Meine große Liebe aufgeben, weil es meine Großmutter getan hat?

timbuktu schrieb:
ich fand es wichtiger, daß meine Großmutter mit diesem Mann zusammensein kann als am Leben zu sein.


Dieser Satz läßt bei mir alle Alarmglocken schrillen!

Ich mutmaße jetzt mal sehr wild ( nimm dir wenn etwas bei dir Resonanz auslöst und den Rest vergiss ganz schnell wieder)

Was für eine frau stellt, die Verbindung zu jemand höher als das eigene leben?
Was für (selbst)werte gibt es in deinem Leben?
Was für eigene Wünsche, Bedürfnisse und Ziele?
Was GENAU macht es so erstrebenswert mit DIESEM Mann verbunden zu sein? ( ist das real oder oft nur eine Vorstellung davon was real möglich wäre - wie zum Beispiel Kinder)
Wie ght es dir, wenn du mit ihm zusammen bist (und zwar unter der Vorraussetzung, dass du jegliche Vorstellung, und Interpretation wegläßt)

Mein Rat wäre: Nimm wahr, was IST. Und NUR das.

Dann wird es sich klären..........so oder so.

lg meetic
 
Werbung:
hr Lieben,

nachdem ihr mir vor ein paar Wochen mit meinem Fragen und Zweifeln geholfen habt, möchte ich Euch nun auch nicht vorenthalten, wie es weiterging...

Ich habe also an dem Aufstellungwochenende teilgenommen, es war eine recht kleine aber grossteils angeheme Gruppe. Die Leiterin hat sich mit jedem Aufstellenden sehr viel Zeit genommen um sein Anliegen zu formulieren - um herauszuarbeiten worum es ihm eigentlich geht. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass dabei schon sehr viele Infos gegeben wurden, aber es hat sich trotzdem stimmig angefühlt.

Als ich dann dran war, hab ich versucht kurz die Situation zu schildern, in etwa "ich bin seit 10 Jahren in einer Beziehung, wünsche mir eine Ehe, er ist sich aber nicht sicher ob er sich eine Zukunft mit mir vorstellen kann." Darauf hin hat die Leiterin spontan gemeint, dass er also sich meiner nicht sher sicher sei, Angst davor hätte mich zu verlieren.

Schliesslich haben wir uns dann darauf geeinigt ihn, die Ehe mit Kindern und mich aufzustellen. Ich habe dann ihn und mich nebeneinander aufgestellt (obwohl ich ja eigentlich wuste, dass das für ein paar nicht optimal ist - aber es hat sich so einfach richtiger angefühlt) und die Ehe mit Kindern (EmK) im rechten Winkel zu uns, wir haben uns alle angeschaut.

Zuerst ist dann mal gleich die EmK ganz weit weg von uns, naja, fast gelaufen, hat sich mit dem Rücken zu uns gedreht und ihr war furchtbar kalt. Ich (also meine Stellvertreterin - aber ich finde es einfacher "ich" zu schreiben) hat sich dann gegenüber von ihm hingestellt, zwar mit etwas mehr Abstand (ca 1m) aber sie hatten warme Gefühle für einander. Allerdings konnten beide nur auf einen Punkt auf dem Boden zwischen ihnen schaun. Dort wurde dann noch eine Person hingelegt - sie hat gemeint sie gehört ganz klar zu meinem Freund, sei tot, ca in meinem Alter (28).

Die Leiterin hat mich dann gefragt, wer denn in seiner Familie in diesem Alter gestorben sein - aber da gibt es nichts. Wir haben dann weiter in Richtung Verlust usw. gearbeitet - es wurde auch noch sein leiblicher Grossvater aufgestellt, der von seiner Frau, also der Grossmutter von meinem Freund, und aus der ganzen Familie, scheinbar ohne Grund, verstossen wurde. Er hat weder zu seiner Tochter (der Mutter meines Freundes) noch zu meinem Freund Kontakt, obwohl sie alle in der selben Strasse, 5 min voneinander entfernt wohnen. Das hat es der Person die am Boden lag, zwar etwas leichter gemacht, der Grossvater hatte aber nicht wirklich eine wichtige Rolle in der Aufstellung.

Wir konnten auch nicht klären wen oder was die am Boden liegende Person verkörperte. Die Leiterin hat dann auch gemeint, dass sie da einfach nicht weitermachen kann, weil das sein System sei, um das es geht.

Sie hat dann meine Stellvertreterin zu ihm den Satz "ich verlasse Dich nicht, ich kann Dir aber nicht versprechen nicht zu sterben" sagen lassen und dann auch "ich habe Verständnis für Dich und Dein System". Das hat sich bei ihm sehr gut angefühlt und er konnte dann auch, um die Person, die am Boden lag, herumgehen und sich gegenüber von mir aufstellen. Wir standen dann so ca 1/2 Meter auseinander, teilweise mit blick aufeinander, er hatteteilweise den Blick noch auf die Person die am Boden lag gerichtet. Es fühlte sich aber für alle Beteiligten gut an, die Emk hatte sich auch wieder zu uns gedreht, ihr war nicht mher kalt uns sie kam näher, stand so ca mit 2-3m Abstand von uns.

Das war dann das Ende der Aufstellung.

Ganz kurz danach fühlt ich mich dann wieder sehr hilflos - es liegt also bei ihm und ich kann nichts tun. Dann kam aber sehr schnell ein Gefühl der Erleichterung in mir hoch - ich muss ihn nicht verlassen, ich kann es einfach mal so nehmen wie es ist.

Ich fühlte mich einfach nur befreit.

Im Nachgespräch mit der Aufstellerin meinte sie dann auch, dass diese person, die am Boden lag, wohl weniger ein Mensch als vielmehr ein Gefühl ist. Verlustängste die mein Freund übernommen hat (und da gibt es gleich vielfach Möglichkeit dazu in seiner Familie) und die ihn daran hindern sich ganz fallen zu lassen. Im ganzen schien es sehr stimmig.

Ihm wollte und habe ich von er Aufstellung nichts erzählt (nur, dass ich eine gemacht habe) und habe zu ihm das wiederholt, was meine Stellvertreterin zu seinem Stellvertreter gesagt hatte. Er konnte, glaube ich, relativ wenig damit anfangen.

Jetzt, 1 Monat nach der Aufstellung holen mich meine Ängste und die Hoffnungslosigkeit wieder etwas ein, das Bedürfnis eine Entscheidung zu treffen und es nicht zu können. Ich versuche aber mich auf mich zu konzentrieren, mir gutes zu tun und die Energie nicht auf dieses Problem zu lenken.

Tja, und dann hat mich heute sehr berührt, was Rainhard (Walter R.) zu Sonnenschein772 in ihrem Thread "gemeinsame Fa mit Partner" gesgt hat.

Eines ist mir heute wieder klar geworden, auch wenn ich es nicht immer spüre, es bewegt sich was...
 
@Sitanka:

Tja, das hatten wir schon mal, vor Jahren (genaugenommen vor 7). Damals hat er sich von mr getrennt und kam dann 2,5 Monate später zurück.

Ich spiele einfach nicht genre Spielchen, das passt nicht in mein Konzept von einer erwachsenen, reifen Beziehung. Wenn ich mir von ihm trenne, dann weil ich das Gefühl habe, dass das das Richtige ist.
 
Liebe timbuktu,

was hier bei der ersten Aufstellung geschehen ist, ist eigentlich ganz schlimm: es hört sich stark nach einer spontanen, gemenischaftlichen Konstruktion einer erhofften "Lösungsgeschichte" an - mit dem eigentlich beim Lesen unerhörten Szenario (wundert mich, dass sich keiner daran gestossen hat), dass du darin eigentlich keinen Platz zum Leben hast! Viel schlimmer, dich gibt es nicht mal! 8-O Ein Glück, dass Du mit beiden Beinen offenbar "fest genug am Erdboden stehst" (insbesondere während der Aufstellung selbst), dies für Dich als nicht wirklich stimmig zu empfinden und auf Deiner Suche nach einer Lösung nicht an diesem Punkt stehenbliebst.

Ich fand an dieser Stelle den Kommentar von Walter R. schön, dass die Situation der Grossmutter mit Dir nicht unbedingt etwas zu tun haben muss (auch, wenn es eine vermeintlich "wunderbare" Erklärung wäre :cool:), sondern es wichtig ist, sich auf das zu konzentrieren, was wirkt.. und das war es ja offenbar nicht.

Deine zweite, beschriebene Aufstellung empfand ich als typisches Beispiel, dass eben auch Aufstellungen keine Wunder bewirken können. Sie können manches klarer machen, einen vorübergehenden 'psychischen Kick' bewirken, aber den mitunter steinigen Weg muss man halt auch noch gehen, wenn man einen besseren Überblick über die vor einem liegende Wegstrecke gewonnen hat. ;-)

Merkwürdig, beim Lesen Deiner Beschreibung dieser Aufstellung kam in mir eine ähnliche Assoziation angesichts der am Boden liegenden Gestalt: Zweifel, Unsicherheit, Angst. Genau das Zaudern, das aus Deiner Beziehungsbeschreibung so herausklingt, und scheinbar (!) so stark von ihm ausgeht.

Ich weiss nicht, ob Du auch eine Psychotherapie machst, aber vielleicht magst Du dem Gefühl, das Dir da so zu schaffen macht, auch dieser "undurchdringbaren Nebelmauer", die Dein Freund da vor Dir aufzieht, mal in einem eher langsamen Kontext einer PT nachgehen, statt sozusagen eine "Instant-Lösung" bei einer Aufstellung zu suchen. Ich habe den Eindruck, dass es für dieses Problem keine entdeckbare "Stopp-Taste" gibt, sondern ein ganz "traditioneller" ;-) Lernprozess ansteht. Ein Lernprozess, der mit der Frage des Geliebt-Werdens zu tun hat, und der Frage, welchen Preis man für emotionale Kompromisslösungen zu zahlen bereit ist .... auch Fragen der Selbstsicherheit in einer Partnerschaft.

Beste Grüße und alles Gute
rlfe
 
Werbung:
Lieber rlfe,

interessant, was Du zu meiner 1. Aufstellung sagts - es war aber nicht so, dass das das Ende der Aufstellung war. Es war, so wie ich das verstanden habe, ein Mittel um mir aufzuzeigen, welche Folgen es für mich gehabt hätte, wenn meine Grossmutter diesen Mann nicht aufgegeben hätte (weil ich mich in der Aufstellung viel mehr dagegen gewehrt habe, als die Stellvertreterin miener Grossmutter). Diese Situation wurde nicht belassen. Meiner Grossmutter hat sich dann, wie im echten Leben, von diesem Mann verabschiedet, und die Aufstellung ging in eine andere Richtung weiter.

Von meiner 2. Aufstellung habe ich mir eigentlich auch kein Wunder erwartet (naja, vielleicht ein klein wenig erhofft, wenn ich ehrlich bin ;.) ). Aber es war viel mehr für mich ein "Nachschauen" ob es da etwas gibt, auf meiner Seite, von mir, was ich ganz übersehe.

Und ja, ich mache auch eine Psychotherapie "Existenzanalyse und Logotherapie" nach Viktor Fankl. Bzw habe ich damit im Feber 05 angefangen und musste sie dann leider im Oktober 05 unterbrechen, weil ich beruflich für 1 Jahr in die Schweiz gegangen bin. Ich merke, wie mir die Arbeit mit mir, an mir sehr fehlt, wie ich einfach manchmal das Gefühl habe in den ersten Monaten der Therapie Dinge erkannt, wahrgenommen zu haben, aber keine Werkzeuge in die Hand bekommen habe, um damit umzugehen.

Ich werde im Oktober 06 wieder nach Ö zurückkehren und möchte dann auch meine Therapie fortführen - sofern ich die Finanzierung irgendwie regeln kann.
 
Zurück
Oben