Müssen Seelen wirklich gehen/losgelassen werden?

Sorry, falls die Frage schon (oft) gestellt wurde, aber ich kriege zu diesem Thema einfach keine effektive Suche zustande...

Müssen Seelen wirklich gehen/losgelassen werden? Oder sitzen wir einem Irrglauben auf und tun unseren verstorbenen Liebsten damit sogar weh, weil wir sie "verstossen", also gehen lassen?

Die einhelligen Meinungen dazu sind mir halbwegs bekannt, allein fehlt mir ein logisch nachvollziehbarer Grund...
Es heisst, die Zeitrechnung für eine Seele sei anders - warum also kann sie nicht die gefühlten 5 Minuten bei uns Hinterbliebenen bleiben, bis wir ebenfalls sterben?
Angeblich kann die Seele recht flott reisen, wohin sie will. Warum also gibt es Ebenen, die sie erreichen muss/soll/kann und kann nicht mal eben auf Stippvisite zu uns runterkommen? Gibt's da etwa keinen Urlaub?

Ich möchte nicht darauf hinaus, eine Seele an ihrer Entwicklung zu hindern, nur erscheint mir die Vorstellung irgendwie beklemmend, nach dem Tod doch nur wieder in Regularien und Vorschriften zu landen. Das muss doch auch mal ein Ende haben? :rolleyes:

Hinweise auf Werke wie das Buch der Toten helfen mir da leider nicht wirklich. Zwar erscheint es mir immerhin glaubwürdiger und reeller als die Bibel z.B., aber nein... Das reicht irgendwie noch nicht...
Daher meine Frage nach einem logischen Hintergrund oder Sinn.

Wie gesagt, falls ich nur zu blöde zum Suchen war, immer her mit den :tomate:

Hallo Kraut,

Jeder Gedanke, den Du an einen bestimmten Verstorbenen denkst, erreicht diesen. Fröhliche Gedanken ermuntern und erfreuen ihn/sie und spornen sie an, Gedanken der Trauer, Schwermut und Verlassenheit jedoch bewirken auch bei ihnen dasselbe und sind ihrer Tätigkeit und Entwicklung hinderlich.

Eine angemessene Trauer nachdem uns ein lieber Mensch verlassen hat, ist aber durchaus angebracht. Denn diese fällt meist mit dem Anpassungsschlaf zusammen, die die Neuankömmlinge im Jenseits tun.

Die Zeit wird drüben vor allem deshalb anders empfunden weil es immer Tag ist und damit der Tag / Nacht Rythmus fehlt, auch kein Sommer, Winter. Dass aber ein paar Menschenjahre den Jenseitien wie 5 Minuten vorkommen, davon ist nicht auszugehen.

In der Tat können Jenseitige grosse Strecken in sehr kurzer Zeit zurücklegen. Die Wesen, und deren gibt es ja ungeheuer viele, werden in eine göttliche Ordnung eingewiesen, wo sie sich optimal entwickeln können. Auch da gibt es Pause und Zeit, seine Lieben zu besuchen. Aber das ist nicht unbedingt dann, wenn es erade uns passt.

lg
Syrius
 
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Jeder Gedanke, den Du an einen bestimmten Verstorbenen denkst, erreicht diesen. Fröhliche Gedanken ermuntern und erfreuen ihn/sie und spornen sie an, Gedanken der Trauer, Schwermut und Verlassenheit jedoch bewirken auch bei ihnen dasselbe und sind ihrer Tätigkeit und Entwicklung hinderlich.

Verstehe ich Dich richtig das meine Trauer den Verstorbenen hindert?

Meinst du das wirklich?
 

wenn dein leben im hier und jetzt leidet ist es zu viel
der verlust ist noch sehr nahe, aber trotzdem solle
eine tentenz ersichtlich sein, dass normalität wieder
in sicht kommt
 
Hallo Markus,
Gehe täglich mindestens 1 x zu meiner Mutter ans Grab und denke pausenlos an sie. Ist das zu viel ?
Sie ist am 17.12.2009 gestorben :-(
erstmal möchte ich dir kondolieren.

Jeder Mensch geht unterschiedlich mit Trauer um.
Und nichts ist wohl schrecklicher, wie einem Trauerndem zu sagen, seine Trauer würde die Seele hindern zu gehen.
Deine Mutter ist gerade gestorben, wenn es dir bei der Verarbeitung hilft, zum Grab deiner Mutter zu gehen, dann geh.
Geh so oft wie du möchtest.

In der Santeria, der ich angehöre, so wie in rund 80% aller Kulturen ist Ahnenverehrung etwas völlig normales.








Ahnenverehrung ist für mich ein fester Bestandteil meiner Arbeit.
Und innerhalb der Santeria einer der Grundpfeiler.
Alles steht und fällt mit den Egun (Ahnen). Darum heißt es auch nicht umsonst, erst die Ahnen, dann die Orishas.

Zum Thema Ahnenverehrung füge ich den Link hier mit bei.


Ich wünsch dir von Herzen alles Gute in dieser, für dich schweren Zeit.
Palo
 
Dann hoffe ich mal dass es ok ist wie ich damit umgehe. Ist schon besser geworden durch die täglichen Besuche am Grab und stöbern hier im Forum. Bin fast so weit fest daran zu glauben dass es was nach dem Tot gibt und es meiner Mutter gut geht. Danke dir für deine Antwort.

LG
Markus
 
wenn die trauer über ein gesundes maß hinausgeht,
wenn der trauernde in der vergangenheit hängen
bleibt, dann wirds zum festhalten und das hindert
die seele am gehen

Entschuldigung, aber so einen Blödsinn mag ich mir noch nicht mal vorstellen.

Zum einen was ist bitte ein gesundes Maß an Trauer?

1 Monat?
5 Monate?
1 Jahr?

Mit Tränen, ohne Tränen? Oder wie?

Seelen kann man nicht festhalten. Es sei denn sie wollen..........

Auch dort gilt Eigenverantwortung.
 
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Dann hoffe ich mal dass es ok ist wie ich damit umgehe. Ist schon besser geworden durch die täglichen Besuche am Grab und stöbern hier im Forum. Bin fast so weit fest daran zu glauben dass es was nach dem Tot gibt und es meiner Mutter gut geht. Danke dir für deine Antwort.

LG
Markus

Hola Markus,

jede Trauer ist anders und jeder Trauernde kann und sollte sich auch die Zeit nehmen, seine Trauer zuzulassen.

Lass Dir bitte nicht einreden Dich zeitlich auf Tag X zu beschränken, an dem Du Deine Trauer ablegen musst.

Deine Mum versteht, dass ihr Sohnemann traurig ist und wird keineswegs durch Dich gehindert.

Dir alles Liebe,

Desputia
 
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