kennt sich jemand mit altai-schamanismus aus?

weiss jemand über altai-schamanismus bescheid???


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Das weiße Land der Seele von Olga Kharitidi.

Sie ist eine Ärztin in der Psychiatrie in Sibirien, die in Vrbindung mit Altai- Schamanismus kommt und dieses Wissen dann auch nutzt, um ihren Patienten zu helfen. Ich glaube, sie ist später in die USA ausgewandert.
Sehr lesenswert, wenn man sich für das Thema interessiert.


Das ist allerdings ein Roman, also frei erfunden und keinesfalls eine Biografie wie die Autorin durch irhe Schreibweise suggeriert

ich würde mal sagen, da Schamanismus überall auf der Welt die ursrpüngliche Naturreligion war, gibt es keinen "älteren" oder "neueren " Schamanismus. Diese Traditionen sind alle uralt und haben sich im Lauf der Jahrtausende mit den jewieligen Völkern entwickelt. Da die Leute die im Altai schamanistischen Glaubens sind wohl Mongolen sind würde ich mich einfach mal nach diesen Völkern dort umsehen, zB den Tuvar

http://www.avantart.com/tuva/sibirinhalt.html
 
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Hallo zusammen,

bin neu hier und habe mich wegen dieses Themas hier extra angemeldet (auch wenn der Thread schon drei Jahre alt ist...).

Ich habe die Bücher von Olga Kharitidi gelesen und kann sie beide nur wärmstens empfehlen! "Samarkand" hat mich zutiefst beeindruckt, weil ich selber schon in dieser Stadt war und sehr gut nachvollziehen konnte, was die Autorin über sie schreibt. Aber die Hauptsache sind die höchst interessanten Ausführungen und Unterweisungen von dem Heiler Michael über die "Erinnerungsdämonen", die Zusammenhänge von Traum und Tod und die Heilung von Traumata und auch seine Erzählungen über die Geschichte der Stadt und deren Verbindung mit der heutigen Zeit.

Er sagt, dass dieses uralte und geheime Wissen nun der westlichen Welt zugänglich gemacht werden muss (dasselbe meinte die altaische Schamanin), weil die Erde, wie wir alle wissen, in einem höchst desolaten Zustand ist und die Menschen die Gefahr der Zerstörung durch Bewusstsein und Heilung abwenden können. Also bei mir haben die Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Traumata und Geschichte etc. wieder ein inneres Tor geöffnet, obwohl die Themen nicht neu sind. Sehr wertvolles Wissen wird hier vermittelt!

Ich werde mir das Buch von Olga Kh. demnächst noch mal vornehmen, bezeichnet sie sich wirklich als Schamanin? Als langjährige Ärztin hat sie, soweit ich erinnere, erkannt, dass zum Heilen mehr gehört als Schulmedizin und Technik und sich auf den Weg gemacht, ihr Wissen zu erweitern. Es scheint autobiografisch zu sein, was sie erlebt hat, mich würde interessieren, ob und und wie sie Ihre Kenntnisse inzwischen anwendet - weiß jemand etwas darüber?

Olga Kharitidi ist heute praktizierende Psychiaterin in den USA und hält weltweit Workshops und Vorträge zum Thema »Trauma-Umwandlung«.

Anbei noch ein paar Zitate aus den Büchern, wenn ich darf?!


LG :winken1:
 
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Die Kreation des eigenen Selbst

"Betrachte dich und die Menschen in deiner Umgebung. Sie sind nur damit beschäftigt, ihr Selbst zu kreieren. Sie sprechen andauernd mit diesem sich verändernden, wachsenden Wesen und versuchen so, es zu formen.

Dabei laufen hauptsächlich drei Prozesse ab. Zum einen sprechen die Menschen im Kopf über ihre Vergangenheit und rekonstruieren sie: Sie verändern sie in Gedanken, löschen das aus, was zu dem Wesen, das sie zu erschaffen versuchen, nicht passt, und gewichten das, was ihnen weiterhilft. Zum anderen denken sie an die Zukunft, sie stellen sich vor, was sie tun werden, wie sie aussehen werden, was sie besitzen werden und wie andere auf sie reagieren werden.

Die dritte Sache, mit der sich die Menschen beschäftigen, stellt ihre Verbindung zur Gegenwart her. Unbewusst registrieren sie, wie andere ihr Wesen und ihre Handlungen beurteilen, und reagieren dann ihrerseits wiederum auf diese Beurteilungen. Manchen davon bestätigen ihr Selbstbild, während andere es zerstören. Menschen merken, ob andere sich von ihnen angezogen fühlen oder nicht. Wenn sie mit anderen zusammen sind, die ihr Selbstbild nicht bestätigen, entsteht ein Gefühl, das man als Abneigung gegen diese Personen bezeichnen würde. Wenn Menschen jedoch umgekehrt von ihrer Umgebung bestätigt werden, entwickeln sie ein Gefühl der Zuneigung für die anderen. Auf diese Weise verbinden Menschen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, um die eigene Persönlichkeit zu erschaffen. Wenn du aufmerksam hinschaust, wirst du feststellen, dass diese Prozesse in jedem Menschen und in jeder Situation ablaufen. Sieh dich um. Du wirst viele interessante Beispiele dafür finden.

Aber wenn Du diesen Prozess durchschaut hast, wirst du auch erkennen, dass es noch ein weiteres Selbst gibt, das zwar von all dem weiss, aber unabhängig davon ist. Das ist dein innerstes Selbst und dort beginnt die wahre Freiheit, das Wunderbare. Dort liegt der Ursprung der grossen Kunst, Entscheidungen zu fällen."

Auszug aus "Das weiße Land der Seele", S. 188 - 190
 
Der innere Zwilling

Zu jedem Menschen gehört ein Wesen, das den Raum seines Sees des reinen Geistes bewohnt. Diese Wesen leben im inneren Raum der Menschen, sie warten am Eingang zu Belowodje. Ich nenne ein solches Wesen den inneren Zwilling, aber man könnte es auch als Geisthelfer, Schattenbeobachter, Geistführer oder inneren Wächter bezeichnen. Diese Wesen haben viele verschiedene Funktonen.

Zunächst stehen sie eng mit dem eigentlichen Ziel in Verbindung, das jedem Menschen bei seiner Geburt zugeordnet wird. Ausserdem sind sie reine Beobachter, sie sind distanziert, und die Aussenwelt kann ihnen nichts anhaben. Sie beobachten und denken in Ruhe über alles nach, was wir tun. Sie bewahren die ursprüngliche Essenz jedes neugeborenen Wesens. Wenn wir uns auf die richtige Weise und unter den richtigen Umständen an sie wenden, könne sie wichtige Helfer für uns sein. Sie stehen uns bei den Handlungen zur Seite, die uns unserem wahren Ziel näher bringen. Und schliesslich können sie auch unsere Führer nach Belowodje sein.

Es gibt sieben verschiedene Arten dieses inneren Zwillings. Nur sieben, nicht mehr. Die sieben Typen des inneren Zwillings, die den Menschen zugeordnet werden, sind folgende: Heiler, Magier, Lehrer, Bote, Beschützer, Krieger und Vollstrecker. Letzerer ist nicht jemand, der tötet, sonder der Dinge in Gang bringt.

Eine unserer wichtigsten Aufgaben besteht darin, die Identität unseres inneren Zwillings herauszufinden und uns dann ganz und gar mit ihm zu verbinden. Auf diese weise werden wir eins mit dem eigentlichen Ziel unseres Daseins. Wenn unser Leben dann endlich vom reinen Licht unseres inneren Beobachters erhellt wordne ist, wird alles, was wir tun, viel leichter. Erst wenn man das wesen des eigenen inneren Zwillings entdeckt und sich völlig damit vereinigt, kann man das Tor nach Belowodje wirklich finden und öffnen.

Auszug aus "Das weisse Land der Seele", S. 242 - 243
 
Über Traumata und Gene

"Jeder auf diesem Planeten möchte glücklich sein. Aber ebenso verbreitet wie dieser Wunsch ist bei den meisten Menschen das Unvermögen, ihr Ziel, diesen Glückszustand, zu erreichen. (…) Können Sie mir sagen, was nach Ihrer Meinung und Ihrer Erfahrung die Ursache des Unglücks und des Leids in der Welt ist? (…) „Ist es das Böse?“ (…) „Das Böse“ ist ein großes Wort. Aber indem man es ausspricht, entfernt man sich von seinem Ursprung. Es ist als würde man sich selbst oder alles Gute in sich von der Natur des Bösen lossagen, in dem Glauben, dadurch könne man geheilt und geschützt werden. In Wirklichkeit ist es umgekehrt. Wenn Sie sich von der Quelle des Leids distanzieren, wenn Sie es als das Gegenteil dessen betrachten, was Sie sein wollen (…), dann bringen Sie sich um die Chance, es zu ändern. Denn es lebt weiter in Ihnen fort, als Teil von Ihnen, der Ihre Entscheidungen beeindflusst. Aber weil Sie sich weigern, das zu erkennen, verharren Sie in naiver Ignoranz und werden weiterhin leiden. (…)

Wenn etwas Sie verletzt und Sie das nicht voll und ganz als Teil Ihrer persönlichen Geschichte akzeptieren, entsteht eine Lücke in Ihrer Erinnerung; eine Lücke, die, wenn die Verletzung schlimm genug ist oder häufig wiederholt wird, von einem Dämon besetzt wird. Sie brauchen sich darunter nicht unbedingt ein altmodisches, scheussliches Monster vorzustellen, das auf Ihrem Rücken sitzt und Ihnen das Blut aussaugt. (…) Sie können (…) jede Metapher benutzen, die Ihnen gefällt. Es spielt keine Rolle, Was wichtig ist, ist der Prozess. Der interne psychsiche Prozess, der sich häufig über Generationen durch die Vererbung von Traumamustern fortsetzt, die vielleicht vor sehr langer Zeit bei einem Ihrer Vorfahren durch eine unerträgliche Verletzung entstanden ist.

Menschliche Gene sind wesentlich flexibler, als wir glauben. Sie nehmen wahr in demselben Masse, wie sie agieren. Wenn sich eine Verletzung erst einmal in den Genen niedergeschlagen hat, agieren diese anders und verzerren die Erinnerung. Dadurch bleibt sie unvollständig. Es entsteht eine Lücke in der Erinnerung, und der Dämon des Traumas nistet sich ein, unbemerkt von unserem Bewusstsein. (…)“

Manche Menschen lernen, ihre Tragödien in der Geschichte ihrer Familien „vor sich selbst und vor ihren Kindern zu verbergen. Sie spielen Verstecken mit den Dämonen, und raten Sie mal, was passiert. Meistens verlieren sie das Spiel, denn selbst wenn sie sich nicht erinnern, die Gene – diese unfehlbaren Gedächtnisbausteine – erinnern sich ganz genau, und der Schmerz bleibt, bis er geheilt wird.

Derselbe Mechanismus funktioniert auch bei kleineren Dingen. Sobald wir in diese Welt eintreten, fangen wir an, im Korb unseres Gedächtnisses individuelle Verletzungen zu sammeln. Wie sich dieser Prozess weiter fortsetzt, entspricht Darwins Vorstellungen vom Überleben des Stärkeren, aber er dehnt sich aus auf die psychische Ebene. Jedes Geschöpf versucht zu überleben. Das gilt auch für die Dämonen des Traumas. Sie müssen „essen“. Sie sind immer hungrig. Sie schaffen „Nahrung“ für sich, indem sie mehr Schmerz erzeugen. Wie kommt das Paradox zustande, dass Opfer von Misshandlungen selbst zu den schlimmsten Misshandlern werden? Das ist nicht logisch, aber für die Dämonen des Traumas ist es absolut „folgerichtig“, in Opfern von Misshandlungen zu wachsen und sich zu ernähren, indem sie den Schmerz wieder von neuem erzeugen. (…)

Krankheiten sind das Mittel, mit deren Hilfe der Organismus versucht, das Trauma auf eigene Faust zu bekämpfen. Wie oft habe ich erlebt, dass Menschen in ganz bestimmten Lebenssituationen krank werden und nach Hilfe verlangen, Situationen, in denen der Dämon bei einem Menschen mit lückenhafter Erinnerung plötzlich aktiv wird. Deswegen treten viele Heilerfolge dann ein, wenn der Patient in der Lage ist, die Wurzel des Traumas auszumerzen. (…)

Auszug aus "Samarkand", S. 61 - 65
 
Anbei noch ein paar Zitate aus den Büchern, wenn ich darf?!


LG :winken1:

*** Es darf grundsätzlich aus Büchern zitiert werden, mit Quellenangabe und mit Bezug zum Thema, so wie du es hier getan hast. Allerdings kläre ich vorsichtshalber noch ab, ob das Ausmaß der Zitate hier den üblicherweise erlaubten Rahmen überschreitet.

Gruß
Kinnaree ***
 
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Hallo Zusammen,
leider ist meine Antwort nicht mehr ganz aktuell.
Über deine Erfahrungen Ulla2811 mit Bengi-Su Kinowa würde ich gerne mehr erfahren.
Ich war einmal bei ihm, und bin am überlegen ob ich noch mal zu ihm soll, bin mir da noch nicht ganz im klaren drüber und wäre über Meinungsaustausch sehr dankbar.

Liebe Grüße
Terra
 
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