Hi Annie
welch großes Problem! Und parallel dazu hat´s irgendwann mal jeder.
Und wahrscheinlich auf die eine oder andere Art und Weise ein Leben lang.
Was mir zu der ganzen Geschichte so als erstes einfällt: vergiss das mit den astrologischen Konstellationen ganz schnell mal wieder, täte ich meinen.
Das ist deine Mutter, und das hat schon seinen Sinn, dass sie so zu Dir steht, wie sie steht, und nicht anders.
Ich hab mit meiner Mutter teilweise auch anstrengende Konstellationen in der Synastrie. Aber ich hab die irgendwie gar nie so wirklich beachtet, das war mir egal.
Das ist meine Mutter, und mit der rupf ich solange Hühnchen, bis es halbwegs passt. Man hat ja nur eine Mutter. Und tatsächlich halten die ganz schön viel aus, wenn es sein muss, beim rupfen.
Natürlich kann man mit ihr den Kontakt abbrechen. Nur ob das auf Dauer glücklich macht?
Und tatsächlich wollen sie einem normalerweise nix Schlechtes, aber manchmal kann einem ganz schlecht dabei werden...
Und ich hab zwischendurch auch manchmal gedacht: ich möchte nur noch meine Ruhe haben, sie soll bleiben, wo der Pfeffer wächst.
Zu den Schuldgefühlen und dem Kontaktabbruch:
Die Schuldgefühle macht man sich letztendlich selbst.
Ich hab das beobachtet: bei den selben Dingen, bei denen ich früher kilometerhoch gestiegen bin, wenn meine Mutter bei mir ankam bzw wo ich ein Drama machte, wenn ich ihr etwas verwehrte.
Die entlockten meinem Freund bei seiner Mutter ein *grmpf* und bei Nachfrage seiner Mutter eventuell noch ein "Nein, lass mich in Ruhe." oder "Mami, ich mach gerade was anderes!".
Der hatte überhaupt nie Schuldgefühle, bei denselben Geschichten, wo ich mich begonnen hab, auffressen zu lassen.
Was hab ich mir daraus abgeguckt: Wenn ich heute was nicht will, entkommt mir ein *grmpf* und.... eh scho wissen. Und keine Schuldgefühle mehr.
Und siehe da: meine Mutter nimmt das völlig cool und gelassen.
Man kann natürlich auch Schuldgefühle haben und von Kontaktabbrüchen träumen.
Was ist aber schlauer?
Vice versa hat sich unser Verhältnis allerdings auch so gewandelt (dazu mussten aber auch bei mir Knöpfe aufgehen), dass sie mir heute Freundin ist und ich mich sehr wohl von selbst bei ihr melde.
Ich denke, tragisch ist diese Phase, wo sich einer komplett abgrenzt und der andere unbedingt möchte. Wenn alles gut geht, pendelt es sich irgendwann mal ein.
Ich glaube, dass diese Phase, die Du jetzt durchmachst, einfach dazu gehört. Und sie ist für beide Seiten anstrengend. Und vielleicht wird es auch phasenweise dazu kommen, dass ihr nix voneinander hört für ein paar Wochen, weil beide angefressen sind. Grenze Dich konsequent ab und mache dein Ding.
Schieb sie raus bei der Tür, wenn sie unangemeldet antanzt oder auch dann, wenn Du sie einfach nicht sehen willst und sie sich aber anmelden möchte.
Und vergiss aber dabei nie, dass es trotz allem deine Mutter ist und das das normalerweise schon irgendwann mal wird.
Irgendwann mal wird sie es verstehen.
Bei mir ging diese Phase los, als mein Vater starb. Und ab da haben wir, na, ich sag mal, 6 Jahre bestimmt, hübsch miteinander zu tun gehabt. Mit sehr extremen Phasen.
Ich hab gelernt (zB bei den Schuldgefühlen) und sie aber auch.
Und heute klappt es, und das ist fein.
Gutes Gelingen
Chimba