Kein Problem mit der Vergangenheit-Alles ist Gut

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Gedankenkarusell bringt nichts, aber wer Hilfe braucht, sollte sie solange in Anspruch nehmen können, so lange es braucht.
Ehe ich vieles loslassen konnte musste ich mich damit erstmal auseinandersetzen, vor allen Dingen mit dem Thema Ablehnung, da ich ein "Unfall" war.
Ich war als Kind unwillkommen und sowas ist schmerzhaft und schwer zu verarbeiten.
Einfach sagen, dass ich loslassen soll, hätte mir gar nichts gebracht.
 
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Es geht nicht um die Verdrängung, es geht um die Zeitdauer der Beschäftigung mit der Vergangenheit.
Wenn nach 10 Jahren oder langer Dauerbeschäftigung mit der gleichen Thematik der Vergangenheit, die gleiche Thematik noch besteht, keinen Schritt weitergekommen ist, sollte man meiner Meinung nach, die Vergangenheit ruhen lassen, da man innerhalb dieser Zeit, nichts gelöst hat und auch in der Zukunft es nicht lösen wird.

Vielleicht war es auch nur der falsche Ansatz oder die falsche Technik. Vielleicht hat man auch am falschen Teil der Vergangenheit gearbeitet und das eigentlich belastende noch nicht, weil man es vielleicht für zu banal hält oder sich nicht traut oder nicht genug erinnert.
Eine Bekannte aus einem anderen Forum hat jahrzehntelang an ihrem Missbrauchs-Trauma gearbeitet mit Therapien ohne Ende, und kam nicht vorwärts, bis zu dem einen Tag, wo etwas, was sie verdrängt hatte, endlich wieder da war, ein ganz bestimmtes Erlebnis. Das war die Erlösung, ab dem Tag ist es aufwärts gegangen ohne Ende, jetzt lebt sie glücklich und frei und die Vergangenheit ist für sie tatsächlich zu Vergangenheit geworden. Sie hat es verarbeitet. Jetzt braucht sie keine Therapie mehr, kein Verarbeiten.

Also wenn es nicht und nicht weitergeht beim Verarbeiten, dann fehlt vielleicht noch etwas. Das bekommt man nicht, wenn man einfach alles ruhen lässt. Es funktioniert auch nicht.
 
Gedankenkarusell bringt nichts, aber wer Hilfe braucht, sollte sie solange in Anspruch nehmen können, so lange es braucht.
Ehe ich vieles loslassen konnte musste ich mich damit erstmal auseinandersetzen, vor allen Dingen mit dem Thema Ablehnung, da ich ein "Unfall" war.
Ich war als Kind unwillkommen und sowas ist schmerzhaft und schwer zu verarbeiten.
Einfach sagen, dass ich loslassen soll, hätte mir gar nichts gebracht.

Sowas ist sehr schlimm für ein Kind. Nein, sowas kann man nicht einfach loslassen. :unsure:
 
Eben!

Es geht immer darum das Entscheiden zu finden.
Solange das nicht gefunden ist.. geht es gar nicht weiter.
So "Großzügig" wie @JimmyVoice funktionieren die Verdrängungs-Mechanismen nicht.

Manchmal ist es Detektivarbeit, manchmal offensichtlich. Aber wenn man es gefunden hat und verarbeitet, dann zeigt sich, wie wichtig die Arbeit war und wie groß der Lohn, wenn sie geschafft ist.
Erst dann ist man wirklich frei.
 
Worin ich @JimmyVoice aber Recht gebe, ist der Hinweis, die Gegenwart und Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist ja nicht so, dass man unbedingt jetzt nur noch in Richtung Vergangenheit blicken muss. Es ist fruchtbarer, die Vergangenheitsbewältigung als Transformation in der Gegenwart für die Zukunft zu verstehen, um eben fortwärtszukommen in seinem Tempo und Schritt, auf ein Ziel hin, was das auch immer persönlich sein mag. Manche wollen ja gar nicht "geheilt" werden, sondern möchten nur klarkommen.
 
Eben!

Es geht immer darum das Entscheidende zu finden.
Solange das nicht gefunden ist.. geht es gar nicht weiter.

So "Großzügig" wie @JimmyVoice funktionieren die Verdrängungs-Mechanismen nicht.

Genau die Haltung die er Vertritt ist Verdrängung.
Die Hoffnung ohne es zu klären dvon befreit zu werden..

Naiv!

Wobei man es nicht immer klären kann. Manchmal bleibt nur es annehmen, das, was passiert ist, die Folgen, den Verlust, die Trauer. Das ist kein verdrängen und man braucht da auch nicht sagen, "jetzt ist es vorbei", dann passiert das nämlich von selbst. Es heilt.
 
Wobei man es nicht immer klären kann. Manchmal bleibt nur es annehmen, das, was passiert ist, die Folgen, den Verlust, die Trauer. Das ist kein verdrängen und man braucht da auch nicht sagen, "jetzt ist es vorbei", dann passiert das nämlich von selbst. Es heilt.
Warum wird immer von Verdrängen geredet?
Die Zeitdauer ist hier das Thema , nicht die Verdrängung.
 
Wobei man es nicht immer klären kann. Manchmal bleibt nur es annehmen, das, was passiert ist, die Folgen, den Verlust, die Trauer. Das ist kein verdrängen und man braucht da auch nicht sagen, "jetzt ist es vorbei", dann passiert das nämlich von selbst. Es heilt.

Ja, sehe ich ähnlich. Auch wenn die Verdrängung aufhört oder es gar nie verdrängt war, kann man Schäden davontragen, die dann eben mit der Zeit heilen, auch ohne eine (Selbst-)Therapie. Dieses Herumstochern in sich selbst ist auch nicht immer nur heilsam, das kann auch kontraproduktiv, destabilisierend und sogar retraumatisierend sein.

Meistens ist es dann eben doch die Zeit, die Wunden heilt. Und deshalb @JimmyVoice Doch, 10 Jahre können für manche eben nötig sein, es geht Dir nur um die Zeit, ja eben, die Zeit, gerade 10 Jahre, sind eben ein schönes großes Pflaster, die manche brauchen. Klar, andere sind früher heile, vielleicht auch etwas falsch verheilt, mit krummem, steifem Rücken etc. mit hässlicher Narbe, was also ist Heilung? Derjenige, der vielleicht lange genug dranbleibt, es aber sachte tut und sich Zeit gibt, kann vielleicht "wirklich" heilen, muss nicht nur akezptieren und annehmen.
 
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Wer verdrängt beschäftigt sich ja nicht mit der Vergangangenheit
Deswegen sind es für mich zwei verschiedene Dinge
Wer verdrängt, der macht es im HierundJetzt - genauso wie derjenige, der sich mit bestimmten Verhaltensweisen beschäftigt, die er ändern will. Auch die Arbeit an den jetzigen Auswirkungen von Vergangenheit finden im HierundJetzt statt. Und wer sich voll und rund und Ganz anfühlt, wird natürlich keinerlei Bedürfnis haben daran etwas zu ändern. Und derjenige wird auch von keinem gezwungen irhgendwo rumzustochern. Und gerade dieses von dir genannte Rumstochern bringt natürlich auch nix - da sollte man schon gezielt vorgehen.

LGInti
 
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