passiv aggressiv

Für mich ist Sucht immer eine Flucht (vor was auch immer und wohin auch immer) und damit ein Verweigern des Miteinanders, oft auf Kosten der anderen in der Familie, die mit dem Süchtigen ja nicht rechnen können.

Aha. Was, wenn die Familie ohne den Süchtigen nicht kann, der sich betäubt, weil er nicht mehr können kann? Was ist mit denen, die Sucht als Lösung eines Problems entwickelten, wobei dann die Lösung zum Problem wurde? Was ist mit denen, die als erste Verhaltensmuster süchtige Handlungsweisen kennen lernten? Oder mit denen, die durchaus den ganzen Tag "funktionieren" und erst nach "Feierabend" abtauchen, weil sie nicht mehr können und nicht wissen, wie man anders abschalten und entspannen könnte?

Ganz im Ernst: Was bringt dir diese Generalisierung: "immer"?

Viele Grüße
Rita
 
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Na, ja, wenn man davon ausgeht, dass Sucht eine Flucht ist, muss man ja nur noch rausfinden wovor und wohin derjenige flieht, um das Problem zu lösen.
LG
MM
 
Na, ja, wenn man davon ausgeht, dass Sucht eine Flucht ist, muss man ja nur noch rausfinden wovor und wohin derjenige flieht, um das Problem zu lösen.
Wenn man davon ausgeht, erlaube ich mir die Diagnose, dass man vielleicht dazu tendiert, sich die Welt ein bisschen grobgestrickt zu konstruieren. Zu hilfreichen Strategien wird man mit solchen Simplifizierungen kaum kommen.

Jake
 
Hallo MariaMarmelade

Hmm, ob Zurückziehen (unabhängig davon, ob jemand auch noch süchtig ist)
auch als passive Aggression angesehen werden kann, ich denke auch.

"Ihr könnt mich alle mal..." , doch klar, kenn ich...

Macht man dann, wenn man denkt, dass ein "normaler" Streit (um Probleme aus der Welt zu schaffen) nichts mehr bringt, man andererseits keine Eskalation wünscht, weil man vielleicht an den anderen irgendwie hängt oder sich den Ärger selbst nicht antun will.

Anders als du denkst sehe ich darin aber dennoch hauptsächlich Aggression gegen sich selbst. Im Rückzug bezieht man sich hauptsächlich auf sich, ist was egozentrisches, und damit muss sich auch die Aggression gegen einen selbst richten.

Man muss auch nicht immer denken, dass jemand "uns" dadurch was mitteilen will. Man merkt oft nicht einmal, dass man irgendwem schadet. Und ich sage das aus einer position heraus, wo ich eigentlich klar denken konnte, weil ich ja keine Drogen im weiteren Sinne genommen habe.

Ist wohl recht komplex, das Thema.

P.S: Die Betrachtung erfolgte unabhängig von dieser FA-Spielerei, die mich nicht interessiert.

LG PsiSnake
 
Na, ja, wenn man davon ausgeht, dass Sucht eine Flucht ist, muss man ja nur noch rausfinden wovor und wohin derjenige flieht, um das Problem zu lösen.
LG
MM


dies trifft wohl eher auf die Angehörigen zu, als auf den Betroffenen selbst. Man kann sich als Angehöriger auch eine Scheinwelt aufbauen, in der alles stimmt und es nur einen "Bösen" gibt.

lg pluto
 
"Ihr könnt mich alle mal..." , doch klar, kenn ich...

Macht man dann, wenn man denkt, dass ein "normaler" Streit (um Probleme aus der Welt zu schaffen) nichts mehr bringt, man andererseits keine Eskalation wünscht, weil man vielleicht an den anderen irgendwie hängt oder sich den Ärger selbst nicht antun will.

Anders als du denkst sehe ich darin aber dennoch hauptsächlich Aggression gegen sich selbst. Im Rückzug bezieht man sich hauptsächlich auf sich, ist was egozentrisches, und damit muss sich auch die Aggression gegen einen selbst richten.

Ich denke, dass in Deiner Aufzählung noch ein sehr wichtiger Punkt fehlt: Rückzug deshalb, weil man erkannt hat, dass es einen eigentlich nichts angeht und man sich nicht wo involvieren lassen möchte, was nicht seins ist.

Da finde ich dann überhaupt keine Aggression gegen einen selbst, sehr wohl kann das jedoch von der Umwelt, die ja einen Vorteil hat, wenn sie Dir was umhängen kann, als Aggression wahrgenommen werden.

Liebe Grüße
Suena
 
Ja, du hast völlig Recht Suena (aber ich habe halt Bezug auf den Thread genommen)

Ist auch ein Grund, sich nicht an allem zu beteiligen.

Entweder weil man damit nichts anfangen kann, es einen stört, oder man einfach zu müde dafür ist.
 
Warum in der Familie die Sucht ist, denn sie ist eine familiäre Krankheit, das zeigt sich in der Aufstellung. Mit dem Süchtigen kann man weiterhin den Blick ablenken lassen, als dort wo der tatsächliche Knoten ist. z.b. bei Alkoholsucht in einer Übermacht der Frauen, die ihre Männer zu erniedrigen wissen und entsprechend behandeln und so ihren Kindern vorführen.

lg pluto

Hallo Pluto:),

ich bin beim Lesen über deine Sätze "gestolpert" und hätte gerne gewusst, wie genau du das meinst mit der Übermacht der Frauen? WER oder WAS erlebt DAS so? Welche Verantwortungsbereiche sind WIE abgesteckt, oder auch nicht?

Danke dir schon mal vorab.

Lieben Gruß
Gaia:kiss4:
 
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Hallo Pluto:),

ich bin beim Lesen über deine Sätze "gestolpert" und hätte gerne gewusst, wie genau du das meinst mit der Übermacht der Frauen? WER oder WAS erlebt DAS so? Welche Verantwortungsbereiche sind WIE abgesteckt, oder auch nicht?

Danke dir schon mal vorab.

Lieben Gruß
Gaia:kiss4:

Hallo Gaia,

kurz und bündig:
Die Frau zählt etwas in dieser Familie, der Mann wird als Niete angesehen. Schon ein paar Generationen lang. Dafür gibt es auch eine Ursache (eine von vielen verschiedenen, je nach Familie).

Das ist aber nur der eine Teil von Ursachen. Ein anderer dürfte in der eigenen Lebensgeschichte, in der Kindheit oder Pubertät, liegen.

lg Pluto :kiss4:
 
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