Hallo
sage schrieb:
D.h. sie wüßten, was Menschenmenge, fähnchenschwenkend bedeutet und auch, daß die menschliche Gastfreundschaft sich in der Regel durch ein Dinner zeigt, bei dem meist auch Fleisch angeboten wird.
Und sie würden wie jeder Forscher, der zu einem unbekannten Stamm kommt und die dortige Gastfreundschaft in Anspruch nimmt, sich überwinden oder gute Gründe anführen, die die Gastgeber nicht verletzen, warum sie es nicht essen können.
Obwohl ich schon wegen der außerirdischen Tiere hoffe, dass die Aliens vegetarier sind finde ich, gerade der Fleischverzehr ist ein interessanter Diskussionspunkt.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Biochemie der Besucher auf Kohlenstoff beruhen würde. Der ermöglicht aufgrund seiner Eigenschaften einfach die größte Vielfalt an Verbindungen und Molekülen. Beispiel Kohlendioxid. Pflanzen bauen mit Hilfe des Sonnenlichts aus dem Kohlenstoff des CO2s Zucker, Tiere verbrennen diesen wieder zu CO2. Man stelle sich einen ähnlichen Prozess mit Siliziumdioxid vor, auch bekannt als Quarz.
Auch wurden - soweit ich weiß - schon organische Moleküle wie Ameisen- und Essigsäure, Ethanol, Aceton usw. in protoplanetaren Nebeln gefunden, in Staubwolken um junge Sonnen also, aus denen Planetensysteme entstehen.
Dass auch auf der Basis Kohlenstoff eine exotische Biochemie möglich ist, zeigen die sogenannten schwarzen Raucher auf dem Meeresgrund. Dort hat sich ein Ökosystem entwickelt, dass nicht auf Sonnenlicht als Energielieferant angewiesen ist, sondern auf Schwefelwasserstoff, der von den heißen Quellen ausgestoßen wird. Ob sich unter solchen Bedingungen allerdings höheres oder gar intelligentes Leben entwickeln kann, halte ich für fraglich.
Nehmen wir einfach mal an, die Außerirdischen atmen wie wir Sauerstoff und verbrennen damit Kohlenstoffverbindungen zu CO2 und Wasser. Dann stellt sich immer noch die Frage, ob sie mit unserer Nahrung etwas anfangen können.
Da ist zm Einen der Zucker bzw. die Stärke. Es gibt ja schon bei Menschen Unverträglichkeiten z.B. für Frucht- oder Milchzucker. Wie wird das erst bei den Aliens aussehen?
Auch Fett wird nicht nur verbrannt und an den Hüften gespeichert, sondern dient als Lösungsmittel für Vitamine oder zum Aufbau von Zellmembranen usw. Alles sehr speziell und spricht auch nicht unbedingt für die Verwertbarkeit unserer Nahrung für die hypothetischen (!) Besucher.
Und nun zum Fleisch, also zum Protein bzw. Eiweiß. Das wird beim Verdauen in Aminosäuren zerlegt, von denen bei allen Lebensprozessen auf der Erde nur 20 verschiedene Verwendung finden. Ich kenne mich damit nicht gut genug aus und weiß nicht, ob diese 20 besondere Eigenschaften aufweisen, die es denkbar machen, dass auch Außerirdische zumindest einen Teil dieser Aminosäuren verwerten können. Gerade beim irdischen Fleisch halte ich es aber für am unwahrscheinlichsten, dass der Alienmagen es verarbeiten könnte.
Meiner Meinung nach müssten die, die sich für "stehenbleiben und Ruhe bewahren" oder "freundlich Winken" entschieden haben also zumindest nicht befürchten, gefressen zu werden.
Das sind alles nur Laienhafte Betrachtungen von mir. Gibt es Meinungen dazu oder jemanden, der sich mit Biochemie etwas auskennt?
Ach ja - was wäre, wenn es sich bei den Aliens um intelligente Pflanzenwesen handelte und wir denen herausgerissene Salatherzen und zerstückelte Babytomaten anböten?
Gruß
McCoy