na eigentlich geht es mir nicht um Konkretes, sondern um Allgemeines. Es heißt z.B. Träumer verändern diese Welt. Und das sind ja am ehesten die Künstler unter uns. Man weiß ja, dass zuerst immer einmal eine Idee oder Eingebung da sein muss. Wenn dann die Kraft zur Umsetzung vorhanden ist, werden aus diesen Ideen Wirklichkeiten. Ob das jetzt ein Bild ist, ein Gebäude, eine Stadt, ein soziales Projekt... ein Lied, das viele Menschen bewegt und möglicherweise ein Umdenken bewirkt ...
die Geschichte der Musik find ich sowieso interessant - von den Minnesängern bis zum heutigen Tage ist das eine Riesenentwicklung gewesen, man kann sagen, eine eigene Evolution (eingegliedert natürlich in der Gesamtentwicklung der Menschheit), weil doch heute die SängerInnen sehr viel Einfluss haben und zu einer Riesenindustrie geworden sind und so nebenbei in den alten Schlössern einstiger KönigInnen wohnen.
Das war jetzt glaub ich einmal ausführlich genug.
Und dann kommt irgendein großes Naturereignis, was auch immer - Feuer oder Wasser - und warum auch immer und schwupp, alles oder vieles weg.
Alles eitel unter der Sonne heißt es bei Salomon.
Für mich ist Kunst auch was Großes, deshalb will ich glauben können, dass es der richtige Weg ist.
Liebe Grüße
Sevilla
LIebe Sevilla!
Ich weiss nicht, ob ich das richtig verstanden habe, worum es Dir geht. Das mit dem Feuer, warum es dann "weg" sein soll z.B. begreife ich nicht. Ich denke nicht, dass irgendetwas verloren gehen kann.
Zwei Beispiele: Wenn früher ein Bild gemalt wurde, so bedurfte es einer langen Lehre bzw. unheimlich viel Talent. Es dauerte Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte, bis z.B. Gegenstände oder ein Mensch wirklich realistisch in der Malerei dargestellt werden konnten.
Heute gibt es wahnsinnig viele Künstler, die das "im Blut" haben, die - ohne jahrelange Übung - bereits realistische Bilder hinkriegen, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan.
Ich glaube, dass die Kunst in sich eine Evolution durchmacht und sie inzwischen weit mehr Informationen in sich trägt als früher.
Das zweite Beispiel, von mir selbst: Ich habe in meiner Jugend manchmal Portraits gezeichnet. Dann kamen die Kids und ich hatte 20 Jahre keine Zeit dafür. Irgendwann wollte ich es wieder probieren und dachte mir, ich würde bei der Stunde Null beginnen müssen, weil 20 Jahre, da ist wieder alles weg.
Zu meinem Erstaunen war dem nicht so. Sondern genau das Gegenteil - es ging so gut, als hätte ich die 20 Jahre nichts anderes getan. Ich hatte in dieser Zeit "dazugelernt", OHNE zu üben. Ich war völlig baff, dass so etwas möglich ist.
Und das meine ich damit, dass ich glaube, dass sich Kunst unabhängig von den Künstlern weiterentwickelt - ich dockte damals an einer bestimmten Stelle an, diese ging irgendwie ohne mich weiter - und als ich wieder einstieg, war ich mitgegangen, ohne mir dessen bewusst zu sein.
Es gibt in meinen Augen kein Feuer, dass das zerstören kann. Bzw. wenn es das gäbe, würde sie genau dort wieder beginnen, wo sie aufgehört hatte.
Kunst sehe ich irgendwie als eigenständigen Prozess, der sich - vielleicht auch durch die inzwischen doch angewachsenen Menge an Künstlern bedingt - stetig weiterentwickelt. Es sind die Gedanken, Kreationen und Informationen von vielen, die in ein Ganzes einfließen und jeder partizipiert daran, egal, wann er einsteigt.
Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Liebe Grüße
Suena