uns das wiederspiegeln was wir über sie denken und fühlen.
Und wenn sie Deine Angst fühlt und Deine Sorgen darüber wird es sie eher schwächen und sie wird steckenbleiben im Selbstmitleid.

Nochmals kurz zusammengefaßt:

Versuche mit aller Kraft an sie zu glauben, stärke ihr Selbstbewußtsein indem Du ihr dieses Leben zumutest, geh nicht auf ihr Selbstmitleid und ihre Schuldzuweisungen ein und ziehe Dich mit deiner Energie mehr zurück und denke dran alles worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten wächst.

Viel Glück wünsche ich Euch...Suria
 
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Hallo Reinfriede,

wenn du es wüßtest - was würdest du sagen - wessen Schuld versucht sie zu tragen?

Wenn dir dazu wer/was dazu einfällt, versuch einfach, mit ihr über diese Person/Situation zu sprechen - deiner Tochter von dieser Person - und/oder dieser Situation - zu erzählen - schaden kanns nicht ;-)

Kannst mir auch gern ne PN oder Mail schicken, wennst weitere Fragen dazu hast.
 
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