Kleine Geschichten und Gedichte

Danke, lieber Tolkien :)

ja, du hast recht.
Es ist alles genau so passiert. Allerdings ist es schon 10 Jahre her, dass ich diese Geschichte zur Verarbeitung aufschrieb.
Wir blieben noch weitere schöne 15 Monate "zusammen" bis unser Weg zunächst beendet war.
Er ging in eine Beziehung, ich auch. Doch wir blieben immer liebevoll miteinander im Kontakt -bis heute, wenn auch dazwischen manchmal Monate ohne eine gegenseitige Meldung liegen.
Er ist schon ein Seelenpartner von mir, übrigens auch eine Jungfrau :)
Ich habe ihn sehr geliebt, doch damals war er noch nicht so weit. Er musste noch seinen Weg der Erkenntnis gehen.
Trotz meiner neuen Beziehung liebte ich ihn weiter - 8 Jahre lang. Erst dann konnte ich die Liebe auf partnerschaftlicher Ebene verlassen.

Vor ungefähr zwei Jahren war ER dann so weit, dass er auf mich zu kam und sich wohl auch eine Partnerschaft mit mir vorstellen konnte, jedenfalls machte er diese Anstalten. Doch es war zu spät. Diese Art der Gefühle waren inzwischen bei mir weg.

Ein Jahr zuvor erzählte er mir noch, dass er mich wirklich liebt. Eine Liebe, die immer bestehen bleiben wird, auch heute noch, aber eben auf einer anderen Ebene. Doch es macht die Liebe ansich nicht schlechter.
Ich weiß, dass wir immer miteinander verbunden sein werden und das ist ein schönes Gefühl.

Ich habe ihn wirklich bedingungslos geliebt damals. Das merkte ich daran, dass ich nie eifersüchtig auf seine neue Freundin war :) Ich wollte immer nur, dass er glücklich ist.

Man merkt, dass es was "Tiefes" war - sehr schön . Danke! :)
 
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Wenn die Gefühle,
nach ihm greifen,
mit aller Kühle,
ins Dunkel schleifen.

Wenn seine Sinne,
die er grad noch hatte,
wie eine Spinne,
eingewebt in Watte.

Wenn er hilflos,
wie betäubt
und alle Welt,
ihn nur beäugt.

Dann will er schreien,
es soll alles raus,
will sich befreien,
von diesem Graus.

Doch keiner kennt das,
weiß nichts zu raten,
von Schweiße nass,
fehlen ihm Taten.

Ein stummer Schrei,
verlässt die Kehle,
gleich ist's vorbei,
Licht von der Seele.

In dem Moment,
wo's von ihm lässt,
sich wieder kennt,
nicht mehr gestresst.

Bei sich zurück
und angekommen,
nicht mehr bedrückt,
nur leicht benommen.

Erleichtert nun,
fragt er sich dann,
was kann ich tun,
dass ich es lassen kann.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
Eisblumenkinder

Tausend kleine Eiskristalle,
bilden eine bunte Pracht,
halten sich in Winters Kralle,
bis die Sonne wieder lacht.

Lösen sich dann auf,
wenn es wieder wärmer,
nehmen ihren Lauf,
Blumenbild wird ärmer.

Fließen in die Erde,
ändern ihr Gesicht,
was aus ihnen werde,
sieht man hier noch nicht.

Tausend kleine Menschenkinder,
bilden eine bunte Pracht,
manche sind vielleicht Erfinder,
wenn's Leben diesen Weg gemacht.

Lösen ihre Kindheit auf,
werden langsam älter,
Leben nimmt jetzt seinen Lauf,
manche werden kälter.

Fließen in das Leben,
ändern ihr Gesicht,
was sie uns noch geben,
sehen wir noch nicht.

Ob sie kalt sind oder wärmer,
stört das Leben nicht,
ohne sie wär's Leben ärmer,
s' gibt halt Kälte und das Licht.

Sie fließen alle ein ins Ganze,
mögen ihre Herzen glüh'n
und jeder hat die Chance,
im Leben zu erblühen.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
Eisblumenkinder

Tausend kleine Eiskristalle,
bilden eine bunte Pracht,
halten sich in Winters Kralle,
bis die Sonne wieder lacht.

Lösen sich dann auf,
wenn es wieder wärmer,
nehmen ihren Lauf,
Blumenbild wird ärmer.

Fließen in die Erde,
ändern ihr Gesicht,
was aus ihnen werde,
sieht man hier noch nicht.

Tausend kleine Menschenkinder,
bilden eine bunte Pracht,
manche sind vielleicht Erfinder,
wenn's Leben diesen Weg gemacht.

Lösen ihre Kindheit auf,
werden langsam älter,
Leben nimmt jetzt seinen Lauf,
manche werden kälter.

Fließen in das Leben,
ändern ihr Gesicht,
was sie uns noch geben,
sehen wir noch nicht.

Ob sie kalt sind oder wärmer,
stört das Leben nicht,
ohne sie wär's Leben ärmer,
s' gibt halt Kälte und das Licht.

Sie fließen alle ein ins Ganze,
mögen ihre Herzen glüh'n
und jeder hat die Chance,
im Leben zu erblühen.

H.A. - hier genannt Tolkien

:rolleyes:
 
Der Wanderer

In unseren Wäldern war ich viel unterwegs.
Manchmal traf ich Leute, die aus der Stadt
gekommen waren, um sich hier etwas zu
erholen. Vollgestopft mit jeder Menge "Equipment".

Einmal traf ich auf Einen von hier. Siebzig, achtzig
Jahre alt schätze ich. Er erzählte mir von einem Mann,
den sie hier den "Wanderer" nennen. Streift seit über
60 Jahren hier durch den Wald. Kennt jeden Baum,
sagte er. Aber niemand weiß, wer er ist und wo er her
kommt. Ganz seltsamer Typ, meinte er.

Zwei Wochen später lief ich wieder eine Tour. Elf - zwölf
Kilometer schätze ich. Ich ging sehr tief hinein. Sehr alte
Buchen standen hier. Mächtige Stämme. Gewaltige Kronen.
Ich sah eine kleine Lichtung und steuerte darauf zu. Eine
umgestürzte Birke, die dem letzten Sturm nicht trotzen konnte,
lud mich zu einer kleinen Pause ein.

Ich holte meine Wasserflasche aus meinem kleinen Rucksack,
nahm einen Schluck und goss mir einen Kaffee ein. Zwei Stück
Zucker. Nun noch den Löffel. Wo ist der Löffel? Hatte ich ihn
vergessen? Ich kramte überall und konnte ihn nicht finden.

"In der linken kleinen Tasche" hörte ich eine Stimme. Erschrocken
fuhr ich herum. Ein alter Mann, nein eher ein "Männlein" stand
hinter mir und grinste mich an. Ich hatte ihn weder gehört noch
gesehen, obwohl ich immer sehr aufmerksam bin im Wald. Trotz
seiner langen Haare und seines langen Bartes machte er einen
gepflegten Eindruck auf mich. Ich wollte Dich nicht erschrecken,
verzeih, sagte er.

Er setzte sich neben mich auf den Birkenstamm. Ich weiß nicht
weshalb, aber ich nahm schon immer zwei Kaffeebecher mit, wenn
ich meinen Rucksack packte und bot ihm einen Kaffee an, den er
dankend annahm. Keinen Zucker. Du hast immer noch nicht
umgerührt, sagte er. Linke Tasche. Woher weißt Du, wo ich meinen
Löffel hin gepackt habe?, fragte ich. Hm, ich weiß es eben.

Woher kommst Du?, fragte er mich. Aus dem Ort unten am Fluss,
entgegnete ich. Du bist oft hier, nicht wahr? Ja, woher weißt Du das?
Hab' Dich schon öfter gesehen hier. Bist nicht so, wie die meisten.
Wie sind denn die meisten?, fragte ich ihn. Nun, sie marschieren
hier durch, ohne wirklich etwas zu sehen. Du bist anders. Hälst inne.
Schaust Dich um. Fasst etwas an. Du setzt Dich irgendwo hin und
nimmst die Energie des Waldes auf. Das gefällt mir. So so, sagte ich.

Und wer bist Du?, fragte ich. Mann nennt mich den Wanderer, sagte
er. Aha. Ich reichte ihm den heißen Kaffee. Und woher kommst Du?,
fragte ich ihn. Ach, ich bin schon ewig hier - lebe im Wald. Er gibt mir
alles, was ich brauche. Seine knorrigen Finger umschlossen die Kaffee-
tasse. Sie sahen aus, wie kleine Äste. Wie Borke. Und manchmal sogar
Kaffee! Er lachte mich an.

Du gefällst mir, sagt er. Das freut mich, gab ich zurück. Weil Du mich
an meinen Jungen erinnerst. Ja, er ist leider früh von uns gegangen.
War erst acht. Hatte was ganz Schlimmes. Na ja - lange her das alles.
Ich möchte Dir gerne etwas schenken, sagte er und langte hinter sich.
Er brachte einen Wanderstab hervor. Gehörte damals meinem Jungen,
sagte er. Der ist schon so alt, damals standen diese Buchen hier noch
nicht. Ungläubig sah ich ihn an. Nimm ihn, sagte er und legte ihn in
meine Hand. Er gehört jetzt Dir, mein Freund.

Ich betrachtete den Stab und merkte, das er in meinen Händen scheinbar
immer wärmer wurde. Er mag Dich, sagte er. Verwundert sah ich ihn an.
Eiche, sagte er nur. Über 300 Jahre alt. Er wird Dir gute Dienste leisten,
sagte er. Ich nickte ihm zu und drehte mich zu meinem Rucksack zurück,
um ihm einen Apfel anzubieten, den ich eingepackt hatte. Als ich mich
zurück drehte, war er weg. Ich hatte es fast geahnt - weiß nicht warum.
War nicht mal erschrocken.

Ich sah den Wanderstab an. Er kam mir irgendwie vertraut vor. Da war
eine Zahl eingeritzt. 05.05.1795. Ich bin auch an einem 05.05 geboren - allerdings
etwas später.... Mein Blick fiel auf den Kaffeelöffel. Er lag auf der Birke.

Und hatte.... einen Knoten...

H.A. - hier genannt Tolkien
 
Sternenglück

Hinter all' den Sternen,
was mag da wohl sein,
in den weiten Fernen,
sieht es aus so rein.

Ist es dort, das Paradies?
Wo sich alles findet,
wo nur noch Liebe fließt
und nichts Dich bindet?

Ich würd' s gerne wissen,
ob man dort erblüht.
Würd' man nichts vermissen,
wenn das Leben ausgeglüht?

Dies ist eine große Frage,
die sich ab und an mir stellt,
bis dann am Ende aller Tage,
wohl Antwort sich dazu gesellt.

Und bis dahin träume ich,
von schönen neuen Welten,
mit etwas Glück, da treff' ich Dich,
wo andere Regeln gelten.

H.A.- hier genannt Tolkien
 
Die Angst

Sie kommt in Kindertagen,
sie setzt sich in uns fest,
sie macht uns Unbehagen,
beschmutzt das reine Nest.

Als ich sie noch nicht kannte,
da war das Leben schön,
seit sie mich übermannte,
macht sie mir arg Gestöhn.

Etwas zieht sich zusammen,
wenn ich sie in mir spür,
brennend wie heiße Flammen,
ich kann ja nichts dafür.

Ich bin dann wie gefangen,
von unsichtbaren Ketten,
wie kann ich raus gelangen,
vor dem Gefühl mich retten?

Dann fühl' ich mich,
wie fremd bestimmt,
wenn es von mir,
Besitz dann nimmt.

Heraus aus diesem Kreis,
nicht mehr weiter ducken,
mich bemüh'n mit Fleiß,
nicht zusammen zucken.

Ich weiß' ich kann es schaffen,
muss es nur wirklich wollen,
allen Mut zusammen raffen,
der Angst Paroli zollen.

Schon der Gedanke,
macht mich leicht,
das diese Schranke,
von mir weicht.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
Moin Tolkien, eigentlich wollte ich nur nach längerer Zeit mal wieder bei deinen Gedichten vorbei schauen. Aber dann gleich so ein schönes Gedicht über den Umgang mit der Angst, danke, da kann ich grade gut was mit Anfangen.
 
Moin Tolkien, eigentlich wollte ich nur nach längerer Zeit mal wieder bei deinen Gedichten vorbei schauen. Aber dann gleich so ein schönes Gedicht über den Umgang mit der Angst, danke, da kann ich grade gut was mit Anfangen.

Schön, Dich wieder zu hören, @Grünfuß! Hoffe bald auf mehr!:) Vielleicht ein schönes Gedicht von einem grünen Mann aus dem tiefen Wald?:D
 
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Die Tür

Lebt man dafür,
dass man sie findet?
Die eine Tür,
welche uns bindet?

Oft rennen wir,
grad' vor die Wand,
gibt's Leben Dir,
dann seine Hand.

Es führt Dich leise,
ganz nah heran,
auf seine Weise,
so gut es kann.

Doch das Erkennen,
hier bin ich richtig,
nicht weg zu rennen,
das ist dann wichtig.

Denn drehst Du um
und gehst zurück,
es ist zu dumm,
nimmst Du Dir Glück.

Gewiss gibt es,
nen' neuen Weg,
doch wackelt er,
Dein alter Steg.

Kann durchaus sein,
es kommt ganz schlimm,
Du sagst "gemein",
bist voller Grimm.

Und bist Du bereit,
hast wieder die Balance,
dann ist's soweit,
für die nächste Chance.

Der Griff ist ganz nah,
fast kannst Du ihn spüren
und gleich bist Du da,
komm' lasse Dich führen.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
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