Amant
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Ein bißchen was Amüsantes aus dem Politikgeschehen, heute am 05.10.2014:
Die Gesprächsprotokolle anläßlich seiner Memoiren von Altkanzler Kohl mit seinem Ghostwriter Heribert Schwan werden jetzt erstmalig veröffentlicht (Der Spiegel). 600 Stunden in 105 Sitzungen sind an Protokollen zusammen gekommen, bis Her Kohl sich auch von Herrn Schwan im Streit trennte.
Helmut Kohl rechnet ab, Spiegel 05.10.2014
Die Gesprächsprotokolle anläßlich seiner Memoiren von Altkanzler Kohl mit seinem Ghostwriter Heribert Schwan werden jetzt erstmalig veröffentlicht (Der Spiegel). 600 Stunden in 105 Sitzungen sind an Protokollen zusammen gekommen, bis Her Kohl sich auch von Herrn Schwan im Streit trennte.
"Wulff ist ein Verräter und eine Null"
Darin sagte er dem Bericht zufolge über Wulff: "Das ist ein ganz großer Verräter. Gleichzeitig ist er auch eine Null." Auch über seine Nachfolgerin Angela Merkel fand der Altkanzler wenig schmeichelnde Worte, schreibt der "Spiegel": "Frau Merkel konnte ja nicht richtig mit Messer und Gabel essen. Sie lungerte sich bei den Staatsessen herum, sodass ich sie mehrfach zur Ordnung rufen musste."
In Kohls Augen sei Merkel eine Frau, die er erst aus dem Meer der namenlosen Nachwuchspolitiker hätte fischen müssen und die sich dann zum Dank in den dunklen Stunden der Spendenaffäre von ihm abwandte, heißt es in dem Bericht. Vor allem ihre Europapolitik habe er kritisch gesehen. Über Merkel und den damaligen Unionsfraktionschef Friedrich Merz soll er gesagt haben: "Die Merkel hat keine Ahnung, und der Fraktionsvorsitzende ist ein politisches Kleinkind."
Über Blüm soll er zudem gesagt haben: "Da muss bei Blüm das Wort rein: Verräter. In irgendeiner Form." Dazu sei es zwar nicht gekommen, schreibt der "Spiegel". Aber in den Memoiren habe es später geheißen, es sei ein schwerer Fehler gewesen, bis zum Schluss an Blüm als Sozialminister festzuhalten. "Im Lichte der Ereignisse frage ich mich heute, wie ich mich so in seinem Charakter täuschen konnte."
"Volkshochschulhirn von Thierse"
In den Interviews äußerte sich Kohl auch zu der Revolution in der DDR. So habe nach Auffassung des Altkanzlers nicht in erster Linie die Bürgerrechtsbewegung zum Zusammenbruch des Regimes in Ostberlin beigetragen. "Es ist ganz falsch, so zu tun, als wäre da plötzlich der heilige Geist über die Plätze in Leipzig gekommen und hat die Welt verändert", sagte Kohl.
Und er ergänzte: "Von Gorbatschow bleibt übrig, dass er den Kommunismus abgelöst hat, zum Teil wider Willen, aber de facto hat er ihn abgelöst. Ohne Gewalt. Ohne Blutvergießen. Sehr viel mehr, was wirklich bleibt, fällt mir nicht ein."
Helmut Kohl rechnet ab, Spiegel 05.10.2014