"panem et circenses" - Gewalt in den Medien

[Crowley]

Ja "Bowling for Columbine" ist erschütternd und löst (zumindest bei mir) Kopfschütteln aus.

Zum Beispiel auch so ziemlich am Anfang: Bei einer bestimmten Bank bekommt man zur Kontoeröffnung ein echtes Gewehr geschenkt!
Keine überspitzte Satire, sondern amerikanische Realität!

Das war nur ein Beispiel von vielen, ich will ja nicht alles verraten, nur soviel:
Den Film sollte wirklich jeder gesehen haben.

 

[Camajan]

Hallo Toffifee,

Sind die Medien für die Verrohung unserer Gesellschaft verantwortlich?

welche Verrohung meinst du denn genau? Im Vergleich zur
Gesellschaft im Jahre - sagen wir - 1940 kann ich das nicht
so ganz nachvollziehen.

Bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich, dass Gewaltdarstellungen
keinen Einfluss auf die Gewaltbereitschaft von Erwachsenen
haben. Dass man Kinder nicht permanent mit Gewaltbildern
alleine lässt, versteht sich doch. Aber da sind doch die Eltern
gefordert, ihre Blagen nicht einfach vorm Fernseher ruhigzustellen.

Gruss
Camajan

 

[Chrisael]

Menschen sind Sensationsgeil und auch ich habe einen kleinen Teil davon in mir.
Die Medien zeigen dann eben einfach das was wir sehen wollen.
In den USA wird das mit den Medien ein wenig übertrieben, machen dort richtig Panicmache.

Übrigens was Michael Moore so erzählt ist zum Teil sehr polemisch und zum teil gar nicht wahr. Wenn ihr euch Bowling for Columbine genau anseht werdet ihr zum Beispiel ein paar seltsame Schnitte erkennen können.

Bowling for Columbine ist genauso übertrieben wie der Rest der US-Medien.
Aber da wir Europäer schon immer wussten das die US-Amerikaner total doof und verrückt sind fressen wir natürlich gern was Moore uns serviert.

So als kleines Beispiel.
Im Film wurde erwähnt das die USA (wenn ich mich jetzt recht erinnere) ca 11000 Tote durch Schusswaffen pro Jahr hat währende Canada nur wenige Hundert hat. Sind schöne absolute Zahlen die eigentlich keine Aussagekraft haben.
Nimmt man jetzt alle Todesopfer , die einen gewaltsamen Tod gestorben sind, zusammen(jeweils in USA und Canada) und relativiert diese Zahl auf die Einwohnerzahl des jeweiligen Landes so hat die USA plötzlich nur noch doppelt so viel Tote wie Canada.
Es ist doch egal wie sich die Leute umbringen. Ob Messer, Faust oder Schusswaffe spielt doch da gar keine Rolle.
Aber 11000 Tote durch Schusswaffen sind eine schöne Zahl die unser aller Sensationsgeilheil befriedigt.

 

[Maraiah]

Hallo Toffifee,


welche Verrohung meinst du denn genau? Im Vergleich zur
Gesellschaft im Jahre - sagen wir - 1940 kann ich das nicht
so ganz nachvollziehen.

Bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich, dass Gewaltdarstellungen
keinen Einfluss auf die Gewaltbereitschaft von Erwachsenen
haben. Dass man Kinder nicht permanent mit Gewaltbildern
alleine lässt, versteht sich doch. Aber da sind doch die Eltern
gefordert, ihre Blagen nicht einfach vorm Fernseher ruhigzustellen.

Gruss
Camajan

Glaub nicht, dass es darum geht, ob man die Blagen nun vor den Fernseher setzt (oder den Compi) oder nicht.

Die Kommunikation ist mE das entscheidende. Mit den Kindern (und auch den verdummten Erwachsenen von mir aus *ggg*) darüber reden was sie gesehen habe, nachfragen, erklären, die eigene Meinung dazu sagen, Alternativen anbieten, neue Gedanken bringen ...

Ich denke mal, daran kranken wir. An der fehlenden Kommunikation untereinander und vor allen Dingen unseren Kindern gegenüber - die ja im Moment auch die Leidtragenden sind, wenn ich mich mal so umhöre - von wegen immer größerer Probleme wegen Gewalttätigkeiten unter Kindern und das schon im Kindergartenalter !

 

[Chrisael]

Ja "Bowling for Columbine" ist erschütternd und löst (zumindest bei mir) Kopfschütteln aus.

Zum Beispiel auch so ziemlich am Anfang: Bei einer bestimmten Bank bekommt man zur Kontoeröffnung ein echtes Gewehr geschenkt!
Keine überspitzte Satire, sondern amerikanische Realität!

Das war nur ein Beispiel von vielen, ich will ja nicht alles verraten, nur soviel:
Den Film sollte wirklich jeder gesehen haben.

Auch das mit dem Gewehr stimmt nicht. Zwar bekommt man von der Bank ein gewehr geschenkt bei Kontoeröffnung allerdings bekommt man das nicht in der Bank sondern muss es sich ganz normal bei einen Waffenhändler, mit dem typischen Papierkram, abholen.
Moore hat das nur mit Schnitten und Sprache so gedreht das es aussieht als ob er das Gewehr direkt in der Bank bekommen hat.

 

[Maraiah]

Menschen sind Sensationsgeil und auch ich habe einen kleinen Teil davon in mir.
Die Medien zeigen dann eben einfach das was wir sehen wollen.
In den USA wird das mit den Medien ein wenig übertrieben, machen dort richtig Panicmache.

Übrigens was Michael Moore so erzählt ist zum Teil sehr polemisch und zum teil gar nicht wahr. Wenn ihr euch Bowling for Columbine genau anseht werdet ihr zum Beispiel ein paar seltsame Schnitte erkennen können.

Bowling for Columbine ist genauso übertrieben wie der Rest der US-Medien.
Aber da wir Europäer schon immer wussten das die US-Amerikaner total doof und verrückt sind fressen wir natürlich gern was Moore uns serviert.

So als kleines Beispiel.
Im Film wurde erwähnt das die USA (wenn ich mich jetzt recht erinnere) ca 11000 Tote durch Schusswaffen pro Jahr hat währende Canada nur wenige Hundert hat. Sind schöne absolute Zahlen die eigentlich keine Aussagekraft haben.
Nimmt man jetzt alle Todesopfer , die einen gewaltsamen Tod gestorben sind, zusammen(jeweils in USA und Canada) und relativiert diese Zahl auf die Einwohnerzahl des jeweiligen Landes so hat die USA plötzlich nur noch doppelt so viel Tote wie Canada.
Es ist doch egal wie sich die Leute umbringen. Ob Messer, Faust oder Schusswaffe spielt doch da gar keine Rolle.
Aber 11000 Tote durch Schusswaffen sind eine schöne Zahl die unser aller Sensationsgeilheil befriedigt.

Siehst Du, Chrisael. Und deshalb schaue ich kein Fernsehen mehr.

Bescheissen kann ich mich auch allein, schließlich

 

[Toffifee]

Hallo zusammen!

Danke für eure Antworten! Bitte verzeiht, wenn ich nicht auf jede Antwort im Detail eingehen kann.

@Camajan:

welche Verrohung meinst du denn genau? Im Vergleich zur
Gesellschaft im Jahre - sagen wir - 1940 kann ich das nicht
so ganz nachvollziehen.

Wissenschaftler und die schreibenden Medien sind sich zumindest darin einig, daß die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen gestiegen ist oder weiter wächst. Aber über die Ursachen besteht nach wie vor ein Rätselraten.

Die Zeit - Gewalt unter Jugendlichen

Die Zeit - Wie man in Deutschland kriminell wird

@Chrisael:

Übrigens was Michael Moore so erzählt ist zum Teil sehr polemisch und zum teil gar nicht wahr. Wenn ihr euch Bowling for Columbine genau anseht werdet ihr zum Beispiel ein paar seltsame Schnitte erkennen können.

Allerdings regen die Kernaussagen dieses Films zum Nachdenken an!

wikipedia- Bowling for Columbine

Bowling for Columbine ist genauso übertrieben wie der Rest der US-Medien. Aber da wir Europäer schon immer wussten das die US-Amerikaner total doof und verrückt sind fressen wir natürlich gern was Moore uns serviert.

M. Moore beweist sehr viel Zivilcourage, indem er den Präsidenten, konservative Lobbyisten und die Medien kritisiert. Er mußte so und nicht anders handeln (vielleicht auch ein wenig polemisch), sonst wäre er schlichtweg überhört worden. Aber seinen Film nur als Polemik abzutun ist viel zu einfach! Der Vorwurf der Polemik ist für mich eher ein Ausdruck dafür, daß man versucht den unangehmen Fragen, die dieser Film zweifelsfrei aufwirft, aus dem Weg zu gehen.

Die Zeit - Nicht ganz Amerika ist verrückt

Im Film wurde erwähnt das die USA (wenn ich mich jetzt recht erinnere) ca 11000 Tote durch Schusswaffen pro Jahr hat währende Canada nur wenige Hundert hat. Sind schöne absolute Zahlen die eigentlich keine Aussagekraft haben. Nimmt man jetzt alle Todesopfer , die einen gewaltsamen Tod gestorben sind, zusammen(jeweils in USA und Canada) und relativiert diese Zahl auf die Einwohnerzahl des jeweiligen Landes so hat die USA plötzlich nur noch doppelt so viel Tote wie Canada.

Auch die Relativierung ist nur ein schwaches Argument. Wenn man alle Todesopfer durch Schußwaffenverletzungen pro Jahr in ganz Europa zusammenrechnet, würde man nicht auf die Zahl von ca. 10.000 Opfern wie in Amerika kommen.

Liebe Grüße
Toffifee

 

[Osiris]

Hallo Toffifee,


welche Verrohung meinst du denn genau? Im Vergleich zur
Gesellschaft im Jahre - sagen wir - 1940 kann ich das nicht
so ganz nachvollziehen.

Bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich, dass Gewaltdarstellungen
keinen Einfluss auf die Gewaltbereitschaft von Erwachsenen
haben. Dass man Kinder nicht permanent mit Gewaltbildern
alleine lässt, versteht sich doch. Aber da sind doch die Eltern
gefordert, ihre Blagen nicht einfach vorm Fernseher ruhigzustellen.

Gruss
Camajan

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Da kann ich nur den Film "Das Experiment" empfehlen, da wird gezeigt was passiert wenn Du einem Menschen einen Posten gibst, es ist ein deutscher Film der auf tatsachen beruht, dieses Experiment wurde so 1970 durchgefuehrt in GB.

Gruss Osiris

 

[Camajan]

Wissenschaftler und die schreibenden Medien sind sich zumindest darin einig, daß die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen gestiegen ist oder weiter wächst.

OK, mal sehen, was in Wie man in Deutschland kriminell wird geschrieben steht:

Trotz alledem bleiben 92,5 Prozent der Jugendlichen und Heranwachsenden mit deutschem Pass polizeilich unauffällig. Von den 7,5 Prozent, die sich durch Straftaten hervortun, schlagen nur wenige (man spricht von 5 bis 10 Prozent der Auffälligen) tatsächlich eine kriminelle Karriere ein. Diese kleine Zahl chronischer Täter ist verantwortlich für über 50 Prozent der Jugendkriminalität und verdirbt den Ruf einer ganzen Generation.

Ich weiss nicht, mit Schlagworten wie "Verrohung unserer Gesellschaft" wäre
ich vorsichtig.

Gruss
Camajan

 

[Camajan]

Heil Dir, Osiris,

Sohn des Geb und der Nut, Gatte und Bruder der Isis, Vater des Horus
und Bruder des Seth, welcher Dich ermordet und zerstückelt hat,
zusammengesetzt von Isis und Anubis und so wieder auferstanden,
oberster Richter des Totengerichts,
Herrscher der unterirdischen Labyrinte von Giseh,

Da kann ich nur den Film "Das Experiment" empfehlen, da wird gezeigt was passiert wenn Du einem Menschen einen Posten gibst, es ist ein deutscher Film der auf tatsachen beruht, dieses Experiment wurde so 1970 durchgefuehrt in GB.
Gruss Osiris

ja, das

Stanford-Experiment

kenn ich. Sehr beeindruckend.

Gruss
Camajan