Mein Mann ist tot....

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.....einfach letzten Dienstag tot umgefallen. Einfach so...dabei waren wir doch erst ein halbes Jahr verheiratet.
Er war Geschäfft, hat sich einen Kaffee geholt, wollte den LKW laden und mit einem mal fiel er in sich zusammen und war tot.
Um 4.45.
Um halb sechs standen zwei Polizisten vor meiner Tür ..... ich kann es noch nicht glauben.
Ich habe ihn besucht....jeden Abend.....wir haben für ihn gesungen, geräuchert, haben die Elemente gerufen....es war grauenvoll und wunderschön. Er sah aus als tät er gleich die Augen aufmachen und fragen was wir hier tun.
Freitag war die Trauerfeier.... er war so kalt.....aber so wie immer...wißt ihr ....einfach wie immer. Sah aus als schliefe er.
Nächste Woche ist die Beerdigung..... ich habe Angst
Die ganzen Tage habe ich viel geweint, geschrien....doch jetzt bin ich wie ferngesteuert. Bin nicht bei mir. Meine Welt steht still. Ab Montag will mein Arzt mich wieder gesund schreiben - ich weiß ja das Arbeiten...Routine vielleicht gut ist....aber ich habe ein Gefühl von der Ruhe vor dem Sturm. (ich arbeite im Kindi und weiß garnicht wie ich mich zusammenreißen soll, will die Kinder nicht belasten)
Jetzt sitz ich hier....schreibe.....weiß nicht was ich tun soll, bin so funktional....sauge Staub, putze, koche, gehe einkaufen.....aber alles so hohl.
Kann auch grad nicht weinen - schlimm oder ?
Ich würde mir gerne einen Baum suchen.....aber welchen....würde gerne ein Plätzchen schaffen...aber wo..... vielleicht hinter unserem Garten ? Da fließt ein kleiner Bach......ich bin so leer....so unsicher.....weiß nicht wohin.
Hallo liebe Chaya!
Als erstes spreche ich Dir mein aller tiefstes Mitgefühl aus, obwohl ich mir vorstellen kann, daß Dich das zur Zeit nur wenig trösten wird.
Doch mein Herz ist bei Dir!
Ich habe meinen Mann vor 2 Jahren gehen lassen müssen, deshalb kann ich Deine Verzweiflung, Deinen Schmerz & das Gefühl von "hohl sein", sehr gut nachempfinden.
Oh ja...ich kenne das Gefühl sehr gut...so fühlte auch ich mich...einfach nur leer...lief rum wie ein Roboter & es gab nichts, was mich irgendwie interessierte.
Auch mein Wissen darum, daß ein Leben niemals vergeht...das "seine" Liebe immer bei mir sein wird & ich niemals allein bin, hat mir nicht im geringsten geholfen, denn mein Schmerz war viel größer, als alles was ich bis dahin erlebt hatte...es gab einfach nichts was mir half...noch nie fühlte ich mich so hilflos, gegenüber meiner eigenen Gefühle & der Welt...alles war irgendwie fremd.
Auch habe ich mir ständig Gedanken darüber gemacht, daß "er" ja nicht möchte das ich traurig bin & ich habe alles mögliche versucht, um ihm gerecht zu werden, damit er in der Anderswelt glücklich sein kann.
Doch mir ging es so schlecht...ich war fest überzeugt davon, nie wieder in meinem Leben lachen zu können...
Meine Verzweiflung war so groß, daß ich all das, was ich an Glauben schon lange in mir hatte vergaß & das, was schon immer meine Wahrheit war, hatte komplett an Bedeutung verloren...jedenfalls für eine gewisse Zeit.
Alles was ich wußte & woran ich glaubte traf nur für andere Menschen zu, aber nicht für mich selbst.
Ich konnte & kann anderen Menschen dies bezüglich meistens helfen, doch gegen meine eigenen Gefühle war ich so machtlos, daß ich drohte, auch körperlich krank zu werden.
Dann tat ich das, was Madma Dir schrieb...habe mir einen schönen Platz bei uns am Meer gesucht (ich wohne auf einer Insel), an dem wir beide oft waren & an den ich auch jederzeit zurückkehren kann.
Dort habe ich mich in den Sand gesetzt, mit Blick auf das Meer (fühle mich dort Gott immer sehr nah), um dort meinen Gedanken & Gefühlen freien Lauf zu lassen...
Zuerst habe ich geweint & geschrien...fast bis zur Erschöpfung...war völlig hinüber, aber dann fing ich mit ihm zu reden an.
Habe lange zu ihm gesprochen...ihm alles gesagt was ich fühlte, & plötzlich überkam mich eine Liebe, seine Liebe...sie war so deutlich spürbar, als würde er selbst neben mir sitzen & mich trösten wollen.
Es war wirklich als würde er neben mir sitzen, um mir zu sagen...Schatz, mir geht es so gut...das einzige was mir jetzt noch fehlt, ist das es Dir wieder gut geht...diese Worte hatte ich immer wieder im Kopf.
So saß ich da...mehrere Stunden vergingen & ich fühlte mich, als würde die Liebe, das Leben, mein Leben so langsam in mein Herz zurückkehren.
Es war als würde mir jemand einen Teil vom Leben, daß in mir verloren gegangen war, in kleinen Teilen wieder einhauchen. Unbeschreiblich!
Ich kann es wirklich nicht besser beschreiben, weil es um reine Gefühle ging, doch bin ich mir sicher, war es die Liebe selbst, die zu mir sprach...die mich fühlen ließ...alles ist gut.
Ich hatte ihn vorher schon "ins Licht geschickt", doch glaube ich heute, so wirklich losgelassen, hatte ich ihn erst zu diesem Zeitpunkt...dort am Strand.
Deshalb möchte auch ich Dir ans Herz legen, was schon die Madma Dir schrieb...suche Dir einen schönen Platz...Du schriebst von einem Baum...Du wirst es schaffen...Dein Herz wird Dich führen.
Es war das Einzige was mir geholfen hat, um wieder zu meinem göttlichen Selbst zurück zu fühlen.

Auch das Du liebe Chaya nicht mehr weinen kannst, bezeichne es bitte nicht als "schlimm"...ich war auch teilweise wie leergeweint, da ist man dann irgendwie abgeschaltet...fremd...alles funktioniert einfach nur noch...irgendwie.
Das hat sich bei mir nach & nach wieder aufgelöst...es kamen wieder Tränen & wirkte sehr befreiend.

Was Deine Arbeit mit den Kindern betrifft, möchte ich Dir gerne sagen, daß es wirklich gut für Dich wäre, wenn Du wieder "abgelenkt" wärst...so weit wie es eben geht & ich glaube nicht, daß Du die Kinder wirklich belasten würdest...sie zwar sehr feinfühlige Wesen sind, jedoch werden sie Dir bestimmt einen liebevollen Trost einer ganz anderen Art spenden können.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe & drück Dich in Gedanken - ralrene:trost:
 
Liest man die Tageszeitung, so finden sich jeden Tag Todesanzeigen.

Manche können es gar nicht fassen, das der Mensch sterblich ist.

Du hast mein Mitgefühl und jetzt beruhige dich wieder, denn das Leben geht weiter. :trost:
 
Hallo Chaya,
mein tiefes Mitgefühl sei dir versichert.
Ähnlich erging es auch mir, deswegen kann ich mit dir fühlen.
Möge dir Kraft gegeben werden in diesen Tagen der Trauer, damit du deinen Schmerz tragen kannst.
Alle guten Wesen seien mit Dir... und doch...

Unsere Toten sind nicht abwesend, sondern nur unsichtbar.
Sie schauen mit ihren Augen voller Liebe und Licht
in unsere Augen voller Trauer.

Mögen dir diese Worte ein wenig Trost sein
von alleins.
 
Vielen lieben Dank für all Eure Gedanken und Worte...
Es ist immernoch alles wie in einem Albtraum...mal gehen Tage ins Land und alles scheint gut. Und dann kommt etwas winzig Kleines und ich falle in ein Loch.

Ich arbeite wieder regelmäßig, habe in unserer Wohnung auch schon das eine oder andere verräumt...habe viel mit ihm gesprochen....und doch scheint es nicht real.
Derzeit laufe ich wie eine Wahnsinnige spazieren....stundenlang....mit meinem I-Pod auf den Ohren, weil ich einfach nichts und niemanden hören möchte.
Aber es tut mir gut.

Ich war schon am überlegen ob es Möglichkeiten gibt nochmal mit ihm in Kontakt zu treten....aber ich kenne niemanden der z.B. channeln würde...geschweige denn das ich mich mit der Materie auskennen würde....
Andersherum....was soll mir das bringen.....es geht ihm sicherlich gut..wo auch immer er ist.
Auch wenn ich ihm noch soviel sagen möchte. Es ist verrückt - mit einem mal glaubt man soviel versäumt zu haben, so wenig gesagt zu haben, was im Grunde ja nicht stimmt.

Im übrigen habe ich das Gefühl völlig in der Luft zu hängen...nichts scheint mehr richtig zu sein, weder der Wohnort noch der Job.
Ich hoffe bloß´das sich dieser Zustand mit der Zeit beruhigt. Er macht mir Angst.
 
Liebe Chaya,

es werden bald immer öfter die Momente kommen, wo du ihn bei dir spürst und dich geborgen fühlst, ohne traurig zu sein. Es ist seltsam aber ich habe das Gefühl, dass ich jetzt mehr mit meinem Mann verbunden bin wie früher. Er ist da, er begleitet mich und unsere Liebe geht weiter. Es ist nur eine scheinbare Trennung auf Zeit.

Diese tiefen Löcher in die man fällt, kommen zwar immer wieder. Aber nicht mehr so häufig und nicht mehr so tief. Ich habe meinen Mann vor 8 Monaten verloren und ich habe für mich ein Ritual gefunden, welches mir sehr hilft. Jeden Abend vor dem Einschlafen, wenn ich schon im Bett liege, rede ich mit ihm. Ich erzähle ihm was ich fühle, wie es mir geht und dass ich ihn liebe. Wenn der Tag allzu schlimm war, freue ich mich wieder auf die Zeit vorm Einschlafen. Denn diese Zeit gehört nur uns und niemand kann sie uns nehmen.

Ich wünsche dir noch sehr viel Kraft.

LG
Hoffnung
 
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Hallo! Bei mir sind 2 Kinder in der ss gegangen und meine Mutter vor 3 Wochen!

Ich für mich finde zb nicht, dass ich ihr hät noch so viel sagen können, denn das funktionier jetzt immer noch, wenn nicht sogar besser. Unser Verhältnis war auf Grund Belastungen durch krankheit jetzt nicht das innigste und jetzt? Jetzt kann ich ihr 5mal am Tag sagen, dass ich sie liebe :) auch hat sie ihren Enkel hier nicht mehr kennenlernen dürfen- er kommt erst in 3 Wochen. Aber sie hat ja jetzt schon die Möglichkeit und sieht dann sowieso alles von drüben. Ich für mich denke- wir haben nix versäumt und eigentlich geht fast alles "normal" weiter und doch anders!

Alles liebe
 
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