Einige Gedanken, inspiriert von einigen Bemerkungen von Philip Carr-Gomm.
Meinungen, Anregungen erwünscht!
Keltische Religion, verträglich mit ökologischer Nachhaltigkeit
Die überlieferte Naturverbundenheit der Druiden ist einer der wichtigsten Gründe, sich überhaupt mit keltischer Spiritualität zu beschäftigen. Die westliche zivilisierte Welt hat im Großen und Ganzen die Notwendigkeit eines ökologischen Umdenkens erkannt. Die Basis dafür sind naturwissenschaftlich begründete Gefahren für das Überleben der Menschheit. Aber oft hat der Naturschutz nur die unmittelbaren Gefahren für das Überleben der Menschheit im Blick.
Für die moderne Ökologie sind gerade Bäume zentral für stabile üppige Biotope. Bäume gleichen Extreme in Temperatur und Niederschlag aus. Steppenbiotope werden im Laufe der Zeit immer karger, insbesondere die Lebendigkeit des Bodens, reagieren empfindlicher auf Klimaextreme. Waldbiotope schaffen Niederschläge, werden meist im Laufe der Zeit immer üppiger. Selbst im Hochland, in der Tundra, in heiß-trockenen Kontinentalregionen können sich Waldbiotope halten, wenn sie in Ruhe gelassen werden.
Vor den Zivilisationen sind Wälder, Wüsten folgen danach. kürzer kann es nicht gesagt werden. Eine Ethik, die den Erhalt der Waldbiotope einschließt, fördert die Nachhaltigkeit einer Kultur. Eine solche Ethik ist nur dauerhaft auf Basis einer Religion, die den Bäumen Heiligkeit zuspricht.
Es ist zwar eine waghalsige Angelegenheit, über die ethische Ausrichtung einer untergegangenen Religion zu spekulieren. Es ist aber unbestritten, dass Bäume einen wichtigen Stellenwert im Wertesystem der Druiden hatten. Baumorakel, Baumhoroskop sind Früchte des wieder entdeckten Keltentums, deren Basis der Mythos Druide=Eichen-Wissender ist.
Die historischen Kelten (im Sinne der La Tène-Kultur) haben möglicherweise ein Jahrtausend überdauert, und sie haben üppige Wälder hinterlassen, als ihr Territorium von den Römern erobert wurde. Heute sind hier keine üppigen Wälder mehr, obwohl die natürliche Sukzession in Mitteleuropa solche in wenigen Jahrhunderten schaffen würde. Hochkulturen in Ägypten, Rom, antikes Griechenland, Mesopotamien, Persien, Afrika, Nordamerika, Australien hinterließen Wüsten, obwohl auch dort Wälder Bestand haben könnten.
Wesentliche Mythen des Christentums zeigen sich unverträglich mit ökologischer Nachhaltigkeit. Macht euch die Erde untertan ist ein kraftvoller Mythos, der zu ökologischer Nachhaltigkeit genau entgegengesetzt wirkt. Mensch als Krone der Schöpfung ist ein anderer Mythos, der dahin wirkt, die Biotope und alle anderen Lebewesen der Erde gering zu schätzen. Die Tiere dem Menschen zu Gesell wirkt dahin, die Tiere (und auch Pflanzen) einzuteilen in nützlich und schädlich für den Menschen, wobei die schädlichen bekämpft werden. Arche Noah ist ein interessanter Mythos. Hier werden zwei Exemplare von den verschiedenen Tierarten als ausreichend angesehen, das Überleben der Art zu sichern, was biologisch lächerlich ist. Die Wirkung dieses Mythos lässt sich in einem auf Barmherzigkeit beruhenden Naturschutz ablesen: es werden große Anstrengungen unternommen, quasi ausgestorbene Tierarten zu schützen (wo also zu wenig Exemplare verblieben sind, um die Art langfristig zu sichern), hingegen der Schutz der Biotope an sich vernachlässigt, wodurch immer neue Arten zu bedrohten Arten werden.
Die wichtigsten islamischen Länder liegen in oder an Wüsten, in Indonesien wird der Regenwald am schnellsten abgeholzt. Der Islam ist anthropozentrisch wie das Christentum, und schon allein deswegen nicht gut verträglich mit ökologischer Nachhaltigkeit.
Im Buddhismus werden Lebewesen und insbesondere Tiere als heilig verehrt und verschont. Die besten Voraussetzungen für ökologische Nachhaltigkeit, dachte ich. Das zentrale Tibet, insbesondere die Ebene von Lhasa, war bewaldet vor der tibetischen Hochkultur. Als die ersten Europäer von dort berichteten, war dort eine baumlose Hochlandwüste, und die Ernährung der Menschen ist schwierig (auch vor der chinesischen Annektierung). Ich habe den Verdacht, dass der Respekt sich nicht zwingend auch auf die Erhaltung der Waldbiotope bezieht. Möglicherweise spielt auch das essenzielle Ziel des Buddhismus, der Ausstieg aus der Reinkarnationsfolge, ein Rolle, so dass ökologische Nachhaltigkeit möglicherweise sekundär ist.
Der Hinduismus ist möglicherweise weitläufig verwandt mit keltischer Religion. In Indien gibt es massive Umweltprobleme, aber es gibt auch die Waldgärten von Kerala, die viele Permakultur-Ökologen inspirierten. Das sind üppige, von Menschen gepflegte Waldbiotope, die vielerlei Nutzungsmöglichkeiten haben, und ökologisch sehr stabil sind.
Naturreligion ist nicht gleichbedeutend mit ökologischer Nachhaltigkeit. Die afrikanischen, nordamerikanischen, australischen Bewohner lebten teilweise in kargen Biotopen (bevor ihre Kultur von Einwanderern zerstört wurde). Ich habe die Vermutung, dass auch diese Regionen von Waldbiotopen bedeckt waren, und erst durch den Menschen so karg wurden. Von dieser Vermutung ausgehend, kann man sagen, dass ihre Religion sie nicht davor schützte, ihre eigene Lebensgrundlage zu zerstören. Man könnte jetzt hinterfragen, was überhaupt Naturreligion bedeutet, und welche Religionen darunter fallen, was aber hier nicht wichtig ist.
Meinungen, Anregungen erwünscht!
Keltische Religion, verträglich mit ökologischer Nachhaltigkeit
Die überlieferte Naturverbundenheit der Druiden ist einer der wichtigsten Gründe, sich überhaupt mit keltischer Spiritualität zu beschäftigen. Die westliche zivilisierte Welt hat im Großen und Ganzen die Notwendigkeit eines ökologischen Umdenkens erkannt. Die Basis dafür sind naturwissenschaftlich begründete Gefahren für das Überleben der Menschheit. Aber oft hat der Naturschutz nur die unmittelbaren Gefahren für das Überleben der Menschheit im Blick.
Für die moderne Ökologie sind gerade Bäume zentral für stabile üppige Biotope. Bäume gleichen Extreme in Temperatur und Niederschlag aus. Steppenbiotope werden im Laufe der Zeit immer karger, insbesondere die Lebendigkeit des Bodens, reagieren empfindlicher auf Klimaextreme. Waldbiotope schaffen Niederschläge, werden meist im Laufe der Zeit immer üppiger. Selbst im Hochland, in der Tundra, in heiß-trockenen Kontinentalregionen können sich Waldbiotope halten, wenn sie in Ruhe gelassen werden.
Vor den Zivilisationen sind Wälder, Wüsten folgen danach. kürzer kann es nicht gesagt werden. Eine Ethik, die den Erhalt der Waldbiotope einschließt, fördert die Nachhaltigkeit einer Kultur. Eine solche Ethik ist nur dauerhaft auf Basis einer Religion, die den Bäumen Heiligkeit zuspricht.
Es ist zwar eine waghalsige Angelegenheit, über die ethische Ausrichtung einer untergegangenen Religion zu spekulieren. Es ist aber unbestritten, dass Bäume einen wichtigen Stellenwert im Wertesystem der Druiden hatten. Baumorakel, Baumhoroskop sind Früchte des wieder entdeckten Keltentums, deren Basis der Mythos Druide=Eichen-Wissender ist.
Die historischen Kelten (im Sinne der La Tène-Kultur) haben möglicherweise ein Jahrtausend überdauert, und sie haben üppige Wälder hinterlassen, als ihr Territorium von den Römern erobert wurde. Heute sind hier keine üppigen Wälder mehr, obwohl die natürliche Sukzession in Mitteleuropa solche in wenigen Jahrhunderten schaffen würde. Hochkulturen in Ägypten, Rom, antikes Griechenland, Mesopotamien, Persien, Afrika, Nordamerika, Australien hinterließen Wüsten, obwohl auch dort Wälder Bestand haben könnten.
Wesentliche Mythen des Christentums zeigen sich unverträglich mit ökologischer Nachhaltigkeit. Macht euch die Erde untertan ist ein kraftvoller Mythos, der zu ökologischer Nachhaltigkeit genau entgegengesetzt wirkt. Mensch als Krone der Schöpfung ist ein anderer Mythos, der dahin wirkt, die Biotope und alle anderen Lebewesen der Erde gering zu schätzen. Die Tiere dem Menschen zu Gesell wirkt dahin, die Tiere (und auch Pflanzen) einzuteilen in nützlich und schädlich für den Menschen, wobei die schädlichen bekämpft werden. Arche Noah ist ein interessanter Mythos. Hier werden zwei Exemplare von den verschiedenen Tierarten als ausreichend angesehen, das Überleben der Art zu sichern, was biologisch lächerlich ist. Die Wirkung dieses Mythos lässt sich in einem auf Barmherzigkeit beruhenden Naturschutz ablesen: es werden große Anstrengungen unternommen, quasi ausgestorbene Tierarten zu schützen (wo also zu wenig Exemplare verblieben sind, um die Art langfristig zu sichern), hingegen der Schutz der Biotope an sich vernachlässigt, wodurch immer neue Arten zu bedrohten Arten werden.
Die wichtigsten islamischen Länder liegen in oder an Wüsten, in Indonesien wird der Regenwald am schnellsten abgeholzt. Der Islam ist anthropozentrisch wie das Christentum, und schon allein deswegen nicht gut verträglich mit ökologischer Nachhaltigkeit.
Im Buddhismus werden Lebewesen und insbesondere Tiere als heilig verehrt und verschont. Die besten Voraussetzungen für ökologische Nachhaltigkeit, dachte ich. Das zentrale Tibet, insbesondere die Ebene von Lhasa, war bewaldet vor der tibetischen Hochkultur. Als die ersten Europäer von dort berichteten, war dort eine baumlose Hochlandwüste, und die Ernährung der Menschen ist schwierig (auch vor der chinesischen Annektierung). Ich habe den Verdacht, dass der Respekt sich nicht zwingend auch auf die Erhaltung der Waldbiotope bezieht. Möglicherweise spielt auch das essenzielle Ziel des Buddhismus, der Ausstieg aus der Reinkarnationsfolge, ein Rolle, so dass ökologische Nachhaltigkeit möglicherweise sekundär ist.
Der Hinduismus ist möglicherweise weitläufig verwandt mit keltischer Religion. In Indien gibt es massive Umweltprobleme, aber es gibt auch die Waldgärten von Kerala, die viele Permakultur-Ökologen inspirierten. Das sind üppige, von Menschen gepflegte Waldbiotope, die vielerlei Nutzungsmöglichkeiten haben, und ökologisch sehr stabil sind.
Naturreligion ist nicht gleichbedeutend mit ökologischer Nachhaltigkeit. Die afrikanischen, nordamerikanischen, australischen Bewohner lebten teilweise in kargen Biotopen (bevor ihre Kultur von Einwanderern zerstört wurde). Ich habe die Vermutung, dass auch diese Regionen von Waldbiotopen bedeckt waren, und erst durch den Menschen so karg wurden. Von dieser Vermutung ausgehend, kann man sagen, dass ihre Religion sie nicht davor schützte, ihre eigene Lebensgrundlage zu zerstören. Man könnte jetzt hinterfragen, was überhaupt Naturreligion bedeutet, und welche Religionen darunter fallen, was aber hier nicht wichtig ist.