König Kunde - ein Märchen

lotus-light

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Hi all,

also ich hab mich gestern mal wieder geärgert. Da gehe ich in einen Laden, der Laden ist leer, 3 Verkäuferinnen stehen hinter der Kassentheke und unterhalten sich. Ich wurde absolut ignoriert. Kein Guten Tag, oder kann ich Ihnen vielleicht helfen. Stattdessen quatschten die drei über Parfumproben, welche denn die Kollegin X genommen hat und dass die doch so toll duftet usw....

Ich hab mich dann aus dem Staub gemacht :escape:

Und irgendwie finde ich ist das kein Einzelbeispiel, oder wie seht ihr das, oder was habt ihr so erlebt?

Liebe Grüße

lotus light
 
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Einerseits - ja, so ähnlich habe ich auch schon einiges erlebt.
Dann mal ganz zu schweigen von der Qualifikation der jeweiligen Verkäufer...aber so ist es überall. Beim Arzt kann dir das gleiche passieren...

Ich ging mal in ein Sportartikelgeschäft, wollte mir einen Badmintonschläger kaufen und die Verkäuferin drückt mir den schwersten (!) in die Hand, weil der ja so toll sei. :escape:
(Für diejenigen, die es nicht wissen: Badmintonschläger sollten weitmöglichst leicht sein...10 g machen da schon viel aus)
Mit einem freundlichen Dank hab ich ihr dann erklärt, ich möchte mich alleine umschauen und aussuchen.
Dann wollte sie mir einen mit T-Stück einreden, der wäre das neuere Modell (T-Stück? *aaaargh*). Also wieder ein freundliches "danke, ich brauche keine Beratung".
Das hat NICHT gereicht, dann wurde ich schon etwas sauer und hab - noch immer ruhig - erklärt, ich bräuchte keine Beratung, da ich mich definitiv besser auskennen würde als sie. Ging scheinbar nicht anders...

Andererseits kenne ich auch nette Verkäufer bzw. Leutchen im Kundenservice, die wiederum mit den Kunden arg viel mitmachen und sich so einiges anhören müssen. Etwa werden sie z. T. persönlich beleidigt, weil ein Kunde mit dem Service oder einem Kauf etc. nicht zufrieden ist - obwohl die PERSONEN an und für sich ja nix dafürkönnen.

Einmal hab ich mich bei einer Behörde per Mail bedankt, weil etwas besonders gut, reibungslos und "kundenfreundlich" abgelaufen ist - die Dame hat sich total gefreut, den Lob ist selten zu hören, dafür umso öfter das Gegenteil.
Deshalb habe ICH für mich umgesetzt, mich nicht "nur" zu beschweren wenn etwas nicht passt, sondern auch nettes Feedback zu geben, wenn ich zufrieden bin.

Grüße,

Shanna
 
Shanna1 schrieb:
Einmal hab ich mich bei einer Behörde per Mail bedankt, weil etwas besonders gut, reibungslos und "kundenfreundlich" abgelaufen ist - die Dame hat sich total gefreut, den Lob ist selten zu hören, dafür umso öfter das Gegenteil.
Deshalb habe ICH für mich umgesetzt, mich nicht "nur" zu beschweren wenn etwas nicht passt, sondern auch nettes Feedback zu geben, wenn ich zufrieden bin.

Grüße,

Shanna

Hallo Shanna,

danke für deinen Beitrag. Was du schreibst, sich zu bedanken, wenn man einen freundlichen Verkäufer an der Hand hatte, das mache ich auch :)
Beschweren tue ich mich nur, wenn mir die Hutschnur mal platzt, eher selten.

Liebe Grüße

lotus light
 
lotus-light schrieb:
Beschweren tue ich mich nur, wenn mir die Hutschnur mal platzt, eher selten.

Ich finde, DAS kann schon zu spät sein. Man kann ja freundlich anmerken, wenn man mit etwas nicht zufrieden ist - muß ja nicht "böse Beschweren" sein. Denn nur mit angebrachter (sachlicher) Kritik kann der Dienstleister etwas verbessern.
Mache ich übrigens auch, wenn mir etwas besonders auffällt - und ist bis jetzt noch immer gut angenommen worden. Allerdings - dabei hatte ich nicht mit Dienstleistern "persönlich" Kontakt, sondern eher mit Internetshops, bei denen ich einkaufe.

Lg

Shanna
 
Also ich mag Supermärkte lieber, als Tante- Emma- Läden, ich fühle mich überfordert, wenn eine Verkäuferin ständig hinter mir herschwänzelt und fragt: "Bitte schön? Was darf´s denn sein? Kann ich Ihnen helfen? Blablablabla!" Und beim Gewand: "Das steht Ihnen aber super! Wollen Sie nicht auch noch diese Tasche dazukaufen, oder den Gürtel? Würde doch soo gut dazupassen!":bwaah:


Ich weiß selbst, wovon ich spreche: Ich arbeite in einem Bioladen. Die Leute verlangen dort von mir, dass ich sprichwörtlich Ernährungswissenschaften studiert habe, nebenbei noch Medizin, Psychologie etc., und außerdem dass ich den Preis eines jeden einzelnen Produktes auswendig weiß und- natürlich- schon jedes Produkt probiert habe, ob es mir schmeckt oder nicht! Oder vielleicht auch noch Anti- Falten- Cremes, obwohl ich garkeine Falten habe!

Einerseits werden absolute Kompetenz, beinahe schon ar§$%kriecherische Freundlichkeit und vielleicht auch noch die Zeit, einem jeden Kunden mindestens 10 Minuten zu opfern für dessen seelische Probleme, abverlangt, zudem muss man sich auch noch die eine oder andere sexistische oder anzügliche Bemerkung ohne mit dem Finger zu zucken von irgendwelchen frustrierten alten Männern anhören, andererseits ist Verkäufer einer der Jobs in Österreich, der (nach Frisör, glaube ich) lt. Kollektivvertrag am Niedrigsten bezahlt wird.

Wenn ich selbst einkaufen gehe, versuche ich, so rücksichtsvoll wie möglich zu sein, mich z.B. nicht über jeden Unsinn zu beschweren (und schon garnicht über die Preise, die niemals der Verkäufer festgelegt hat), mich an der Kasse nicht vorzudrängeln und nicht unfreundlich zu demjenigen zu sein, der an der Kasse sitzt.

Wenn man als Kunde halbwegs freundlich oder zumindest neutral mit seinen Mitmenschen umgeht, wird man auch freundlich oder zumindest neutral behandelt.

Ich stelle mich sicherlich kein zweites Mal in den Verkauf, wenn meine Chefin in Pension geht.

Und wieso sollte überhaupt der Kunde König sein? Er braucht eben gewisse Dinge, die ihm der Verkäufer verkauft, und so wäscht eine Hand die andere. Ich sehe mich auch nicht als König, wenn ich zum Spar einkaufen gehe.
 
Hallo Lillian,

schön, auch mal die "andere Seite" lesen zu können.

Lillian schrieb:
Einerseits werden absolute Kompetenz, beinahe schon ar§$%kriecherische Freundlichkeit und vielleicht auch noch die Zeit, einem jeden Kunden mindestens 10 Minuten zu opfern für dessen seelische Probleme, abverlangt, zudem muss man sich auch noch die eine oder andere sexistische oder anzügliche Bemerkung ohne mit dem Finger zu zucken von irgendwelchen frustrierten alten Männern anhören, andererseits ist Verkäufer einer der Jobs in Österreich, der (nach Frisör, glaube ich) lt. Kollektivvertrag am Niedrigsten bezahlt wird.

Mir persönlich reicht grundlegende Kompetenz oder zumindest das Wissen des Verkäufers, daß er sich eben NICHT auskennt - dann aber nicht groß reden sollte. Und ich finde es selbstverständlich, daß ein Verkäufer sich selbst ein bisschen über die Produkte informiert. Ein Sportwarenverkäufer braucht jetzt nicht zu wissen, welche Geschwindigkeit dieser und jener Tennisball bekommen kann, aber zumindest wissen, wie die Dinger aussehen - überspitzt formuliert.
"Kriecherische" Freundlichkeit brauch ich persönlich nicht, werd aber gerne freundlich begrüßt oder zumindest zurückgegrüßt.

Lg

Shanna
 
Lillian schrieb:
Und wieso sollte überhaupt der Kunde König sein? Er braucht eben gewisse Dinge, die ihm der Verkäufer verkauft, und so wäscht eine Hand die andere. Ich sehe mich auch nicht als König, wenn ich zum Spar einkaufen gehe.

Hallo Lillian,

danke für deinen Beitrag.

Also ich setze mir immer erst ne Krone auf, wenn ich ein Geschäft betrete :koenig:

König Kunde ist eine Redensart, die ich bewußt als Titel gewählt habe, denke mal das war mal ein Slogan einiger Geschäfte ...

Ne Spaß beiseite, ich möchte als Kunde einfach wahrgenommen werden, darum geht es mir. Jemand der auf Schritt und Tritt hinter mir herschleicht ist mir auch nicht angenehm. Aber vielleicht mal Grüßen, fände ich seitens des Verkäufers schon schön.
Manchmal kommt man sich ja schon vor wie ein lästiges Subjekt ... dass die Verkäufer am Tratschen hindert, wenn man den Laden betritt.

Wenn ich einen Job als Telefonistin annehme, dann sitze ich ja auch nicht wie ein Sack Kartoffeln neben dem Telefon und lasse es läuten und lese währenddessen in einer Zeitung ...

Und um nochmal auf Verkäufer zurückzukommen ich habe auch schonmal unglaubliche Antworten die an Frechheit grenzten erlebt, auf eine ganz normale Frage ...

weiterhin wünsche ich allen ...

*happy shopping*

lotus light
 
Shanna1 schrieb:
Hallo Lillian,

schön, auch mal die "andere Seite" lesen zu können.



Mir persönlich reicht grundlegende Kompetenz oder zumindest das Wissen des Verkäufers, daß er sich eben NICHT auskennt - dann aber nicht groß reden sollte. Und ich finde es selbstverständlich, daß ein Verkäufer sich selbst ein bisschen über die Produkte informiert. Ein Sportwarenverkäufer braucht jetzt nicht zu wissen, welche Geschwindigkeit dieser und jener Tennisball bekommen kann, aber zumindest wissen, wie die Dinger aussehen - überspitzt formuliert.
"Kriecherische" Freundlichkeit brauch ich persönlich nicht, werd aber gerne freundlich begrüßt oder zumindest zurückgegrüßt.

Lg

Shanna


Gut, jemanden zu grüßen, das ist jetzt nicht etwas, wo einem ein Stein aus der Krone fällt. Aber "Grüß Gott, gnädige Frau, womit kann ich Ihnen behilflich sein?".... oder: "Grüß Gott, Frau Doktor!" obwohl der Ehemann der Doktor war....
Was ich persönlich nicht leiden kann, ist wenn ich geduzt werde, insbesondere mag ich das nicht, wenn mich ältere Leute duzen (ich bin bald 25!:angry2: ), hab ich zuerst vergessen noch zu sagen! Aber wenn das passiert, darf man auch nix sagen, als Verkäufer!

Ein bißchen über die Produkte informieren (zumindest zu wissen, dass eine Anti- Aging- Creme eine Creme gegen Falten ist:) )ist schön und gut und sollte auch sein. Aber gerade in der Branche, in der ich tätig bin, ist es Gang und Gebe, dass die Leute im Billa irgendwelche "Ja, natürlich"- Produkte kaufen, und die Informationen über diese biologischen Produkte dann von Tante- Emma- Läden wie unserem holen- gratis noch dazu, man darf auch hier wieder seinen Unmut nicht äußern- da ist dann Schluß mit lustig.

Wir Verkäufer bekommen den ganzen Frust bzw. die ganze Langeweile, die sich tagsüber bei den Leuten ansammeln, ab. Vielleicht ist es dann verständlich, wenn man als Kunde ab und zu nicht SOFORT begrüßt wird...

****Seufz****
 
Auch Verkäufer/innen sind ganz normale Menschen, die mal ihren guten und mal ihren schlechten Tag haben.

Wenn ein Verkäufer unfreundlich erscheint, kann es natürlich daran liegen, dass er private Probleme hat, vielleicht zusätzlich auch noch kurz vorher einen besonders patzigen, arroganten Kunden und dies noch nicht so ganz verdaut hat, es also gar nicht persönlich meint.

Solange die Unfreundlichkeit nicht allzusehr ausartet, nehme ich es dessen eingedenk immer hin, schliesslich weiss man nie, wie es in dem Gegenüber aussieht.
 
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lotus-light schrieb:
Hallo Lillian,

Manchmal kommt man sich ja schon vor wie ein lästiges Subjekt ... dass die Verkäufer am Tratschen hindert, wenn man den Laden betritt.


lotus light


Also das finde ich auch etwas... naja.. komisch:) Das wäre einer der verschwindend wenigen Gründe, wegen denen selbst ich mich beschweren würde, denn schließlich muß jeder seine Arbeit verrichten, auch wenn er keine Lust dazu hat, und es fällt nicht unter Arbeit verrichten, wenn man einen normalen Kunden wie ein lästiges Subjekt behandelt oder gar ignoriert.

Und fürchten sollte man sich vor einem Verkäufer definitiv nicht müssen:)
 
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