Hi Jake,
ich meine auch, dass 1 Jahr Toleranz ein wenig großzügig veranschlagt ist. Da kommen dann ja in der Regel auch schon andere Faktoren ins Spiel, die das komplexe Muster der Auslösungs-Szenarien modifizieren, und es wird unklar, was denn nun wirklich "der" Auslöser war (wenn man schon so kausalmechanisch denken mag).
Es geht nicht ohne Toleranz, nicht mal in den "exakten" Wissenschaften. Beispiel Elektrotechnik: Widerstand 10% Toleranz kostet ein paar Cent, Meßwiderstand besser als 1% kostet einige Euros. Folglich Null-Toleranz = unbezahlbar!
Wenn auch uns die Zeitbetrachtung in der Astrologie "exakt" erscheint, hat uns unsere Erfahrung etwas anderes gelehrt! Auch wenn uns die Himmelsmechanik als "exakt" erscheint - weil es ja der PC errechnet - sind es Annäherungsrechnungen. Das "Drei-Körper-Problem" läßt dies erst gar nicht zu. Ein bisschen davor oder danach ist immer in der Auslösung drin. Der Spielraum ist und bleibt Ermessungssache. Nach meinem "Gefühl" würde ich nicht weiter als 3 bis 4 Monate im 7er-Rhythmus gehen. Mich interessiert es wie es erfahrene MLRer sehen. Für mich ist dies einer Auseinandersetzung, darum beginne ich erst garnicht mit Kritik, sondern versuche ich mich in deren Betrachtungsweise zu versetzen.
Grundsätzlich meine ich, dass die Auslösungen im 7er-Rhythmus auch nicht alles anzeigen (dann hätte W.D. ja gar nicht erst anfangen müssen, auch andere Rhythmen zu untersuchen). Wenn ich dann hergehe und jedes Ereignis, von dem ich (!) meine, es müsse sich in einer ganz bestimmten astrologischen Methode abbilden lassen, deutend auf irgendwas in der Nähe zurechtpfriemele, komm ich ziemlich ins Unscharfe. Da schau ich doch lieber nach, ob nicht andere Astro-Kontexte plausiblere Zusammenhänge liefern.
Natürlich ist MRL eine von vielen Methoden. Methoden betrachte ich wie Werkzeuge. Der Anspruch ist m. E. sehr hoch, wenn ein Wekrzeug für alles brauchbar wäre. Gerade bei den heutigen Rechnern, ist es sehr "verführerisch", schnell mal eine andere Methode oder anderer Rhythmus und schon paßt es!
Was mich nachdenklich stimmt und letztlich für die Versuche mit der Entwicklung der FP das Motiv bildete, war der jeweilige "Sprung" in den Rhythmen, wenn's um ein Haus weitergeht (was mich auch an den anderen Verfahren stört, die jeweils für eine bestimmte Zeit lang gelten und dann "plötzlich" in ein ganz anderes Bild kippen) ... darum der Ansatz, ein progressives Verfahren zu basteln, das einerseits beim 7er-Rhythmus ansetzt und andererseits kontinuierlich in die Zeit hinein verläuft.
Als Krebs hätte ich gerne "weiche" übergänge, aber vieles in der Natur zeigt mir was anderes. Übergänge haben es m. E. in sich und wenn ich dabei an die Physik denke, mit das schwierigste, was es gibt. Ein leichtes Beispiel ist der optische Blick ins Wasser. Impuls (m1*v1 = m2*v2) liest sich leicht, wenn dem Impusübergang nicht betrachtet. Moderne Schiffe habe komische Nasen, was mit dem Übergang Wasser Luft zu tun hat. Sogar die Mathematik kennt Sprünge und Lücken in der Kurvendiskussion.
Mundan-Astrologie; Ingress
Stundenastrologie: Zeichenwechsel; Frage zu früh zu spät
....
Ich denke schon, daß W.D. sich damit auseinander gesetzt hat.
Auch das Häuser-Problem ist bekannt. Drum gibt es ja so viele Systeme. "Exakt" ist eigentlich nur ASC un MC! Beide habe einen sehr großen örtlichen Toleranz-Bereich.
Nicht vergessen sollte man den Zeitschlüssel:
1 Tag = 1 Jahr enspricht ein 360er Zeitschlüssel
1 Grad = 1 Jahr dann 360 mal 360 beim ASC
der 7er Rhythmus liegt dazwischen.
Andere Systeme haben einen anderen Schlüssel, ....
Ein Wald besteht ja aus Bäumen. Ist die Auflösung zu hoch, istnicht mehr erkennbar, aus welchen Bäumen der Wald besteht oder was sich im Unterholz so alles tut. Mein Leiblingssatz dazu kennst du ja: Eine Landkarte ist ein Abblid der Landschaft und der Landschaft ist es egal, wenn die Landkarte nicht stimmt.
Auch nicht zu vergessen werden sollte, daß die meisten Prognose-Werkzeuge in einer Zeit entstanden sind, als es noch keine PC´s gab.
Man fixiere eine Klarsichtfolie im Mittelpunkt des Radix, zeichne das Radix nach und dreht ein Grad pro Jahr = Sonnenbogen-Direktion.
Bevor wir uns ganz in der Methodik verirren, sollten wir eines nicht vergessen. Die Astrologie gibt uns die Möglichkeit die Welt symbolisch, analog und systemisch zu sehen. Und durch die veränderte Sichtweise biete sie andere Lösungsansätze.
D.